Kollege ständig krank...kann man was tun?

Hallo,

ich arbeite in einer Jugendhilfeeinrichtung im Schichtbetrieb mit 7 weiteren Kollegen. Nun haben wir einen Kollegen, der auffällig häufig krank ist.
Als ich eingestellt wurde, war er bereits seit einigen Monaten krank (OP + Reha...), dann kam er wieder, war ein paar Wochen da und zwanzig Minuten vor seinem Dienst an einem Tag, an dem wir einen Neueinzug hatten, meldete er sich krank und ich als Neuling stand allein da - nun ja, krank ist krank (war Folgeerkrankung zum ersten Mal). War dann ein paar Wochen krank und kam wieder, war zwischendurch immer mal wieder ne Woche hier und ein paar Tage dort krank. Jetzt im Januar wieder ein paar Tage, so in Verlängerung des Sylvesterfreis, dann letzte Woche (in Verlängerung auf Pfingsten) 4 Tage auf die Tochter (getrennt lebend, Tochter eigentlich bei Mutter). Kam dann zum Freitagsdienst wieder, hatte am WE Dienst und meldet sich heute, pünktlich zum nächsten Dienst wieder krank....zwei Wochen. Heute wäre ein Umzug zu stemmen und ein Arzttermin zu begleiten gewesen, wo er sich für angeboten hatte...Nächste Woche 8 Tage am Stück Dienst, die wir jetzt mal gerade eben umplanen müssen... Er ist in der Mitarbeitervertretung und meldet sich auch sonst immer mal für Sondersachen, es kommt aber auch immer wieder vor, dass er dann nicht da ist, weil krank.
Die Dienstplanverantwortliche Kollegin bekommt dafür Klagen von ihm, weil er auf Minusstunden geplant wird (wir alle übrigens auch - die kommen von ganz allein durch Vertretung und Außentermine wieder rein) aber wegen der vielen Krankheitsfälle mag man ihn gar nicht mehr einplanen, denn dann müssen wir ja kurzfristig wieder alle einspringen...stressig bei einem 24-Stunden-Betreib an 365 Tagen im Jahr...

Das stößt allen irgendwie sauer auf aber es wird immer eine Krankschreibung erbracht. Eigentlich gibt es nichts daran zu rütteln...

Kennt jemand selbst sowas?
Kann man irgendwas tun? Oder müssen wir einfach damit leben?

LG

a79

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Ja, Ihr (vor allem in Eurer Funktion als einfache Kollegen) müßt damit leben.
Erzählt er Euch jeweils so detailliert, was er gerade hat oder woher seid Ihr so gut informiert?

Gruß,

W

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Na ja, wir sprechen miteinander und ja, er erzählt uns das so detailliert.

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Hallo,

nö, Ihr müsst es "ertragen". Wie Du schon festgestellt hast - krank ist krank.

Rein menschlich komme ich auch nicht damit klar, bzw. kann es nicht verstehen wenn man immer mal wieder ein paar Wochen oder Tage krank geschrieben ist. Manche machen sich halt einfach ein schönes Leben ohne Stress. #schwitz (Und ja, ich habe vollstes Verständnis für Menschen, die wirklich KRANK sind und nichts ausnutzen - wir hatten selbst schon den Fall in der Familie)

Ich glaube, spitze Bemerkungen könnte ich mir nicht verkneifen - immer mal so einen Schuss vor den Bug - gerade wenn er wg. Minusstunden wieder am Meckern ist. (Im Übrigen gibt es rein rechtlich gar keine Minusstunden - der AG meint nur immer mal gerne, dass dem so sei....)

LG
Caro

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Warum gibt es keine Minusstunden?

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Das würde mich ja auch interessieren!
Wenn ich doch eine Stelle mit x Wochenstunden habe und bei der Dienstplanung weniger geplant werden, dann sind das doch Stunden, die ich de fakto nicht erbracht habe oder erbringe, gerade im Schichtdienst. Mein ARbeitgeber erwartet daher von mir, dass ich diese Stunden, die noch zu erbringen wären, flexibel nutze, um z.B. Bezugsbetreuerarbeit zu machen, Termine zu begleiten etc...auch aus dem Frei heraus.

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Was wollt ihr da als Kollegen machen? Das ist Sache des Dienstherrn. Wollt ihr auf diesen Einwirken?

Oder wollt ihr ein Gespräch mit ihm unter Kollegen führen und darauf hinweisen.

Ist er immer wegen der gleichen Krankheit krank oder immer mit "Neuen"?

Habt ihr den Eindruck er ist wirklich krank oder "feiert" er nur krank.

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So langsam fällt es uns einfach schwer, da nur drüber hinweg zu sehen. Haben schon überlegt, es bei der Supervision anzusprechen, einfach, weil wir schon das Gefühl haben, dass er wegen Sachen krank ist, wegen denen wir arbeiten gehen würden (wobei ein Krankheitsgefühl natürlich auch etwas sehr subjektives ist und der Kollege in leidend auch an der Arbeit nicht wirklich hilfreich wäre...). Häufig sind es halt so Zufälle, dass er ausgerechnet an Feiertagen oder direkt im Anschluss, wenn er arbeiten müsste, krank ist...so quasi als Verlängerung der freien Tage oder so, dass er freie Tage an Feiertagen hat, obwohl er eigentlich arbeiten müsste...er ist halt krank und damit nicht angreifbar.

Es ist immer was anderes: Magen-Darm, Erkältung, Zahnschmerzen, Kreislauf....

Er hatte das Wochenende Dienst und wirkte noch gestern abend völlig gesund - heute rief er an, er könne nicht mal richtig Auto fahren wegen Zahnschmerzen...war dann beim Zahnarzt und ist jetzt plötzlich wegen Kreislauf zwei Wochen krank geschrieben...also nicht so richtig nachvollziehbar.

Einfacher wäre es, wenn ich und die Kollegen wüssten, er hat irgendwas langwieriges (falls es so wäre) und ist daher leicht anfällig/oft krank ...aber so fällt das schwer...
Diesmal ist er genau bis zum Ende seines Arbeitsblocks krankgeschrieben - an seinem ersten freien TAg danach, wo nur Mitarbeitervertretung wäre wieder gesund...ich will wirklich niemandem was andichten aber irgendwie ist es ärgerlich, weil es immer so seltsame Zufälle sind.

LG

a79

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Es mag komisch aussehen, aber auch das gibt es. Ich hatte vor ein paar Jahren auch so ein blödes Jahr. Ich war ungelogen vor JEDEM meiner Urlaube krank. Wenn da jemand genauer hingesehen hat, hat er sicherlich auch gedacht.... die macht nur auf krank.

Nein, ich WAR krank und zwar jedesmal so, dass ich eigentlich noch krank in den Urlaub gestartet bin und wenn ich nicht Urlaub gehabt hätte vermutlich noch ein paar Tage länger gefehlt hätte.

Wenn er eine Krankmeldung bringt, hat es euch als Kollegen nicht zu interessieren was es ist. Auch die Häufigkeit hat wenn den AG zu interessieren (und vielleicht weiß der ja auch mehr als ihr).

LG

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Hallo!

Da kann leider nur der Arbeitgeber was machen. Nämlich erst mal den Kollegen zum medizinischen Dienst schicken und ggf. kündigen.

Als Kollegen könnt ihr leider gar nichts machen. höchstens dem Arbeitgeber durchblicken lassen, dass die dauernden kurzfristigen vertretungen euch zu viel werden.

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Ja es ist nervig. Für ihn sicherlich noch mehr als für euch.

Was ihr tun könnt:
Ihm eine Genesungskarte schreiben :) Ansonsten gibt es das halt manchmal. Man sucht sich im Normalfall seine Krankheiten und die der Kinder nicht aus.

LG

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Hallo,

das ist sicher ärgerlich, aber nicht Euer Bier.

LG

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Wird aber irgendwie zu unserem Bier, da die Dienstplanung in unseren Händen liegt und der Chef meist gar nicht mitbekommt, was wir so alles wegen ihm umplanen und -organisieren.

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Mag sein, aber Ihr entscheidet hier nichts, das tun die Obrigkeiten und denen scheint es egal zu sein, oder warum ist der Kollege noch nicht gekündigt?
Im Übringe....wisst Ihr denn, warum er krank ist? Wenn er bspw. auf Reha war, muß ja schon mehr sein? Was wisst Ihr denn über die Erkrankungen?

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Hallo,
ich kann deinen Ärger und Unmut zwar verstehen, aber ehrlich gesagt wäre ich äußerst vorsichtig damit.
Zum einen kannst du wirklich absolut gar nichts tun. Und zum anderen schreibst du selbst, dass dieser Kollege als du eingestellt wurdest bereits seit EINIGEN MONATEN (!!!) krank war wegen OP und Reha. Also hat dieser Kollege da definitiv nicht simuliert, sondern hatte eine durchaus ernste Erkrankung. Und je nachdem was er da genau hatte, kann es durchaus sein, dass er damit noch Probleme hat. Und um den Krankengeldbezug (wie lange arbeitest du dort schon?) zu umgehen, lässt er sich dann wahrscheinlich jedesmal auf etwas anderes krankschreiben. Das ist natürlich nicht sehr vertrauenserweckend und irgendwann wird es offensichtlich, aber sicher braucht er auch sein Gehalt.
Es wäre viel eher an dem AG ihn testen zu lassen, ob er noch in der Lage ist, seinen Job auszuführen.

Bekommt ihr den Überstunden durch die dauernden Vertretungen angehäuft und könnt sie nicht mehr abbauen?

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Ja, IHR müsst damit leben.

Richtige Anlaufstelle ist euer Chef. Er muss dafür sorgen, das ihr alle ordentlich funktioniert und vor allem nicht auf Dauer überbelastet werdet durch den Kollegen der fehlt.

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Du bist gar nicht in der Position, dir darüber Gedanken zu machen! Aber der AG muss einen Personalschlüssel haben, der funktioniert.

Gruß

Manavgat

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Der Personalschlüssel des AG ist ausgereizt, bekommen wir immer zu hören, d.h. es sind genau so viele Stellenanteile besetzt, wie momentan bei unserer Belegung drin sind...kranke Kollegen, gerade wenn sie nicht dauerhaft sondern nur immer mal wieder krank sind, werden dadurch aber nicht automatisch mit getragen...es kann also niemand mehr eingestellt werden.

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Ich denke nicht, dass diese Minusstundengeschichte gesetzeskonform ist.

seid ihr gewerkschaftlich organisiert?

Gruß

Manavgat

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