Info: Freiwillig GKV - Elternzeit - nicht kostenlos weiterversichert

Zur Info und evtl. Vorbeugung, war mir vorher nicht klar:
hier. beide Partner gesetzlich versichert, nicht verheiratet

Wer vor der Elternzeit FREIWILLIG in der GKV ist,
muss während der Elternzeit Beiträge zur KV zahlen (Mindestbeitrag wohl, aber immerhin).

Wer vor der Elternzeit in der GKV pflichtversichert ist,
bleibt auch während der Elternzeit kostenlos weiter versichert.

In meinem Fall war ich nur kanz knapp über der Versicherungspflichtgrenze, wollte in der GKV bleiben, weil ich das richitg finde, und hatte dann fälschlicherweise erwartet, dass ich auch wie normal pflichtversichert in der GKV behandelt werde.

Fazit: wenn ich das gewusst hätte, hätte ich auch die Arbeitszeit eine Weile im Voraus um eine Stunde reduzieren können, um wieder pflichtversichert zu sein.
Klar, oder verheiratet sein geht auch, wenn man dann bei der Partnerin mitversichert ist.

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Beamte und privat versicherte müssen das auch. War schon oft Thema hier.

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Besonderheit ist hier aber, dass in der Fall Konstellationen freiwillig GKV versichert + PKV / Beihilfe, die Beiträge anhand des Einkommens des Partners bemessen werden.

Wir zahlen somit pro Monat knapp 500 Euro (Beitrag GKV / Pflegeversicherung), da ich freiwillig in der GKV bin z.Z. in Elternzeit und mein Mann in der PKV.

Ist dann schon einiges was dann vom Elterngeld abgeht.

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Hallo sander,

erstmal danke für die Info und auch dafür, dass du das hier geteilt hast 👍. Das wusste ich gar nicht. Gut zu wissen.

Das ist natürlich sehr ärgerlich gelaufen bei dir. Vielleicht könnt ihr trotzdem versuchen mit der Krankenkasse in Kontakt zu treten und ein Angebot aushandeln.

Viel Glück 🍀

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Krankenkassen unterliegen gesetzlichen Vorgaben, daher ist hier nichts mit verhandeln.

Die bestehende Sozialgesetzgebung wird angewendet.

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Zusatzinfo von mir: um "freiwillig" statt "pflicht"versichert zu sein zählt das regelmäßige Einkommen, nicht Provision, ausbezahlte Überstunden etc.

Ich weiß nicht warum, aber die Chefin hat mich als pflichtversichert bei der Krankenversicherung angemeldet, obwohl ich deutlich über der Grenze lag.

Aufgefallen ist es eben, als ich bei der Krankenkasse anrief, um die Beitragshöhe in der Elternzeit zu erfragen. Und der gute Mann am Telefon meinte, "Sie sind ja aber pflichtversichert, also sind Sie kostenlos weiterbersichert"...

Nun ja, nach einiger Diskussion, dass das definitiv falsch ist, meinte er dann, ich solle keine schlafenden Hunde wecken, meine Chefin hat mich ganz offensichtlich, warum auch immer, falsch angemeldet und ich solle das stillschweigend so mitnehmen 😜

Wohlgemerkt ist mein Mann über mich mitversichert, familienversichert. Ich als Hauptversicherte war dann in der Elternzeit kostenlos weiterversichert, Mann und Kind über mich mitversichert. Wir haben somit in meinen vier Monaten Elternzeit genau Null Komma gar Nichts für die GKV bezahlt.


Und noch eine Info. In der Einkommensklasse, in der man freiwillig versichert ist, hat man ja oft auch noch weitere Annehmlichkeiten, wie z.b. einen Firmenwagen. Der muss weiterhin versteuert werden, da man den ja auch in der Elternzeit privat nutzen könnte. Einige meiner Arbeitskollegen (die in der Regel die "zwei Vätermonate" Elternzeit genommen haben) mussten dann neben Krankenversicherung (DIE waren offensichtlich offiziell freiwillig versichert!!) auch noch die Steuer für den Firmenwagen bezahlen. Das kommt dann erst hinterher mit der nächsten Steuererklärung.

Kommentar mehrerer betroffener Kollegen: von den 1.800€ maximalem monatlichen Elterngeld bleibt am Ende nicht viel über. Elternzeit ist ein verdammt teurer Spaß!

Bei mir hingegen gab es dank der Pflichtversicherung und keinem Firmenwagen die vollen 1.800€. Konnten wir uns dennoch nur vier Monate (+Mutterschutz = 6 Monate ab Geburt frei) leisten, da 1.800€ gegenüber meinem normalen Netto einfach nicht mal die Hälfte ist.


Oben drauf kommt noch die Tatsache, dass das Elterngeld in BaWü ja mehrere Monate Bearbeitungszeit hat. Bis es endlich ausgezahlt wurde, war meine Elternzeit bereits fast vorbei. Wir haben die Zeit über komplett aus Ersparnissen gelebt!!


Mein Fazit: die vielgepriesene Elternzeit muss man sich dennoch erst mal leisten können! Elterngeld ist ein nettes Zückerchen, mehr nicht.

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Danke für die Infos. Ein perfektes Beispiel dafür, warum es in Deutschland wenig Anreize gibt sich in die obere Mittelschicht hocharbeiten zu wollen. In vielen Regionen sind dazu dann die Kitabeiträge sehr hoch. Nunja, es gibt unzählige Beispiele. Leistung lohnt sich leider doch nicht immer.

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Naja, ich finde die Lösung zur GKV auch ungünstig, insbesondere da sie verheiratete Eltern bevorzugt, aber ich denke vom Einkommen über der Bemessungsgrenze hat man ja schon was auch außerhalb der Elternzeit.

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Wenn du knapp über der Grenze liegst kann es sich lohnen die Elternzeit zu unterbrechen, wieder in die Pflichtversicherung zu rutschen und dann erst die Elternzeit fortzusetzen. Dafür müsstest du dann aber einige Zeit wieder arbeiten.
Ich fand das Ganz auch Recht unfair, da ich erst kurz vor der Schwangerschaft in die freiwillige Versicherung gerutscht bin und seit dem ich nach der Elternzeit wieder arbeite (ist jetzt über ein Jahr) bin ich auch wieder gesetzlich versichert.
Allerdings zahlt man in der GKV in der Elternzeit, sofern man keine anderen Einkünfte hat nur einen sehr niedrigen Beitrag, in der PKV ist auch der niedrigste Beitrag höher.