Überfordert ..

Hallo ihr Lieben,

zunächst einmal: ja, ich liebe meine Tochter, auch wenn ich manchmal überfordert bin und nein sie ist kein unglückliches Baby.

Zur eigentlichen Sache: Meine Tochter schläft gut, trinkt Muttermilch und hat keine Koliken - zum Glück.

Sie ist 4 1/2 Monate alt und braucht PERMANENT meine Aufmerksamkeit und das macht mich verrückt. Ich liebe es Zeit mit ihr zu verbringen aber ich darf

- nicht aufs Klo
- nicht duschen/baden
- nicht sauber machen
- nicht kochen
- nicht mal die Augenbrauen zupfen
- mich nicht pflegen
- nicht die Wäsche machen
- nicht mal zwischendurch was essen

einfach nichts. Ich komme nichtmal dazu mit meinem Mann Zeit zu verbringen. Und auch WENN, fühle ich mich so widerlich, stinke und sehe einfach nur heruntergekommen aus.

Ich kann meine Tochter einfach keine Sekunde weglegen ohne, dass sie DIREKT anfängt wie am Spieß zu schreien und bittere Kullertränen zu vergießen. Ich MUSS sie auf dem Arm haben, mit ihr spielen, sie unterhalten, sie streicheln. Wie schon gesagt, ich liebe sie und mache das sehr gerne mit ihr! Aber mir bleibt einfach absolut keine Sekunde um irgendwas anderes mehr zu machen. Ich lege auch Spielzeug neben sie etc und mache ihr ihre Umgebung so spannend wie möglich. Aber nein - Mama muss neben ihr sein und sie halten.

Habt ihr vielleicht einpaar Tipps und Tricks? Ich weiss nicht mehr weiter, fühle mich total unwohl in meiner Haut, da ich nichts ordentliches mehr essen kann ausser zwischendurch schnell mal Kelloggs oder so und einfach total heruntergekommen bin.

Bitte nur Kommentare, die sachlich sind (also bitte keine Mütter die einen verurteilen). Gerne Kritik etc, aber auf einer sachlichen Ebene ohne direkt beleidigend oder sarkastisch zu werden. Danke im Voraus

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Erstmal: willkommen im Club der Mamas mit Kindern, die sich nicht ablegen lassen.

Und dann:
Es wird besser. Ehrlich.
Unsere Nummer eins war genauso. Weglegen? Keine Chance. Im Bett schlafen? Iwo. Nur in der Trage.
Ich habe abends geduscht, wenn mein Mann den Kleinen betüdelt hat. Dann habe ich auch gekocht und idealerweise was Kleines für den nächsten Tag beiseite gestellt.
Ansonsten gab es halt Snacks, was vom Bäcker. Gefrühstückt habe ich zur Not einen Toast auf den ich ne Scheibe Käse geworfen hatte.
Mit etwa 4 Monaten konnte unser Sohn sich dann umdrehen. Ab da wurde die Welt spannender. Ich durfte nach wie vor nicht von ihm weg, weil er jetzt besser räumlich sehen konnte und es merkte, wenn ich mich entfernte. Also habe ich den Tag neben ihm auf der Spielmatte verbracht. Ich habe dort gegessen, gelesen, ferngesehen…
Mit 7 Monaten konnte er stehen. Ab da war das ganze Wohnzimmer sein Spielplatz und ich durfte im Rahmen dieses Spielplatzes auch werkeln. Gut dass wir eine offene Küche haben…

Was ich dir sagen möchte:
Lerne dir Brücken zu bauen.
Wäsche habe ich zum Beispiel auf dem Bauch meines Kindes zusammen gelegt. Fand er super als Entertainment. Ich habe ihn standardmäßig überall hin mitgenommen. Es wird schnell Gewohnheit. Ich bin auch mit ihm in der Trage auf Toilette. Fand er lustig. Manchmal.
An Haushalt habe ich das Nötigste gemacht. Und gelernt schnell zu sein.
Außerdem: schraub deine Ansprüche runter. Ich bin heute Zweifachmama. Wenn ich dusche ist hier in der Regel ein Kind mit unter der Brause, das nebenbei bespaßt werden muss und ich habe circa 120 Sekunden Zeit für echte Körperpflege. Dann gibts Deo und ein Haargummi. Fertig. Ich lebe in Stilltops. Für echte Haar- Notfälle gibt es Trockenshampoo. Am Wochenende gibst du das Kind dem Partner und gönnst du dir dann mal ne ausgiebige Dusche. Aber oft ist mir die „freie“ Zeit da zu kostbar fürs Bad.
Schaff dir ein paar Highlights!
Geh doch nächstes Wochenende mal ne Stunde weg. Gönn dir perfekt gezupfte Brauen und Kauf dir ein schickes neues Shirt. Oder ein Stück Kuchen, dass du ohne Kind auf dem Arm essen kannst.
Mini-Auszeiten geben Kraft!

Unsere Nummer eins ist inzwischen übrigens ein sehr aufgeweckter, zuckersüßer Zweijähriger. Liebeligssatz ICH mach das! ;)
Alles Gute!

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Super lieber Beitrag, danke erstmal. Vielleicht brauche ich auch wirklich nur noch ein wenig mehr Geduld. Ich freue mich auf die Zeit in der die Kleine laufen kann.. ich denke dann kann es entspannter werden. Grüße

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Hey ich kann es gut verstehen. Isabell hat sich die ersten 16 Wochen auch ausschließlich tragen lassen. Mein Mann musste da so einige Launen von mir ertragen. Was bei uns etwas Erleichterung brachte ist die Swing top Sleep vielleicht wäre das eine Option für dich. Ich weiß sie ist sehr teuer aber man bekommt sie auch gut wieder verkauft. Hast du Oma und Opa in der Nähe? Freunde? In der Anfangszeit kamen meine Freundinnen und Namen Isabell ins Tragetuch so konnte ich etwas durchschnaufen.

Leider hilft tatsächlich nur so richtig die Zeit. Unsere Maus wurde zufriedener als sie sitzen durfte. Nun ist sie 6,5 Monate alt und spielt auch schon mal 15 Minuten alleine.

Wünsche dir weiterhin gute Nerven

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Ich habe es gefühlt mit allem schon probiert und ein Vermögen ausgegeben. Schwiegereltern und meine Eltern wohnen zu weit weg, Freunde arbeiten etc also es sieht so aus als ob ich wirklich keine Lösungsmöglichkeit habe. Ab wann konnte deiner denn sitzen?

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Man muss die swing2sleep nicht kaufen. Man kann sie sich auch bei swing2sleep leihen. Wir haben die 4 Wochen geliehen und hätte es verlängern können, meine kleine hat sie gehasst. Daher lieber erstmal ausprobieren, war nicht teuer.

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Hast du es mal mit einer Trage versucht?

Die rettet mir tatsächlich das Leben und so komme ich zu all diesen Dingen. Ablegen ist bei uns auch fast nicht möglich.

Ansonsten haben wir ab und zu mal 15-30 Minuten Zeit für uns wenn mein Sohn in der Federwiege schläft. Wir haben eine günstige Variante mit Motor aus Asien...

LG

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Ja die Trage hasst sie auch total. Ich muss sie mit “eigener Hand/Armkraft” tragen. Erst so gibt sie sich zufrieden :( Wippe/Kinderwiege etc mag sie auch alles nicht. Es wirkt so hoffnungslos 😭

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Gibt es bei euch in der Gegend jemanden der Trageberatung anbietet? Vllt. mag sie nur diese eine Tragehilfe nicht oder bevorzugt eine andere Tragetechnik. Oft kann man die verschiedenen Systeme auch ausleihen. Vllt. findet ihr dann etwas, dass euch passt. Es erleichtert den Alltag schon enorm wenn man die Zwerge einfach in die Trage stecken und nebenbei Haushalt machen oder in Ruhe essen kann

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Nimmt sie deinen Mann gar nicht an? Eventuell käme sowas wie ein sanftes Abgewöhnen infrage. Also du sitzt am Tisch und machst sich zurecht und dein Mann sitzt daneben, hat sie auf dem Arm und beobachtet mit igr Mama. Und dann gaaanz langsam die Distanz immer weiter erhöhen, bis sie sich sicher fühlt, wenn sie bloß weiß, dass Mama in der Umgebung ist.

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Ich hab meine Maus am Anfang fast nur im Tragetuch gehabt. Ich habe nebenbei gekocht, sauber gemacht, fern gesehen.... Sie war zufrieden und ich kam zu ein bisschen was. Mittlerweile wird sie am Freitag 10 Wochen und ich kann sie tatsächlich auch mal ne Weile ablegen.

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Nein, ich Rate dir nicht, sie schreien zu lassen:

Nur realistisch: wenn du
duschen musst
zur Toilette willst
kochen willst
mal sitzen willst
etc
Dann tue das. So dass sie zuschauen kann.
Ich hatte Zwillinge. Einer MUSSTE also warten, während der andere gestillt, gewickelt, umgezogen, gebadet,... werden musste.
Der jeweils andere Zwilling durfte bzw musste zusehen. Ging nicht anders. Da es von Anfang an so war, war das auch ok.

Sieh auch zu, dass sie, ab und an mal ein zwei Minuten verschwinden kannst (Klo, Wäsche aufhängen,...) und rede anfangs.

Meine Erfahrung und deshalb mein Tipp!

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Also meiner war auch so. Ich lass selbst mit 10M noch die klotür offen. Davor lag er am Boden zu meinen Füßen.
Essen ging nur Einhändig sich was reinstopfen. Duschen erst wenn Papa da war. Mittlerweile kommt Baby einfach mit.
Ja ich hab mich auch oft geekelt oder war hungrig und genervt.
Aber manches muss man sich "vereinfachen" Z.b Wäsche wurde bei uns nur am WE gemacht (mittlerweile "hilft" er dabei)

Was ich damit sagen wilö...ich verstehe dein Leid, würd aber immer wieder Mal probieren sie abzulegen.
Meine Mum fand das ganz schlimm, aber ich hab ihn einfach zwischen meine Beine gelegt und z.B Gemüse geschnippelt. Alles mit Körper und Blickkontakt (und herumbödeln) und alle nur so "du kannst ja das Baby nicht am Boden legen!!"
Doch konnte ich, damit ich zumindest was essen konnte oder Zähneputzen, Gesichtwaschen nach Spuckattacke etc.

Und ich will dich nicht entmitigen..aner Zeit mit meinem Mann hab ich seit 10Monaten kaum. Ich lieg um 19uhr im Bett, weil Sir abends sonst Panik bekommt

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Der letzte Part mit dem Partner macht mir sorgen 😵‍💫 oh man… ich hoffe, dass es irgendwann einfacher wird

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Heftig. Der Text hätte genau von mir stammen können.

Unser Sohn ist 4 1/2 Monate und hier genau das gleiche.

Bei uns hilft allerdings hin und wieder die Bauchtrage (Ergo Carrier) und Nachts mein Mann, damit ich duschen und Haare waschen kann oder sowas wie Augenbrauen.

Das schlimmste ist ja, Familienmitglieder o.ä. glauben einem das nicht. Als ob man übertreiben würde.

Versuch sie vielleicht so gut es geht an die Trage zu gewöhnen. Wenn Du sie reintust, gehe in hohen Storchschritten durch die Wohnung und bleibe immer in Bewegung. Es wird gewiss bald klappen.

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Na dann wünsche ich dir auch viel Glück! Sowas macht einen verrückt. Mutter sein ist schwieriger als alle es darstellen, und schlimmer ist es, wenn die Leute es einfach nicht verstehen. Ich versuche einfach mein Bestes und muss die Kleine dann auch mal paar Sekunden schreien lassen, wenn ich mal auf Klo gehe. Nicht immer habe ich die Zeit für sie, obwohl ich in ihrer Wachzeit mindestens zu 95% bei ihr bin..

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Hallo,
dass ständig so ein kleines Menschlein an einem klebt, kann einem ganz schön auf den Geist gehen, versteh ich total.
Bei uns klappte die Trage super, vielleicht hast du Lust auf ne Trageberatung.
Ich habe mir aber, als der Zwerg etwas stabiler war, einen Hüftsitz gekauft, damit ist er einfacher zu tragen und sieht mehr als in der Trage.
Hast du denn einen Partner, der sich um die Kleine kümmern kann? Ich geh bspw. abends duschen, wenn Papa nach dem Baby schaut. Ist Papa mal nicht da, dann kommt das Baby im Bad auf eine Decke oder in den MaxiCosi und schaut zu, wenn ich dusche. Und ja, sorry, manchmal wird dann gemeckert und gebrüllt aber duschen und Toilette muss sein und das mach ich alleine. Das nimmt ja nicht viel Zeit ein und meine zwei haben’s dann ja doch irgendwie überlebt 😉
Der Große hat auch beim Papa gerne gebrüllt, wenn ich duschen war o ä aber ich wusste ja, dass er da gut aufgehoben ist.
An schlechten Tagen bleibt hier der Haushalt komplett auf der Strecke, meistens beschäftigt sich Zwerglein nach einem guten Mittagsschläfchen selbst und ich kann zumindest das Abendessen vorbereiten und die Küche auf Vordermann bringen.
Der Staubsaugerroboter saust 3 x täglich, so hält sich der dreck hier in Grenzen und mein Mann macht abends die Wäsche, wenn ich mit dem baby ins Bett gehe.
Zeit zu zweit haben wir keine, aber wir nutzen die Zeit, wenn der Große im Bett und der kleine mal zufrieden ist. Ich hoffe sehr, dass es bald wieder etwas ruhiger wird hier und bIs dahin nehmen wir’s einfach, wie es kommt und regen uns meistens nicht darüber auf.
Ich wünsche dir ganz viel Gelassenheit und ebenfalls ganz bald ein entspanntes Baby
LG
Bibi

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Vielen Lieben dank für deinen lieben Beitrag. Wusste zwar, dass ich nicht die einzige bin, aber das auch nochmal zu lesen erleichtert mich ungemein. Nicht nur ich gehe dadurch, sondern 90% aller Mütter. Ich wünsche uns allen viel Nerven und Geduld 😂

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Hallo #winke
Hier das selbe!
Mir geht es ganz ähnlich!
Mein kleiner ist 3 1/2 Monate und bei uns ist es dasselbe Spiel. Ich bin auch schon mega erschöpft. Hab den kleinen jetzt meinem Mann in die Hand gedrückt, damit ich mal durchschnaufen kann.
Da bei uns auch nicht viel hilft, hoffe ich, dass es bald besser wird und das wünsche ich euch auch!

Lg Anna

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Mein Mann ist selbständig und meist erst Zuhause, wenn die Kleine bereits schläft 😵‍💫 puh. Man könnte behaupten ich wäre Alleinerziehend 😂 aber toll, dass dein Mann dir hilft!