Vorbereitung auf ein Frühchen? Wie lange waren eure kleinen auf der Neo?

Hallo Leute,

ich mache mir ein wenig Gedanken. Ich komme nächste Woche in die 31.ssw ich hab eine Zervixinsuffienz und hab jetzt strengste Bettruhe bekommen, weil mein Gebärmutterhals um 0,6 cm nochmal geschrumpft ist innerhalb von 4 Wochen. Hab jetzt nur noch 1,1 cm

Bauch wird auch fast jeden Abend mehrfach hart ect.

Jedenfalls wurde mir schon gesagt, dass die Möglichkeit sehr hoch ist, dass die kleine zu früh auf die Welt kommt. Ich bin jemand der gerne vorbereitet ist.

Könntet ihr mir vllt ein wenig helfen?
Gibt es irgendwelche Bücher oder so?

Ansonsten würde mich interessieren wann eure kleinen auf die Welt gekommen sind und wie lange sie noch auf der Neo lagen.

Gibt es auch irgendwelche Rechner wie hoch die Überlebenschance sind von Woche zu Woche?

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Hallo,

das Gute ist, dass du schon so weit bist. Statistisch liegt schon in der 30. SSW die Überlebenschance von Frühchen bei 97 Prozent und nähert sich in den Wochen danach immer mehr der 100 an (erreicht sie natürlich nie komplett, weil nie absolut alle Babys überleben, aber die allermeisten schon).

Die meisten moderaten (ab 32+0) bis späten Frühchen haben langfristig keine Probleme. Und dorthin ist es nicht mehr so weit für dich. Du bist schon weit gekommen und über die allerkritischste Phase schon jetzt hinaus.

Ich hatte einen Blasensprung bei 35+3 und meine Tochter kam bei 35+5. Das ist noch einmal weiter. Wir hatten zum Glück keine nennenswerten Probleme, nur ein bisschen Gelbsucht und Trinkschwäche am Anfang und sie brauchte ein paar Tage ein Wärmebettchen. Wir konnten nach einer Woche heim.

Ansonsten empfehle ich dir für den Moment alles, was dir gut tut und dir Kraft und Hoffnung gibt… das tut auch dem Baby gut. Alles Gute!

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Hey,

Ich hatte bei 33+3 einen Blasensprung, bei 34+5 wurde meine Kleine geboren.

Sie wurde weder beatmet noch erhielt sie eine Magensonde. Ihre Atmung und ihr Puls wurden dennoch kontrolliert. Die Kabel wirkten auf mich etwas verstörend an diesem kleinen Wesen, aber man gewöhnt sich dran. Im Vorfeld hatte man mich darauf vorbereitet, dass ich womöglich nicht stillen kann weil Frühchen oft der Saugreflex fehlt. Aber auch das klappte ab dem ersten Tag ganz toll. Für die Nacht habe ich abgepumpt. Durch den ganzen Stress und die Aufregung kam aber nicht wirklich viel zusammen, also wurde auch Pre zugefüttert.

Sie lag 5 Tage im Inkubator bis sich ihre Temperatur stabilisiert hatte. Dann kam Sie in ein normales Bettchen. Wir verbrachten insgesamt 13 Tage auf der Neo, ich fuhr Morgens hin und mein Mann am Nachmittag um Ihr möglichst viel Hautkontakt und Wärme und Nähe zu geben. Es war sehr schwer für mich, ich heulte viel, das war nicht der Start den wir uns als Familie gewünscht hatten. Die Schwestern waren super nett aber dennoch ist eine Neo mit all den verletzlichen Frühchen und den ständig bimmelden Machinen und Monitoren keine schöne Umgebung.

Um entlassen zu werden musste Sie die Körpertemperatur halten, eigenständig trinken, und ein Gewicht von 2200gr erreichen. Wir waren überglücklich als der Artzt uns mitteilte, dass wir am nächsten Tag den Maxi Cosi mitbringen sollten.

Nun wurde sie im August schon ein Jahr alt, ist ganz normal entwickelt und wird auch nicht zurückgerechnet oder sonst was. Sie läuft und plappert und ist fit und propper. Von dem winzigen 45cm 1900gr Frühchen ist nichts mehr zu erahnen.

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Ich bin selbst ein Frühchen aus der 31. Woche, mit etwas über 1000 g Geburtsgewicht (eineiige Zwillinge) Die Versorgung war schon damals vor 37 Jahren super und ist immer besser geworden.

Meine Schwester und ich waren damals noch bis ungefähr ET im KH, heutzutage könnte die Entlassung wahrscheinlich schon früher erfolgen.

Mein Sohn ist ein spätes Frühchen von 34+1 und war 15 Tage auf der Neo, größtes Problem war eine Trinkschwäche, er hatte bis zum 10. Tag eine Magensonde.

Er hatte auch die sonst typischen Startschwierigkeiten, Temperatur halten, Neugeborenengelbsucht, instabiler Puls, hat sich aber alles innerhalb weniger Tage erledigt. Es gab nie eine kritische Situation. Beatmet werden musste er auch nicht.

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Hallo

Mein Sohn ist sich ein spätes Frühchen von 36/3
Wir waren insgesamt 8 Tage im Krankenhaus, davon lag er 6 auf der neo.
Er wurde zunächst mitgegeben auf die normale Entbindungsstation.
Der Kleine konnte die Temperatur nicht halten, das Problem war von Anfang an, hatte einen Neugeborenengelbsucht und auf der Neo stellten sich dann Atemausssetzer ein, er hat Coffein für ca 3 Monate bekommen und wir haben noch einen Heimmonitor.
Ich bin selbst Ärztin, trotzdem war ich nach der Entbindung auch einfach nur Mutti. Ich war mit ihm als Begleitung auf der Neo…über Weihnachten letztes Jahr.
Stillen hat nich geklappt, da von Anfang an zugefüttert werden musstw. Der Monitor gibt uns Sicherheit, wir können beruhigter schlafen
Er ist nun 10 Monate alt und ihm geht’s gut.
Achso-die Enbindung war normal spontan.
Alles Gute für Dich!.

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Ich hatte in der 28.SSW einen Blasensprung und war bis zur Geburt in der 33.SSW im Krankenhaus. Mir hat damals ein Besuch einer Intensiv-Krankenschwester geholfen. Sie hatte eine Puppe mit vielen Kabeln und Schläuchen dabei und hat mir alles erklärt. Somit war ich darauf vorbereitet wie mein Kind aussehen wird und es hat mir keine Angst gemacht. Mir wurde damals gesagt, dass die Kinderärzte ab der vollendeten 30.Woche entspannt sind, die Kinder machen da kaum noch Probleme. So war es auch bei uns. Was allerdings nicht bedeutet, dass die Zeit auf der Kinderintensiv nicht sehr hart war. Ich war froh eine Spontangeburt gehabt zu haben und fit gewesen zu sein. Auf der Kinderintensiv interessiert die Mütter niemanden, du hast gefälligst zu leisten. Ich habe oft den Kaiserschnitt-Mamas helfen müssen aufzustehen oder das Bett zu beziehen.
Obwohl ich mich intensiv mit dem Stillen beschäftigt habe hat es bei mir nicht geklappt. Die Krankenschwestern auf der Kinderintensiv haben vergessen mir eine Milchpumpe zu bringen und ich war nach der Geburt mit meinem Kind beschäftigt, sodass ich erst 12h nach der Geburt das erste Mal gepumpt habe. Die Folge war kein richtiger Milcheinschuss und monatelange Quälerei bis ich endlich aufgegeben habe.
Du wirst kein richtiges Wochenbett haben und dich von der Geburt erstmal nicht richtig erholen können.
Für mich war das langersehnte Heimkommen dann leider auch nicht schön. Für mich hat sich alles falsch angefühlt und eine richtige Bindung zum Kind aufzubauen hat Monate gedauert.
Bei mir ist es nun fast 2 Jahre her und es schmerzt immer noch...

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Das klingt wirklich schlimm, wie es bei euch auf der Kinderintensiv gelaufen ist und tut mir sehr leid😔 So ganz pauschal möchte ich das für die TE und alle die den Beitrag lesen aber nicht stehen lassen, ich denke das kommt stark auf die Klinik an!

Ich hatte einen KS und wurde, obwohl ich nach ein paar Tagen Begleitperson und nicht mehr Patientin war, sowohl auf der Neo als auch auf der Kinderstation sehr gut unterstützt!
Die ersten Tage bot man immer an, mich im Rollstuhl zu fahren, wenn ich mir der Weg zu weit gewesen wäre. Man hat mir ein normales Krankenbett anstatt der Mutterliege angeboten, damit ich es bequemer hab, man hat für mich Termine in der Gyn-Ambulanz vereinbart als ich Probleme mit meiner Narbe hatte und die Schwestern auf der Neo haben mich mehr als ein Mal zurück ins Bett geschickt, damit ich nicht vergesse zu essen, zu schlafen und mich auszuruhen und sie hatten immer ein offenes Ohr.
Das sich für die Mama niemand interessiert und man funktionieren muss, kann ich so gar nicht bestätigen. So kann es also auch laufen

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Hallo

Unser kleiner Kämpfer wurde an 34+5 mit geplantem Kaiserschnitt geholt da unsere Schwangerschaft sehr schwierig mit OP usw. war und wir froh waren es überhaupt so weit geschafft zu haben 😃
Er hatte schon 2,9 kg also war er gut gestartet
Ich bekam an 33+5 und 33+6 die Lungenreife und die hat ihm sicher gut getan.
Nach der Geburt hat er direkt geschrien musste aber anschließend mit CPAP für 20 Minuten bei der Atmung unterstützt werden - danach keine Atemprobleme mehr
Dann brachten sie ihn für 12 stunden auf die Intensivstation und danach auf die Neo Nachsorge wo ich nach meiner Entlassung mit ihm gemeinsam in ein Zimmer ziehen durfte
Wir hatten mit normalen Startschwierigkeiten zu kämpfen wie Trinkschwäche und temperatur halten - keine Gelbsucht
Er kam für 5 Tage ins Wärmebettchen und danach ins normale Gitterbett.
Ein Loch im Herzen war festgestellt worden welches sich mittlerweile schon wieder verschlossen hat 🥰
Nach 12 Tagen durften wir nach Hause

Er ist heute genau 17 wochen alt also korrigiert 11,5 Wochen und ist zeitgerechet entwickelt 😃 wir hatten heute unsere Abschlussuntersuchung auf der Nachsorgeambulanz - somit schließt sich das Kapitel Krankenhaus endlich für uns

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Ich habe ein spätes Frühchen aus 36+0, Entbindung war per geplantem KS aufgrund einer durch Antikörper ausgelösten fetalen Anämie. Lungenreife hatten wir in der 32. Woche vor seiner ersten Bluttransfusion.
Wir waren 5 Tage auf der Neo und 5 Tage auf der Eltern-Kind-Station. Ich konnte die ganze Zeit mit im Krankenhaus bleiben

Er hatte den ersten Tag ein bisschen Sauerstoffunterstützung mit der Brille, danach nicht mehr.
Stillen war von Beginn an kein Problem, solange ich nicht aufstehen konnte habe ich Kolostrum abmassiert, das wurde pipettiert und sobald ich mobilisiert war, habe ich mich alle 3 Stunden auf die Neo zum anlegen gequält. Magenssonde oder zufüttern waren nie nötig.
Er hatte 5 Tage Phototherapie, bekam Immunglobuline und eine weitere Bluttransfusion.
Außerdem hatte er das Apnoe-Syndrom mit längeren Atemaussetzern und Sättigungsabfällen. Dagegen bekam er Coffein, dass wir anfangs auch zu Hause weiter gegeben haben und zur Überwachung für 8 Wochen einen Heimmonitor.
Wie oft bei späten Frühchen hatte er noch ein kleines Loch im Herz, das ist aber inzwischen fast zu und soll mit 1 Jahr noch mal kontrolliert werrden

Inzwischen Ist er 8 Monate und ein ganz gesunder, fröhlicher Kerl. Man merkt noch, dass viele Meilensteine und Entwicklungsschritte (z.b. erstes Lächeln, erster Zahn, robben, Beikostreife) genau einen Monat später als bei seinen Geschwistern sind, aber das ist ja kein Problem.

Alles Gute für euch, ich drücke euch die Daumen dass ihr es noch lange schafft

Bearbeitet von Maximama90
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Meine Zwillinge sind letztes Jahr bei 31+4 zur Welt gekommen. Ich hatte durch eine Schwangerschaftsvergiftung einen Blasensprung und die Mädels wurden dann per Kaiserschnitt geholt. Die erste war 42cm groß und wog 1770g, die zweite 41cm und 1240g. Beiden ging es gut, brauchten wenig Unterstützung. Nach 3,5 Wochen durften wir nach Hause. Heute sind sie über ein Jahr alt und super entwickelt. Sind sogar anderen Kindern in ihrem Alter weit voraus. Ich habe die beiden 6 Monate lang voll gestillt.😇
Im Februar erwarten wir unser drittes Mädchen, die aber hoffentlich etwas länger in meinem Bauch bleibt.

Ich wünsche dir und deinem Baby alles Gute🥰