Brauche Rat - 6Jähriger Probleme in der Schule (mimimi Post)

Ich bin so langsam am Verzweifeln und ständig am weinen.
Ich brauche einfach mal euren Rat.

Mein Sohn (6 Jahre) geht jetzt in die 1. Klasse.

Sprachlich hat er ein kleines Defizit, weshalb wir seit längerer Zeit schon beim Logopäden sind.

Hatte überlegt ihn erst nächstes Jahr einzuschulen, aber er ist ziemlich groß und ist mit seinen ganzen Freuden in eine Klasse gekommen. Auch hat er sich sehr auf die Schule gefreut, weshalb wir uns doch dafür entschieden haben.

Nun hatte ich schon ein Gespräch mit der Klassenlehrerin, wegen dem Verhalten von meinem Kind.

Er sei nicht bei der Sache, er stört teilweise den Unterricht, ist frustriert, wenn was nicht klappt und weint schnell. Hält keine Ordnung, auf dem Tisch herrscht nur Chaos. Dreht sich immerzu um um abzuschreiben, dabei kann er es eigentlich wenn er sich anstrengen würde.
Dann das mit der Sprache

Zuhause habe ich den TV Konsum noch weiter gedrosselt, wir spielen zusammen, wir üben das Lesen zusammen (klappt leider nicht ganz so flott wie wir es gerne hätten).

Aber er ist wirklich schnell abgelenkt, hat keine richtige Ausdauer oder Geduld. Spielt nie allein. Bummelt viel. Ist verträumt, also man muss ihm immer wieder das gleiche sagen (Ärmel hoch beim Händewaschen, häng deine Jacke richtig auf, zieh jetzt deine Schuhe an usw.)

Er ist sehr lebhaft und aufgeschlossen anderen gegenüber, knüpft schnell Kontakt zu anderen Kindern (merkt sich aber sooo schlecht die Namen).
Mittlerweile sagt er selbst (oder fragt auch) warum er nicht so gut sprechen kann. Er will lesen können und er strengt sich an.
Er liebt Bücher, jeden Abend wird ein Buch vorgelesen von mir (schon immer).

Ergotherapie hatten wir bis zur Einschulung auch, lässt sich aber leider gar nicht mehr mit den Zeiten vereinbaren.
(Bin alleinerziehend und gehe 37h pro Woche arbeiten, weniger geht finanziell einfach nicht.) Mache durch die Logopädie schon immer wieder Minus und schaffe es kaum in der Woche einzuarbeiten.

Jetzt wurde ich schon wieder von der Lehrerin angesprochen, mein Kind hätte wieder eine Pokemon Karte mit in der Schule gehabt, hat damit wieder den Unterricht gestört und diese wurde ihm wieder abgenommen (vor ca. 2 Woche war es schon mal so gewesen – hab ich mit meinem Kind besprochen und gehofft das es nicht nochmal vorkommt).
Er hat sich diesmal die Karte heimlich aus dem Lehrertisch genommen und als es der Lehrerin aufgefallen ist und man ihn darauf angesprochen hat, hat er gelogen. Er hätte sie nicht genommen, Frau XXX hat sie ihm gegeben. (was nicht stimmt).
Zu Hause hat er es dann zugegeben, dass er sie genommen hat.

Jetzt weiß ich nicht wie ich richtig reagiere, nehme ich die Karten weg? Rede ich nochmal mit ihm?

Bin echt mittlerweile geschafft. Jedesmal gibt es was neues.
Immer wieder bei Ärzten, wegen den Ohren (alles okay).
Jetzt sollen wir zu nem Spezialisten, ob ihm irgendwas anderes fehlt, weil er nicht Konzentriert ist.

Dann bekommt man immer wieder zu hören, er würde eine Lese Rechtschreibschwäche bekommen.
Er solle vielleicht auf eine andere Schule.
Er hat ADHS.

Bin echt nur noch am weinen. Er ist so ein lieber, süßer Junge. Aufgeweckt und auch lieb. Verschmust. Mathe macht ihm Spaß und hat er soweit auch keine Probleme.

So oft weine ich in den Nächten und, ja ich weiß ich bemitleide mich auch selbst, aber denke daran warum es für ihn immer alles so „schwer“ sein muss. Warum er sich beim Sprechen so anstrengen muss um diese Zischlaute hinzubekommen.
Jetzt „er wird eine LRD entwickeln“, Verdacht auf ADHS usw.

Möchte doch einfach das er eine glückliche Kindheit hat und versuche alles Mögliche.

Entschuldigung für den langen Mimimi Post, aber musste es mir einfach von der Seele schreiben.

Sage mir immer wieder, Hauptsache Gesund – aber es tut mir trotzdem so leid für ihn.

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Stärke sein (und Dein) Selbstbewusstsein mit dem, was ihm gut gelingt, was ihm Spaß macht. Lass Dich nicht so verrückt machen. Aus jeder kleinen Sache wird mittlerweile ein Elefant gemacht und damit werden dann Spiralen in Gang gesetzt, die die Kinder kategorisieren und wo dann Jungs, die vielleicht noch nicht so angepasst und konzentriert sind, in eine ganz schlechte Rolle geraten.
Ich mein, wenn er sich jetzt täglich prügeln würde oder ständig Wutausbrüche hätte, wäre es ungünstiger. Aber er hat eine Pokemon Karte mitgenommen und damit den Unterricht gestört? Und er weint manchmal? Das finde ich im ersten Halbjahr der ersten Klasse nun nicht so dramatisch.
Versuch ihm zu sagen, dass er richtig ist, so wie er ist und dass es Dinge gibt, die er sehr gut kann. Hat er Freunde? Gib ihm die Möglichkeit, mit denen zu spielen und bring wieder Leichtigkeit rein. Selbst, wenn er die erste Klasse wiederholt, ist das doch kein Beinbruch. Wenn er aber denkt, er ist falsch so wie er ist, das ist tatsächlich ein Beinbruch.
Und da Du auch weinst: Dein Sohn ist wunderbar. Mach Dich nicht so verrückt. Konzentriert Euch mal mehr auf seine Stärken. Man kommt so schnell in so eine Perspektive, in der man sich nur auf das fokussiert, was nicht so gut läuft und das zehrt dann am Selbstvertrauen und wenn das weg ist, wird plötzlich alles schwer. Mathe fällt ihm leicht, er will lesen lernen. Das klingt doch super. jeder muss üben, um etwas gut zu können, was einem nicht zufliegt. Das ist eben so.
Und zu den Karten: nein, Du nimmst sie ihm nicht weg, aber er soll nicht lügen. Und wenn es nochmal zu so einem Zwischenfall in der Schule kommt, nimmst Du die Hinweise der Lehrerin entgegen ohne zu denken, dass Du versagt hast und sagst Deinem Sohn, was er falsch gemacht hat und fertig. Ich glaube, ihr macht das alles sehr gut insgesamt.
liebe Grüße

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Das hast du super geschrieben.

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Du schreibst, du bist alleinerziehend, aber auch von "wir haben uns entschieden ihn jetzt doch schon einschulen zu lassen".
Also ist der Vater präsent? Warum schaufelt er sich dann nicht die Zeit frei, um mit seinem Sohn die erforderlichen Termine wahrnehmen zu können? Gibt es sonst Bezugspersonen, die mit ihm Termine wahrnehmen könnten? Großeltern, Tanten, Onkel, Paten?
Ich glaube, ihr habt euch mit der frühen Einschulung keinen Gefallen getan. IdR schult man dann ein, wenn die Sprachprobleme weitgehend behoben sind oder alternativ in eine Sprachheilklasse (so kenne ich das aus meinem BL, ich weiß anderswo kann es anders laufen). Daher würde ich die Möglichkeit einer anderen Schule,wo besser auf seine Bedürfnisse eingegangen werden kann, nicht pauschal ausschließen oder verteufeln.
Hast du mal geschaut, ob dir Zuschüsse (Kinderzuschlag, Wohngeld o.ä.) zustehen, wenn du zugunsten der Termine deine Arbeitsstunden zurückschraubst? Diesbezüglich würde ich vielleicht mal eine Beratungsstelle kontaktieren. Ich weiß, viele sagen immer, bloß nicht abhängig sein vom Staat, aber in diesem Fall wäre es falscher Stolz. Du möchtest deinem Kind vernünftig den Weg ebnen, dafür brauchst du nun einmal mehr Zeit.
Ich nehme an, Home Office mit flexiblen Arbeitszeiten ist bei dir nicht möglich, sonst wäre das auch eine Alternative.

Bearbeitet von Authorin
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Ich würde mich an deiner Stelle tatsächlich an eine Beratungsstelle bzw an eine Kinder- und Jugendpsychiatrie wenden. Oder gibt es bei euch einen schulpsychologischen Dienst?
Der Grund ist für mich, dass er gerade erst am Anfang seiner schulischen Laufbahn steht und bereits massiv schlechte Erfahrungen sammelt: er merkt er spricht schlechter als andere, kommt mit dem Schulstoff (Lesen etc) nicht hinterher und ist jetzt schon als "Querulant" bekannt (schwindelt, stört).
Das kann seine Schullaufbahn völlig aus der Bahn werfen.
Vielleicht hat er eine LRS, vielleicht hat er ein ADS, vielleicht ist er einfach nur etwas reifeverzögert.
Fachliche Dinge, wie Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, kann man mit der Zeit gut aufholen. Die negativen Schulerfahrungen bleiben.
Von daher würde ich dir raten schnell aktiv zu werden.
Irgendwann stellt sich auch bei den Kindern eine Resignation ein (Kann ich eh nicht. Bin zu doof. Die Lehrer sagen eh immer, dass ich störe.), schlimmstenfalls kommt es bereits in der Grundschule zum Schulabsentismus.

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Wenn Lehrer nicht mehr weiterkommen, dann hat das Kind ADHS. Das kenn ich zu genüge. Was ich immer trollig finde ist, wenn Kinder die noch vor ein paar Wochen im Kindergarten waren aufeinmal sich verhalten müssen wie kleine Erwachsene. Eigentlich sollte eine Lehrer:in gerade das wissen und speziell geschult sein oder wenigstens etwas mehr Empathie besitzen.

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Ein:e Lehrer:in hat nun mal den Vergleich und sieht, ob das Kind bloß so etwas kaspert ODER ob es gravierende Nachteile durch sein Verhalten hat. Und alle anderen Kinder drumherum auch.
Mit Verlaub- wenn ich mir den Grundschulunterricht so anschaue, sind wir meilenweit von "kleine Erwachsene" entfernt.
An Stelle der Eltern würde ich nun lieber rasch handeln und es abklären lassen, als noch mehr Zeit verstreichen zu lassen. Gerade in der Grundschule lernen die Kinder so viel- da ist so ein Feedback, wie die TE es erhalten hat, Gold wert. Und das ist nunmal die Pflicht der Lehrerin.
Die Schulen meiner Schüler sind oft 2 Jahre lang den Kuschelkurs gefahren- da fielen die Eltern aus allen Wolken, wenn in der 3.Klasse plötzlich "Es läuft gar nicht." kam. Dann war auch keine Zeit mehr, noch irgendwas zu organisieren, damit das Kind noch eine Chance hatte, bis zum Übertritt aufzuarbeiten.

Bearbeitet von schokofrosch
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Ich sag immer, das Wissen der Schüler ist das Spiegelbild der Lehrer. Taugt der Lehrer nichts, werden die Schüler auch nichts lernen.

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Hey!

Das scheinen viele Baustellen auf einmal zu sein.
Tatsächlich könnte man manches davon mit ADHS erklären. Die Aktion mit der Karte bspw- das könnte eine impulsive Handlung gewesen sein. Ein anderes Kind hätte nochmal nachgedacht und es dann sein gelassen- ein ADHSler macht dann einfach.

Wieviel TV hat er denn bisher geguckt?

An deiner Stelle würde ich in eine ADHS-Ambulanz für Kinder und Jugendliche gehen und ihn da testen lassen.
Ich habe die Diagnose selbst und finde, dass es kein Weltuntergang für ein Kind wäre- auch wenn man es sich für sein eigenes Kind sicher anders wünscht. Aber man könnte es behandeln. Wichtig ist, dass er dann an sich arbeiten kann, das störende Verhalten einstellt und nicht mehr permanent schlechtes Feedback bekommt.

Bewegt er sich im Alltag genug?
TV würde ich stark reduzieren.

Wieso sollte er auf eine andere Schule?

Wurde schonmal ein IQ-Test gemacht?

Liebe Grüße
Schoko

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Mittlerweile ist es bewiesen, dass die so teuflisch vermaledeite TV Kiste, das lernen fördert und es nicht behindert. Du willst tatsächlich eine Lehrerin sein, dann solltest du endlich im 21 Jahrhundert ankommen. Und was soll dieser ständige IQ Test aussagen? Alles Humbug! Das Kind ist 6, gerade in die Schule gekommen, das Kind hat noch den Kiga in seinem Biorhythmus, man sollte dem Kind jetzt die Zeit lassen das es braucht um sich auf die Schule umzustellen. Bei den einen gehts schneller und andere brauchen eben länger, aber das Kind jetzt durch Distanzen zu führen um irgendeine Idiotie eines Lehrers zu untermauern muss nicht sein. Die erste Klasse sollte nicht die Endstufe sein.

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"Es ist bewiesen."
In welcher Studie denn? Ich habe gerade ein paar Minuten investiert und nichts gefunden. Ich wäre offen, wenn du mir eine liefern würdest. So laberst du bloß.
Ich baue ab und an Videos in meinen Unterricht ein- das ist super. Der Rest deines Beitrags ist doch nur bloße Provokation- was die vermutlich bewusst ist. Sonst würdest du nicht persönlich werden ("Du willst Lehrerin sein") und nicht in grau schreiben.

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Ich finde es grausam wieviele Kinder heute ADHS haben sollen nur weil sie entweder etwas hibbelig oder gelangweilt sind, schlimm das ganze. Ich würde eher sagen der Lehrer hat wenig interesse daran sich mit den Kindern auseinandersetzen. Schon allein die Verdächtigung zu äußern ohne medizinische Kenntnisse zu haben, da wäre ich längst bei der Staatsanwaltschaft und hätte Anzeige gegen diesen Lehrer erstattet.

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Blödsinn. Diagnostik und Beratung ist eines der Kernaufgabenfelder einer Lehrkraft.

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Wo hast du das denn her? Gilt das nur fürs Grunschullehramt? Zumindest für L3 habe ich das nie gehört.

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Mein Jüngster hatte sehr grosse Probleme beim Schriftspracherwerb, einen Sprachfehler, feinmotorische Probleme beim Schreiben. Gleichzeitig total interessiert, aber nie lang dabei. Chaotisch hoch sieben, vergass ständig etwas, einige Male sogar den Schulranzen zuhause oder an der Bushaltestelle. Fiel alles schon im Kindergarten auf und da er mein Dritter war, dachte ich, das wird von selbst. Ein bisschen Ergo haben wir gemacht.
Pustekuchen, dritte Klasse lief gar nichts mehr. Noten hätten da nur noch für MS gereicht. Mein Sohn sagte mir, dass er zu dumm für alles sei, er zog sich zurück, plötzlich hatte er auch kaum mehr Freunde.
Wir sind dann auf Anraten der Lehrerin, die eine Lese-Rechtschreibstörung vermutete, zum Kinder Psychiater.
Ergebnis: ADHS und Hochbegabung
Es folgten Verhaltenstherapie und nach langer Überlegung auch ein Medikament.
Das wirkte wie Schalter umlegen. Er hat den Übertritt spielend geschafft. Ist am Gymnasium gut im Mittelfeld dabei, ist wieder selbst bewusst geworden. Mittlerweile 14Jahre alt.
Ich kann eine Diagnostik nur empfehlen.
Viele Grüße

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Du hast nichts falsch gemacht. Dein Kind ist auch nicht dumm und ihr habt das Pech eine seine emphathielose Lehrkraft zu haben.
Ja, de Möglichkeit einer lrs und einer ad(h)s besteht. Aber er ist erst 6. und gerade mal ein paar Wochen in der schule. Eine derart unsensible Lehrkraft sollte es eigentlich nicht mehr geben… das liegt hinter uns. Aber Empathie wird nicht beim Studium geleert.

Mein Sohn ist deinem ähnlich. Er ist 8 Jahre Alt, Sensibel, aber auch aufgeweckt, starke soziale Antennen, offen für jeden. Er fing sehr spät mit sprechen an, brauchte 3 Jahre Logopädie und auch Ergotherapie und zeigt immer wieder Interessen für wissenschaftliche Dinge. er ist sehr unkonzentriert in der Schule. Anfangs konnte er nicht 45 min sitzen bleiben und stand im Unterricht oft einfach auf. Heute in de 3.klasse sitzt er zwar ruhig , aber er Driftet ab. Er stört zwar nicht… träumt sich aber weg. Ein Ameise, ein Vogel, eine Wolke… alles 100 mal interessanter als das was da vorne passiert.

Lesen lernen war eine qual. Coronaschulschließungen machten vieles noch schlimmer.
Schreiben war von Anfang an auffällig. B wurde falsch rum geschrieben. Er hörte viele Laute nicht. Aber, er hat Glück… er hat eine super Lehrerin… eine die selbst andere ausbildet. Eine, die ihren Job tatsächlich liebt und lebt. Und sie sieht das Potential in unseren Sohn. Denn bei 1:1 klappt es wunderbar mit ihm. Aber das deutsche Schulsystem ist für diese Kinder nicht geschaffen… und wenn die Eltern nicht können und/oder wollen, mit unfähigen Pädagogen gesegnet sind, die mit solchen Kindern überfordert sind, fallen diese Kinder durchs Raster.

Seit Ende der 2.Klasse steht LRS bei bei unserem Sohn fest. Und aktuell sind wir aufgrund seiner Schwierigkeiten und seiner Aussage… er fühlt sich dumm, bei einem kinderpsychiater in einer ad(h)s-Testung. Außerdem wird getestet ob es sich bei der lrs um eine Störung oder Schwäche handelt. Da gibt es gewisse Unterschiede. Er bekommt Nachteilsausgleich in der schule. Das nimmt in gewissen Bereichen den Druck raus. Sonst wäre er schon längst verzweifelt und würde die Schule verweigern.

Wir leben in Berlin. Hier ist Inklusion in den Schulen d.h. Mit einer lrs und adhs kommt nicht auf eine andere Schule. Im Gegenteil. Meistens haben diese Kinder sogar bestimmte Begabungen und es wäre eine Schande sie als dumm abzustempeln und abzuschieben. Ob man zu Medikamenten greift hängt vom Leiden des Kindes und der Entscheidung der Eltern ab. An dem Punkt sind wir noch nicht. Aber immer wenn ich mein Kind sehe wie fasziniert er ewig lange Tiere (Insekten unter Lupe etc) beobachtet oder stundenlang Lego baut (Kästen ab 16+) und rennt wie ein wilder um sich abzureagieren, wenn seine konzentration ihm so unheimlich viel abfordert, dann weis ich, da wir auf den richtigen Weg sind. Ich versuche ihn zu stärken… das geht am besten über Sport. Durch seine konzentrationsprobleme ist eine mannschaftssportart leider nicht möglich. Er würde Anweisungen vergessen bzw. Es würde ihm zu viel abverlangen im Gleichschritt zu sein. Aber in Leichtathletik kann er sich auspowern und alleine glänzen. Er rennt und rennt wie eine Feder und kann damit super Azente setzen und sich auch als Sieger fühlen. Das Selbstbewusstsein zu stützen ist enorm wichtig für diese Kinder. Zu viel negatives prasselt auf sie ein.
Mit 6 ist dein Kind noch zu jung für eine wirkliche adhs Diagnose. Aber dennoch könnte Ergotherapie ein bissel helfen, sich selbst zu kontrollieren. Versucht etwas zu finden, in dem euer Kind wirklich gut ist und baut es aus. Positive Resonanz ist super wichtig. Der Lehrerin würde ich mit auf dem Weg geben euch auf dem laufenden zu halten, aber gleichzeitig Andenken, dass derartige Testungen noch zu früh sind. Da muss die Dame leider durch.

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"Mit 6 ist ein Kind noch zu jung..."
Tatsächlich werden manche Diagnosen schon mit 3 gestellt. Ich persönlich halte da nichts von- aber manche Praxen machen das so. In der Klinik, in der ich die Diagnose als Erwachsene erhielt, werden Kinder ab der Grundschule getestet. Da ist es dann wurscht, ob die 6 oder 7 sind. Das finde ich wiederum vernünftig.
Prof Lauth schildert in seinem Buch "adhs in der Schule" den Teufelskreis, in den manche ADHSler geraten. Um so etwas zu verhindern, würde ich zeitnah eine Testung starten. Wenn die TE sich nun um Termine kümmert, wird es sich eh noch ewig ziehen. Bis dahin kann man noch auf Besserung hoffen.

1:1 ist leider eine Betreuung, die in der Schule nicht umsetzbar ist. Ich sehe, dass manche Kinder mit 1:12 schon besser fahren- aber ihr volles Potential entfalten sie dennoch nicht. Was soll denn ein besseres Unterrichtsmodell sein? Projektarbeit? Da wird ein ADHSler völlig untergehen.
Man darf nicht vergessen, dass ADHS das komplette Leben beeinflusst. Wenn dein Kind im Straßenverkehr abgelenkt ist, ist es super gefährlich. Wenn es impulsiv als Erwachsene Geld ausgibt, ruiniert es seine Zukunft. Daher ist es schon wichtig, die Erkrankung zu behandeln und nicht das Schulsystem so zu ändern, dass das Kind problemlos durchkommt. Später im Job wird man auch erwarten, dass der Mitarbeit leistet.

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Hallo

für die Sprache würde ich möglichst schnell eine Reha beantragen. Mich wundert das ihr noch nicht darauf von der Logo angesprochenen worden seit. Dort bekommst du auch deinen Verdienstausfall.

Danach würde ich noch einen Termin beim KJP machen um das Kind untersuchen zu lassen und die richtige Diagnose und dann auch die richtige Therapie zu bekommen.