Muttergefühle/Liebe fürs 2. Kind nicht wie zum Erstgeborenen…

Hallo liebe Community.

Ich weiß nicht wie ich anfangen soll. Vor 3 Wochen habe ich Zwillinge entbunden und habe schon eine 4 jährige Tochter.

Seit die Zwillinge auf der Welt sind, bin ich nur noch am Überleben und funktionieren. Ich vermisse meine Tochter und bereue nahezu die neue Situation. Ja, die Zwillinge sind noch klein und manchmal muss sich etwas entwickeln und die Liebe wachsen… noch ist es für mich nicht vorstellbar und allein, dass ich solche Gedanken habe, ist für mich unheimlich quälend…

Ich habe nicht die Gefühle für die Zwillinge, wie ich sie für meine Große habe… wem ging es noch so? Bei wem dauerte es einige Monate, bis sich das entwickelte? Ich kann mir garnicht vorstellen, dass ich sie so abgöttisch lieben werde, wie meine Große? Momentan ist da rein GARNIX außer funktionieren und klarkommen…

Ich weine sehr viel zur Zeit, ich vermisse es, mich mit der Großen hinzulegen und für sie völlig unbeschwert und frei dazusein, wie ich es vorher war. Ich muss sie ständig vertrösten und wenn ich nur Bilder von ihr sehe, fühlt es sich so fern und verloren an. Ich trauere der Zeit sehr hinterher und frage mich, wann kommt dieses Gefühl für die beiden Kinder, sodass die schlaflosen Nächte und all die Strapazen sich für mich deshalb nicht mehr so wild anfühlen? Versteht ihr was ich meine? Ich tu mich schwer, das widerzugeben, was ich momentan fühle, ich hoffe, ihr wisst was ich meine und könnt mit mir eure Erfahrung teilen.

Vielen Dank. Herzlichst

Marie

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Hey!
So ging es mir nach der Geburt auch.
Ich habe den Großen vermisst und natürlich das Baby noch nicht so geliebt. Die Bindung zum Großen wuchs ja über 3 Jahre- das Baby war noch frisch und interagierte nicht.

Das kommt noch 😀

Liebe Grüße und herzlichen Glückwunsch!
Schoko

2

Hey.

Danke für deine Liebe Nachricht. Ich hoffe es kommt, der Schlafmangel lässt garkeine Emotionen zu. Hoffentlich pendelt sich in einigen Wochen ein kleiner Rhythmus ein und es entsteht eine Bindung und Liebe für diese Wesen … das klingt hart aber ich spreche es frei aus .. 😥😰

Ganz liebe Grüße
Marie

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Liebe Marie,

fühl dich zuerst einmal ganz doll gedrückt. Ich kann dich so gut verstehen!

Vor der Geburt der Zwillinge habe ich diese exklusivie Beziehung zu meiner Tochter so sehr genossen. Dieses Wissen, dass ich zu niemandem auf der Welt eine so enge Beziehung habe. Das hat sich angefühlt wie verliebt sein. In der letzten Nacht bevor die Zwillinge kamen lag ich mit Wehen wach, hatte sie im Arm und wusste, es wahrscheinlich für eine Weile das letzte Mal sein würde so exklusive Zweisamkeit mit ihr zu erleben. Auch jetzt, wenn ich darüber schreibe, kommen mir die Tränen. Denn es ist tatsächlich nie wieder so geworden.
In den ersten Tagen nach der Geburt der Zwillinge habe ich ab und zu mal gedacht: Endlich schlafen die beiden, jetzt kann ich mit der Großen kuscheln. Und dann war wieder ein Zwilling wach und wollte an die Brust. Nach ein paar Tagen ist meine Tochter zusammen mit dem Papa nachts ins Kinderzimmer gezogen. Und so ist die Schlafsituation bis heute.

Ich habe schon oft gelesen, dass bei mehr Kindern die Liebe automatisch mitwächst. So ganz kann ich das leider für mich nicht bestätigen. Bei dem ganzen Stress des Alltags mit drei kleinen Kindern ist bei mir anscheinend der Raum für Gefühle begrenzt.
Ich liebe die Zwillinge über alles, aber es war nie so, wie mit der Großen.

Ich hoffe, ich habe dir damit jetzt nicht zu viel Angst gemacht.

Auf jeden Fall ist der Start mit zwei Babys gleichzeitig plus Kleinkind einfach ein ganz anderer. Man hat ja kaum Zeit, sich emotional auf die Neuankömmlinge einzulassen.
Sei nicht so streng mit dir und gib dir Zeit.

Ich drücke dir die Daumen, dass du dich bald besser fühlst mit der Situation.

LG Kerstin

4

Im Moment bin ich schwanger mit Zwillingen, daher kann ich nur von der Situation mit meinen anderen beiden Kindern berichten.
Mir ging es bei der Geburt vom Zweiten Kind ähnlich wie bei dir.
Klar, habe ich Gefühle gehabt für das Baby, aber meine Große (damals 20 Monate alt), hat mit mir gelacht, gespielt interagiert und war ja schon ein "richtiger" Mensch.
Ich habe versucht viel gemeinsame Kuschelzeit einzurichten. Aber oft war ich auch satt gekuschelt, durch das Baby, welches ständig an mir hing.

Nach eine Weile hat es sich eingependelt und mittlerweile sind die beiden wie große Schätze für mich.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das auch biologisch völlig normal ist.
Du funktionierst zwar für ein Baby(bzw 2Babies), aber es macht Sinn die Kinder, die schon weiter sind mehr zu lieben und zu unterstützen, weil du schon so viel in diesen Nachwuchs investiert hast. Weißt du was ich meine?

Bearbeitet von MareiK