18 jähriger, nächstes Jahr Abi, wie gehts weiter. Unterstützung?

Hallo zusammen,

unser Sohn ist nun in der 13. Klasse und macht nächstes Jahr Abitur.

Bis jetzt musste er nie viel für die Schule tun und hatte immer seine 9-12 Punkte, was ihm reichte.

Nun reden wir viel über die Zukunft. Was er möchte.

Er interessiert sich sehr für die Fluglotsenausbildung. Diese findet die ersten 1,5 Jahre in Frankfurt Langen statt. Ca. 500 Km von uns entfernt.

Unser Sohn ist sehr behütet aufgewachsen und wird jetzt erst selbstständig. Da man die Prüfung nur einmal machen kann und die Ausbildung, denke ich, sehr anspruchsvoll ist, würde ich es gut finden, wenn er vorab eine Ausbildung macht. Alleine für die Reife. Dann wäre er 22 und könnte sich dann bewerben. Da er dann drei Jahre lang weit weg von Zuhause wäre.

Er interessiert sich sehr für alles rund um Informatik. Daher überlegt er auch, eventuell ein Studium direkt nach dem Abi zu beginnen.

Generell ist er aber nicht sicher und ich überlege, ob wir und in wiefern wir ihn am besten unterstützen können.

Liebe Grüße

Bearbeitet von BellaX
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Ich verstehe nicht ganz, warum der junge Mann davor eine andere Ausbildung machen soll, wenn er Fluglotse werden möchte.
Wegen der Reife?
Kapier ich nicht.
Er macht sein Abi und ist dann nicht reif genug, dass er 3 Jahre woanders lebt?
Er ist dann 18 oder 19, also bitte.
Ein erwachsener junger Mann, der wählen und Auto fahren darf, der eine Wohnung mieten oder kaufen darf.
Der hat die Alltagsskills, die er bis jetzt nicht hat, schnellstens drauf, wenn es sein muss.

Und warum schreibst du "behütet", wenn du eigentlich "unselbstständig" gemeint hast?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Wenn er die Prüfung schafft, macht er da eine tolle anspruchsvolle Ausbildung und er hat das naturwissenschaftliche Basiswissen aus dem Gym noch parat.
Das Aufnahmeverfahren ist sehr schwierig, es gibt da Vorbereitungskurse und Tests, die in etwa das abfragen, was gebraucht wird.
Ohne Gewähr, dass er genommen wird.

Sei doch froh, dass er jetzt schon etwas ins Auge fasst, das ihn interessiert. Ein Ziel hat.

Ihm da einen Umweg aufs Auge zu drücken, damit er 3 Jahre länger daheim bleibt, weil er in deinen Augen noch "zu unreif" ist?
Aber studieren kann er doch auch, dazu ist er "reif genug"?

Trau ihm doch etwas zu, er weiß, was er will.

Bearbeitet von survived
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"Ihm da einen Umweg aufs Auge zu drücken, damit er 3 Jahre länger daheim bleibt, weil er in deinen Augen noch "zu unreif" ist?"

Oder damit sie weiter "behüten" kann.

Liebe TE,
ihr habt jetzt noch ein Jahr Zeit, sodass du dich auf den Auszug vorbereiten kannst.

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Reden,reden,reden

Meine ist zwar jetzt erst in der 10, hat sich aber vor ein paar Wochen entschieden,ihr Abi nicht am Gym zu machen wo sie jetzt ist, sondern zum Wirtschaftsgymnasium zu wechseln .

Um dort das Abi mit Schwerpunkt Wirtschaft zu machen ...logisch 😅

Wir haben uns immer hin gesetzt ,(wenn sie Redebedarf hatte) und haben zusammen Brainstorming betrieben...

Beeinflusst habe ich sie nie. Nur pro und contra aufgezählt

Die Entscheidung liegt bei ihr .

Nun geht's quasi auch weiter...duales Studium,oder normales in Informatik...

Ich halte nichts von zu viel beeinflussen,weil dann ist man hinterher die blöde,wenn es nix ist

Daher bin ich immer ein Freund von pro und contra und selbst entscheiden lassen

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Hallo,
Ich habe Informatik studiert und kann davon als „Einstiegsstudium“ nur abraten. Es ist ein sehr hartes Studium, vor allem in den ersten 4 Semestern. Man hat unfassbar viele Abgaben jede Woche, die man auch bestehen muss, sonst darf man die Prüfung am Ende vom Semester gar nicht erst mitschreiben. Je nach Dozent kann die Durchfallquote der Prüfungen auch mal bei 80% sein.
Ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Informatikerin gemacht, die mir sehr in meinem Studium geholfen hat, dass ich nicht untergegangen bin wie der Großteil meiner Kommilitonen.
Wenn du noch fragen hast, immer raus damit :D

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Erstmal: Alles was jetzt so an Plänen gesponnen wird, kann sich auch ganz schnell wieder ändern. Mein Grosser hat dieses Jahr Abi gemacht und die wenigsten in seinem Jahrgang haben sich bis heute auf ein Studium / Ausbildung festgelegt. Anfang der 12. waren die Pläne noch wesentlich gefestigter als nach der 13.. Die meisten machen BuFDi, Work&Travel, Jobben & Chillen. Ich finde es auch gut, das Gehirn erstmal durchzulüften, bevor man sich quasi 'für den Rest des Lebens' festlegt.

Ich denke, die beste Unterstützung ist es, da keinen Druck bezüglich einer Entscheidung zu machen. Das nächste Jahr wird vermutlich das aufregendste Jahr in der Schullaufbahn Deines Sohnes. Soll er das erstmal geniessen (und verfluchen).

Grüsse
BiDi

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Ja stimmt, das "Gehirn durchlüften", das viele nichts anderes machen wie BuFDi, Work&Travel, Jobben & Chillen, Auslandsjahr/AuPair liegt auch daran, das der Arbeitsmarkt, anders als in der Presse zu hören und lesen, kaum gescheites hergibt.

Woran das liegt, habe ich bislang nicht rausgefunden, die Häme gegen die Genearion Z möchte ich daher auch so nicht stehen lassen.

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Was meinst Du mit 'der Arbeitsmarkt gibt nix Gescheites her'? Ausbildungsstellen?

Grüsse
BiDi

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Meine Tochter hat vergebens nach einem Azusbilungsplatz nach dem Abi gesucht, hauptsächlich Verwaltung/öffentlicher Dienst- Pustekuchen! Auch Bundeagentur für Arbeit konnte nicht helfen, Abiturientenschwemme usw. Es drängen momentan viele Abiturienten in den Ausbildungsmarkt und für 2024 endet die Frist schon bald.

Meine Tochter arbeitet jetzt als Flugbegleiterin, eine Bewerbung aus Jux bei einer Personalmessse am Flughafen hat gefruchtet, damit hat sie auch keinen erlernten Beruf und erstmal nur einen Vertrag für 6 Monate. Hierfür musste ich ihr ein Auto finanzieren und ein Personal-Appartement in Frankfurt wird direkt abgezogen, die Anforderungen schon heftig ... aber meiner Tochter haben am Ende die Schwimmzeugnisse geholfen, da durch zu rutschen. Wir wohnen im nördlichen Ruhrgebiet und ja, es sind auch knapp 300 Km, sie kommt aber selten, ich hätte auch nicht gedacht, das sie dann so schnell raus ist. Sie will im Winter auf die Langstrecke, dann muss sie dort bleiben, es ist aber noch nichts entschieden...

Er sollte sich, wenn das sein Wunsch ist, sofort bei der DFS bewerben oder erkundigen, wann das frühstmöglich ist und erstmal prüfen lassen, ob er überhaupt geeignet ist. Wenn nicht, kann er das sofort abhaken und anders planen.

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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"aber meiner Tochter haben am Ende die Schwimmzeugnisse geholfen, da durch zu rutschen."

Die Schwimmzeugnisse, wie das denn? Wozu braucht man als Flugbegleiterin gute Schwimmfähigkeiten? Meine erste Assoziation war, falls das Flugzeug mal über dem Meer abstürzt :D

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Notwasserung, Flugzeug rutscht über die Landebahn ins Meer usw., Die Evakuierung im Wasser über die Notrutschen mit Schwimmweste (im Hallenbad) wurde mehrfach eintrainiert, auch das Passagiere nicht schwimmen können und diese dann in die Rettungsflöße bugsiert wurden müssen oder ohne Schwimmweste im Wasser landen.

Es ist wirklich so, das viele keine Abzeichen haben, nichtmals das Seepferdchen, meine Tochter hat Silber, so konnte sie andere Bewerberinnen ausstechen ...

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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Das ist euch bekannt?
"Die Durchfallquote betrug in der Vergangenheit konstant 95 Prozent, so dass letztlich nur jeder 20. Bewerber die dreijährige Lotsenausbildung beginnen durfte. Wie im laufenden Jahr will die DFS auch 2023 mit voller Kapazität 136 neue Lotsenschüler einstellen."

Ich kenne einen seit kurzem in Rente befindlichen langjährigen Fluglotsen, habe in Düsseldorf auch etliche kennengelernt und weiß, dass man dafür nicht nur physisch sondern auch psychisch schon eine ganz besondere Stabilität aufweisen muss.
Gute Informatiker sind gesucht, auch das weiß ich aus dem Freundeskreis. Da würde ich ihm erstmal ein Praktikum in einem guten mittelständischen Informatikbetrieb empfehlen, der ihn möglichst breitbandig informieren kann. Also kein "Ein-Mann-Startup" oder ähnliches.
LG Moni

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@fruehchenomi

Weis Deine Enkelin schon, wie es nach der Schule weitergeht?

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Ja, sie beginnt am 1.9. ihr FSJ in einer großen Behinderungseinrichtung, wo sie schon Probetage absolvierte und - trotz Schichtbetrieb - sehr motiviert zurückkam.
Keine Ahnung, ob ihr Berufsweg in diese Richtung führt, man wird es sehen, sie ist ja erst 16.
Büro aller Art will sie auf keinen Fall, das ist schon mal sicher 😎
LG

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Die Dinge, die es braucht, um den Test zu bestehen und Fluglotse zu sein hat man oder nicht – aber man kann sie nicht lernen.

Wie sieht es bei ihm aus mit:
# Räumliches Vorstellungsvermögen -> weiß er, was er bei IKEA kaufen kann, damit es noch ins Auto passt?
# Stressresilienz/Belastbarkeit -> kann er gut mit stressigen Situationen und einem stressigen Leben umgehen? Es ist nicht grundlos so, dass Fluglotsen alle 2h eine Pause haben und mit 55 in Ruhestand gehen.
# Verantwortungsbewusstsein -> kann man sich immer auf ihn verlassen und ist er sich immer darüber im Klaren, was seine Handlungen für Konsequenzen haben? Und vor allem: Kann er auch in Sekundenschnelle eine verantwortliche Entscheidung treffen?
# Gelassenheit -> bleibt er besonnen, wenn er in schwierigen oder hektischen Situationen ist?
# mathematisches Verständnis -> kann er mit Zahlen umgehen?
# Konzentration -> oder lässt er sich schnell ablenken?
# Multitaskingfähigkeit -> kann er das gut?
# Teamfähigkeit -> kann er gut mit anderen Menschen arbeiten?
# Merkfähigkeit -> kann er sich Dinge schnell gut merken?

Denk daran, dass man die Ausbildung nur bis 24 Jahren (falls das nicht geändert wurde) starten darf. Und, dass es hohe gesundheitliche Anforderungen gibt.
Das Auswahlverfahren dauert auch noch mal über ein halbes Jahr.

Auf jeden Fall braucht er einen Plan B. Nur ca. 5 % bestehen den Test.

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Man kann sich da jetzt schon für Oktober 2024 bewerben, da wird sehr schnell stufenweise ausgesiebt. Ohne Schullaufbahnbescheinigung kann er es sowieso nicht angehen, die bekommt er erst im Januar. Ansonsten erst im März 2025.

Einfach mal anrufen und beraten lassen ...

"Träume nicht vom Leben, sondern lebe deinen Traum" ....

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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Ich halte nichts davon, eine Ausbildung zu machen nur um eine Ausbildung zu haben

Aus meinem Abijahrgang gab es einige, die nur wegen der Eltern eine Ausbildung/ ein Studium gemacht haben ...

Es haben etliche das dann abgebrochen

Ein Junge wollte Pilot werden - Eltern wollten das nicht sofort-- der hat 2 andere Ausbildungen angefangen und abgebrochen bis ein anderer Verwandter ihn unterstützt hat, so dass er Pilot werden könnte.

Ein anderer Junge wollte Elektriker werden -- Eltern dagegen, weil er ein super Abit hatte und der Vater Arzt war--- als hat er dann Medizin studiert-- als der Vater Jahre später starb hat er sofort abgebrochen und ist Elektriker geworden.

Eine Freundin von mir wollte Lehrerin werden - Vater dagegen sie sollte in den elterlichen Betrieb --- sie hat dann mit Mitte 30 studiert.

Ich würde immer den Beruf unterstützen, den das " Kind" lernen will und zusehen, viele Infos einzuholen.

Unsere Tochter hatte sich für dies Jahr für ein Stipendium für ein Jahr USA beworben --- hatte es geklappt wäre sie mit 15 für ein Jahr drüben gewesen. Da waren auch viele Jungs beim Auswahlverfahren dabei.

Deshalb finde ich alles innerhalb Deutschlands wirklich kein Problem ..

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ER soll sich beraten lassen und viele Informationen sammeln. Bei uns gibt es Ausbildungsbörsen in Schulen, da muss man dann hinfahren, oder in öffentlichen Gebäuden, mal suchen im Netz. Dann wird die Schule bestimmt eine Berufsberatung anbieten, schau mal auf der Internetseite der Schule.
Oder direkt einen Beratungstermin bei der Agentur für Arbeit machen und eine Studienberatung an der Uni, die in Frage kommt.



Und, ermutige ihn, unterstütze ihn, egal was sein Plan werden wird. Aber mach bitte keine Pläne für ihn. Und wenn er mit Germanistik, oder Theaterpädagogik oder was auch immer, anfangen will, dann lass ihn. Das wird sein Weg werden, den er finden muss, alleine. Und selber ausprobieren, selber erleben ist da die beste Sache. Auch wenn man als Mutter 1000 bessere Ideen hat für sein Kind.

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Ich bin mit meiner Enkelin drei solcher Börsen stundenlang abgeschlappt....erfolglos. Wenn ein junger Mensch garkeine Ahnung hat, was er machen will, ist er von den 100 Firmen erschlagen - und weiter ratlos. Sie hatte Gottseidank einen tollen engagierten Berater beim Arbeitsamt, der ihr gut half.
Leider hatte sie durch die Sch*** Coronanachwirkungen keinerlei Chancen für Praktika, lange nahmen es die Firmen auch als Ausrede.
Nicht so einfach alles.
Angeblich gibt es soooviele offene Ausbildungsplätze. Warum schreibt dann ein junger Mann mit sehr guter MR im Stuttgarter(!!!) Raum breitbandig ein Dutzend Bewerbungen nach dem anderen und bekommt nicht mal Antwort? Schon komisch. Ach ja, in der einen oder anderen Absage stand, dass er sich nochmal bewerben könne, wenn er einen Führerschein habe.... er ist nunmal erst 16 1/2.....🙈
LG Moni

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Bei den unter 18-jährigen gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz, ein schlagkräftiges Argument, was schon mal viele davon abhält, überhaupt minderjährige einzustellen.

Dann, wie gehabt, der Führerschein, am besten B mit Hänger oder CE, der natürlich selbstverständlich erwartet wird ...