Keine Fruchtwasseruntersuchung trotz auffälligen Befundes?!

Manche haben vielleicht gelesen, dass letzte Woche bei mir im Bluttest des Ersttrimesterscreenings eine Risikoabschätzung von 1:6 sowohl für Trisomie 21 als auch für Trisomie 13 und 18 bei meinen Krümel herausgekommen ist. Wenn dieses Risiko mit meinem Alter von 38 verrechnet wird, kommt z. B. ein Risiko von 1:28 für Trisomie 21 heraus. Außerdem ist der Oberschenkelknochen meines Krümelchens leicht verkürzt - ein "Softmarker" für Trisomie 21 ...

Jetzt ist das Ganze eine Woche her. Bisher wollte ich auf jeden Fall eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, um nicht in dieser Ungewissheit zu bleiben. Ich habe auch schon einen Termin für nächste Woche; jetzt wäre es noch zu früh.

Seit ich wieder ein bisschen entspannter bin, spiele ich aber mit dem Gedanken, die Fruchtwasseruntersuchung ganz sein zu lassen/abzusagen. Denn sie birgt ja ein Fehlgeburtsrisiko. Und ich kann mir nicht vorstellen, mich von meinem Krümel zu trennen und freue mich inzwischen wieder sehr auf das Kind, wie auch immer es "ausfallen wird". Wenn bei der Fruchtwasseruntersuchung herauskäme, dass das Kind behindert ist, dann würde ich ja wieder in den Entscheidungsdruck geraten, ob ich die Schwangerschaft fortsetzen will.

Vielleicht, so denke ich mir, ist es besser, mir diesen Entscheidungsdruck zu ersparen und mit der Ungewissheit zu leben, dass mein Kind möglicherweise kein "normales, gesundes Kind" ist.

Wenn es einen Herzfehler hätte, der sofort nach der Geburt behandelt werden müsste, würde man das später im Feinultraschall ja sowieso sehen. Bei einer Chromosomenstörung könnte man ihm ja zum jetzigen Zeitpunkt sowieso nicht mehr "helfen".

Was meint ihr?

LG sand8

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Hallo Sand08,

wenn du das Baby so oder so haben willst, würde ich keine Untersuchung mehr machen lassen, sondern einfach hoffen, dass der kleine Wurm gesund ist.

Es tut mir leid für dich, dass so ein blödes Ergebnis bei deiner Untersuchung rausgekommen ist. Ich wünsche dir, dass dein Baby gesund und munter ist und dass du dich nicht mit zu vielen Sorgen quälst.

Meine FÄ hat mich nach der ersten Untersuchung gefragt, ob ich die Nackenfaltenuntersuchung machen lassen möchte. Ich wollte nicht. Ich hatte da den kleinen Knopf schon auf dem Ultraschall gesehen und konnte mir auch nicht vorstellen es dann abtreiben zu lassen.

Ich drück dir die Daumen!! #liebdrueck

Daniela

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Hallole,

ich denke, diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen, ob du eine FU machen solltest oder nicht. Du musst abwägen, kann ich das Kind annehmen, egal wie es ausfallen wird oder will ich definitiv die Antwort: gesund oder nicht. Und dann musst du dich auch mit den Konsequenzen auseinander-setzen. Was ist, wenn eine Chromosomenstörung vorliegt?

Ich selbst hab eine machen lassen und würde es wieder tun.
Wir wollten einfach Sicherheit, dass alles o.k. ist.
Ich persönlich finde das Fehlgeburtenrisiko bei diesem Eingriff eher gering. Es kann aber auch sein, dass das an dem Arzt lag. Er hat uns jeglich Angst genommen und den Eingriff selbst empfand ich nur als kleinen Pieks. Wir warten noch auf das Ergebnis.

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Hi

das ist eine blöde Situation. Ich war 39 (jetzt 40), als ich
Frühscreening hab machen lassen.
Das Ergebnis war eigentlich super, ca. 1:2300,
und habe dennoch eine FWU zusätzlich machen lassen, weil ich zu sehr Angst hatte, dass ich eine spätere FG oder eine
"Totgeburt" aufgrund einem Gen-Defekt hätte und ich es die ganze Zeit "getragen" hatte (ich hatte 1 Jahr vorher eine FG und Ausschabund und länger gebraucht das zu verarbeiten).
Als der Termin anstand habe ich sogar beim Speziallisten geweint wg.der Gefahr des Abgangs.
Er war so lieb, hatte das Gefühl "ich bin hier in guten Händen" und hat einen 2.Ansatz gemacht, den ich auf der Leinwand
genau verfolgen konnte.
Es war eigentlich total "harmlos" und es gab kein Horror.
Die Psyche hat einfach verrückt gespielt.
Nun wusste ich allerdings, das kein Gen-Defekt vorlag und konnte die Sache ruhiger angehen lassen.
Wenn du so oder so nicht die Konsequenz ziehen würdest ist es die Frage, die du dir nur allein beantworten kannst.
Wenn du mit einer gewissen Ungewissheit während der Schwangerschaft umgehen kannst und sowieso nichts unternehmen würdest....wäre die FWU überflüssig.
Deine Gedanken kann ich total nachvollziehen. Es war psychisch eine schreckliche Woche, die Woche vor dem Termin.
lg
Doris 36ssw

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Hallo Susanne,
auch ich habe mich als "Spätgebärende" gegen ein FWU entschieden. Eine Freundinn von mir hatte letztes Jahr nach dem sie die FWU gemacht hatte und fest gestellt wurde, dass dies Kind nicht gesund war so ein Horrorerlebnis, was sie noch bis heute nicht "verdaut" hat. Dies hat mich und auch meinen Lebenspartner darin bestärkt, dass wir nicht die Entscheidung treffen könnten, im Falle eines "Defektes" das Kind im Bauch um zu bringen, ich weiss dass hört sich pathetisch an. Ich finde, gerade in unserer Gesellschaft, wo alles immer mehr perfektioniert wird, sollte man oder besser Frau vielleicht mal wieder ein bisschen auf sich und seinen eigenen Körper hören und sich auf die eigene Intuition verlassen.
Gruss
Nikola

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hi

ich würde ganz genauso entscheiden und bewundere dich dafür.

wenn du dein Baby trotz der schlechten Diagnosen bekommen möchtest kannst du die FWU absagen

das einzige warum ich sie wirklich machen würde, wäre um 100% zu wissen was auf mich nach der Geburt zu kommt und weil man sich so besser darauf einstellen kann.

alles Gute für dich und den Zwerg

wer weiß
vielleicht machst du dir auch nur unnötig Sorgen

lg Kathi mit Murmel 13. SSW

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Liebe sand8,

ohje, ich kann grade gut nachvollziehen wie Dir zumute ist!
Mein Ersttrimester-Screening war auch nicht so berauschend.
Mein Mann und ich haben uns jedoch gegen eine Fruchtwasser-Untersuchung entschieden. Auch aus dem Grund: wir nehmen das Baby so an, egal ob es krank oder gesund sein wird.
Einen Fein-US haben wir durchführen lassen, sogar mehrere male, und der war immer okay, es wurde nichts auffälliges gesehen.

Nun "warte" ich seit gestern auf die Geburt unseres Babys. Meine Gedanken sind immer noch dieseelben, ich werde es lieben, egal was auf uns zukommt.

Aber wenn ich ehrlich bin: die Angst, dass etwas doch nicht in Ordnung sein könnte, die ist die letzten Wochen vor der Geburt immer mehr gestiegen. (ist lt. Hebamme aber wohl bei allen Fraun so).

Und ich habe dann doch desöfteren gedacht: hättest Du nur die Untersuchung machen lassen, dann wüsstest Du jetzt wenigstens bescheid.

Naja, und natürlich weiß ich auch: selbst bei einer Fruchtwasser-Untersuchung werden Fehler gemacht. d.h. eigentlich gesunde Kinder werden als krank abgestempelt (und evtl . abgetrieben), kranke Kinder werden nicht als solche erkannt und den Eltern wird ein Befund vorgelegt, von einem gesunden Kind (was sich dann bei der Geburt als krank erweist).

Ist verdammt schwierig, ich weiß. Und letztendlich musst Du das mit Dir alleine ausmachen.

Ich hatte / habe auch einen sehr guten Arzt gefunden (nach suchen), der aber auch sehr ehrlich war. Das eine Fehlgeburt stattftinden kann, wird Dir niemand verschweigen. (und das musst Du ja auch alles vorher unterschreiben, ebenso, dass das Fruchtwasser-Ergebnis eben nicht 100% richtig sein kann).

Mein Arzt hat mir auch von einer Pat. erzählt, die hatte ein Risiko von 1 : 10.000.
Gutes Ergebnis, nur leider war sie gerade diese 1 Person, die das kranke Kind bekam.

Ebenso hab ich hier schon einige Geschichten gelesen, von Frauen die hatten ein Risiko von 1: 25 und sie bekamen letztendlich ein gesundes Kind.

Vielleicht hilft es Dir auch auf folende HP mal zu schauen:
www.regenbogenzeiten.de

Eine Bereicherung sind auch Hebammen, habe ich festgestellt. Wenn Du eine gute hast, wird die sicher wie ein Freund für Dich sein, die Dich auch toll beraten wird.

Weiß nicht, ob ich Dir helfen konnte, aber diese Entscheidung triffst Du wahrscheinlich nicht heute und auch nicht morgen. Laß Dir (Euch) Zeit!
Und laß´den Moment entscheiden, was für Dich richtig ist!

LG und #liebdrueck

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Theorie und Praxis...

Mein Mann hat einen behinderten Bruder und das Leben mit ihm ist für meine Schwiegereltern beileibe kein Zuckerschlecken.

Aber er wird geliebt und ist mittlerweile schon 43 Jahre alt.

Nun stellt sich die Frage was aus ihm wird wenn die Eltern nicht mehr sind....

Das Leben ist lang und du solltest alles was du tust sehr sehr gut überlegen.

Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen!!!

Ich drücke dir ganz fest die Daumen

Lg annalina 33.SSW