Ungeplant schwanger mit Kinderwunsch - schwierige Partnerschaft

Hallo,

ich befinde mich derzeit in einer vertrackten Situation.

Kurzer Hintergrund:
- Mein Partner und ich leben seit Anfang Januar zusammen, hatten seitdem viele Schwierigkeiten und oft gestritten (Haushalt, Umsetzung des WM mit seiner Tochter, seine Verantwortung bzgl. Unterhalt). Beide möchten wir in der Beziehung bleiben, aber es ist zum Teil echt heftig.
- Er hat finanzielle Probleme und ist auf dem Weg in die Privatinsolvenz. Er hat einen sicheren Job, ich auch, wobei ich mehr verdiene.
- Kinderwunsch ist bei mir stark vorhanden und ich hatte im Kopf gegen Ende des Jahres frühestens schwanger zu werden, damit wir in der neuen Wohnung angekommen sind. Mein Partner ist einem Kind unter den richtigen Umständen nicht abgeneigt. Er hat mit seiner Ex-Freundin sehr schlechte Erfahrungen gemacht und möchte diese nicht wiederholen.

Ich habe vor 2 Wochen rausgefunden, dass ich ungeplant schwanger bin. Ich war erst geschockt und mein erster Gedanke war, dass ich sein Leben ruiniere, wenn ich das Kind bekomme. Er weiß davon und aufgrund der Beziehungssituation geht er davon aus, dass unsere Beziehung es nicht überleben wird, obwohl wir beide das möchten und auch bei einer Paarberatung waren/sind.
Ich habe eigentlich vor einigen Monaten zu ihm gesagt, dass ich keinen Abbruch haben werde, sollte ich schwanger werden. Nun tendiere ich jedoch dazu. Es gibt einige Sachen, die ich dieses Jahr noch machen möchte. Ich habe auch enorme Angst vor der Zunahme in der Schwangerschaft, da ich mein momentanes Gewicht erst durch einen Magenbypass erreicht habe.
Natürlich habe ich auch Angst davor, es alleine nicht zu schaffen. Vor meiner Beziehung wollte ich alleinerziehend sein, habe aber auch eine günstigere Wohnung gehabt. Ausziehen ist nur schwer möglich, da ein gegenseitiger Kündigungsverzicht bis Ende Q1/2026 im Mietvertrag steht.
Mit der Wohnung wird es für mich alleinerziehend finanziell sehr schwierig.
Ich hätte gerne gespart und wäre finanziell mit einem Sicherheitspolster in eine Schwangerschaft bzw. Mutterschaft gestartet. Meine Familie steht hinter mir, wohnt aber 600km weit weg und ist somit keine praktische Hilfe im Alltag. Mein Leben ist in München, ein Umzug für mich daher schwer vorstellbar, aber ich brauche ohne Partner mit Kind Unterstützung.

Ich bin hin- und hergerissen, was ich machen soll. Ich habe gute Gründe für einen Abbruch, andererseits stehen da Gedanken wie: Was, wenn ich aufgrund meines Alters (35) danach nicht mehr schwanger werde? Wäre es fair, jetzt einen Abbruch zu haben und in 10-12 Monaten den erneuten Versuch zu starten? Wie käme ich mit einem Abbruch klar? letztlich kann ich das nicht zu 100% beantworten, da ich noch nie in dieser Situation war.
Mein Partner würde mir zu einer Schwangerschaft raten, da es mein großer Wunsch ist. Ich möchte aber nicht, dass sein Bedürfnis untergeht und er sich am Ende nur aus Pflichtgefühl in der Beziehung befindet. Wir waren gemeinsam bei einer Beratung, ich auch noch alleine.
Ich bin einfach grad sehr unschlüssig und verzweifelt. Eventuell gibt es ja jemanden, der in einer ähnlichen Situation war und sich mit mir austauschen kann.

Danke schön!

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Ich bin ehrlich, für mich liest es sich so als sei nicht die Schwangerschaft das Problem, sondern deine Beziehung!
Ich glaube, dass die Beziehung eine Schwangerschaft und ein Kind nicht überleben würde.
Ihr streitet jetzt schon über alltägliche Dinge, das wird mit Kind noch krasser.
Er will keinen Unterhalt für sein 1. Kind zahlen, kümmert er sich wenigstens?
An deiner Stelle würde ich sparen, und mir ein Leben ohne den Papa vorstellen, ggf. dann ausziehen. In Deutschland verhungert niemand. Es gibt diverse Unterstützungen.
Kindergeld, Wohngeld, Unterhaltsvorschuss. Und wenn du davon dann für ein Jahr was abgreifen musst, ist das so.
Ich denke, die Beziehung wird mit Kind keine Chance haben, tut mir leid.

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Hallo TipInTheWater,

während ich überlegt und formuliert habe, kam nun ein erster Beitrag. Ich sehe es anders, v.a. offener.

ihr beide seid gerade in einer wichtigen Umstellungszeit. Ihr habt den Schritt in die gemeinsame Wohnung gewagt und schon einen Blick voraus (Ende des Jahres schwanger). Die Schwierigkeiten beim Zusammengewöhnen sind nun heftiger als erwartet, aber euch ist bewusst, dass so ein Schritt Turbulenzen mit sich bringt. Euer „Streitverhalten“ wollt ihr beide nicht so und habt nun eine Paarberatung begonnen. Das ist doch sehr konsequent. Alle Achtung! V.a. dass dein Partner dabei ist! Männer tun sich oft sehr schwer mit dem Schritt zur Paarberatung.
Hat sich schon etwas Gutes daraus ergeben?

Jetzt die Schwangerschaft. Obwohl ihr beide offen seid dafür, drücken deine Worte große Angst aus. Du denkst, du würdest sein Leben ruinieren. Und er meint, dass eure Beziehung „es“ nicht überleben würde.
Die Paarberatung könnte euch tatsächlich gerade für diese weitere Umstellung eine gute Begleitung sein. Und ist schon etabliert! Eine gute Voraussetzung also. Euch beiden sind die Punkte bewusst, wo es schwierig wird (oder vielleicht auch nicht so genau) und ihr seid bereit, daran zu wachsen.

Mir kommt es so vor, als wärst du mit deinen Gedanken um dich und ihn doch allein.
Die Gedanken um ihn musst du dir eigentlich nicht machen. Du kannst seine Bedürfnisse nicht vorwegnehmen. Vielleicht hat er ganz andere Gedanken.
Seid ihr beide im Gespräch? Oder ist grade das schwierig?

Ich verstehe, dass du möchtest, dass er wegen dir bleibt und ihr gemeinsam an eurer Beziehung baut – und nicht wegen einem Kind, das du dir wünschst. (Er dir aber auch auch gönnt!)
Das Kind oder zunächst mal die Schwangerschaft ist auch Teil eurer Beziehung, weil es ein Teil von dir ist. Das ist ihm doch bewusst, und ihr hattet darüber gesprochen, bevor es zur Schwangerschaft kam.

Du hast für dich persönlich Bedenken: Dass du dir dieses Jahr schon ausgemalt hattest und unsicher bist wegen der Zunahme.
Du kannst dir vor Augen halten, dass es selten punktgenau zu einer Schwangerschaft kommt und immer gewisse Hürden zu überwinden sind. Und jede Frau hat am Anfang der Schwangerschaft Unsicherheit, Ängste, Sorgen. Und jede Frau gibt erstmal etwas, um etwas sehr Schönes zu gewinnen.
Der Austausch mit anderen Frauen in ähnlicher Lage wird dir guttun. Und den genau suchst du ja hier. Es wird natürlich immer nur ein Teil ähnlich sein. Du nimmst für dich draus, was dir hilft.

Viel Mut für euer Gespräch und für deine persönlichen Überlegungen!
Kyra

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Hallo Kyra,

ja, die Paarberatung war gut und er war offener als erwartet. Wir achten mehr aufeinander und reden besser miteinander, also der Dialog ist wieder da. Der Hauptgrund für die Beratung ist/war, dass wir nicht mehr wussten, wie wir miteinander ins Gespräch kommen bzw. immer einander falsch verstanden haben. Das ist jetzt besser.

Ich spreche häufiger die Themen an, die mich mit der Schwangerschaft bewegen. Er hört mir zu, nimmt mich ernst und hat wiederholt gesagt, ich soll das Kind bekommen, wenn es mir damit besser geht. Ich weiß es aber nicht, ob es mir damit besser geht, wenn ich auch weiß, dass ich damit zu hoher Wahrscheinlichkeit, meine Beziehung ruiniere. Er hat aufgrund seiner Erziehung, nie eigene Wünsche oder Bedürfnisse äußern dürfen und wenn doch, wurden diese abgetan und nie erfüllt. Ich kenne das selber und möchte nicht, dass sein Bedürfnis übergangen wird. Meine Entscheidung hat einen enormen Einfluss auf sein Leben, das kann und möchte ich nicht außer Acht lassen.
Er wünscht sich mehr Zeit, damit wir zusammenfinden in unserem gemeinsamen Leben.

Ich hätte halt gerne beides, Beziehung und Kind. Und ich hätte gerne, dass er sagen würde, wir schaffen das gemeinsam.

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Oh, ja, das verstehe ich gut. Dass du hören möchtest: wir schaffen das.
Das ist ein "Zaubersatz" am Anfang der Schwangerschaft. Denn man hat selbst das Gefühl "ich schaff das nicht." Du könntest ihn drum bitten, das zu sagen ... und dann wäre es nicht mehr der Zauber. Nämlich der Zauber, dass er "auffüllt", was dir fehlt.

Ihr seid gerade dabei, Bedürfnisse wahrzunehmen und zu formulieren. Das ist eine sehr sensible Zeit. Aber ganz wunderbar, dass ihr durch die Beratung so eine gute Anleitung habt und schon eine Besserung eintritt.
Du sprichst Themen an, er hört dir zu, nimmt dich ernst. Das ist doch super!
Er gibt dir aber die Verantwortung zurück (du sollst das Kind bekommen, wenn es dir damit besser geht) und das macht Druck. Denn wie sollst du wissen, ob es dir "damit" besser geht? Erstmal eben nicht. Weil du auch in einer neuen Lebenssituation bist. Erstmal eigentlich nur du, nicht er. Daher teilst du dich ja mit. Und möchtest, dass Sicherheit von ihm zu dir kommt ... er ist aber mit seinen Bedürfnissen beschäftigt, wo dir wichtig ist, dass das endlich mal sein darf, aber auch du selbst, nur dass du dir vielleicht schon mehr Raum und Zeit für deine Bedürfnisse nehmen konntest ... und soll er dran sein dürfen? Ist das dein Wunsch? Und du möchtest ihm nicht auch noch abverlangen, dass er auf dich schaut - und wünschst es dir doch zugleich?
Ich denke, es schließt sich nicht aus, sondern ergänzt sich sogar: Lernen, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, zu äußern und nach Möglichkeit auch zu berücksichtigen. Und das Gleiche mit dem anderen Menschen, mit dem geliebten.
Das wirst du als Mutter dann genau gleich erleben. Die Bedürfnisse des Kindes stehen an erster Stelle, es ist das bedürftigste Wesen überhaupt. Aber auch dein Bedürfnisse dürfen gerade dann nicht hinten runterfallen, weil du sonst nicht für das Kind sorgen kannst.
Wir sind ja nicht für uns selbst, sondern immer aufeinander bezogen. Ein lebendiges Geben und Empfangen. Am "erstmal ich" scheitern tatsächlich Beziehungen. So klingt für mich nicht.
Kennst du die Geschichte mit den langen Löffeln?
Vielleicht kann er grade den Zaubersatz nicht sagen, aber er sagt es dir auf andere Weise: Er möchte, dass es dir gut geht.
Und es kann sich alles gleichzeitig entwickeln: dass ihr auf euch schaut - jedes für sich - und auf euch gegenseitig. Eigentlich die schönste Form: miteinander wachsen.:

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Bearbeitet von kyra97
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Aufgrund deines Alters und deines generellen Kinderwunsches würde ich eigentlich raten, nimm dieses Kind an und trage es aus.

Aber die anderen Bedingungen sind leider nicht besonders rosig.
Ich schreibe das vor allem aus der Sicht einer neuen Partnerin, die auch erlebt hat wie schwierig es mit einem Kind aus erster Partnerschaft werden kann. Ich fand die ganzen Auseinandersetzungen mit der Exfrau mega ätzend und den Umgang mit seinen Kindern leider auch doch schwierig als erst vermutet.
Ich bin hoch motiviert in die Rolle der Bonusmutter gestartet und habe nach 2 Jahren einen ziemlichen Burnout erlitten. Das anfängliche Bemühen umeinander, von allen Seiten ließ dann erst so richtig nach und es kristallisierte sich immer mehr heraus, dass diese Kinder schwer im Loyalitätskonflikt waren und zu ihrer Mutter gehalten haben.
Zwischen Mutter und Vater hatte sich in diesen zwei Jahren immer mehr Frust aufgestaut und anstatt leichter, wurde es bei uns damit immer schwerer. Weil eben die Kinder diese schwerer werdenden Konflikte immer mehr bei uns auslebten und auf mich übertrugen.

Ein "fremdes" Kind, welches durch das Erlebnis der Trennung, bestimmt nicht mehr so unbeschwert ist wie ursprünglich, zu betreuen ist eine Herausforderung die deine Grenzen schnell sprengen kann. Gerade im Wechselmodell hättest du dann das Kind ständig mitzubetreuen, oder?
Wie alt ist es denn?

Zum Kindergarten oder in die Schule bringen, Hausaufgaben begleiten zu Hobbys fahren, Nachmittagsverabredungen bei euch ermöglichen, kochen, Brotdose vorbereiten echt.pp. - all das sind dann schnell deine Aufgaben!
Und du bist aber auf einem ganz andren Stand, nämlich eine noch kinderlose Frau, die erst mal ihre Schwangerschaft genießen möchte. Vielleicht hast du auch sehr starken Ruhebedarf und möchtest dich nachmittags hinlegen. Oder bekommst Schwierigkeiten wie vorzeitige Wehen (was wir nicht hoffen wollen) und musst liegen. Und das geht dann aber nicht wegen dem Bonuskind.
DANN fangen ganz andere Probleme an, davon lese ich immer wieder. Dann ist das erste, "fremde" Kind des Mannes nämlich plötzlich lästig und dann geht das Streiten in noch viel tiefere Dimensionen.
Ich weiß ja nicht, wie tiefgreifend es jetzt schon ist. Du schreibst was von Unterhaltszahlungen um die ihr euch streitet und die Insolvenz deines Partners.
Ist es jetzt schon der Fall, das du das Kind deines Partners querfinanziert? Musst du für das Zimmer des Kindes bezahlen? Oder die hauptsächlichen Kosten monatlich tragen?
Das wären dann ja schon so Ungerechtigkeiten, die sich noch verstärken wenn ein gemeinsamens Kind zur Welt kommt.

Dieses gemeinsame Kind braucht auch Platz in der Wohnung. Und zwar nicht nur ein Mini-Beistellbett im Schlafzimmer der Eltern. Sondern es braucht mindestens genauso Platz wie das ältere Kind das nur die Hälfte des Monats bei euch ist.
Und dein Partner sollte in der Lage sein, sich an den Anschaffungskosten für dieses Kind ebenso wie du zu beteiligen.
Wenn das nicht gegeben ist, entsteht ganz schnell ein Ungleichgewicht "wem das Kind gehört und wer dafür verantwortlich ist". Oft ist es nämlich so, das das Bonuskind selbstverständlich von der neuen Partnerin mitfinanziert und mittversorgt werden soll, aber das gemeinsame Kind ist dann ein unzumutbares Anhängsel und die Mutter soll sich alleine kümmern, und zwar möglichst unauffällig, so dass das Bonuskind keinerlei Einschränkungen ertragen muss.

So ist leider oft die Realität in Patchworkfamilien, bei denen es sich noch nicht zurecht geruckelt hat und wo der Vater zuwenig Geld hat.

Deine Gedanken wie es als Alleinerziehende werden würde, mit Unterstützung der Eltern und Geldpuffer auf der Hohen Kante kann ich völlig nachvollziehen. Das ist sehr Sicherheitsbewusst und ich finde auch realistisch.
So wie ich die Lage einschätze, würdest du auch nur Unterhaltsvorschuss bekommen wenn er insolvent ist?? Kenne mich da nicht so aus.
Aber das wäre dann wirklich verdammt wenig Geld mit dem du auskommen musst. Eigentlich musst du nach der Geburt so schnell wie möglich wieder Voll arbeiten, denn dein Partner kann dir/euch eine Elternzeit ja nicht ermöglichen.
Das ist super schade und ich persönlich möchte unter solchen Umständen kein Baby haben. Schon gar nicht allein erziehend, in einer super kleinen, sparsamen Wohnung in der anonymen Großstadt wie München.
Was bringt dir das Leben dort? Alles ist teuer, vor allem das Leben mit Baby ist teuer.

Babyschwimmen, Pekip-Kurs und alles was Mütter in dieser hippen Großstadt so machen kostet einen Haufen Geld. Und wenn man alles nicht mitmachen kann, bringt das keine Freude.
Von daher kann ich deinen Gedanken sehr nachvollziehen, dass du etwas angespart haben möchtest. Dann ist das Leben nicht nur leichter, sondern auch schöner und geselliger.

Ich würde dir auch raten wieder in die Nähe der Eltern zu ziehen, wenn du tatsächlich alleinerziehend wirst. Es ist kein Spaß Kleinkinder großzuziehen, ohne Unterstützung wenn man dabei noch Berufstätig sein muss.
Bei uns fällt sehr oft die Betreuung aus, weil Personalmangel und Krankheit Dauerthemen sind. Und das eigene Kind ist leider auch meist unpassend oder viel zu oft krank.
Ich selber hab das mit dem ersten Kind auch so erlebt und bin jetzt bewusst für länger komplett zuhause, weil ich mir den Stress nicht mehr antun möchte. Zum Glück geht es finanziell bei uns gut. Aber auch deshalb weil ich die ersten Jahre meiner Berufstätigkeit ein solides Polster angespart habe. Davon können wir jetzt zehren.

Dein Magenbypass ist wohl jetzt, als auch in Zukunft ein Thema. Das würde ich nicht als Argument für einen Abbruch ansehen.
Außer du hast enorme psychische Probleme mit deinem Körperbild und es wäre ein Trigger für dich die Veränderungen die eine Schwangerschaft mit sich bringen zu ertragen. Aber selbst dann könntest du versuchen dich während der Schwangerschaft psychologisch begleiten zu lassen.

Wie der Umgang mit dem Vater laufen kann, wenn du allerdings so weit wegziehst, kann ich mir im Alltag auch nicht vorstellen. Es wird dann wohl auf einen sehr sporadischen Kontakt hinauslaufen. Zumal dein Partner ja auch kein Geld hat um das Kind regelmäßig zu holen.
Bei so einer großen Distanz, von dir geschaffen, müsstest du ihm sowieso deutlich entgegen kommen und ihr müsstet euch Aufwand und Kosten mindestens teilen, wenn nicht sogar du zwei Drittel tragen.
Zusammengefasst würde ich vermuten, dass sich so kein richtiges Verhältnis aufbauen lässt und das Kind seinen Vater nie richtig kennenlernt. Für alle Beteiligten schade! Und für dich bedeutet es auch dauerhafte alleinige Verantwortung.

Deshalb würde ich in deiner Lage doch eher jetzt abtreiben und ansparen und vor allem erst mal prüfen ob die Beziehung zwischen euch überhaupt Bestand hat und du mit seinem Kind dauerhaft zusammenleben kannst.

Alles Gute und schreib bitte mal wie du dich entschieden hast und wie es dir ergeht. Ich wünsche dir alles Liebe!!

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Hallo,

seine Tochter ist bereits 14. Aus der Betreuung seiner Tochter möchte ich mich weitestgehend raushalten. Ganz vermeiden lässt es sich nicht, aber das war schon immer unsere Absprache. Er muss sich um die Hausaufgaben, aufwecken, Brotdose etc. kümmern. Das ist nicht meine Aufgabe.

Derzeit halten sich die zusätzlichen Kosten in Grenzen, da das WM zum Einen noch nicht zu 100% etabliert ist, zum Anderen er gerade wieder lernt, mit seinem Geld auszukommen. Ich springe nur noch im Notfall ein. Aber ja, die finanzielle Belastung für unser gemeinsames Kind läge erstmal bei mir zum Großteil.

Egal, ob ich das Kind jetzt bekomme oder später, ich spiele stark mit dem Gedanken, mir einen Minijob zu suchen, um finanziell ein Polster wiederaufzubauen, dass durch den Umzug leider sehr geschrumpft ist. Damit plane ich meinen Verdienstverlust während der Elternzeit aufzufangen.

Wenn ich wegziehe, wäre der Kontakt sehr sporadisch. Und auch daran denke ich, dass ich damit effektiv ihm den Umgang entziehe. Ich habe das bei ihm auch schon angesprochen, dass ich alleinerziehend mit hoher Wahrscheinlichkeit umziehen würde und er sich überlegen muss, ob und wie er den Kontakt haben möchte. Ich möchte eigentlich nicht, meinem Kind den Vater vorenthalten, aber muss in so einem Fall an das denken, was für mich und mein Kind dann gut wäre.

Ich war seit Montagabend eigentlich sehr stark bei einem Abbruch. Seit gestern Abend grüble ich aber wieder. Es gibt keine gute und richtige Entscheidung hier:

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Du bist mehr der Meinung, dass eure Wege sich wieder trennen.
So hatte ich es zunächst nicht verstanden.
Aber du würdest es auch alleinerziehend schaffen. Du hast gut vorgesorgt.

Nervt dich das am meisten an ihm, dass er das mit dem Geld nicht so hinbekommt oder halt jetzt in dieser Situation ist und es sich noch hinziehen wird? Und du das ausgleichen musst? Nicht sein Kind, aber doch eures und vielleicht auch einiges andere jetzt durch den Umzug vor allem.

Der Gedanke zum Abbruch kam aus dir, der Zweifel dann auch.
Die Sicherheit für das Kind wirst du auch aus dir gewinnen.
Du hast deine Möglichkeiten alle abgecheckt. Schon vor der Beziehung.
Vergiss also tatsächlich nicht wegen ihm, was für dich wichtig war und ist und bleibt.

Gutes Wochenende dir!

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Hallo,

ich bin leider kein guter Partnerschaftsberater und kenne mich auch bzgl. den finanzieller Ansprüchen in Falle Trennung, Alleinerziehend etc. nicht aus. Daher möchte bzw. kann ich dazu nicht wirklich was sagen. Was ich dir nur mitgeben möchte:

- Schwangerschaften kannst du nicht planen. Bei uns Ü35 Frauen dauert der Eintritt einer Schwangerschaft durchschnittlich 6 Monate. Viele brauchen auch länger und haben Probleme damit (teilweise auch schon jüngere Frauen). D.h. der Gedanke, dass du in 10-12 Monaten "einfach" wieder schwanger werden könntest, sehe ich sehr schwierig. Mit viel Glück ja, aber damit planen und rechnen kann man leider nicht.

- Ü35 haben manche Frauen inkl. mir leider auch schon größere Schwierigkeiten Schwangerschaften zu erhalten. Ich selber war nun mit 35 im 1. Zyklus und mit 36 dann 9 leidvolle Zyklen danach wieder schwanger geworden. Beide Kinder habe ich aber leider in den ersten Schwangerschaftswochen verloren.

D.h. Kinderwunsch ist leider nicht so leicht, wie man sich es oft vorstellt (und ich auch naiv erst dachte).

Wie geschrieben, kann ich zu deiner Partnerschaft und Finanzen nicht wirklich was sagen. Das sind natürlich auch wichtige Themen.

Rein von der Seite Kinderwunsch aus, also wenn man Partnerschaft und Finanzen ausblendet, wäre meiner Meinung nach aber wirklich nur zu raten, dieses Kind zu behalten.

Ansonsten kam mir nur der Gedanke, dass du das Thema Gewichtszunahme leider bei jeder Schwangerschaft haben würdest. Egal ob jetzt oder in 1 Jahr oder noch später.

Viele Grüße:

null

Bearbeitet von ToLa1
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Hey!
Ich hatte schon in dem anderen Thread geantwortet. Dein Partner ist leider ein völliger Griff..... das wird aus diesem Beitrag nicht klar- letztlich lässt er sich von dir aushalten.

Was du machen kannst: such einen Untermieter für die Wohnung und zieh zu deinen Eltern. Bevor er dir den Umzug untersagt, weil er auf dich finanziell angewiesen ist.
Das wäre mein Rat. Jemand, der erst mit dir eine Wohnung nimmt und dir dann eröffnet, dass seine Tochter im WM in dein Büro einziehen wird und dich mit Schweigen straft, wenn du nicht überglücklich bereit bist, Geldesel und Haushälterin für Vater UND Tochter zu spielen, meint es nicht gut mit dir.

Da hast du besseres verdient.

Liebe Grüße
Schoko

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Meine Meinung ist, dass man mit 35 Jahren nicht abtreiben sollte wenn man einen Kinderwunsch hast.
Du musst die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass du später nicht mehr schwanger wirst, vermutlich würdest du spätestens dann den Abbruch bitter bereuen.

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Hallo Tipinthewater,

hast Du Deinen Nicknamen bewußt gewählt? Tipinthewater - trinke das Wasser.
Wer soll das Wasser trinken Du oder Dein Partner oder beide? Und welches Wasser? Steht Dir/Euch, das Wasser bis zum Hals?

Es kann nicht darum gehen, was Du machen sollst, sondern dass Du eine Entscheidung treffen kannst, die zu Dir paßt.
Bei Eurer Beziehung seid Ihr gerade am überprüfen, ob Ihr zusammenpaßt.
Ich finde es super, dass Ihr bis jetzt zusammen seid, auch wenn es schwer geworden ist manchmal. Beziehung leben heißt tatsächlich sich mit Problemen auseinander zu setzen, die man alleine nicht hätte.
Wie würde Deine Entscheidung ausfallen, wenn Du der einzigste Mensch auf dieser Welt wärst? Denn Menschen kommen und gehen, und nur Du bist immer mit Dir unterwegs.
Dein Partner würde Dir zur Schwangerschaft raten, weil es Dein Wunsch ist.
Wow, er hat gelernt in Dein Herz hineinzuhören. Du möchtest jedoch auch nicht, dass er aus Pflichtgefühl heraus in der Beziehung bleibt. Hat er dies so geäußert? Denn in Dir wächst ein Kind heran, das aus gemeinsamer Liebe entstanden ist. Ist bei ihm da schon mehr da, als die bloße Pflicht?
Er geht nicht davon aus, dass Eure Beziehung ein Kind überlebt. Eine gemeinsame Aufgabe schweißt zusammen. Wie ist Deine Tendenz hierbei?
Könnte er Dir einen Abbruch verzeihen? Könntest Du die Beziehung genießen, in dem Wissen, dafür habe ich dieses Kind aufgegeben?
Ihr habt noch 8 Monate vor Euch, in denen Ihr Euch kennenlernen könnt. Und mit der Paarberatung geht ihr einen mega großen Schritt in die richtige Richtung. Du legst Dir gerade Plan B zurecht, wie es mit Kind ohne Partner gehen kann. Was bewirken diese Gedanken in Dir?
In dem Wort Verzweiflung steckt das Wort Zweifel. Beleuchte diese von allen Seiten bis aus dem Wort Zweifel Hoffnung wird. Ihr habt Euch schon so weit durchgekämpft. Wer bis zum Schluß kämpft, der trägt den Sieg davon.
Viele Grüße
Pusteblume Tirza

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Ich weiß nicht, ob ich langfristig die Entscheidung eines Abbruchs mit mir vereinbaren kann. Meine Gründe dafür erscheinen mir im Moment wieder sehr nichtig.

Bei ihm ist nichts da für unser Kind. Gestern hat er gesagt, dass er Verantwortung für meinen Hund übernimmt, weil mein Hund zu mir gehört, ich zu ihm und mein Hund damit by Extension und Wahl auch zu ihm. Das gleiche kann und will er aber nicht über UNSER Kind sagen. Er übernimmt keine Verantwortung. Ich soll mich doch endlich entscheiden, er weiß gar nicht, warum das so schwer sei. O-Ton: Man muss halt einfach eine Entscheidung treffen und die dann durchziehen. Da ist keine Liebe bei ihm. Er macht Pläne, wie lange er nach der Geburt bei uns sein würde. 3 Monate, da das ja die schwersten sind.
Er würde sich über den Abbruch freuen.

Ich weiß nicht, ob ich mit all dem, was ich jetzt von ihm gehört habe, überhaupt noch einen Sinn in der Beziehung sehe. Er stellt mich vor die Wahl, Beziehung oder Schwangerschaft. Er sieht nicht, dass wir noch 8 Monate haben, in denen wir ZUSAMMEN an uns arbeiten können. Er sieht nur die letzten Wochen und seine schlechte Erfahrung mit der Mutter seiner Tochter. Er gibt unserer Beziehung 5-10% Chance, wenn ich das Kind bekomme. Wie viel gibt er ihr denn ohne Schwangerschaft? Und ich frage mich auch, wie viel gebe ich ihr?

Wären wir nicht zusammengezogen und wäre bei mir nicht ein großes Gefühl der Verpflichtung ihm gegenüber, wäre die Entscheidung leichter und würde zu 99% für das Kind ausfallen. Auch für mich ist der Zeitpunkt nicht ideal, aber ich komme damit zurecht.

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Hallo TipinTheWater,
glaubst Du denn, dass Du ihm je verzeihen könntest, wenn er Dich um Dein Kind gebracht hätte?
Denkst Du dass das Gefühl der Verpflichtung ein geeignetes Fundament für Eure Beziehung ist.
Viele Grüße
Pusteblume-Tirza

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Hi,

zu Punkt 1:
mit Kind wird die Beziehung definitiv auf die Probe gestellt werden. Man muss sich neu organisieren und lernt ganz neue Seiten des Partners kennen. Da wäre es gut der Haushalt, aufgabenteilung wäre geklärt.

zu Punkt 2:
Informiere dich bitte über eine Privatinsolvenz. Meines Wissens nach bleibt da vom Gehalt nicht mehr viel über, auch wenn dein Partner einen sicheren Job hat, wird der Arbeitgeber doch drüber informiert werden und muss einen Teil abzwacken. Plus Unterhalt für Kind 1. Keine Ahnung ob du da ohne ihn nicht besser dran wärst. Also rein finanziell gesehen. Manchmal ist Schulden abbezahlen rentabler als die Privatinsolvenz. Hat er und du euch da gut genug informiert?

Zu allem anderen:
Ich würde das Kind wahrscheinlich behalten. Einfach aufgrund des Kinderwunschs und des Alters. Ich denke nicht, dass es in 10 Monaten „besser“ aussieht. Die finanzielle Geschichte bleibt dieselbe sowie auch die Probleme mit dem Mann. Notfalls würde ich den Gürtel finanziell enger schnallen bis du aus der Wohnung raus kannst. Vielleicht würde sich ja auch eine Einigung mit dem Vermieter finden, sodass du doch früher raus kannst.

Die Gewichtszunahme wäre für mich kein Grund für einen Abbruch. Dieses Problem wirst du auch in 10 Monaten noch haben und solange du dich gesund ernährst, wirst du auch nicht allzu viel zunehmen.

Aber letztlich musst du natürlich entscheiden.

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Hi,

zum Thema Privatinsolvenz: Man hat einen Selbstbehalt, der mit einem unterhalltspflichtigen Kind bei derzeit etwa 1800 € liegt. Bei mehr Kinder entsprechend höher. Das darf nicht gepfändet werden. Sein AG ist eh schon im Boot, da es bereits eine Gehaltspfändung wegen Unterhaltsrückstand gab. Er ist bei der Schuldnerberatung und die kennen sich damit aus und werden ihm den richtigen Weg zeigen.

In 10 Monaten ist die Frage nicht nur, ob ich nochmal schwanger werden kann, sondern auch ob es überhaupt noch eine Beziehung gibt. Derzeit sehe ich das als sehr schwierig an. Er hat Sachen gesagt und Verhalten gezeigt, das für mich grenzwertig ist, wenn man seine Partnerin liebt.

Ich habe erstmal einen Termin zum Vorgespräch für einen Abbruch, um mich entsprechend vorzubereiten. Ich habe mich auch über finanzielle Unterstützung informiert. Ich lote derzeit noch beide Seiten aus. Er ist aber genervt davon, dass ich mich nicht entscheiden kann bzw. von einer zur anderen Entscheidung schwanke. Ich werde zur Mörderin, das will ich mir gut überlegen.