Verhalten eines 7 Jährigen

Hallo alle zusammen,

Ibis zwar geht es um meinen Neffen. Er ist im Juni 7 geworden und möchte nun gerne ein paar Tipps und Ratschläge oder vllt ist ja jemand in der selben Situation.

Er hat am Tag zig Wutanfälle besonders wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann. Er schlägt seine Schwester und die Mama auch, wirft mit Gegenständen rum und macht die ganze Zeit nur was er will. Er kann seine Wut nicht kontrollieren. Ein Nein akzeptiert er nicht, er schreit und weint die meiste Zeit, insbesondere wenn er müde ist.

Ist so ein Verhalten in dem Alter normal?
Ich bin über jeden Ratschlag dankbar.

Liebe Grüße 😊

1

Das klingt nicht normal. Dem Jungen geht es eindeutig nicht gut und für den Rest der Familie ist es sicher auch anstrengend. Ich würde der Familie dringend raten, sich an eine Erziehungsberatungsstelle zu wenden.

3

Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, er hat am Montag einen Termin beim KiA.
LG

2

Hier stellt sich jetzt die Frage, will oder kann das Kind nicht? Sprich, muss die Erziehung geändert werden oder liegt eine Impulskontrollstörung oder eine sozio-emotionale störung vor?! Dazu ist interessant, wie sich das Kind in anderer Umgebung verhält, z.b. Schule, Verein, bei Freunden, etc. Wenn da alles gut ist hakt es wahrscheinlich eher in der Erziehung, sollte er da aber auch anecken, bitte mal bei einem SPZ oder Kinderpsychologen vorstellen und Ursachenforschung betreiben.

4

Vielen Dank für deine Antwort.
Laut meiner Schwester schlägt er in der Schule seine Kameraden auch, wenn es ihm nicht passt und muss im Mittelpunkt stehen, schreit die Antworten raus und wartet nicht, dass man ihn aufruft.
Freunde hat er auch kaum welche wegen seinem Verhalten.
Also ist er nicht nur zu Hause so.
LG

5

Hallo,
wie wird denn auf sein Verhalten reagiert? Kriegt er dann was möchte oder nicht? Bekommt er Nähe und Verständnis oder wird er abgestoßen? Wie reagieren Lehrer und co auf sein Verhalten?

War früher auch so ein Kind wie er. Allerdings nur Zuhause. Ich konnte es trotzdem nicht besser. Hätte Verständnis gebaucht, habe aber keines gefunden.
Es ging nicht darum, dass ich am Ende alles haben wollte. Ich hatte nur starke meist auch noch von der Schule angestaute Gefühle und wusste nicht wohin damit.

Wenn es bestimmte Uhrzeiten gibt, an denen es besonders oft ist, kann man das vermeiden indem man im Vorhinein für Stressreduktion sorgt. Kuscheln, Lego, malen, toben, Körperpflege, Hörbuch das er schon gut kennt oder Sport. Was ihm in der Akutsituation hilft habe ich schon oben geschrieben. Denkt einfach daran dass es nur starke Gefühle sind. Es klingt meist leichter als es ist und ich kann euch auch gut verstehen, wenn das nicht immer so toll klappt. Schließlich stresst es einen auf Dauer schon sehr.

Es könnte auch eine externe Hilfe helfen, da es in der Schule sonst Schwierigkeiten geben könnte. Suche vielleicht eine die mit ihm folgt arbeitet: Sie Fragt wann es gut und wann es noch nicht so gut klappt und warum. Dann erarbeitet sie EIN Lernziel mit ihm. (Bsp. Ich spreche mit meinen Mitschülern anstatt sie zu schlagen, wenn sie etwas tun was mir nicht gefällt./ Ich akzeptiere die Anweisungen der Lehrer oder wähle einen konstruktiveren Weg meine Kritik zu äußern sollte ich Einwände haben. ) Unmittelbar vor so einer Situation sollte der Schüler daran erinnert werden. Deshalb hilft es, wenn es eine Person in der Schule ist oder ihr enge Absprachen mit den Lehrern habt. Danach ausgiebig gelobt beziehungsweise ermutigt für das nächste mal. Egal ob es geklappt hat sollte er Aufmerksamkeit bekommen.
Zuhause funktioniert die Methode wahrscheinlich nicht. Für die Schule ist es eine Beliebte Herangehensweise.

Und vergesst nicht das tolle an ihm . Das sollte nämlich noch viel mehr thematisiert werden, als seine ganzen Macken.

LG motzig

6

Wir hatten ähnliche Probleme und ich kann nur sagen: holt Hilfe!

Erziehungsberatung, KiJuPsychiater (kein Psychologe), Ergotherapie und Verhaltenstherapie.

Die Wartelisten sind lang, deshalb so schnell wie möglich auf Wartelisten setzen lassen, das Problem (und den Leidensdruck der ganzen Familie inkl
Kind) deutlich machen und regelmäßig wieder melden.

Bei uns kam eine ADHS Diagnose raus und wir haben im Eltern-Coaching viel gelernt.

7

Ich hab den Beitrag aufgemacht weil ich auch ne 7 jährige Tochter hab.... Sie ist auch temperamentvoll aber so nicht. Das würde ich jetzt im Vergleich nicht sie normal empfinden auch nicht wenn ich mir andere Kinder in dem Alter im Freundeskreis ansehe.....

8

Nein, das ist nicht normal. Was es ist, kann dir hier aber auch niemand beantworten. Ich würde ihn einem KJP vorstellen.

9

sorry aber das Kind speigelt nur seine Erziehung. Es kann einem leid tun und ist dann zum Schluss auch der, der es ausbaden muss

11

Blödsinn!
Es gibt viele unterschiedliche medizinische Ursachen und meistens ist es nicht 'die Erziehung'.

Komischerweise scheint die Schwester ja nicht so zu sein erzieht man die anders?

10

Also gelegentlich mal n Wutanfall oder gefrustet zu sein ist auch für n 7jährigen an sich normal, wenn das mal an einen schlechten Tag der Fall ist... aber wenn das ein Dauerzustand ist, ist das entweder etwas bedingt durch Krankheitsbedingte Regulationsstörungen (ADHS/ADS als Klassiker oder zb mein 5 jähriger hat ne PVL, daher auch ne überdurchschnittlich lange Phase bis das abgebaut sein wird. Oder es ist ein Hilfeschrei, ggf auch ne Kombination aus beidem.

Die Frage ist zb, wenn er viel die Schwester drangsaliert. Wie reagieren hier die Eltern. Ein klassischer Fehler ist das jüngere Kind per se in Schutz zu nehmen oder das Mädchen weil es ein Mädchen ist immer als schützenswerter hinzustellen. Das schafft ne zwei Klassengesellschaft zwischen Geschwistern. Zumal gerade kleine Schwester nicht selten zum streicheln neigen, wenn sie um ihren Bonus wissen. Ich nenn mich rückblickend als Kind selbst als "Mistmade" denn ich hab den Mädchenbonus oft gegen meinen Cousin ausgespielt.

Das aus der Ferne zu diagnostiziert ist aber schwer.