6-jähriger provoziert

Hallo

es geht um meinen 6-jährigen Sohn. Ich weiß einfach nicht mehr weiter :-( Da ich nicht weiß, wie ich sein Verhalten genau beschreiben soll, hier einfach mal ein paar Beispiele von heute:

- wie jeden Morgen sage ich ihm um halb 8, daß er sich anziehen solle -> er fängt an zu schreien, er will sich nicht anziehen
- ich bitte die Mädchen (2 und 4 Jahre alt) um 8 Uhr, sich die Schuhe anzuziehen (er turnt noch immer im Schlafshirt im Zimmer rum) -> er fängt an zu kreischen und zu schreien, er wär noch nicht fertig
- ich sage ihm, er solle sich bitte Schuhe anziehen -> er protestiert und kneift seiner einen Schwester in den Bauch, die andere wird an die Wand geschubst

- auf dem Weg zur Schule fährt er extra langsam mit dem Rad, daß ich mit den Mädchen absteigen und schieben muß
- er meckert den ganzen Weg über, es wär zu kalt, er hätte keine Lust, alle wären blöd
- an der Kreuzung steigen wir vom Rad, um die Straße zu überqueren. Wir stehen geschlagene 7 Minuten am Fahrbahnrand, obwohl die Straße frei ist. Er will nicht absteigen. Als er dann endlich absteigt, tut er so als würde er hinfallen und wirft das Fahrrad um
- auf der Straße fährt er dann mit Absicht auf der falschen Straßenseite

- nach der Schule noch auf dem Pausenhof meckert er, er hätte noch nicht draußen gespielt. Ich biete ihm an, erst die Mädchen abzuholen und dann wieder zu kommen
- komme wieder, er meckert, er wolle heute jemanden besuchen. Ich biete ihm an, nach dem Essen zu telefonieren, wer Zeit hat
- auf dem Weg nach Hause hält er sich wieder nicht im Ansatz an die Verkehrsregeln
- permanent versucht er seiner Schwester ins Rad zu fahren
- Leute werden haarscharf überholt

- kaum im Garagenhof vom Rad gestiegen, greift er seine Schwester an. Der Helm wird in die Garage geworfen #aerger
- im Treppenhaus Gerangel und Geschrei, weil seine Schwestern nicht die Treppe hoch sollen
- im Flur wird geschubst und gekniffen
- sämtliche Sachen werden durch die Gegend geworfen

- am Essenstisch tritt er unterm Tisch seine Schwester (er muß dann stehend weiter essen)
- die Mittlere erzählt, was im KiGa war, er sagt, sie würde lügen, sie heult
- er zappelt permanent und ist laut
- Gesprächsthema 1. Advent: will er nicht, das ist langweilig :-(
- nach dem Essen soll er Hände waschen, Riesengeschrei und Stühleumschmeißen
- von 13-15 machen wir Ruhezeit, er bleibt nicht in seinem Zimmer, hält seine jüngste Schwester vom Schlafen ab, trampelt extrem laut durch die Wohnung
- seine mittlere Schwester liegt im Zimmer und spielt, er wirft den Lokschuppen seiner Holzeisenbahn auf ihr Knie :-[
- er geht in das gerade aufgeräumte Zimmer seiner Schwestern und kippt das Spielzeug wieder aus
- ich hole ihn am Arm aus dem Zimmer, er rennt weg und schmeißt sich hin, schreit, ich hätte ihn geschubst
- kaum gucke ich weg, boxt er seine Schwester oder verdreht ihr den Arm

... Jetzt ist es 14 Uhr und ich weiß ganz genau, wie der Tag weitergehen wird.

Ich kann einfach nicht mehr. Jeden, wirklich jeden Tag das Gleiche. Tagtäglich der gleiche Tagesablauf, tagtäglich der gleiche Kampf mit ihm.


Wer schenkt mir Kraft und hat einen Rat für mich. Sonst muß ich mich echt an eine Familienhilfe wenden. :-(




H&K

1

Hallo,

warum belohnst du sein absolut ungezogenes Verhalten damit, dass du ihm anbietest, später noch mal wieder zu kommen, für ihn Spielkameraden einzuladen, etc.?

Kein Wunder, dass dir dein Sohn auf der Nase rumtanzt. Er fordert immerzu und du springst, um seine Forderungen zu erfüllen.

Meiner Meinung nach schreit dein Sohn geradezu danach, dass du ihm mal deutliche Grenzen setzt.

Am besten suchst du dir professionelle Hilfe.

LG,
J.

5

Spielkameraden rufe ich nur an, wenn der Tagesablauf bis dahin halbwegs klappt. Glaube mir, heute war ein halbwegs guter Tag. Wobei ich heute niemanden angerufen habe.

Ansonsten sage ich inzwiscehn zu allem Nein. Er darf auch nicht mehr allein raus, da er nie dort zu finden ist, wo er gesagt hat, daß er hingeht.



H&K

9

"Spielkameraden rufe ich nur an, wenn der Tagesablauf bis dahin halbwegs klappt. Glaube mir, heute war ein halbwegs guter Tag. "

Wenn das heute ein halbwegs guter Tag war, möchte ich nicht die schlechteren Tage erleben #schock

Wenn mein Sohn sich jemals so aufführen würde, wie dein Sohn heute bis 14 Uhr, dann wäre aber erstmal alles gestrichen, was er gerne macht. Und sein Rad würde er lange, lange, lange nicht mehr wiedersehen.

LG,
J.

2

Hallo


Nett....;-)

Ok,mit dem Essen folgt die Konsequenz stehen und so weiter essen.Mit dem SPielzeug auskippen ist die Konsequenz das du ihn aus dem Zimmer holst.

Was sind die anderen Konsequenzen die du ziehst?Wenn er zB das Rad umschmeißt,wenn er seine Schwester des lügens bezichtigt,wenn er seine Hände nicht waschen will?

lg

4

Unterwegs mit dem Rad bin ich machtlos. Ich habe die Kleine hinten auf dem Kindersitz. Ich habe ihn auch schon eine Woche lang laufen lassen (20 Minuten Fußweg).

Wenn er sich beim Essen gar nicht fängt, ist das Essen für ihn beendet.

Wäscht er sich nicht die Hände, wasche ich sie ihm, wobei er dann am Treten und Schreien ist.

Räumt er sein Zimmer nicht auf (soll immer ein Thema allein aufräumen, wenn das klappt, machen wir den Rest zusammen), komme ich mit dem Sack.

Wirft er mit Spielzeug, ist das Spielzeug für immer weg. Der Lokschuppen ist unten in der Tonne.




H&K




7

Also so wie ich das sehe,reagierst du genau richtig in den Situationen,ich würd es nicht anders machen.Er ist 6,geht in die Schule,ist da irgendetwas vorgefallen?Ich werd irgendwie das Gefühl nicht los,das er nach Aufmerksamkeit hascht,das warum bleibt mir allerdings etwas verborgen.Ich hätte da vieleicht eine Theorie...

Die ganzen neuen Eindrücke die er jetzt mit der Schulzeit aufnimmt,er "muss" sich wohl oder übel an Regeln halten was die Schule betrifft,folglich spielt er dann daheim den "wilden Kerl".Sprichst du mit ihm über sein Verhalten oder fragst ihn wieso er das alles tut?Was antwortet er dir denn?

lg

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3

Ich schließ mich juniorette an. Ich denke, für eure Situation wäre es wirklich das beste, wenn du dir professionelle Hilfe suchst. Gerade auch, weil ja auch deine beiden Töchter unter der Situation zu leiden haben! Geh zum Jugendamt oder zu ProFamilia oder einer ähnlichen Anlaufstelle und bitte um Erziehungshilfe. Was du da beschreibst, ist wirklich nicht mehr tragbar (Thema Straßenverkehr zum Beispiel). Da ist was grundlegend schiefgelaufen in der Erziehung deines Sohnes (merkst du ja sicherlich selbst), und dass du da alleine wieder rausfindest, halte ich kaum für möglich.

Alles Gute!!!

6

Bis vor einem Jahr war er wohlerzogen. Er war lieb, nicht so aufbrausend, schlecht gelaunt, wild und laut wie jetzt :-(

10

Vor einem Jahr ca. hat dein jüngstes Kind Laufen gelernt, was ja bedeutet, dass deine Jüngste unabhängiger von allen wurde (auch von deinem Sohn), und was bedeutet (vermute ich), dass du deine Jüngste etwas mehr im Auge behalten musstest.

Vielleicht war das der Auslöser?

Wie gesagt, ich meine es ja gar nicht böse. Ich wäre bei so einem Verhalten auch erstmal ratlos. Ich würde mir wohl auch Hilfe von außen suchen.

LG,
J.

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Ich schreibe Ihnen einfach mal den jeweils ersten Gedanken auf, den ich hatte, als ich Ihre einzelnen Punkte las.

>wie jeden Morgen sage ich ihm um halb 8, daß er
>sich anziehen solle -> er fängt an zu schreien, er
>will sich nicht anziehen

Warum bieten Sie ihm hier überhaupt den Machtkampf an? Würden Sie ihm diesem gar nicht erst anbieten, kann es ihn folgerichtig auch gar nicht geben. Der ist 6 - der wird sicherlich wissen, wann die Schule anfängt und das es unklug wäre, dort im Pyjama aufzutauchen. Sagen Sie ihm einmalig, dass er morgens um 7:45 abfahrbereit an der Haustür sein muss. Wenn er das nicht ist - ist es auch nicht schlimm - denn, Sie fahren dann trotzdem. Ob der jetzt noch keine Schuhe anhat oder noch im Pyjama steckt, ist ja erstmal nebensächlich. Nehmen Sie die Sachen einfach mit, sie werden überrascht sein, wie schnell der sich plötzlich anziehen kann, wenn er in der Garage im Pyjama steht.

>ich bitte die Mädchen (2 und 4 Jahre alt) um 8 Uhr,
>sich die Schuhe anzuziehen (er turnt noch immer im
>Schlafshirt im Zimmer rum) -> er fängt an zu
>kreischen und zu schreien, er wär noch nicht fertig

Das kann uns gänzlich egal sein. Er ist ein großer Junge, der um 7:45 abfahrbereit an der Tür warten sollte - der Rest ist erst einmal sein Problem.

>ich sage ihm, er solle sich bitte Schuhe anziehen -> er
>protestiert und kneift seiner einen Schwester in den
>Bauch, die andere wird an die Wand geschubst

Auch hier - gleicher Punkt: Er wird in den letzten 6 Jahren begriffen haben, dass es im Winter klüger wäre, Schuhe anzuziehen. Wenn Sie ihm das sagen, behandeln Sie ihn auf der einen Seite nicht altersgerecht (das kann Kinder dazu verleiten, sich in dem Alter, in dem sie behandelt werden, auch wirklich zu benehmen) und zum anderen reiben Sie ihm hier den Machtkampf: „Komm mein Schatz, lass uns mal wieder um das Schuhe-Anziehen kämpfen“ unter die Nase.

>auf dem Weg zur Schule fährt er extra langsam mit
>dem Rad, daß ich mit den Mädchen absteigen und
>schieben muß

Dann wird der Schulweg halt wieder zu Fuss gegangen; und ihr Sohn bleibt an Ihrer Hand, wenn er sich im Straßenverkehr nicht benehmen kann. Auch - wenn es für Sie anstrengend ist. Er wird sich sicherlich ziemlich schnell melden, dass er wieder mit dem Fahrrad fahren möchte. Dann müssten Sie mit ihm gemeinsam einmal klare Regeln aufstellen, die zum Privileg: „Mit dem Fahrrad zur Schule fahren“ - gehören. Und dann versuchen Sie es halt wieder. Wenn ihr Sohn sich an diesen Regeln nicht hält, wird halt wieder zu Fuß gegangen; ohne Vorwarnung. So kann er lernen, dass diese Regeln unumstößlich sind.

>er meckert den ganzen Weg über, es wär zu kalt, er
>hätte keine Lust, alle wären blöd

Ich finde, dass darf ein 6-Jähriger mal machen. Muss für Ihn aber auch wirklich nervend sein, von Mami und zwei Babys zur Schule gehetzt zu werden. Versuchen Sie, es gänzlich zu ignorieren - zeigen Sie sich nicht genervt und auch nicht wütend. Dann vergeht Kindern da meistens ziemlich schnell der Spass wieder dran.

>an der Kreuzung steigen wir vom Rad, um die Straße
>zu überqueren. Wir stehen geschlagene 7 Minuten am
>Fahrbahnrand, obwohl die Straße frei ist. Er will nicht
>absteigen. Als er dann endlich absteigt, tut er so als
>würde er hinfallen und wirft das Fahrrad um

Wenn Sie allen ernstes 7 Minuten auf ein 6-Jähriges Kind an einer unbefahrenen Kreuzung warten, bis dieses abgestiegen ist, frage ich mich wirklich, ob man dem Kind nicht einmal zeigen sollte, dass man als Elternteil einem 6-Jährigen doch noch Grenzen setzen kann. Ihr Sohn ist nämlich der absolut festen Überzeugung, dass Sie das nicht können. Ich hätte das Rad an Ort und Stelle abgeschlossen und dann hätte der Junge Mann die Reise zu Fuß fortsetzen können. Und wenn der mir auf den Rückweg keine verdammt gute Entschuldigung für sein Verhalten nennen kann und nicht auch verspricht, dass das nie nie wieder vorkommen wird, würde dieses Fahrrad dort solange verweilen, bis dieses eintrifft oder er den Führerschein hat.

>auf der Straße fährt er dann mit Absicht auf der
>falschen Straßenseite

Auch hier das Motto: Wer sich nicht an die Regeln des Straßenverkehrs hält, darf an diesem nicht teilnehmen. Dieses Kind würde bei mir erst wieder Rad fahren dürfen, wenn er mir beweist, dass er damit einigermaßen verantwortungsvoll umgehen kann. Ich denke schon, dass Ihr Sohn das kann. Er will Sie schließlich nur damit provozieren - gelingt ihm offensichtlich auch ziemlich gut. Dummerweise kann er sich damit wirklich mal in Gefahr bringen - und - von diesem Standpunkt aus würde ich ihn wirklich nicht mehr mit dem Rad fahren lassen.

>nach der Schule noch auf dem Pausenhof meckert er,
>er hätte noch nicht draußen gespielt. Ich biete ihm an,
>erst die Mädchen abzuholen und dann wieder zu
>kommen

Ich denke mal, Sie haben momentan überhaupt kein Vertrauen mehr zu ihm, oder? Haben Sie sich schon mal gefragt, wie viele Ihrer Probleme dadurch induziert sind, dass er sie bisher zu oft enttäuscht hat? Und was Ihr Sohn tun müsste, um sie zu überzeugen, dass er sich ändern kann? Wenn Sie seine Freiräume einschränken (auch, wenn es nötig ist), ist er dadurch natürlich alles andere als glücklich. Kinder können sich hier hineinsteigern und dann die Kurve nicht mehr kriegen, da sie sich aus Frust dann noch schlechter verhalten und deshalb noch weiter eingeschränkt werden. Daraus folgt wieder noch mehr Frust und ein Teufelskreis entsteht, den er als Kind nicht durchbrechen kann. Hier muss man als Erwachsener das Ruder in die Hand nehmen und nicht darauf warten, dass das Kind das selbstständig tut. Bieten Sie ihm Kleinigkeiten an, mit denen er Ihnen beweisen kann, dass er sich auch anders verhalten kann. Eines Tages wird er diese Chance annehmen und sie nicht mehr enttäuschen. Und dann können Sie dieses benötigte Vertrauen wieder langsam aufbauen.

>komme wieder, er meckert, er wolle heute jemanden
>besuchen. Ich biete ihm an, nach dem Essen zu
>telefonieren, wer Zeit hat

Hierzu kann ich wenig sagen. Für meinen Sohn war es in dem Alter selbstverständlich, dass er seinen Nachmittag frei planen durfte. Es wäre mir nie in dem Sinn gekommen, ihm anzubieten, nach dem Essen telefonieren zu dürfen. Das war wirklich selbstverständlich, wenn nichts anderes geplant war.

>auf dem Weg nach Hause hält er sich wieder nicht im
>Ansatz an die Verkehrsregeln
>permanent versucht er seiner Schwester ins Rad zu
>fahren
>Leute werden haarscharf überholt

Nun gut - sind wir ehrlich: Wie soll Ihr Sohn sich auch anders verhalten? Sie müssen ihm schon irgendwelche Grenzen aufsetzen. Grenzen hindern Kinder daran, etwas zu tun, was sie nicht tun dürfen/sollen. Sie haben ihm auf dem Hinweg keine Grenze gesetzt, sondern sein Verhalten erlaubt - dann dürfen Sie natürlich auch nicht erwarten, dass der Rückweg anders verläuft. Kinder brauchen nun mal Grenzen.

>kaum im Garagenhof vom Rad gestiegen, greift er
>seine Schwester an. Der Helm wird in die Garage
>geworfen

Ein paar Sticheleien unter Geschwistern sind natürlich völlig normal. Auch hier - wenn es Übermaß annimmt, hindern Sie ihren Sohn daran einfach. Diese Grenze sollte dem kleinen ferner dazu motivieren, sich das nächste mal natürlich anders zu verhalten. Außerdem sollte es nicht darum gehen, dass er für sein Verhalten bestraft wird, sondern, dass er etwas tun muss, um den „Schaden (doofes Wort in diesem Kontext)“ den er seiner Schwester verursacht hat, wieder gut zu machen. Denn die leidtragende ist natürlich seine Schwester. Er könnte ihr (mit Ihnen zusammen) Plätzchen backen oder einen kleinen Teil Ihres Zimmers aufräumen. Es gibt hier hunderte Möglichkeiten, so etwas wieder gut zu machen. Es ist halt eine logische Konsequenz und keine Strafe.

>im Treppenhaus Gerangel und Geschrei, weil seine
>Schwestern nicht die Treppe hoch sollen
>im Flur wird geschubst und gekniffen

Erlauben Sie ihm hier doch einfach mehr Freiräume; die möchte er nämlich haben. Geben Sie ihm einen (nicht Ihren) Haustürschlüssel, damit er vorrennen kann, während Sie das Rad in die Garage bringen und die Mädchen abpacken. So muss er nicht auf Sie warten und kann Ihnen ferner beweisen, dass er doch schon ein großer Junge ist. Halt kleine Schritte machen.

>sämtliche Sachen werden durch die Gegend geworfen

Er ist halt mit der momentanen Situation genau so unglücklich, wie sie.

>am Essenstisch tritt er unterm Tisch seine Schwester
>(er muß dann stehend weiter essen)

Das ist eine sehr schöne Konsequenz - erinnert mich an eine Pflegefamilie, wo ich mal einen Monat untergekommen0 bin. Die haben das ähnlich militärisch gehandhabt. Grundsätzlich auch hier - ein paar Sticheleien sind in Ordnung; verwarnen Sie ihn einfach einmal. Und, wenn er dann nicht die Kurve kriegt (oder ihnen zumindest nicht beweisen kann, dass er versucht, die Kurve zu kriegen), ist das Essen erstmal für ihn beendet. Dann muss er halt 5 Minuten warten, bis seine Schwestern aufgegessen haben und dann alleine weiter essen. Wenn seine Schwestern sich so benehmen; sollten Sie hier natürlich gleich vorgehen. Ich denke nämlich schon, dass auch 4-Jährige ziemlich gut einen größeren Bruder provozieren können.

>die Mittlere erzählt, was im KiGa war, er sagt, sie
>würde lügen, sie heult

Darum ziehe ich nur ein Einzelkind groß :-p Aber auch hier - in dem Sie so nah auf der Pelle rücken, provozieren sie förmlich solche Sticheleien. Er braucht schon Freiräume, auch wenn es Ihnen schwer fällt.

>er zappelt permanent und ist laut

Welcher 6-Jährige ist das nicht? Der saß schließlich bereits den ganzen Morgen still in der Schule; irgendwann reicht es dieser Altersgruppe dann aber auch. Die müssen sich auch mal austoben - bieten Sie ihm diese Möglichkeit an.

>Gesprächsthema 1. Advent: will er nicht, das ist
>langweilig

Das ist sein gutes Recht, das langweilig zu finden. Erst recht, wenn die Stimmung sich den ganzen Tag über so aufgebauscht hat, wie bei Ihnen. Er wird das zu einem großen Teil auch nur deshalb erwähnen, weil er weiß, dass er Sie damit provozieren kann. Gehen Sie nicht drauf ein - wenn er das langweilig findet, ist das in Ordnung.

>nach dem Essen soll er Hände waschen,
>Riesengeschrei und Stühleumschmeißen

Darf man fragen, wie Sie dann reagieren, wenn er wegen Hände waschen Schreit und Stühle umschmeißt? Ich muss Sie aber vorwarnen - ich werde diese Antwort aller Wahrscheinlichkeit nach kritisieren :-p

>von 13-15 machen wir Ruhezeit, er bleibt nicht in
>seinem Zimmer, hält seine jüngste Schwester vom
>Schlafen ab, trampelt extrem laut durch die Wohnung

Der arme Kerl ist 6. Der musste schon den ganzen Tag in der Schule ruhig sein. Da können Sie ihn doch nicht auch noch mit 2 Stunden Ruhezeit quälen. Wenn Sie ihm keine sinnvolle Beschäftigung bieten, ist sein verhalten ziemlich natürlich. Was soll er denn machen? Ein Buch lesen oder schlafen? #kratz Wie weit ist denn der nächste Spielplatz entfernt und könnte er diesen Weg alleine meistern? Völlig unabhängig davon, dass sie ihm nicht vertrauen, dass er sich an jegliche Regel, die sie mit ihm abmachen würden, auch wirklich hält.

>seine mittlere Schwester liegt im Zimmer und spielt,
>er wirft den Lokschuppen seiner Holzeisenbahn auf ihr
>Knie
>er geht in das gerade aufgeräumte Zimmer seiner
>Schwestern und kippt das Spielzeug wieder aus

Ich kann sein Verhalten hier irgendwie nachvollziehen. Er hat halt nach der Schule Energiereservern, die jenseits unserer Vorstellungskraft sind. Die werden nicht weniger davon, in dem man ruhig spielt. Er sollte wirklich eine Gelegenheit haben, sich richtig austoben zu können. Das nimmt ihm auch ganz zufällig jegliche Möglichkeit, seine Schwester zu ärgern. Sie werden sicherlich einen Sportverein o.ä. finden, für den Sie ihn begeistern können. Fragen Sie ihn hier einfach. Wenn er sich zu nichts bewegen lässt, versuchen sie ihm, zum geringsten Übel zu bestechen. Wenn Sie sich nicht mehr so eng auf die Pelle Rücken, wird das sicherlich dazu beitragen, dass einige Probleme ganz von alleine wieder verschwinden werden.

>ich hole ihn am Arm aus dem Zimmer, er rennt weg
>und schmeißt sich hin, schreit, ich hätte ihn geschubst
>kaum gucke ich weg, boxt er seine Schwester oder
>verdreht ihr den Arm

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier wiederhole - aber - er braucht schon Grenzen, die ihm notfalls an seinem Tun und Haben hindern. Dann er - rein logisch betrachtet - seine Schwester auch gar nicht boxen. Haben Sie ihm denn eine Alternative zum verwüsten des Kinderzimmers seiner Schwester angeboten?

>Jetzt ist es 14 Uhr und ich weiß ganz genau, wie der
>Tag weitergehen wird.

Mein aufrichtiges Beileid.

Grundsätzlich werden Sie mit ihm am besten über Probleme reden können, wenn Sie ihn Abends ins Bett bringen und noch mal ganz lange mit ihm gekuschelt und geschmust haben. Auch wenn es Ihnen manchmal schwerfällt - er muss wissen - dass er trotz alle dem der beste Sohn auf der ganzen Welt ist. Wenn er sich sicher und geborgen fühlt, und sie ihm auch keine Vorwürfe machen, werden Sie eigentlich über alles mit ihm Reden können. Versuchen Sie, gemeinsam Lösungen zu finden. Denn im Gegensatz zu Problemen mangelt es ihnen an diesen offensichtlich gewaltig. Lösungen finden heißt manchmal auch, ihm wieder etwas mehr Vertrauen schenken zu müssen.

Sie schrieben, dass er sich erst seit einem Jahr so aufführt. Was war der Auslöser? Und - ich würde Ihnen unbedingt ans Herz legen, professionelle Hilfe aufzusuchen.

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Ersteinmal Danke für diese ausführliche Antwort.

>> Warum bieten Sie ihm hier überhaupt den Machtkampf an? Würden Sie ihm diesem gar nicht erst anbieten, kann es ihn folgerichtig auch gar nicht geben. Der ist 6 - der wird sicherlich wissen, wann die Schule anfängt und das es unklug wäre, dort im Pyjama aufzutauchen. Sagen Sie ihm einmalig, dass er morgens um 7:45 abfahrbereit an der Haustür sein muss. Wenn er das nicht ist - ist es auch nicht schlimm - denn, Sie fahren dann trotzdem. Ob der jetzt noch keine Schuhe anhat oder noch im Pyjama steckt, ist ja erstmal nebensächlich. Nehmen Sie die Sachen einfach mit, sie werden überrascht sein, wie schnell der sich plötzlich anziehen kann, wenn er in der Garage im Pyjama steht. <<

Soll ich ihm dennoch bescheid sagen, daß es Zeit zum Anziehen ist?


>> Dann wird der Schulweg halt wieder zu Fuss gegangen; und ihr Sohn bleibt an Ihrer Hand, wenn er sich im Straßenverkehr nicht benehmen kann. Auch - wenn es für Sie anstrengend ist. Er wird sich sicherlich ziemlich schnell melden, dass er wieder mit dem Fahrrad fahren möchte. Dann müssten Sie mit ihm gemeinsam einmal klare Regeln aufstellen, die zum Privileg: „Mit dem Fahrrad zur Schule fahren“ - gehören. Und dann versuchen Sie es halt wieder. Wenn ihr Sohn sich an diesen Regeln nicht hält, wird halt wieder zu Fuß gegangen; ohne Vorwarnung. So kann er lernen, dass diese Regeln unumstößlich sind. <<

Stimmt.


>> Ich hätte das Rad an Ort und Stelle abgeschlossen und dann hätte der Junge Mann die Reise zu Fuß fortsetzen können. <<

Liebend gern. Nur habe ich noch immer die Jüngste im Kindersitz auf dem Rad. Wenn ich das Rad anschließe, wird er ausflippen und gewaltätig werden, wobei ich mich dann 100% auf sein Verhalten konzentrieren muß und die Jüngste nicht mehr im Blick hätte an der gut befahrenen Straße #schwitz


>> Für meinen Sohn war es in dem Alter selbstverständlich, dass er seinen Nachmittag frei planen durfte. Es wäre mir nie in dem Sinn gekommen, ihm anzubieten, nach dem Essen telefonieren zu dürfen. Das war wirklich selbstverständlich, wenn nichts anderes geplant war. <<

Es ist wohl ein kläglicher Versuch von mir, die Hoffnung zu halten, daß er sich benimmt. In den letzten Wochen hat er mich in Bezug auf das alleine Rausgehen nur enttäuscht. Entweder er war nicht aufzufinden, weil er nicht da war, wo abgemacht war. Oder er hat Gärten verwüstet, Alarmanlagen von Autos ausgelöst, Steine nach Autos geworfen ...


>> Grundsätzlich auch hier - ein paar Sticheleien sind in Ordnung; verwarnen Sie ihn einfach einmal. Und, wenn er dann nicht die Kurve kriegt (oder ihnen zumindest nicht beweisen kann, dass er versucht, die Kurve zu kriegen), ist das Essen erstmal für ihn beendet. Dann muss er halt 5 Minuten warten, bis seine Schwestern aufgegessen haben und dann alleine weiter essen. Wenn seine Schwestern sich so benehmen; sollten Sie hier natürlich gleich vorgehen. Ich denke nämlich schon, dass auch 4-Jährige ziemlich gut einen größeren Bruder provozieren können. <<

Natürlich muß die 4-jährige auch stehen, wenn sie ihn provoziert. Sticheleien Ok, ich verwarne auch einmal. Aber er tritt sie zum Beispiel unterm Tisch und guckt mich dabei an mit den Worten, er mache doch gar nichts.


>> Darf man fragen, wie Sie dann reagieren, wenn er wegen Hände waschen Schreit und Stühle umschmeißt? Ich muss Sie aber vorwarnen - ich werde diese Antwort aller Wahrscheinlichkeit nach kritisieren <<

Ich gehe dann mit ihm Händewaschen. Fleischsalat und Ketchup machen sich einfach nicht gut in den Schulbüchern.


>> Der arme Kerl ist 6. Der musste schon den ganzen Tag in der Schule ruhig sein. Da können Sie ihn doch nicht auch noch mit 2 Stunden Ruhezeit quälen. Wenn Sie ihm keine sinnvolle Beschäftigung bieten, ist sein verhalten ziemlich natürlich. Was soll er denn machen? Ein Buch lesen oder schlafen? Wie weit ist denn der nächste Spielplatz entfernt und könnte er diesen Weg alleine meistern? Völlig unabhängig davon, dass sie ihm nicht vertrauen, dass er sich an jegliche Regel, die sie mit ihm abmachen würden, auch wirklich hält. <<

Er muß ja nicht starr auf seinem Bett liegen. Er soll einfach nur leiser als sonst sein. Der nächste Spielplatz ist 1 Minute Fußweg entfernt. Da will er aber nicht hin.


>> Sie werden sicherlich einen Sportverein o.ä. finden, für den Sie ihn begeistern können. Fragen Sie ihn hier einfach. Wenn er sich zu nichts bewegen lässt, versuchen sie ihm, zum geringsten Übel zu bestechen. Wenn Sie sich nicht mehr so eng auf die Pelle Rücken, wird das sicherlich dazu beitragen, dass einige Probleme ganz von alleine wieder verschwinden werden. <<

Leider nein. Es gibt einen tollen Sportverein, wo auch viele seiner Freunde sind. Er möchte nicht. Die Kinderfeuerwehr interessiert ihn auch nicht. Er will (laut seiner Aussage) lieber im seinem Zimmer spielen.


>> Sie schrieben, dass er sich erst seit einem Jahr so aufführt. Was war der Auslöser? Und - ich würde Ihnen unbedingt ans Herz legen, professionelle Hilfe aufzusuchen. <<

Vor einem Jahr habe ich eine Psychotherapeutin mit ihm aufgesucht. Da hieß es, er würde den Kindergarten hassen und ich solle ihn doch besser zu Hause lassen :-(



H&K

25

>Soll ich ihm dennoch bescheid sagen, daß es Zeit zum Anziehen ist?

Das ist sicherlich eine Frage von seiner Selbstständigkeit. Grundsätzlich würde ich Eltern hier immer sagen, dass Schulkinder wesentlich selbstständiger sein können, als man sich als Elternteil auch nur vorstellen kann; frei nach dem Motto: Die eigenen Kinder können einem immer noch am besten überraschen. Wir dürfen auch nie vergessen, dass wir von ihm erwarten, dass er lesen, rechnen und schreiben lernt. Eigentlich erwarten wir das nicht nur - wir geben ihm nicht einmal die Möglichkeit, diese Dinge nicht zu lernen. Ich finde, wenn wir uns das schon anmaßen, sollten wir diesem Kind zumindest auch vertrauen, dass er es hinkriegt, sich dafür anzuziehen.

>Liebend gern. Nur habe ich noch immer die Jüngste im
>Kindersitz auf dem Rad. Wenn ich das Rad anschließe,
>wird er ausflippen und gewaltätig werden, wobei ich mich
>dann 100% auf sein Verhalten konzentrieren muß und die
>Jüngste nicht mehr im Blick hätte an der gut befahrenen
>Straße

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Das Problem ist nur, dass das Kind, von dem Sie der Meinung, dass es sich nicht einmal selbstständig anziehen kann, dieses Dilemma (in dem sie in so einer Situation mit den anderen beiden Kindern stecken) schon sehr lange durchschaut hat und das gnadenlos ausnutzt. Ich weiß natürlich nicht, wie Ihre morgendliche Terminierung aussieht und wie weit dieser Weg ist. Aber - ich würde mal eine Woche lang versuchen, diesen Weg zweimal (einmal mit ihrem Sohn alleine, und einmal mit den anderen beiden Kindern) zu fahren. So können Sie sich gänzlich auf ihren Sohn konzentrieren, der scheint das nämlich momentan noch zu brauchen.

Das beste, was passieren kann, ist, dass er es vielleicht mal auf einen Machtkampf drauf ankommen lassen wird und merkt, dass sie immer noch die Autoritätsperson sind und sich dann ordentlich benimmt. Nach dieser Woche kann man dann mal gucken, ob er eventuell reif genug ist, diesen Schulweg (je nach länge und Gefahrenquellen natürlich) alleine meistert oder ihn einfach mal zu fragen, ob er sich immer noch zu vorbildlich benehmen würde, wenn seine beiden Schwestern wieder dabei sind. Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass alles so bleibt, wie bisher. So gesehen haben Sie nichts zu verlieren. Wobei ich schon denke, dass Ihr Sohn sich dann ziemlich schnell wieder „friedlicher“ verhalten wird.

>Es ist wohl ein kläglicher Versuch von mir, die Hoffnung zu
>halten, daß er sich benimmt. In den letzten Wochen hat er
>mich in Bezug auf das alleine Rausgehen nur enttäuscht.
>Entweder er war nicht aufzufinden, weil er nicht da war, wo
>abgemacht war. Oder er hat Gärten verwüstet, Alarmanlagen
>von Autos ausgelöst, Steine nach Autos geworfen ...

Ich bin kein Kinderpsychologe, aber, m.E. nach verhalten sich so Kinder, die keinerlei Beschäftigung haben und auch ein wenig nach Aufmerksamkeit ringen. Können Sie die beiden kleinen denn 1-2 mal in der Woche für 1-2 Stunden bei den Großeltern oder ähnliches lassen, damit Sie sich mal mit Ihren Großen ganz alleine beschäftigen können? Ich denke - wenn die Mami dabei ist, kann auch ein langweiliger Spielplatz wieder zu einem Abenteuer werden. Wie verhält sich Ihr Spatz denn, wenn er zusammen mit gleichaltrigen (seinen besten Freund o.ä.) unterwegs ist. Identisch, besser oder noch schlimmer?

>Natürlich muß die 4-jährige auch stehen, wenn sie ihn
>provoziert. Sticheleien Ok, ich verwarne auch einmal. Aber er
>tritt sie zum Beispiel unterm Tisch und guckt mich dabei an
>mit den Worten, er mache doch gar nichts.

Ich finde das ein ziemlich normales Verhalten unter Geschwistern und auch im Umgang mit Eltern. Er meint das aber schon eher auf eine ironische Art, oder? Zum: „Im stehen essen.“ Wenn das funktioniert, scheint das ja eine Lösung zu sein. M.E. nach kann es aber nicht dazu beitragen, dass es am Essenstisch wieder ruhiger wird. Außerdem würde das im Restaurant zu schon etwas seltsam aussehen, oder? :-p

>Ich gehe dann mit ihm Händewaschen. Fleischsalat und
>Ketchup machen sich einfach nicht gut in den
>Schulbüchern.

Wie haben Sie es hingekriegt, dass er Fleischsalat isst?*neidvoll erbasse*. Aber übersetzt interpretiere ich daraus, dass Ihr Sohn vor der Wahl stand: „Entweder wasche ich mir freiwillig die Hände, oder ich darf schreien, Stühle umschmeißen und danach wäscht Mama mir die Hände“? Als 6-Jähriger hätte ich mich da wohl auch für die letztere Alternative entschieden. Machen Sie ihm das Händewaschen schmackhafter. Wenn er lieb und artig die Hände wäscht, darf er zuerst den Nachtisch essen, und, wenn dann noch Platz ist, dass Mittagessen. Die Reihenfolge von den beiden Speisen ist nämlich ziemlich egal - und - auch wenn wir von Ihrem Sohn erwarten, dass er lesen, rechnen und schreiben lernt - wird er dennoch noch nicht alles durchschauen :-p

>Er muß ja nicht starr auf seinem Bett liegen. Er soll
>einfach nur leiser als sonst sein. Der nächste Spielplatz ist
>1 Minute Fußweg entfernt. Da will er aber nicht hin.

Also ich halte dieses „leiser sein als sonst“ gerade, nachdem er schon den ganzen Morgen in der Schule leise sein musste, eher für kontraproduktiv. Also mein Spatz musste (tut er jetzt noch) nach der Schule immer erst im Garten toben oder ist nach dem Mittagessen sofort zu seinem besten Freund verschwunden. Der hatte gar keine Zeit dafür, seinen Eltern dann zwei Stunden lang auf den Keks zu gehen #kratz

>Leider nein. Es gibt einen tollen Sportverein, wo auch
>viele seiner Freunde sind. Er möchte nicht. Die
>Kinderfeuerwehr interessiert ihn auch nicht. Er will (laut
>seiner Aussage) lieber im seinem Zimmer spielen.

Je nach Größe von Stadt/Dorf kann es unter umständen sehr viele Angebote für diese Altersgruppe geben. Daher kann ich Ihnen nur raten, bleiben Sie dran und geben Sie nicht auf. Denn, wenn er mehr (sinnvolle) Beschäftigung hat, kann er weniger fremde Gärten demolieren. Notfalls wird es sicherlich was geben, was er sich schon seit Monaten wünscht und eigentlich nicht bekommen soll: Und sei es der doofe Nintendo DS. Auch wenn es gemein und herzlos klingen mag: Nutzen Sie das einfach aus. Er kriegt das Ding sofort, wenn er sich für einen Sportverein entscheidet. Wenn ihm dieser Verein nach zwei Monaten noch immer nicht gefällt, darf er damit natürlich wieder aufhören und den DS trotzdem behalten. Denn - dann hat er sich wirklich bemüht. Sie können ihn natürlich zu nichts zwingen, wozu er wirklich keine Lust hat. Aber oftmals verschwindet diese 0-Bock Stimmung von ganz von alleine, wenn man erstmal 1-2 Wochen in so einem Sportverein ist und erkennt: Hey - es macht ja doch Spass. Und, außerdem kann er dort noch andere Kinder kennenlernen.

>Vor einem Jahr habe ich eine Psychotherapeutin mit ihm
>aufgesucht. Da hieß es, er würde den Kindergarten hassen
>und ich solle ihn doch besser zu Hause lassen

Auch hier - wenn Sie das Gefühl haben, dass es nicht mehr besser wird; bleiben Sie am Ball. Es gibt wirklich sehr viele Anlaufstellen, die Ihnen helfen können oder es zumindest versuchen werden.

Ich wünsche Ihnen alles Gute mit Ihrem Spatz !

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Er schubst seine SChwester an die Wand-SCHUBS IHN AN DIE WAND
Er nimmt ihr die Lok weg und knallt sie ans Knie-MACHT ES AUCH.
Belohnen würde ich ihn nicht auch noch für sein Verhalten aber ich würde ihm somit stellenweise auch mal klar machen wie sich seine Schwestern fühlen und ihn das gleiche fühlen lassen.
Ela

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Und bei dir ist die Supernanny als nächstes...Was sind denn das für armselige Marotten, als Erwachsener, der eh schon körperlich stärker ist, das Kind an die Wand zu schubsen... Damit zeigst du dem Jungen nicht, dass Wand schubesen weh tut, sondern dass es ganz ok ist, wenn man jemanden dagegen schubst, sofern man stärker ist. Genauso bei der Lok. Einzig logische Konsequenz hier: Lok wegnehmen und weder den einen noch den anderen besonderns behandeln. Denn wenn man hier die Schwester noch herzt und bemuttert, dann wird der Junge noch wütender auf seine Schwester und wenn der Junge besonders bestraft wird, wird seine Schwester ihren Triumph sicher zeigen. Das fördert beides nicht gerade ein gutes Verhältnis zwischen den beiden. Ich würde sagen, wenn IHR nicht GEMEINSAM damit spielen könnt, dann kommts eben weg. Das hat hier bisher immer gefruchtet. Mein Sohn will seine Autos nicht teilen, aber er hat gelernt, lieber teile ich sie mit meiner Schwester, als dass ich sie gar nicht hätte.

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#schock

nein, das mache ich nicht. Soll ich dann auch Hauen mit Hauen bestrafen? #kratz Ihm verbiete ich es und darf es aber selber tun?

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Hei du,

Mein spontaner Gedanke ist, ob du mal etwas ueber Familienkostellationen und ihre Wirkung auf den Einzelnen gelesen hast. Geht darum, wie sich Geschlecht und Altersabstand auf Kinder auswirken. Man sagt oft, dass Jungs mit Schwestern bisl unter dieser Menge Weiblichkeit leiden - dazu kommt ja noch eine Mama.. will da gar nicht so viel drueber erzaehlen, mach dich mal selbst bisl schlau, vielleicht lernst du deinen Sohn dann besser verstehen, denn verstehen musst du, um einzuwirken... Vielleicht kannst du auch mal mit deinem Sohn alleine etwas machen und dabei das Gespraech dann darauf bringen, warum er so viel Wut in sich traegt...

Das waere mein Ansatz, vielleicht regt es dich etwas an..

Lieben Gruss und gute Besserung ;-)

Hege

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Hallo!
Weißt du was ich bei deinem Posting empfinde? Mitleid und zwar mit deinem Sohn. Er ist grad mal 6 Jahre alt und kein kleiner Erwachsener. Wenn du weißt, dass er schreit weil er sich anziehen soll, dann steh doch einfach 10 Minuten früher auf und mach du das, dann schreit er nicht und du bist nicht genervt. Klar kann er das körperlich, er ist sicherlich in der Lage dazu, aber vielleicht fällt es ihm in der früh einfach noch schwer, das selbst zu tun, er ist noch müde und möchte langsam aufwachen. Ich kenn das von mir selbst als Kind und ebenso von meiner Schwester. Wir waren einfach noch nicht richtig wach morgens und meine mum hat uns beide einfach angezogen, egal ob wir schon in die Schule gingen oder nicht. Genauso Schuhe. Sag doch einfach: Komm her, ich zieh dir schnell deine Schuhe an. Bricht man sich doch keinen Zacken aus der Krone, oder? Und damit verhindest du auch, dass er wütend wird und nen bescheidenen Start in den Tag hat, der ihm sicherlich den Rest des Tages ein wenig miese Laune bescheren wird.
Extralangsames Radfahren: Noch so ne Sache, die er wohl macht, weil ihm in der früh alles zu schnell geht. Er will einfach Ruhe reinbringen, klar bringt einen das zur Weißglut, wenn mans eilig hat, aber woher soll denn das der kleine Mann wissen? Er hat doch noch gar keine Ahnung von Hektik und Termindruck, er will dir nur zeigen, dass ers gern langsamer hätte. Und mit seinen ganzen Mätzchen wie am Straßenrand rumstehen oder Fahrrad umwerfen zeigt er auch, dass ihm das halt nicht gefällt, wie alles abläuft.
Im stehen essen ist ne absolute Demütigung, er wird weiter ätzend sein, da er empfindet, dass seine Schwester die böse ist, wegen der er stehen muss, denn schließlich hat es ihr ja weh getan das getrete. Setz ihn doch einfach so hin, dass er kein Geschwisterkind mit den Füßen erreichen kann. Und warum muss er nach dem Essen Hände waschen?? Vorher lass ich mir ja eingehen, aber danach würde ich auch nicht einsehen, außer man hat mit den Fingern gegessen und die kleben.
Warum muss er Ruhezeit in seinem Zimmer machen? Man merkt doch, dass er das nicht möchte, also lass ihn doch von mir aus auf dem Sofa sitzen und was lesen oder mitm MP3-Player Musik hören oder mit dir aufm Bett sitzen und beim Zeitung lesen zusehen. Nichtmal mein fast 3-jähriger Sohn MUSS Ruhe halten, wenn er nicht will, dann soll er halt weiterspielen, seine Schwester kann auch schlafen, wenn er Bauklotztürme umschmeißt.
Für mich hört es sich so an, als wäre er das Terrormonster und nur die Schwestern wären toll. Das merkt er doch, klar dass sein Verhalten immer schlimmer wird, er bekommt ja regelrecht Wut auf seine Schwestern.
Also man muss ja Kindern nicht immer alles recht machen, aber viele deiner Probleme sind meiner Meinung nach hausgemacht. Man kann Konfliktsituationen auch ganz leicht umgehen. Wenn ich weiß, dass mein Sohn seine Jacke zwar selbst anziehen kann, es aber grad nicht möchte, dann helf ich ihm halt, warum soll ich das in Geschrei ausarten lassen? Da wird er unruhig und ich bin genervt. Was soll das bringen?
Und so Kleinigkeiten wie 1. Advent: langweilig. Das ist doch nicht ernsthaft ein Problem oder? Dann soll er es halt langweilig finden, spätestens am Sonntag wenn ihr bei Tee und Plätzchen da sitzt, wird er es toll finden, da muss man doch nicht vorher drüber diskutieren. So ne Aussage würde ich einfach überhören.
Ich denke, dadurch, dass er der älteste ist, erwartest du natürlich Vernunft von ihm, er will aber auch manchmal einfach genauso beachtet werden wie die zweijährige. Gönnt euch mal ne gemeinsame Auszeit. Geh mit ihm alleine schwimmen oder in die Stadt und das regelmäßig. Ich trau mich wetten, dass euch das einander wieder näher bringt und du nach nem schönen zweisamen Nachmittag deinen Sohn wieder mit anderen Augen sehen kannst und auch er wird von diesen Ausbrüchen aus dem Alltag profitieren und evtl ruhiger auf seine Geschwister reagieren.
LG Mary mit Nikolai und Mara

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Er steht schon um 7 Uhr auf und hat eine halbe Stunde zum Frühstücken und wach werden. Um halb 8 soll er sich dann in Jeans und Pulli schmeißen. (zieht er sich vorher komplett an, muß er sich anschließend wieder umziehen, weil er sich mit Frühstück bekleckert)

Daß ich ihm anziehen helfe, will er nicht. Es geht nicht darum, daß er sich allein anziehen soll, es geht ums Anziehen überhaupt.

Auch beim Schulweg weiß er sehr wohl, wieviel Zeit wir haben. Eigentlich haben wir 15 Minuten Zeit. Wenn uns aber der Schulbus überholt, weiß er selbst, daß die Schule gleich anfängt.

Eigentlich herrscht hier morgens auch keine Hektik. Die Kinder stehen um 7 (meist auch früher) auf, frühstücken in Ruhe, gehen kurz waschen und ziehen sich dann langsam an. Die Mädchen ziehen sich komplett alleine an. Der Streß geht nur von ihm aus.

Zum Thema essen. Ich kann ihn nicht so an den Tisch setzen, daß er kein Kind mehr treten kann. Bei einem relativ kleinen Tisch mit 3 Kindern ist das nicht möglich. Wenn die 4-jährige ihn mit Treten provoziert, muß auch sie stehen. Da mache ich keine Unterschiede. Wir essen mittags Brot, daher müssen sich die Kids hinterher die Hände waschen.

Die Mittagsruhe ist keine wirkliche Ruhezeit. Jedes Kind hat sein eigenes Zimmer. Sie sollen einfach etwas leiser spielen in der Zeit.

>> Ich denke, dadurch, dass er der älteste ist, erwartest du natürlich Vernunft von ihm, er will aber auch manchmal einfach genauso beachtet werden wie die zweijährige.<<
Nein, er versucht sich wie ein Erwachsener zu benehmen und versucht seine Schwestern zu erziehen. Ich erwarte (blödes Wort) einen 6-jährigen Jungen, den ich auch mal für 2 Stunden allein raus schicken kann, der um Hilfe bittet, wenn er welche braucht, der sich helfen läßt.

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Wenn der Junge um halb Acht aufsteht und um 8 in der Schule sein muss wann frühstückt er dann eigentlich?

Anziehen, waschen zur Schule gehen in einer halben Stunde ist einfach völliger stress, da würd ich schreien. #gaehn

13-15 Ruhezeit würd ich mir auch wünschen, aber mit einem 6 Jährigen halt nicht drin. Vielleicht solltest du ihn lieber beschäftigen oder noch besser mit ihm beschäftigen, in sein Zimmer ebgeschoben werden ohne was verbrochen zu haben findet kein Kind schön, egal wie schön das Kinderzimmer ist.

Ich kann mir vorstellen das der kleine sich ein wenig benachteiligt fühlt seinen kleinen Schwestern gegenüber. Auch wenn er der grosse ist, mit 6 Jahren ist man noch sehr sehr klein und genauso Liebes/Aufmerksamkeitsbedürftig wie mit 3 Jahren.

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Er steht um 7 oder meist noch eher auf.

Die Ruhezeit haben wir seit August eingeführt, da er normaler Weise in der Zeit seine Hausaufgaben macht.

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Hallo,

War er denn bereits als Kleinkind so schwierig? Oder kam dies erst später?

Ich würde ihn auch auf ADHS und HB testen lassen..

LG, Julia