„Wachstumsschub“

Ich bin kurz vorm durchdrehen.
Anfangs hab ich das mit den „Schüben“ noch halbwegs verstanden, mittlerweile hab ich eher das Gefühl mein Sohn ist im dauerschub.
In der 11.-12. Woche war er ca. 1 Woche echt anstrengend, schlaflose Nächte und Gemecker standen ganz oben auf der Tagesordnung. Dann wurde es etwas besser, ich dachte omg endlich kann ich etwas durchatmen. PUSTEKUCHEN. Das war nur der Vorgeschmack für das was wenige Tage später losging!! Seit 1 Woche geht der Horror von vorne los, Tag zu Tag schlimmer. Er schläft nicht mehr, er hat Stimmungsschwankungen, den einen Moment lacht er, kurz darauf fängt er an zu schreien, dann quiekt er fröhlich rum aber wage es bloß ihn in den Schlaf zu wiegen, dann fährt er gleich auf 180.
So, was hat das mit den Schüben auf sich? Er war 11.-12. Woche wie ausgewechselt, in der 13. Woche ging nun der Horror von nun los.
Keine Ahnung wie man da ein Muster drin erkennen soll, das übergeht alles fließend mit zwischendrin paar Tagen wo man denkt man hätte das schlimmste überstanden.

Kann man dennoch irgendwo absehen wie lange er so schlaflose Nächte durchhält??? Und wie lange ich sie durchhalten muss????? Ich meine, durchschlafen muss ich nicht, daran hab ich mich gewöhnt. Eine ganze Nacht lang immer 2-3 Stunden am Stück wären bloß mal wieder schön…. Sein Vater ist nur selten mal bei uns und fiebert immer dem Tag entgegen wann er wieder weg ist, Unterstützung ist da also nicht zu erwarten.

Ich liebe meinen Sohn über alles, doch er ist wie ausgewechselt und ich fühl mich echt machtlos und ausgeliefert😖

Achso und beim Kinderarzt war ich auch schon, ich ging davon aus er hätte schmerzen weil er so viel schrie. Mehr als „Er ist total angespannt, gib ihm viburcol“ kam dort nicht.

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Ich habe erst kürzlich wieder gelesen, dass an diesen Schüben wissenschaftlich gesehen nichts dran ist. Alle Babys durchlaufen die gleiche Entwicklung, aber zu völlig unterschiedlichen Zeiten und Geschwindigkeiten. Mir hat es geholfen, nicht mehr zu googlen, was wann ansteht, sondern einfach den Tag so zu nehmen, wie er ist, und zwar jeden Tag neu. Da sind viel mehr bessere Tage dabei als man denkt.
Ich bin aber auch zu zweit. Da ist es sicherlich einfacher. Gibt es andere Unterstützung, die du dir holen kannst? Kann deine Mutter mal vorbeikommen und ihn eine Runde schieben, oder eine gute Freundin? Dann kannst du mal schlafen oder einmal in Ruhe Ordnung machen oder so.

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Letztes Wochenende schliefen wir bei meiner Mutter, so hatte sie ihn tagsüber viel. Ansonsten klappt es arbeitstechnisch nicht so gut. Problematisch ist auch dass sie ihn überhaupt nicht zum schlafen kriegt und er dann nach spätestens 2 Stunden total durchdreht. Ich Kriegs tagsüber zumindest hin dass er hin und wieder man 20-30 Minuten schläft, sodass er einen kurzen Moment danach gnädig mit mir ist…
Kinderwagen fahren mag er auch nicht mehr, da schlief er mal so toll, seit dieses Chaos anfing ist er auch da nur noch am schreien. Mit ihm einkaufen gehen ist auch unmöglich geworden, es sei denn man rennt schnell durch den Laden und greift nur das nötigste. Momentan fühl ich mich zuhause so gefangen mit ihm… vor paar Wochen lief alles so reibungslos…. Er lies sich zwar nie ablegen, aber er war friedlich!

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Meine Maus nimmt die Schübe auch immer von Anfang bis Ende mit. Sprich bei uns war es genauso wie bei dir. Der 3. Schub war schnell und dann war ein paar Tage oder vll ne Woche Ruhe bis es dann wieder los ging. Holla die Waldfee das war abartig.ging tatsächlich bis Ende der 19. Woche. Dann war von jetzt auf gleich nichts mehr und sie der strahlenden vom feinsten. Seit der 22. Woche haben wir wieder zutun. Wir sind nun am Ende der 26. Woche (und auch am Ende des schubes) und es ist nochmal ein Zacken Schäfer. Schreien von früh bis abends zwischendurch mal bisschen spielen und essen. Aber beim 4. Ging es leider konstant. Im 5. Schub jetzt hatten wir auch mal Tage, die richtig toll waren.
Du kannst wirklich nur durchhalten. Ich weiß wie schwer das ist und ich drück die Daumen, dass dein Knirps nicht bis zum Ende durchzieht.
Ich hab angefangen vorm zu Bett gehen Baldrian Tropfen zu nehmen. 1 tl um wirklich runter zu kommen, wenn es richtig schlimm ist.

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Sind die Nächte denn bis das theater vorbei ist denn wirklich konstant so grausam??? Also wirklich grausam????? Normalerweise tracke ich seinen Schlaf mit einer App, die letzten Nächte hatte ich aber kein Bock mehr drauf weil ich da alle paar Minuten hätte umschalten müssen. Die erste nachthälfte sind „OK“ , 1-2 Stunden am Stück schlafen. Ab allerspätestens (!!) 2 Uhr ist Schluss mit lustig. Ab da wird alle 10-30 minuten geschrien als würd man ihm sonst was antun. Letzte Nacht hab ich schon drauf gewartet dass ein Nachbar klingelt und fragt was ich meinem Kind antue. Ich hab alles versucht um ihn zufrieden zu stellen, habe ihn abgehalten, viburcol, hab versucht dass er in meinem Arm schläft (hat satte 50 Minuten geklappt :D), hab ihn rumgetragen, alles zwecklos. Wenn so echt die nächsten 5 Wochen gehen dann dreh ich echt am Rad….

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Naja so richtiges schreien hatten wir nicht. Aber die Nächte sind bei uns schon ewig so unruhig. Spät. 23 Uhr ist vorbei. Aber wir haben von 1x in 3 Stunden bis 4x in einer Stunde halt auch schon alles durch. Aktuell sind die Nächte ab 3 Uhr richtig unruhig und ab 5 Uhr hab ich dann wirklich zutun, dass sie es noch etwas länger schafft. Manchmal klappt es bis 7 Uhr, manchmal aber auch nicht. Also bei uns ist das leider nicht besser geworden. Auch nach dem Schub nicht. Selbst mit Einführung vom Brei nicht. Was ja viele immer sagen.

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Hey du, bei uns gingen die ganz schlimmen Phasen jeweils circa zwei Wochen, aber nie länger. Es endet irgendwann bald, ganz sicher! Auch dein Baby muss irgendwann mal schlafen, und wird es auch. Kein Mensch kann lange ohne Schlaf sein, auch Babys nicht. Du schaffst das da durch!

Ich weiß, wie hart Schlafmangel ist. Das geht auch voll an die Nerven. Es wäre echt gut, wenn irgendjemand kommen kann und dir mal 2-3 Stunden Schlaf oder wenigstens Ruhe verschafft. Scheu dich auch nicht, Ohrstöpsel oder Kopfhörer (zB mit beruhigender Musik) zu nutzen, wenn er brüllt und du ihn rumträgst. Das kann helfen, den Stress bei dir zu reduzieren - denn Geschrei direkt am Ohr IST purer Stress.

Die Schubtheorie ist auch letztlich eine Theorie, die nie bewiesen wurde. Sie beruht im Kern auf einer Untersuchung von genau 15 (!!!) Müttern mit Babys (Plooij, 1992). Das nur so nebenbei, weil so viele sich so arg daran hängen und sogar ihre Kalender danach ausrichten.

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Hallo,

Dein Post liest sich sehr schlimm.
Ich bin alleinerziehend mit meinem 8-monatigen Baby.
Lebe in einer Großstadt und habe auch keine Fanilie vor Ort.
Ich würde dir raten dich immer mit dem Baby hinzulegen wenn es geht.
Mein Baby war immer müde wenn er unerträglich war. Ich hab mir eine Hängematte ins Wohnzimmer gehängt. Da leg ich mich mit ihm rein wenn nichts mehr geht.
Oft hab ich ihn nicht zum schlafen gebracht, zehn Minuten später ging es aber dann doch noch.
Ich halte ihn auch oft fest wenn er nicht schlafen kann.

Also das wichtigste ist denke ich Akzeptanz. Dass es nervt, dass es scheisse ist aber dass es irgendwann vorbei sein wird.
Auch die Machtlosigkeit und das Ausgeliefertsein. Du kannst da auch ruhig drüber weinen.

Und immer wieder versuchen, versuchen, versuchen. Mein Baby hasste den Kinderwagen, Autofahren, die Trage und auch die Hängematte, den Hochstuhl zeitweise. Im Moment geht alles.
Keine Ahnung was da die Probleme waren aber ich würde auf jeden Fall jeden Tag neu schauen und mich nicht beeindrucken lassen davon dass er vielleicht fünf Tage Soundso war.

Was ich dir noch raten würde ist dich an die Schreiambulanz zu wenden. Ich weiß nicht wo du wohnst aber sie sind toll und kommen auch nach Hause um sich die Situation anzusehen.

Gegen das gefangen sein würde ich dir raten in Babygruopen zu gehen.

Gutes durchhalten wünsche ich dir!

Bearbeitet von Lina19992
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Hallo,
versteif dich nicht auf diese völlig unwissenschaftliche Schubtheorie. Kein Buch und keine App kann dir sagen, wie lange eine anstrengende Phase dauern wird. Das wichtigste ist Akzeptanz. Es ist grad sehr schwer, aber es wird auch wieder besser! Oft sind es nur wenige Tage.

Für uns hatte ich herausgefunden, dass es vor allem in solchen Phasen immens wichtig war, die Babys IRGENDWIE zum Schlafen zu bringen. Das ging oft nur mit Autofahren oder Spaziergang mit Trage. Und auch das nie ohne erheblichen Protest. Aber das war unheimlich wichtig.