Viele Kinder planen, für den Fall das eines stirbt

Die Frage ist etwas provokant, allerdings beschäftigt mich das Thema tatsächlich.

Hintergrund: vor einigen Jahren habe ich ein Geschwisterkind tragisch verloren. Es ist natürlich niemals ersetzbar! Trotzdem ist es ein Trost „nicht alleine zu sein“ und noch andere Geschwister zu haben…

Jetzt habe ich selber Kinder und bin eigentlich ganz ausgelastet. Trotzdem ertappe ich mich, dass ich daran denke vlt noch ein Kind zu bekommen, einfach dass es mehrere sind. Das für den Fall, dass was passieren sollte noch „Kinder da sind“. Ach ich weiß auch nicht 🙈

Ich habe einmal einen Bericht angeschaut, über verwaiste Eltern in China (deren einziges Kind nicht mehr lebt) und es war sehr schwer zu ertragen.

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Uff….

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Oh mein Gott, nicht dein Ernst. Ich bin etwas schockiert, ehrlich gesagt.

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Ich muss gestehen (auch wenn viele geschockt sind), dass wir das Thema in unsere Frauenrunde einmal besprochen haben und eine meiner Freundinnen genau aus dem Grund sich für ein zweites Kind entschieden hatte, weil sie panische Angst vor dem Tod des ersten Kindes hatte.

Ich persönlich halte es für einen falschen Ansatz. Ein Kind sollte nie dazu verpflichtet sein, seine Eltern trösten zu müssen wenn das Geschwisterkind stirbt. Bei 3 Kindern ist es aber schön wenn noch jemand andere da ist, der das Leid der Eltern abfangen kann und für den gegenseitigen Halt.

Aber dann sitzen zufällig Kind 1 und 2 in einem Auto und sind beide tot und Kind 3 alleine? Du kannst das Schicksal nie austricksen. Oder plant man dann Kind 4 für diesen Fall?

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Danke für deine Antwort. Vor allem weil ich bereits dachte, dass ich mich als einzige mit Leben & Sterben beschäftigt habe. Du hast recht, dass Schicksal kann man niemals austricksen. Es ist vlt eine Ungewissheit mit der man für immer Leben muss.

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Ich denke das ist normal, wenn man mehr mit dem Thema zu tun hat. In meiner Familie gab es genügend Todesfälle und Suizide, dass man automatisch auch auf das Thema kommt.

Meine Mutter hatte auch eine späte Fehlgeburt, die mich als Kind sehr stark geprägt hat und sehr belastet hat, da sie immer geweint hat und ich es nicht geschafft habe sie wieder glücklich zu machen und zu trösten.

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Hallo
Mit deinem Hintergrund kann ich den Gedanken sogar nachvollziehen
Ich glaube du meinst es auch gar nicht so platt, von wegen ist der eine Wellensittich tot, setzen wir halt den nächsten zum verbliebenen

Aber du solltest eher an deinem Verlust und dem Umgang damit arbeiten
Denn wie eine andere userin schrieb, es könnten ja auch mehrere Familienmitglieder gemeinsam verunglücken

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Danke. In der traurigen Zeit war es sehr tröstlich nicht alleine zu sein. Zu wissen da ist noch jemand. Aber ja, vlt sollte ich einmal den Verlust aufarbeiten

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Das Ding mit diesem Gedanken ist - geschwister müssen sich nicht miteinander verstehen. Sprich stirbt einer, heißt das nicht, dass die anderen füreinander da sind, weil sie schlicht und einfach andere Themen haben können.

Ich bin Einzelkind. Mein Vater ist früh gestorben und ich musste allein die Trauer meiner Mutter tragen. Da wünscht man sich doch Geschwister, damit man damit nicht allein ist. Aber das ist Quatsch. Wenn ich Geschwister hätte, wer weiß, ob es besser wäre 🤷‍♀️.

Ich konnte deswegen übrigens nicht richtig trauern. Bis heute nicht.. und das kann auch Geschwistern passieren, dass sie dann stark sind für ihre anderen Geschwister und darunter leiden.

Bearbeitet von Nursogesagt2029
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Egal wie viele Kinder du hast, wenn einem was passieren sollte, wird es von niemandem "ersetzt" werden können.
Du solltest lernen mot deinem Verlust umzugehen und auch deinen Kindern beibringen, was man in solchen Situationen machen kann. Verdrängung ist da aufjedenfall ein falscher Ansatz.
Man muss auch als Kind lernen, mit Trauer umgehen zu können und nicht irgendwie mit einem Ersatz zu kompensieren. Das macht nicht glücklicher.

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Danke dir. Ich weiß, dass niemals jemand „ersetzt“ wird. Ich vermisse mein Geschwisterkind immer noch jeden Tag!!!

Trotzdem ist es schön immer noch die anderen zu haben, gemeinsam Weihnachten zu feiern etc

Aber ich war tatsächlich bereits am überlegen in eine Trauergruppe für Geschwister zu gehen

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Das du dein Geschwisterchen täglich vermisst, ist mit Sicherheit auch normal. Man muss nur einen Weg finden, damit umgehen zu können.

Natürlich können andere Personen helfen, aber da gibt es ja auch noch andere Familienmitglieder und Freunde. Extra ein weiteres Kind zu bekommen, falls mal etwas passieren sollte, ist da wirklich nicht der richtige Ansatz.

Eine Trauergruppe klingt nach einer sehr guten Idee.

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Doppelt

Bearbeitet von Ksbdjix
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Das ist ... uff ...

Meine Tochter liegt aktuell mit Leukämie auf der Onkologie. Ich bin bei ihr. Wir tun ALLES, damit sie wieder gesund wird. Ich zerpflücke mich noch zwischen ihren Geschwistern, damit die auch mal was von mir haben.

Deinem Gedankengang nach, wäre es ja egal wenn sie stirbt. Sind ja noch zwei andere da, die uns trösten könnten 🤦‍♀️

KEIN Kind ist ein Ersatz für das andere und wenn man eines verliert, dann fehlt es. Immer.

Bearbeitet von Rapheli
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Ich glaube nicht, dass der Beitrag so gemeint war. Gerade wenn man ein Geschwisterkind verloren hat, ist das ein Thema, was einen vielleicht wirklich umtreibt. Sie schreibt ja auch, dass es niemals ein Ersatz ein könnte.

Bearbeitet von roseately
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Deswegen habe ich meinen Beitrag nochmals editiert, weil ich diesen aus der Emotion heraus geschrieben hatte.

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Irgendwie ist mein Beitrag verschwunden...? Seltsam.

Ich hatte geschrieben, dass ich sehr viele Geschwister habe und einer meiner Brüder im Krieg sehr schwer verwundet wurde. Und ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie eine Bekannte meiner Mutter zu ihr sowas ähnliches wie "Du hast ja zum Glück noch genug andere Kinder" sagte. Ich fand das damals echt krass, aber meine Mutter meinte, dass es natürlich auf der rein rationalen, versorgungstechnischen Ebene (man wird niemals alleine sein, irgendjemand wird sich kümmern wenn man alt und gebrechlich ist usw.) so sei - aber das würde den Schmerz über den Tod des Kindes in keiner Weise ändern.

Ich kann deine Gedanken nachvollziehen, weil ich verwaiste Eltern kenne. Das ist vermutlich das schlimmste, was einem passieren kann. Aber als Motivation für ein zweites Kind ist das nicht tragfähig, vor allem in schweren Zeiten. Du weißt schlicht nicht, was später geschehen wird - zum Glück. Vielleicht zieht das Kind weit weg, vielleicht entfremdet man sich...niemand weiß es, und das ist auch gut so. Deswegen entscheide das allein auf der Basis, ob du um seiner selbst Willen ein zweites Kind willst.

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Danke für deine Gedanken. Ja es hängt auch die Angst mit bei „ganz alleine zu sein“

Kinder bringen einfach so viel Sonnenschein ins Leben. Die Vorstellung, dass das Haus plötzlich still seien könnte, verursacht Unbehagen bei mir.

Aber du hast natürlich recht, Kinder kann man nicht festhalten und vielleicht habe ich später durch andere Gründe keinen Kontakt mehr

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Zumindest werden die Kinder grundsätzlich irgendwann weiter weg sein und man muss selber für den Sonnenschein sorgen ;-) Bei meinen Eltern hatte ich auch immer Sorge, was sie machen, wenn tatsächlich mal Stille im Haus ist. Dauerhaft. Und die Antwort ist: Sie genießen es :-D Meine Mutter läuft immer noch zu Hochform auf, wenn die Meute einfällt, aber den Rest der Zeit sind sie nicht einsam oder traurig. Sie haben endlich Zeit für alles, was jahrelang zu kurz kam, und freuen sich, dass sie jetzt in erster Linie Großeltern sind und für niemanden mehr verantwortlich.

Ein gewisses Unbehagen ist sicher normal, weil es einfach Umstellung bedeutet. Aber es bringt ja auch viele Chancen mit sich. Und eine enorme Freiheit zurück. Man muss sich nur rechtzeitig Gedanken machen, wie man die füllt. Ich habe meinem Mann schon einen Haufen Listen geschrieben, was alles passieren wird, wenn es so weit ist. Mal gucken, ob wir das dann alles auch durchziehen - laut seiner Aussage ist er schon vom Lesen erschöpft und ich soll mir keine Hoffnungen machen, dass er mit 60 dann noch Energie für all das hat. Aber es wird zumindest nicht still und langweilig, denke ich :-D

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