Nach Fehlgeburt wird es kein weiteres Kind mehr geben. Ich bin sehr traurig. Wie seid ihr damit umgegangen oder wie geht man am Besten damit um?

Hallo zusammen,
ich hatte vor einigen Tagen eine Ausschabung, der Embryo hat sich nicht weiterentwickelt. Mein Mann und ich haben es schon sehr lange probiert und uns war klar, dass es der letzte Versuch ist. Die lange Zeit des Probierens/Warten/Hoffens war anstrengend und kräftezehrend für uns beide. Vor allem aber altersbedingt haben wir uns eine Grenze gesetzt, die jetzt erreicht ist.
Wir haben bereits einen Sohn und ich bin sehr glücklich mit meiner Familie und stand auch immer hinter dieser Entscheidung.
Allerdings bin ich gerade einfach nur furchtbar traurig. Im Freundes- und Familienkreis hat eine ihre Schwangerschaft verkündet und die andere ein Baby bekommen. Ich fühle mich schlecht, da ich mich kaum mitfreuen kann. Vor allem bin ich sehr traurig, dass uns dieses Glück ein zweites Mal verwehrt bleibt. Vielleicht war jemand schon einmal in einer ähnlichen Situation und hat Tipps im Umgang damit.
Danke vorab❤️

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Das tut mir sehr leid für dich. 😰 darf ich fragen, wie lange ihr es schon probiert und wie alt bist du? Och denke man muss immer schauen, wie man mit der Entscheidung, egal welche es ist, man auf Dauer klar kommt. Ob du auch in zwei Jahren und länger noch damit fein bist. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass wenn ich was wirklich will, ich es auch einfach machen muss, weite erprobteren muss. Wenn ich mit etwas abgeschlossen habe, habe ich mir eine andere schöne Aufgabe gesucht, die mich glücklich ablenkt und mir Freude macht. Und dann wurde es mit der Zeit immer „normaler“ das andere eben nicht zu haben. ❤️

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Danke Dir. Ich werde 40 und das war für uns so eine Grenze (die sich zuvor schon immer weiter nach hinten verschob. Mein Mann ist noch älter). Wir probieren es seit 3,5 Jahren-mit kurzen Unterbrechungen.
Ich danke dir für deine Worte. Tatsächlich geht es so lange ich nicht unmittelbar mit dem Baby-Thema konfrontiert werde, da dies aber im Freundes-und Familienkreis ganz aktuell ist, fällt es mir sehr schwer.)
Aber du hast recht, ich sollte mir vielleicht ein neues Hobby suchen und nach vorne schauen. Es ist nur gerade nicht einfach.

Liebe Grüße und nochmals danke für deine Anteilnahme!

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Hey, ich bin auch fast in der selben Situation. Wir haben 2 Jungs, die wir recht jung bekommen haben. Wir haben uns ein Leben aufgebaut und haben uns nach langem Überlegen für ein weiteres Kind entschieden. Leider hat es 2 Jahre gedauert gehabt bis ich endlich schwanger wurde. Diese 2j waren so heftig, dass wir uns fast getrennt hätten. Ich wurde schwanger wir waren so erleichtert und happy, leider hielt unser Glück mur bis zur 15. Ssw an.
Wieder alles von Vorne. Diesmal wollten wir uns nicht so arg stressen und trotzdem hat es wieder 2,5j gebraucht bis ich endlich schwanger wurde.
Aber auch dieses Mal hielt unser Glück nur bis zur 8.Ssw an.
Letzten Montag musste ich mich quasi wieder verabschieden.
Einen weiteren Versuch wird es nicht geben, ich schaffe es mental nicht mehr und mein Mann will mich nicht mehr so am Boden sehen müssen.
Innerlich zerreißt es mich schon, aber ich sage mir immer wieder, du hast 2 gesunde Kinder, die schon recht groß sind, du hast immer mehr Freiheiten, genieße lieber das Leben so. Anscheinend muss es einfach nicht sein bei uns. Dieser Satz hilft mir tatsächlich recht gut.

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Mein Beileid zu deinem Verlust.

So kurz nach der Fehlgeburt ist es ziemlich schlimm. Zumindest war bei mir da der Kinderwunsch stärker als vor der Schwangerschaft.
Ich habe nur noch wenige Chancen schwanger zu werden (sind in KiWu-Behandlung und es gibt voraussichtlich noch einen Transfer) und die Fehlversuche ziehen mich auch immer wieder runter. Deshalb ist es auch gut das Limit zu setzen.
Ein halbes Jahr nach der Fehlgeburt geht es mir schon wieder besser mit dem Thema und ich sehe das lockerer. Mir hat geholfen zu überlegen, wie das Leben zu zweit aussieht (wir haben noch keine Kinder) und inwieweit man da Vorteile hat. Ähnliches kannst du dir überlegen, wie es mit einem Kind ist und ob man wirklich noch einmal alles durchmachen möchte (Wickeln, lange Nächte etc.).
Verstehe mich nicht falsch: ich würde mich immer noch wahnsinnig über ein Regenbogenbaby freuen. Aber mit der Zeit habe ich mich mit der aktuellen Situation angefreundet. Vor allem, weil man mit dem Abschluss des Kinderwunsches auch längerfristig planen kann. Zumindest bei uns war es so, dass wir uns nicht trauten länger als 7-8 Monate in die Zukunft zu planen.

Alles Gute für die Zukunft.

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Hallo,

als wir damals entschieden eine Familie zu gründen ... ging es am Anfang wirklich recht schnell. Dezember 2006 Pille abgesetzt, März 2007 schwanger.

FG bei SSW 8

Dann dieses Hibbeln jeden Monat, mal überfällig 2 Tage, wieder Periode. Mein Mann war dann zum Spermiogramm und es stellte sich heraus, das wir auf natürlichem Wege wohl nicht schwanger werden. Ein Lottogewinn wäre realistischer gewesen.

Wir haben dann *unser Leben* geplant, ohne Kinder. Es war schwer, aber Adoption oder KiWu - Klinik kam nicht infrage. Und dann geschah unser *Lottogewinn*. Ich verbrachte ab der 27. SSW 6 Wochen im KH, weil unser Krümel zu früh auf die Welt wollte. Mit viel Kraft, Tränen und Durchhaltevermögen kam sie dann 2 Tage vor errechnetem ET auf die Welt. Das ist nun über 14 Jahre her.

Danach wurde ich noch 2x schwanger, eine FG in SSW 10 und die letzte FG bei SSW 9.

Nach der letzten FG war ich so fertig, mental, körperlich. Als ich in die Klinik zur AS musste, habe ich direkt um Sterilisation gebeten, denn nochmal wollte ich eine FG nicht erleben.

Fazit: ich habe eine gesunde, fröhliche Tochter die mir viel Freude bereitet ( auch wenn sie ein richtiges Pubertier ist ). Ich habe mich damit arrangiert das es keine Geschwister für sie gab und geben wird. Manches Mal tut es noch weh, aber es ist gut so wie es ist.

Drück dich

lg

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Hallo, bin gerade in einer ähnlichen Situation. Heute bekomme ich cytotec. Es hat sich nicht weiterentwickelt, bin Ende der 8. Woche. Da es bei mir so ein emotionales auf und ab war... erst schwanger juhu, dann eileiterschwangerschaft, paar Stunden später im Krankenhaus hieß es, es ist jetzt doch gerade so in die Gebärmutter gekommen. Also wieder aufatmen. Und dann entwickelt sich nichts. Wir sind am Ende mit den Nerven und mein Partner möchte das nicht nochmal durchmachen. Ich schwanke zwischen... ich wünsche mir noch ein Kind, aber was ist wenn das nochmal passiert? Ich habe schon eine Tochter und sie hat mich jetzt oft weinen gesehen und es belastet sie ja auch. Was macht man jetzt? Einfach froh sein dass man schon ein Kind hat und den Wunsch abhaken? Dann sehe ich andere Frauen mit 3 Kindern und denke mir.. warum dürfen die sich mehr wünschen und ich soll zufrieden sein mit was ich habe? Es ist so schwierig. Auf jeden Fall ist es jetzt erst mal auf Eis gelegt. Seit letzten September habe ich darauf gewartet schwanger zu werden, da haut es einen schon um wenn es dann auch noch schief geht.
Du bist also nicht alleine!

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Vielen Dank für eure ganzen lieben Antworten! In der Tat tut es gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Die letzten Tage waren nicht einfach und auch wenn ich versucht habe nach vorne zu blicken, hat mich der kontrolltermin nach der Ausschabung sehr mitgenommen-obwohl alles in Ordnung war. Irgendwie war ich danach nur noch unglücklich. Aus diesem Grund machte mein Mann vermutlich den Vorschlag es noch ein einziges Mal zu versuchen-vermutlich weil er mich so leiden sah. Doch nun ist es an mir nicht mehr zu wissen, ob ich das Zittern-bangen-hoffen und die Gefahr einer erneuten Enttäuschung- egal auf welche Weise- noch einmal durchstehen möchte…irgendwie alles gerade nicht so einfach.
Aber eure Beiträge machen mir Mut und taten mir gut zu lesen. Ich danke euch allen für eure Anteilnahme!

LG