Kind schlecht in der Schule (6. Klasse Gymnasium)

Hallo ihr Lieben,

mein Sohn (12) geht in die 6. Klasse eines bayerischen Gymnasiums.
In der 5. war er noch ganz gut. Jetzt, wo die 2. Fremdsprache dazu kommt, hakelt es in den Proben 5er. In den Exen und mündlich ist er noch ganz gut, aber wenn er sich länger konzentrieren soll, dann wird er oft nicht fertig. Er klebt regelrecht an Aufgaben.
Am Lernen kann es nicht liegen, denn laut Lehrer beherrscht er den Stoff
Wir waren jetzt bei der Schulpsychologin, die ihn getestet hat. Heraus kam IQ 121, was uns sehr überraschte, da er für sein Alter eigentlich noch sehr verspielt ist und man ihm die Intelligenz nicht anmerkt, und keine Einschränkungen der Konzentration. ADHS ist also auch unwahrscheinlich.
Jetzt bin ich etwas ratlos, was los ist. Vom Leistungsvermögen her dürfte das Gymnasium doch kein Problem sein.
Vielleicht hat jemand Tipps, auf was wir achten sollen

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Was sagt denn die Schulpsychologin, woran sie meint, dass es liegt? Was sagt die Beratungslehrkraft? Gibt es "Lernen lernen"-Trainings? Wo scheitert er in den Prüfungen (Reproduktion, Anwedung, Transfer)? Gibt es andere Auffälligkeiten (auch in der Vergangenheit)? Wie ist das häusliche Lernverhalten? Kann er Probetests daheim problemlos im vorgegebenen Zeitlimit mit Timer lösen? (Gibt es z.B. für Deutsch im Cornelsen Schulaufgabentrainer, kostet um die zehn Euro).

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Das Beratungsgespräch steht noch aus.
Zuhause muss ich ihn anleiten. Er braucht auch daheim viel Zeit für alles, unterbricht oft, um eine Pause zu machen.
Das mit der Zeitvorgabe probiere ich Mal. Danke für den Tipp

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Hallo,

in allen Fächern? Welche Fremdsprache hat er gewählt?
Augen? Ohren?
IQ, soziale Reife, AD(H)S und Schulerfolg hängen nicht zusammen.
Welches Profil/pädagogisches Konzept hat die Schule?
Welche Lücken sind durch Corona entstanden?
Junior IQ zw. 125/129, grenzwertiges ADHS hatte eine sehr zähe sechste Klasse. Die siebte lief besser inklusive besserer Noten. Jetzt in der achten noch bessere Noten, Kind motivierter. Jedoch Schulwechsel in ein Gymnasium mit anderen pädagogischen Profil.

LG

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Als Fremdsprache hat er Latein gewählt. Er beherrscht die Grammatik und die Sprache, aber das Problem ist wirklich die Tatsache, dass er sehr langsam ist. Das ist in allen Fächern so

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Wie waren die Untertests im IQ? Sehr heterogen? Exekutive Funktionen? Safe kein Spektrum? ADS? Epilepsie?

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Wurden seine Augen kürzlich getestet? als meine Noten in der 6ten Klasse plötzlich absackten lag es daran das ich eine Brille brauchte, und zeitgleich in der letzten Reihe sass. ich kam einfach nicht mehr mit was Vorne geschrieben wurde.

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Guten Morgen,

ich werde seine Augen jetzt auf jeden Fall testen lassen. Der letzte Test ist schon eine Weile her.
Die einzelnen Ergebnisse bekommen wir Ende Januar mitgeteilt

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Das könnte auch ein Grund sein, wir hatten das Thema erst vorletzte Woche:

Meine Große sagte mir dass sie manchmal das Geschriebene an der Tafel nicht genau erkennt, manchmal doppelt oder verschwommen sieht und ab und zu auch Kopfschmerzen hat.
Das geht schon eine Weile so, aber sie war/ist zu eitel um uns Bescheid zu sagen…(sie hatte Angst dass die anderen sie hänseln, weil sie eine Brille trägt. Nun hat eine ihrer Freundinnen auch eine Brille bekommen und das war scheinbar für sie ein Moment, doch Farbe zu bekennen und einzugestehen, dass sie da Probleme hat…)

In Klassenarbeiten habe ich ab und zu auch gemerkt dass sie da was überlesen oder falsch gelesen hat.
Beim Lernen nach einiger Zeit übermüdet war…

Und die Musiklehrerin, bei der sie Einzelunterricht hat, sprach mich ebenfalls an - ihr fällt auf dass meine Tochter immer so auf die Noten „stiert“ und manchmal auch die Augen etwas zukneift.

Sie hat selber schon lange eine Brille und sagte mir, dass sie sich damals auch schwer tat, sich zu konzentrieren, war nach einer Weile erschöpft…als sie die Brille bekam, fühlte sie sich viel entspannter und konnte alles besser aufnehmen.

Jetzt haben wir einen Termin beim Augendoc ausgemacht (dauert leider noch etwas) und ich hoffe dass es daran liegt und sich das Problem löst

Bearbeitet von flamingoduck
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Schaut euch auf jeden Fall mal die Unterbereiche im Intelligenztest an.

Habe hier auch einen Kandidaten (5. Klasse) mit sehr hohem IQ, aber er ist sehr langsam. Konzentration eigentlich gut.
Aber der IQ-Test ist offiziell nicht aussagefähig, weil zwischen den Bereichen so große Unterschiede lagen.

Leider haben wir noch keine abschließende Lösung gefunden und im Moment läuft es ganz gut in der Schule. In der 2./3. Klasse haben wir es geschafft ihn zur Ergotherapie zu bringen (war schwierig, weil halt keine offensichtlichen Auffälligkeiten vorliegen, nur Langsamkeit). Dort hat er das Marbuger Konzentrationstraining besucht und Arbeitsstrategien erlernt. Das hat sehr gut geholfen. Die Klassenarbeiten schafft er im Moment in der vorgegebenen Zeit. Da frage ich öfters mal nach um schnell reagieren zu können, wenn es zum Problem wird.

Wichtig ist jedoch, dass wir an den Fremdsprachen immer dranbleiben. Die restlichen Fächer nimmt mein Kind bspw. durch den Unterricht einfach mit und muss fast nichts tun, aber bei den Sprachen frage ich ihn öfters ab, oder richte Zeiten ein, bei denen er Vokabeln lernen soll.

Ganz sicher bin ich hier auch nicht, ob wir irgendwie einen weiteren Test auf ADS veranlassen sollten, da es keine Probleme gibt, aber die könnten zum Teil einfach durch den IQ kompensiert sein.
Deswegen frage auf jeden Fall bei der Psychologin genau nach und versuche Maßnahmen finden. Möglicherweise eine genauere Diagnostik anstreben.

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Ich kann Dir nur von uns berichten. Meine Kinder sind/waren auch auf bayerischen Gymnasien. Beide hatten in der 6. Klasse massives Überforderungsempfinden, das scheint eine schwierige Umstellung zu sein. Beide haben Nachhilfe bekommen in der der 6. Bei der Großen hat es echt geholfen, sie ist jetzt in der 10. und kommt gut zurecht. Bei der Mittleren fiel die 6. voll in den Lockdown und es stellte sich heraus, dass sie mit ihrer AVWS einfach nicht gut aufgehoben war. Sie ist auf die Realschule (für hörbehinderte Kinder, aber gleicher Lehrplan) gewechselt und hat jetzt richtig gute Noten.

Ich würde ihm anbieten, Nachhilfe zu bekommen, wenn er das möchte. Was sagt er denn selbst? Ist er überfordert? Dann nehmt das ernst. Wenn er wirklich will, kann er es mit Hilfe schaffen. Ansonsten wäre mit Sicherheit ein Wechsel auf die Realschule nicht verkehrt - Abi kann er später auf diversen Wegen immer noch machen.

Alles Gute!