Traumjob oder mehr Gehalt - Vernunftsentscheidung?!

Hallo ihr Lieben,

ich bin schon länger stille Mitleserin, bräuchte nun aber vielleicht auch mal einen Rat bzw. Erfahrungsberichte von euch, die mir in meiner Entscheidung irgendwie weiterhelfen können... #gruebel

Was ist euch persönlich wichtiger, in eurem "Traumjob" zu arbeiten, auch wenn die Bezahlung dort schlechter wäre, oder in einer besser bezahlten Position, die aber leider nicht wirklich Spaß und Erfüllung bringt. Klar, Geld ist nicht alles, aber irgendwie muss man ja sein Leben finanzieren und möchte sich vielleicht ein paar Wünsche erfüllen. Auf der anderen Seite soll man sich ja auch nicht tagtäglich zur Arbeit quälen müssen... Wie seht ihr das? Wie ist es bei euch?

Kurz zu meiner Situation: Ich wurde vor 1 Jahr in eine Abteilung zwangsversetzt, weil hier dringend jemand benötigt wurde. Das Team und die Arbeit an sich sind ok, mehr aber auch nicht. Es ist etwas stupide und eintönig und erfüllt mich leider so gar nicht.
Ich führe momentan wieder Gespräche, in meine eigentliche Abteilung zurückzukehren. Allerdings ist das noch nicht ganz safe, da das Team noch umstrukturiert wird. Dort hätte ich spannendere Aufgaben und mehr Verantwortung, aber leider auch "nur" dasselbe Gehalt wie ich im Moment bekomme.

Meine jetzige Abteilung möchte mich dagegen nun gerne behalten. Ich bin noch am Verhandeln, aber wahrscheinlich würde ich dann eine gute Gehaltserhöhung erhalten (+20%).

Jetzt bin ich natürlich am Überlegen, denn in 1-2 Jahren wollten wir sowieso mit der Familienplanung loslegen. Ich könnte also hier bleiben, das Geld nehmen und hätte dann in Elternzeit und später in TZ auch etwas mehr raus. Dafür würde ich mich halt etwas "unter Wert" verkaufen (meine ich nicht böse - aber das andere habe ich gelernt, hier mache ich eigentlich nur pure Sachbearbeitung). Dafür würde es aber auch in Zukunft schwieriger werden, in meinen eigentlichen Job zurückzukehren. Sowohl intern als auch extern, falls ich mal wechseln möchte...

Ist wahrscheinlich Jammern auf hohem Niveau, aber mache mir echt Gedanken deshalb... Es ist irgendwie eine Zwickmühle zwischen Bauch- oder Kopfentscheidung :-(

Danke fürs Lesen und vielleicht den ein oder anderen Ratschlag #winke

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Hallo pakajo,

das ist wirklich eine schwierige Frage und du hast ja schon pro & contra aufgelistet.

Grundsätzlich würde ich den Traumjob wählen - aber natürlich muss man sich das leisten können, auf den besserbezahlten Job zu verzichten.

Ich sehe wirklich alle deine Argumente, baldige Familienplanung + mehr Geld gegen arbeiten im gelernten Beruf & mehr Verantwortung (mit Blick auf die Zukunft).

Ganz ehrlich - ich kannd dir da zu nichts raten. Das ist wirklich schwer, wobei ich wahrscheinlich in meinen "Traumjob" wechseln würde und dann auf das Geld verzichten...

braucht ihr das Geld dringend oder geht es auch so?

Natürlich ist es besser, wenn du dann später wieder leichter in den Job einsteigen kannst.

Das ist wirklich schwer, aber du hast ja bereits angefangen, dir deinen "Weg" in die alte Stelle zu erarbeiten, deshalb solltest du da dran bleiben :)

Viel Erfolg :)

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Danke! Naja dringend vielleicht nicht, es wäre aber ein sehr nettes Goodie. Und besonders in Hinblick auf die Zukunft mit allem drum und dran vielleicht nicht verkehrt...

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Hallo,

hier wäre bei mir die Differenz zwischen "Traumjob" und "doofer Job" zu gering, so dass ich also mehr Gehalt nehmen und bleiben würde.

Es wäre was anderes, wenn der Traumjob z.B. Zoomitarbeiter bei den Erdmännchen wäre und ich momentan für 200 € mehr als Vorzimmerdame bei nem cholerischen Chef mit x Überstunden arbeiten müsste. Da würde ich dann wohl den Traumjob wählen.

Aber in deinem Fall ist der jetzige Job erträglich und der Gehaltsunterschied wäre wohl recht groß.

LG

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Hallo, schwierig, daher nur ein paar Gedanken dazu (ohne Wertung).

- Familienplanung ist noch weit weg, bis es klappt kann es auch noch 2 oder 3 Jahre dauern
- Jobs mit mehr Verantwortung aber weniger Geld in der gleichen Firma, da passt etwas nicht zusammen
- Zwangsversetzungen sind jederzeit möglich - bedenke das insbesondere für nach der Elternzeit ...

- ist der Job mit Verantwortung überhaupt geeignet für Teilzeit (sehr häufig erfolgt spätestens dann eine "Versetzung")

Unter Wert verkaufst du dich dann, wenn du bei mehr Verantwortung weniger Geld bekommst :-)

Nur so ein paar Gedanken :-)

VG
B

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Danke! Ja es ist in der Tat etwas kompliziert in dieser Firma... Leider sehr unstrukturiert und von Abteilung zu Abteilung komplett unterschiedlich, was z.B. Gehalt angeht. Meine "Traum-Abteilung" gehört zu den beliebtesten (Marketing), die Nachfrage intern wie extern ist also groß, dementsprechend werden die Löhne gedrückt... Macht absolut keinen Sinn, ist hier aber leider so :-[

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Warum verhandelst Du nicht einfach knallhart bessere Konditionen für den Job, der Dich interessiert?

Gruß

Manavgat

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Danke! Wie oben schon mal erwähnt, läuft in meiner Firma leider manches anders, als es sollte. Ich möchte in eine beliebte Abteilung wechseln, die jetzige wiederum möchte mich behalten. Ich habe hier also einen Vorteil, weil ich gewollt bin. Die andere würde mich sicherlich auch nehmen, aber es stehen auch schon drei, vier Alternativkandidaten zur Auswahl (wette ich). Daher ist es echt schwierig, dort mehr raushandeln zu können... Leider :-[

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Deine Sichtweise ist das Problem.

Wenn Du nicht davon überzeugt bist, dass Du die einzig Richtige bist, wie soll das die Abteilung glauben?

Gruß

Manavgat

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20% kann mehr oder weniger sein, je nachdem was man verdient, bei 1000 Euro sind es nur 200 Euro mehr bei 4000 Euro schon 800 Euro. Doch schon ein Unterschied.

Ich würde den Traumjob nehmen und da mal Gehalt verhandeln.

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Danke, Traumjob + mehr Gehalt wäre natürlich auch meine absolute Wunschvorstellung... Wie oben schon mal erwähnt ist das hier leider schwierig :-(

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Schwierig heißt ja nicht unmöglich ;-) Wenn Du schon mit der Einstellung rangehst, dass Du keine Gehaltserhöhung bekommst, dann gibt es auch keine.

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Ich an Deiner Stelle würde nur die Stelle mir mehr Geld behalten, wenn Du (bzw. Ihr) auf das Geld angewiesen seid.

Ansonsten würde ich die andere Stelle, mit der Du Dich wohler fühlst, nehmen.

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Hallo!

Wie viel würde es denn netto in Deiner Steuerklasse ausmachen? Und könntest Du bei der "schöneren" Stelle vielleicht was raus holen, wie einen Benzingutschein oder Zuschauss zur Zugfahrkarte, das geht ganz gut ohne beim Arbeuitgeber so schlimm ins Budget zu hauen wie ein höherer Bruttolohn?

Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass Du 160 Stunden im Monat arbeiten bist, würdest Du für jede dieser Stunden in einer schöneren umgebung auf 1 Euro verzichten wollen? Oder wäre es für Dich noch im Rahmen, wenn es 2 Euro für jede schönere Stunde sind?

Man verbringt wirklich viel seiner Lebenszeit in der Arbeit... und so viel mehr leisten kann man sich von 150 Euro nun auch nicht.

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Danke! Ich würde hier auf mind. 150 EUR plus kommen, eher 200 - 300 EUR. Für mich wäre das schon viel. Das macht dann schon 1800 - 3600 EUR im Jahr... Ein schöner Urlaub wär da schon drin.

Die "schönere" Stelle wäre sogar von der Entfernung her näher an meiner Wohnung, da konnte und könnte ich schön mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß hin. Für die neue Abteilung hier mussten wir uns extra ein zweites Auto kaufen - auch ein finanzieller Knackpunkt... Ich könnte also das Auto wieder verkaufen und würde noch Spritkosten sparen.

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Wenn Du ca. 15 Km weit mit dem Auto fährst macht das im Monat auch ganz schön viel Geld. Das sind ca. 50 Euro alleine für den Sprit, plus nochmal ca. 50 Euro für die Abnutzung am Auto plus die Kosten für Steuer und Versicherung. Und natürlich die Lebenszeit, die da mal eben verplempert wird für "im Stau stehen"

Noch dazu hast Du ja bei der schöneren Stelle auch noch Entwicklungsmöglichkeiten, gerade wenn die mit mehr verantwortung verbunden ist steigt das sicher noch.

Ich finde halt auch, dass man etwa ein Drittel des Tages in der Arbeit ist. Das ist schon viel um die Zeit für irgendwas zu nutzen, was nicht so viel Spaß macht. Man lebt ja auch nur eine begrenzte Zahl von Jahren.

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Hi,

das ist schwierig aber ich wundere mich gerade das man bei einem vielseitigeren Job mit mehr Verantwortung weniger verdient als bei einem eintönigen Sachbearbeiterjob...

Generell würde ich mich aber danach entscheiden, wie wichtig das Geld wäre und die Zukunftsaussichten in meinem Traumjob.

Also wenn euer Familieneinkommen jetzt schon locker reicht und ihr gut sparen könnt, dann würde ich in meinen Traumjob wechseln.
Andererseits würde ich mich immer für den Job mit mehr Entwicklungsmöglichkeiten entscheiden.

LG

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Danke!! Ja hier kann man sich über so einiges wundern... Hab das oben schon mal geschrieben: Der Sachbearbeiterjob ist unbeliebter als der andere, ergo gibt's hier weniger Konkurrenz...

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Guten Abend,

nach vielen Jahren Berufserfahrung in meinem früheren Traumberuf würde ich mit der Erfahrung, die ich sammeln konnte, IMMER den "Traumberuf" wählen!

Warum?

In meinem Traumberuf kann ich langfristig weit mehr Geld verdienen, als in jedem anderen stupiden Job.

Diesen Job wirst Du nicht jahrelang durchhalten - das verspreche ich Dir.

Dafür verbringt man einfach viel zu viel Zeit auf der Arbeit. Ich frage mich sowieso häufig, warum das Geld, dass man mit seiner Zeit verdient, wichtiger sein soll, als die (Arbeits-)Zeit selbst?

Geld kann man wieder verdienen, die Zeit ist aber für immer verloren!

Und bedenke auch, dass Du in Deinem Traumberuf wahrscheinlich die qualitativ bessere Arbeit liefern kannst, eben weil es Dein Traumberuf ist. Wer seinen Job liebt, ist kreativ, innovativ, gut gelaunt und eine Bereicherung in jeder Branche.

Wohingegen alle anderen kaum die "Beamten-Lethargie" überwinden können, wenn sie an einem Arbeitstag morgens aus dem Bett aufstehen sollen.

Triff die richtige Entscheidung!

Alles Gute für Dich

sbl

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Danke dir! Ja genau diese Lethargie überkommt mich ja jetzt schon... Ich sage nur "Boreout". Auf der anderen Seite mache ich hier kaum Überstunden, habe weniger Stress usw. Auf Dauer wäre das definitiv nichts, aber ich überlege halt aufgrund der geplanten Familienplanung. Klar, es ist nicht sicher, ob und wann ich schwanger werden könnte. Aber falls es doch direkt nächstes Jahr klappen sollte, würde ich schon bis dahin "aushalten". Und könnte dann das höhere Gehalt natürlich gut gebrauchen... Danach könnte ich immernoch versuchen intern zu wechseln, TZ wäre in beiden Abteilungen (oder sogar einer dritten - wir sind hier relativ groß) möglich. Die Karriere würde mit Kindern sowieso erstmal etwas leiden, daher meine Gedanken...