Ich bin langsam am Ende...

Hallo,

Ich schreibe euch, weil ich das Gefühl habe, dass ich langsam nicht mehr kann. Vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich.

Mein erstes Kind ist im August zwei geworden, mein zweites Kind ist fast vier Monate alt. Und momentan bin ich einfach nur komplett überfordert. Mit der Trotzphase von Kind 1 komme ich irgendwie zurecht. Ich kann die Wutanfälle so weit ganz gut begleiten, auch, wenn es manchmal natürlich stresst.

Mein Problem ist, dass ich mich mit meinem Baby komplett überfordert fühle. Es fängt schon damit an, dass ich mich morgens nicht fertig machen kann, weil ich dazu das Baby ablegen muss, was nicht ohne Geschrei möglich ist. Die Lösung wäre natürlich, früher aufzustehen, während das Baby noch schläft. Leider fällt mir dieses Vorhaben immer erst ein, wenn das Baby dann auch wach ist.

Das größte Problem momentan ist das Stillen. Wir hatten eigentlich einen guten Stillstart und es hat von Anfang an recht gut geklappt. Jetzt sind wir aber seit ca. zwei Wochen in der Brustschreiphase, wie mir scheint. Insbesondere seit einer Woche geht überhaupt nichts mehr. Jede einzelne Stillmahlzeit ist nur noch Stress. Unterwegs in der Trage stillen geht schon mal überhaupt nicht, im gleichen Raum wie mein erstes Kind durch die Ablenkung auch nicht. Ich habe sogar schon probiert, mich in ein dunkles Zimmer einzusperren und da zu stillen, aber auch ohne Reize wird die Brust nur angeschrien. Und da ich ja noch ein weiteres Kind habe, ist das sowieso keine Dauerlösung, da das ja nur geht, wenn eine andere Betreuungsperson im Haus ist.

Ich bin von diesem Stillstreik so unglaublich gestresst, dass ich mittlerweile null Empathie mehr für mein Baby aufbringen kann. Ich bin sofort genervt, wenn es weint und ich mich dadurch nicht anziehen kann o.ä. und wenn das Geschrei und Gewinde beim Stillen losgeht kann ich auch nicht mehr ruhig bleiben.

Ich bin eigentlich ein großer Verfechter der bindungsorientierten Erziehung, aber ich kann nicht mehr. Vorhin hat mein Baby geweint und ich habe es noch eine kurze Zeit im Stubenwagen liegen lassen, weil ich mich durch die bloße Vorstellung, dass ich gleich stillen muss, extrem gestresst gefühlt habe.

Entlastung habe ich nicht viel, ab und zu durch meine Mutter, die mir aber hauptsächlich Vorwürfe macht, wenn ich nicht immer 100%ig geduldig bin.

Ich hab das Gefühl, ich bin in einem Teufelskreis und komme nicht raus. Wenn das Stillen nicht klappt oder mein Baby sogar in der Trage quengelt, verliere ich mittlerweile extrem schnell die Geduld.

Hat jemand einen Rat für mich? Ich fühle mich wie die schlechteste Mutter der Welt.

Danke.

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1

Hallo du

1. Du bist keine schlechte Mama ❤

Fühl dich mal gedrückt.

Mama sein ist verdammt schön aber auch verdammt hart manchmal.

Bezüglich dem stillen kann ich dir leider nicht helfen, bei uns hat es einfach nicht funktioniert.
Aber mir ging es ähnlich.
Jedes Mal vor dem anlegen Hatte ich schweissperlen auf der Stirn.
Es hat mich genauso wie dich total gestresst.
Wir haben dann beschlossen aus diversen Gründen mit 4 Wochen aufzuhören ( milcheinschuss war eh nie da, da ich von anfang an zufüttern musste)...

Naja... Vielleicht fragst du mal eine Hebamme um Rat ? Oder so eine Stillberaterin ?

Selbst wenn du abstillen würdest wärst du deswegen keine schlechte Mama ❤

Alles Liebe

Ilvy mit Prinzessin ( 4 Monate)

2

Hallo du, fühl dich erstmal gedrückt und nein, du bist keine schlechte Mutter.

Mich würde das genau so nerven und meinen Respekt, dass du nach so langer Zeit noch einigermaßen ruhig bist.
Hast du schon mal nach einer Stillberaterin geschaut oder hast du eine Hebamme an die du dich wenden kannst?
Ggf gibt es bei dir in der Nähe ein Stillcafé, dort könnte man sich ggf auch Hilfe holen oder wenn es in deiner Stadt ein Geburtshaus gibt, dann ggf. dort.

Aus der Ferne Vorschläge zu machen, wie man die Situation beheben kann ist schwierig und dir zu sagen, dass du dich nicht stressen lassen sollst etc ist überflüssig, das macht nur noch mehr Stress. Daher kann ich dir nur Anlaufstellen vorschlagen.

LG PP

3

Hallo janinix,

das hört sich wirklich anstrengend an. Fühl dich mal gedrückt.

Zwei Bekannte von mir haben berichtet, dass sie ähnliche Probleme beim Stillen hatten und es hatte sich wohl eine Blockade einmal im Zungenbereich und einmal im Nacken gebildet. Dank ein oder zwei Ostepathie Therminen der Babies war es wieder gut bei ihnen.

Ich weiß nicht, was du davon hältst. Aber ein Versuch wäre es vielleicht wert?.

Liebe Grüße
Luisl

4

Hey,
hast Du das Problem immer mit den stillen oder nur zu einer bestimmten Uhrzeit? In einer Phase hatten wir das Problem auch, dass die Brust verweigert wurde und das war immer abends vor dem Schlafen gehen, abgepumpt in der Flasche ging es ohne Probleme, ich denke es war ihr abends zu anstrengend und aus der Flasche hatte sie es leichter rausbekommen...
Und manchmal wurde die Brust verweigert, weil die so Bauchweh/Blähungen hatte... hab sie dann immer nackig gemacht und mit wärmelampe auf den wickeltisch gelegt und von Kopf bis Fuß eingeölt und u.a. Bauch und Füße auch massiert... allein das nackig strampeln ohne windel hat es oft verbessert, danach hat sie wieder normal getrunken...

Bestimmt gibt es noch tausend andere Gründe, vllt aber hilft es Dir und dein Baby hat ähnliches Problem 🤷‍♀️😊

5

Kann mich den Vorrednerinnen nur anschließen: du bist keine schlechte Mama und ich kann gut verstehen, dass man da irgendwann genervt ist - war ich während unserer Brustschimpfphase auch und hab mich dann geschämt, dass ich genervt war... in Stubenwagen legen und kurz durchatmen ist genau das richtige Verhalten!

Bei uns wurde hauptsächlich die Brust angeschrien, wenn sie schon zu hungrig oder müde war. Hab sie ihr dann immer angeboten, bevor sie aktiv Hungeranzeichen gezeigt hat. Das hat etwas geholfen.

Dazu kam, dass ich zu viel Milch hab/hatte, wodurch sie sich immer verschluckt hat und dabei Luft geschluckt hat und dadurch Blähungen/Bauchschmerzen bekommen hat. Bergaufstillen bzw. Im Liegen stillen und Pausen mit Bäuerchen einlegen zwischendurch haben da geholfen.

Hab irgendwann gemerkt, dass eine bestimmte Stillposition gar nicht funktioniert. Beim Osteopath wurde dann eine Blockade festgestellt und behoben. Vielleicht könntest du das auch mal überprüfen lassen?

Drücke dir die Daumen, dass es bald besser wird. Und bis dahin, möglich viele Verschnaufpausen gönnen und bevor es gar nicht mehr geht, Unterstützung holen #liebdrueck

6

Meiner Schwägerin ging es kürzlich ähnlich. Wir haben ihr letztendlich alle geraten, auf Pre umzusteigen. Auch sie wollte unbedingt weiter stillen, aber ist inzwischen mehr als froh, dass sie am Ende doch auf uns gehört hat.
Man muss einfach irgendwann gegeneinander abwägen. Erstmal bin ich sowieso persönlich der Meinung, dass Stillkinder nicht unbedingt eine bessere Bindung zur Mutter haben. Und dann ist die Frage, wie viel gute Bindung übrig bleibt, wenn du nur noch genervt und gestresst bist. Ich würde dir raten, abzupumpen und die Flasche zu geben. Oder aber ganz auf Pre umzustellen. Einfach, damit du diese Angstspirale vor den nächsten Mahlzeiten durchbrechen und einfach mal wieder durchatmen kannst. Klar kannst du jetzt noch zur Stillberatung und zum Osteopazjen und versuchen weiter durchzuhalten, aber zu welchem Preis und vor allem für was? Letztendlich nur, um am Ende dir oder anderen sagen zu können, dass du durchgehend voll gestillt hast.

7

Ich würde das gleiche raten, abpumpen und Flasche oder halt pre, wenn du nicht pumpen magst/ kannst. Und am besten drückst du das 2x tgl deinem Mann oder deiner Mutter in die Hand. Du musst nicht alles alleine machen. Geht deine Große schon in die Betreuung ?

Alles Gute 🍀