Ex zieht mit den Kindern um

Hallo Alle,

Ich bin neu hier und schreibe meinen ersten Post hier.

Mein Partner hat zwei Kinder aus vorheriger Ehe, 7 und 9 Jahre alt. Er wohnte im gleichen Ort wie die Ex Aber zog dann zu mir, ca 35 Minuten entfernt. Er hat die Kinder jedes zweite Wochenende aber auch jeden Dienstag und Donnerstag nach der Schule. Also ziemlich oft.

An diesen Schultagen fährt er die 35 Minuten hin, und nutzt dann die Wohnung seiner Mutter vor Ort um die Kinder zu betreuen.

Jetzt haben wir aber erfahren dass die Ex umziehen will, uns aber nicht verrät wohin. Wir haben eine ungefähre Ahnung und es wird nun mindestens 45 Minuten eher eine Stunde entfernt sein. Die Dienstage und Donnerstags würden also wegfallen müssen weil wir im Ort wo sie hinziehen will ja niemanden kennen und also mein Partner die Kinder vier Stunden durch den Ort schleppen müsste um die Zeit totzuschlagen weil er dort ja nirgends hin kann. Außerdem kann er es zeitlich eh nicht einrichten weil er dann noch mehr Zeit fürs herum Gurken aufbringen muss und das nicht mehr zu schaffen ist selbst mit flexi Zeit seine Arbeitsstunden hinzubringen.

Eine vertrackte Situation- gibt es hier Konstellationen mit ähnlichen Erfahrungen und wie löst ihr das Umgangsrecht wenn ein Partner unilateral entscheidet einfach weg zu ziehen?

1

Haben die beiden denn ein geteiltes Sorgerecht?
Wenn ja, darf man nicht einfach ohne Zustimmung des anderen Elternteils umziehen, wenn es jetzt nicht dieselbe Stadt ist.
Es sei denn, es gäbe gewichtige Gründe, wenn die Mutter z.b. keinen Job hätte und nur dort etwas gefunden hätte. Oder sie Oma/Opa pflegen müsste in dem anderen Ort. Das wären Gründe, die es rechtfertigen, dass die Kinder aus ihrem Lebensmittelpunkt gerissen würden.
Ich würde deinem Partner raten, dass er mit der Mutter spricht, was geplant ist und wohin und es auf schriftlichem Wege (E-Mail, SMS) zusammenfassen.
Klappt das nicht:
auch schriftlich erklären, dass man hier ein klärendes Gespräch führen möchte.
Klappt das auch nicht: Termin mit dem Jugendamt machen. Die klären das ziemlich gut wie ich so höre.

2

Ich schließe mich der Antwort von Vrehni5 an. Alles dokumentieren und erstmal auf Klärung, wie sich die KM das mit dem Umgang vorstellt, bestehen. Ein Job könnte auch am gewünschten neuen Wohnort angenommen werden, wenn sie nicht dorthin umzieht, da Arbeitswege bis zu 1h einfacher Weg zumutbar wären.

Im Vorfeld selbst schon mal überlegen, was für deinen Partner passen könnte. Vielleicht statt Dienstag und Donnerstag von Freitag bis Montag oder - wenn es mit der Schule passt - auch mal unter der Woche zwei zusammen hängende Tage.

Da sie jetzt auch eine Distanz schaffen möchte, muss sie sich an den Kosten für den Umgang beteiligen. Wenn es erst 30 Minuten waren und dann 60, wäre 50:50 zum Beispiel in der Regel angesagt. Dein Partner holt die Kinder zum Umgang ab und zum Umgangsende muss die KM abholen.

Dein Partner sollte sich schon jetzt bei einer Beratungsstelle (Jugendamt, ProFamilia,...) erkundigen. Dann kann er mit etwas Wissen in ein Gespräch mit seiner Ex gehen.

3

Hallo Charlotte,

Zuerst wäre interessant zu wissen, wer das Sorgerecht inne trägt?
Ich gehe hier vom alleinigen Sorgerecht der Kindesmutter aus, denn sie kommt weder ihrer Informationspflicht ggü. dem Kindesvater nach, noch holt sie sich die schriftliche Zustimmung des Kindesvater bezüglich des Umzuges ein.

Nun zur eigentlichen Frage:

„Wie löst ihr das Umgangsrecht, wenn ein Partner unilateral entscheidet, wegzuziehen?“

Bei Umgängen hält man sich an geltende Rechtsspechung:
Danach trägt der umgangsberechtigte Elternteil im allgemeinen die Kosten, um seine Umgänge wahrzunehmen. Man begründet dies mit dem Einbehalt des hälftigen Kindergeldes, das vom Unterhalt abgezogen wird und hierfür verwendet werden kann.
Bleibt dem Elternteil nach Abzug des bezahlten Unterhalts nur der Selbstbehalt, kann ein Antrag auf Beihilfe für die Umgangs-Fahrtkosten gestellt werden.

In eurem Fall zog der Kindesvater selbst vorab eine 35 Min. Strecke weit weg und schuf somit eine Distanz.
Du schreibst, der neue Wohnort wären dann 45 - 60 Minuten weit weg. Also 10 bis 25 Minuten länger, als bisher.
Es wäre wünschenswert, dass die beiden Elternteile sich bezüglich der Fahrtkosten einigen und Kompromissbereit sind, denn beide haben eine Distanz geschaffen.
Ein Kompromiss wäre zum Beispiel:
Vielleicht wäre die Kindesmutter bereit, die Kinder an den Umgangstagen weiterhin an den alten Wohnort zu bringen, so dass der Kindesvater weiterhin die Umgänge am gewohnten Ort/ Wohnung der Oma, verbringen kann?
Dann würden die Umgänge weiterhin genau so weiterlaufen können, wie gewohnt.

Es ist in jedem Fall ein Gespräch zwischen den beiden Elternteilen von Nöten.
Falls sich die beiden Elternteile nicht einigen können, würde ich deinem Partner raten, sich zur Klärung an einen Fachanwalt für Familienrecht zu wenden.

Alles Gute,
Cersei

4

Hallo Cersei und danke fuer deine Antwort. Also, sie hat glaube ich das Sorgerecht und er hat die Kinder eben jeden Dienstag und Donnerstag nach der Schule, und jedes zweite Wochenende.

Weil die Dienstage und Donnerstage eingerichtet wurden, weil es IHR passt (sie arbeitet dann) gibt es nciht die Moeglichkeit, dass sie die Kinder bringt. Er muss sie von der Schule abholen, was dann eben 45-60 Minuten Fahrzeit bedeutet, UND die Tatsache, dass in dem neuen Ort eben kein Wohnraum vorhanden ist, das heisst er muesste die 4 Stunden Betreuungszeit dann eben durch die Stadt laufen.

Das macht a) keinem Spass und b) kostet auch viel zu viel wenn er dann 8-mal im Monat drei Personen im Restaurant/Schnellimbiss verkoestigen muss. Zusaetzlich zum Unterhalt, UND den gestiegenen Fahrtkosten, UND dem Geld was er noch an den gemeinsamen Wochenende ausgibt fuer Essen und Unterhaltung, UND Kleidung weil die Mutter nichts mitgibt fuer das Wochenende und daher noch extra vorgehalten werden muss. Und c) Er zuviel Fahrzeit verlieren wuerde und es somit nicht mehr mit der Arbeit klappt, seine Stunden zu schaffen obwohl er Flexizeit hat.

Er selber sagt, er ist nicht bereit die Dienstage und Donnerstage weiterzufuehren, so sehr er seine Kinder auch liebt. Es geht einfach nicht aus den oben genannten Gruenden. Ich waere auch froh weil es seinen Alltag entstressen wuerde, die staendige Fahrerei (gut, bis her eben selbst "verschuldet" durch Umzug) aber auch das staendige Planen (welche Klamotten muss er mitnehmen, wie ist das Wetter, was haben die Kids an, werden evtl. Sportschuhe gebraucht oder Shorts wenn er sie nach der Schule abholt und man in den Park will etc), das Nacharbeiten mit der Arbeit etc. Ich merke dass ihn das natuerlich anstrengt.

5

Wenn dein Partner als leiblicher Vater der Kinder die Dienstage und Donnerstage zukünftig nicht mehr zu Umgangstagen machen möchte, ist das sein gutes Recht, da muss er sich gar nicht rechtfertigen.
Da hat er doch schon eine genauere Vorstellung der zukünftigen Umgänge.
Aufgrund der Entfernung wären die Wochenenden alle 14 Tage und die Hälfte der Ferien, in denen er die Kinder zu sich nach Hause holt, vorstellbar. Oder die 14-tägigen Wochenenden dann bei Oma „in der Mitte“.

Die Eltern sollten sich hierüber aber einig sein.
Ein Gespräch unter den Eltern ist elementar und sollte schnellstmöglich erfolgen.

Du schreibst oben, ihr habt erfahren, die Kindesmutter will umziehen.
Von wem habt ihr das erfahren? Erzählt das das Umfeld? Oder sie selbst?
Das hört sich etwas wage an.

weitere Kommentare laden
11

Ab zum Anwalt und ihr den Umzug untersagen. Ist mein Tipp. Wenn sie erstmal Fakten schafft, ist es schwieriger.

12

er kann doch den Umzug ganz einfach verweigern.