Nussallergie beim Kind !

Hallo zusammen🙋🏻‍♀️
Ich bin so ratlos und gefĂĽhlt hilflos ,
Meine Tochter jetzt 2 Jahre hatte eine Nussallergie mit anaphylaxie .
Meine Schwester hatte ihr versehentlich ein StĂĽck Duplo gegeben und sie fing an zu erbrechen , darauf hin ist alles rausgekommen ,

Seither habe ich unheimliche Panik und Panikattacken . Alles was sie isst beäuge ich und hab kein objektives sehen mehr . Für mich sieht sie dann krank aus oder so als würde sie reagieren .
Seit dem sie die 15 Kilo erreicht hat haben wir einen Notfallpen, das hat mich aber nicht beruhigt .
Ich habe drei Kinder und bin Krankenschwester, das verstärkt meine Angst enorm !!!
Ich traue ich mich nicht mehr im Urlaub oder ĂĽberhaupt raus wo es was zu essen gibt oder die hasel blĂĽht .
Das Blutbild hat ergeben das sie quasi gegen alle Nüsse allergisch ist , ausgeprägt Hasel .
Gibt es hier Eltern die auch Kinder mit Nussallergieb haben ? Wie geht ihr damit um ? Wie bekommt man die Kinder groĂź ?
Ich bin verzweifelt und ĂĽbertrage es auf die Kinder ,

Lieben Dank fürs lesen ❤️

1

Hallo,

mein Sohn ist gegen Erdnuss Allergisch.
Wir haben leider erst mit 11 Jahren eine Provokation im Krankenhaus machen lassen.
Mit uns war zeitgleich ein kleiner Junge im Zimmer, der gegen mehrere Nussarten allergisch war.
Ich kann dir nur raten eine stationäre Provokation machen zu lassen. Dann kannst du gezielt schauen auf welche Nussart reagiert er wie. Das kann bei der einen Art Entwarnung bedeutet, bei einer anderen zusätzlich sensibilisieren.
Die Kita des Bettnachbarn hat vorsichtshalber anschließend alle Nusssträucher bis zum Anschlag gekürzt. So dass diese quasi nicht mehr blühen, eh er aus der Kita ist.
Wir haben zusätzlich beim Heilpraktiker das NAET Programm gemacht, das ist eine Art Desensibilisierung, hat mir auch enorm beim Heuschnupfen geholfen.

2

Meine Tochter hat eine Erdnussallergie. Aufgefallen ist es mir, als sie 1,5 Jahre ca. war. Ich hatte ihr ein sehr kleines Stück Müsliriegel abgegeben und sie hat daraufhin starke Rötungen und Juckreiz an verschiedenen Stellen bekommen..hab dann nachgelesen was alles drin war und es konnten nur die Erdnüsse sein, die das ausgelöst hatten. Hat sich dann nochmal bestätigt, als ihr in der Kita, obwohl wir die Allergie angegeben hatten(!) Studentenfutter mit Erdnüssen gegeben wurde. Zum Glück hat sie sie nur in den Mund genommen und wieder ausgespuckt, weil sie merkte, dass es komisch kribbelte.
Noch vor ihrem 3. Geburtag hatte sie gelernt, dass sie bei unbekannten Dingen nachfragt, ob dort Erdnüsse drin sind. Manchmal ist das sehr goldig, wenn sie das bei Dingen fragt, wo es Erwachsenem sofort klar ist, dass keine Erdnüsse enthalten sind. Aber ich finde es super, dass sie das so gut gelernt hat. Inzwischen ist sie 6 Jahre alt und kann bereits besser differenzieren, wobei sie fragen muss. Inzwischen ist auch dazu gekommen, dass sie scheinbar auch gegen Pinienkerne allergisch ist. Da fragt sie also nun auch. Da ich schon mehrfach mitbekommen habe, wie sie auch ohne unsere Aufforderung z.B. ihre Oma oder Tante o.ä. wo sie isst, gefragt hat, ob Erdnüsse/Pinienkerne drin sind, mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Wenn sie unsicher ist oder ihr die Frage nicht beantwortet werden kann, verzichtet sie freiwillig. Sie möchte auch z.B. kein Vogelfutter mit Erdnüssen anfassen, weil sie Sorge hat, dass sie sich danach die Hände nicht gründlich genug wäscht oder es vergisst und dann was isst etc. Ein Allergietest hat übrigens ergeben, dass sie wohl auch nichts essen sollte wo "Spuren von Erdnüssen" enthalten sekn können. Tatsächlich hat sie das aber schon oft getan und nie gab es irgendwelche Reaktionen darauf.
Wie gesagt...die Allergie bei ihr scheint nicht mega schlimm und sie hat früh einen guten Umgang damit gefunden, sodass ich mir keine Sorgen mache und wir selbstverständlich auch außerhalb essen etc.

3

Hallo Wombatmama,

mein Kind hat zwar (bisher) keine Allergien, aber ich bin stark gegen Erdnüsse allergisch und als Kind war ich gegen alle Nüsse allergisch, was sich im Laufe der Jahre erfreulicherweise geändert hat - jetzt sind es "nur noch" Erdnüsse.

Das Wichtigste ist, dass du dein Kind sensibilisierst, SELBST darauf Acht zu geben, was es isst. Denn dir ist ja sicher klar, dass du nicht immer und ĂĽberall dabei bist und alles vorher prĂĽfen kannst.#
Ich hatte das als Kind auch recht schnell raus, wo Erdnüsse (Spuren) drin sein könnten und welche Lebensmittel "save" sind.

Auf folgendes muss sehr geachtet werden:

-SĂĽĂźigkeiten!
In vielen SĂĽĂźigkeiten sind NĂĽsse enthalten. Wenn dein Kind etwas angeboten bekommt, was es nicht kennt, darf sie das nicht essen. Das musst du ihr eintrichtern, anders geht es nicht.
(Ganz schlimm sind russische oder tĂĽrkische SĂĽĂźigkeiten, da reagiere ich eigentlich ausnahmslos allergisch, obwohl da oftmals offiziell keine NĂĽsse drin sein sollen.#gruebel)

-Backwaren!
Hier ist es ähnlich, wie bei den Süßigkeiten. Ich hatte manchmal sogar Probleme mit Backwaren, die selbst gar keine Nüsse enthalten, aber (leider) direkt neben dem Nusszopf lagen oder etwas vom Haselnuss-Streukrokant abbekommen haben und somit "kontaminiert" sind.

-Eisdiele!
Klar, das Schokoeis enthält keine Nüsse. Blöd nur, wenn der Verkäufer, dem Kunden vorher, mit der selben Kelle das Walnusseis geschöpft hatte.
Das ist mir wahnsinnig oft passiert, dass ich wegen sowas eine allergische Reaktion hatte. Im Zweifelsfall also lieber abgepacktes Eis.

-MĂĽslimischungen und MĂĽsliriegel!
Hier sind so oft NĂĽsse untergemischt, das wĂĽrde ich an deiner Stelle deiner Tochter komplett untersagen. Wenn sie MĂĽsli mag, dann nur selbst gemischt.

-Restaurants!
Besonders in der gehobenen Küche wird gerne mal mit Erdnussöl und dergleichen experimentiert. Bringe deiner Tochter bei, dass sie besonders bei ausländischer Küche (asiatisch) und in gehobener Gastronomie IMMER vorher fragen muss, ob im Essen ihrer Wahl Nüsse oder Nussöl drin ist. Das ist nervig, aber das mache ich auch bis heute noch.
(Keine Probleme gibt es diesbezĂĽgl., meiner Erfahrung nach, bei bĂĽrgerlicher deutscher KĂĽche, beim Italiener und bei Fastfood-Ketten.)

Bringe deiner Tocher bei, wo sie besonders aufpassen muss. Besonders, wenn man von einem netten Menschen etwas Selbstgemachtes angeboten bekommt, muss man sehr aufpassen. Deine Tochter wird das verinnerlichen. Du musst sie nun an dieses Thema heranführen und ihr das immer wieder erklären.
Anders geht es nicht.

Alles Gute fĂĽr Dich!

4

Mein Sohn war von Anfang an schwerer Allergiker. Er hat in der Kita oder unterwegs immer nur das gegessen, was in seiner eigenen Brotdose war.

Wichtig für dich: setze dich mit dem Thema auseinander, übe in Gedanken den Umgang mit Notfällen, damit sie zur Routine werden und informiere dich ausführlich. Ich bin seitdem Mitglied im DAAB (Deutscher Allergie-und Asthmabund). Dort konnte ich unendlich viele Fragen stellen, bis ich mich sicher fühlte. Die haben auch ganz viel Material und Tipps, die den Alltag erleichtern.

Mittlerweile ist mein Sohn erwachsen und ausgezogen. Er managed das jetzt alles alleine. Und ich kenne mich so super aus, dass ich andere berate und selber Notfallschulungen durchfĂĽhren.

Wenn du aber deine Ängste nicht in den Griff bekommst, dann mach eine Therapie. Denn eine panische Mutter ist keine Hilfe für dein Kind. Du musst in Ruhe handeln können.

5

Besorg dir kortisonzäpfchen für den Notfall.

6

Die hatten wir bevor sie die 15 kg erreicht hatte ,
Ich glaube dieser PEN jetzt ist ein Kombi Präparat. Andrenalin und Kortison

7

Achja okay! Aber vielleicht hilft das, etwas entspannter zu sein wenn man weiĂź, dass man fĂĽr den Notfall etwas dabei hat :)

8

Hallo, ich möchte dir auch noch ein paar Tipps hier lassen:

1. Informieren und sich selber schulen, damit du dich sicher in dem Thema und der Handhabung der Notfallmedikamente bist.
Immer wieder selber den Notfall fĂĽr sich im Kopf durchgehen.
Der DAAB ist da super aufgestellt, du kannst dir auch dort einen Trainingspen bestellen, um alle zu im Umgang und der Anwendung damit zu Schulen, die dein Kind betreuen.

Lass dir eine Ernährungberatung verordnen.

Wichtig ist bei dieser Allergieform:
Vermeidung der gefährlichen Allergene und
ein gutes Notfallmanagement! (Ist fĂĽr mich das A und O)

2. ALLE, die dein Kind betreuen, mĂĽssen geschult werden, was zu beachten ist im Alltag und wie die Medikamente angewandt werden.
Kitapersonal muss geschult werden - geht auch durch den behandelnden Arzt.
Notfallplan vom Arzt ausstellen lassen.
Gibt es auch beim DAAB tolles Material zu.

3. Die Notfallmedikamente mĂĽssen IMMER UND AUSNAHMSLOS da sein, wo das Kind ist.
Wirklich von Anfang an daran gewöhnen, es immer mitzunehmen.
Evtl. ein Notfallset extra fĂĽr die Kita aufschreiben lassen, welches dort bleibt.

4. Dein Kind von Anfang an offen und ohne Angst mit einbinden.
Gebetsmühlenartig predigen: Nichts von anderen essen, immer nur das eigene Essen aus der Brotdose o.ä.
Kein FrĂĽhstĂĽck mit anderen Kindern tauschen oder teilen.

5. Konsequent dem Kind immer eigenes Essen mitgeben. Auf Geburtstagen (Herausforderung) immer eine Dose mit eigenen Kuchen und Naschies mitgeben.
Immer vorher absprechen, was es vor Ort zu essen gibt. Es ist anfangs schon eine Ăśberwindung, aber du wirst da viele positive Erfahrungen sammeln, dass andere Eltern sehr bemĂĽht sind und die Offenheit sehr positiv und hilfreich finden.

6. Ja, dein Kind wird erstmal immer eine Begleitperson dabei haben müssen, man kann sein anaphylaktisch-gefährdetes Kind nicht einfach allein mit zum Spielplatz schicken, wenn es vom Alter her soweit ist.
Denn im Notfall kann es sich dann noch nicht alleine helfen.
Auch Spielverabredungen gehen nur dann bei jmd anderes zuhause, wenn die Eltern des anderen Kindes geschult sind und ihr Vertrauen habt.
Ansonsten musst du erstmal immer mit dabei bleiben oder öfter zu euch einladen.


7. Einkaufen:
Immer die Zutatenliste lesen. Im Zweifel nicht kaufen oder zu essen geben.
Oben hat eine Userin schon gute Tipps gegeben, bei welchen Lebnsmitteln besonders Vorsicht geboten ist.

8. Zu Beginn wirst du vor einen Berg an Herausforderungen stehen, aber ihr werdet schnell darein wachsen und euer Kind wird es als relativ normal empfinden, denn es ist zum Glück noch jung und wächst damit auf, dass es eben diese Einschränkungen hat.

Ich habe allerdings immer Mitleid unterbunden. Hat jmd gesagt:" Oh je, du armes Kind darfst das leckere alles nicht..." hab ich gleich geantwortet:" Das ist ok, das macht nichts, dafĂĽr darf er andere tolle Dinge essen."

Ich hab Zuhause eine Tauschbox gehabt. Gab es unterwegs was geschenkt, was er nicht durfte, wurde es zuhause gegen etwas eingetauscht, was er essen durfte. Dann kam kein Frust auf, sondern Freude aufs tauschen.

Auch hatte ich immer Gummibärchen oder Cracker dabei, dass er auch was bekommen konnte, wenn es mal spontan wo eine Nascherei gab.

Ich habe eine Weile gebraucht, um es zu akzeptieren, dass es so ist. Aber der Umstand macht mein Kind kein biĂźchen weniger glĂĽcklich.
Und ein gewisses Restrisiko muss man leider einfach akzeptieren, welches uns ein Leben lang dabei begleitet.
Das, was ich vermeiden kann, tue ich.
Mach deinem Kind altersentsprechend klar, was die Allergie und der Umgang damit bedeutet, leider auch die Gefährlichkeit, aber immer mit Mut und Zuversicht.

Benenne den PEN bitte auch nicht als Spritze, das macht mehr Angst. Bei uns ist es "Der Pen", aber mit dem Wissen, es ist eine Nadel drin. (Hat er selber erfragt).



Ich wĂĽnsche euch alles Gute und einen positiven Umgang mit der Problematik. Ihr schafft das!