Was stimmt nicht mit mir ??

Ich habe ein Anliegen, was mir sehr unangenehm ist. Ich habe noch nie mit jemanden darüber gesprochen, weil ich das Gefühl habe , jemand könnte denken , ich sei nicht normal.
Daher schreibe ich hier Anonym , sollte der Beitrag verschoben werden und ich nicht mehr in Grau schreiben kann , bitte entschuldigt mich , werde aber alles lesen .

Undzwar fängt es eigentlich schon recht früh an . Ich war immer schon extrem schüchtern.In der Grundschule hatte ich eigentlich keine Freunde.Stand immer irgendwo daneben rum aber mit einbezogen wurde ich nicht. Selbst aber habe mich nie getraut irgendwo mal mitzuspielen.
Ich wurde auf keinen Kindergeburtstag eingeladen.
In meinem U Heft stand bei einer U Untersuchung drin , extreme Schüchternheit,bei Auffälligkeiten.

Das zog sich eigentlich bis heute so durch mein Leben. In der weiterführenden Schule,klappte das etwas besser. Aber es kam von mir nie der erste schritt sozusagen.

Ich traute mich auch nie den Mund aufzumachen und meine eigene Meinung zu vertreten . Ich habe viel mitgemacht , damit ich einfach dazu gehörte.
Obwohl ich das eigentlich nicht wollte ( wie z.B Diebstahl )

Es ist auch so , das ich dann zuhause sitze und mir denke, wieso meldet sich nie einer bei mir . Obwohl ich da garnicht besser bin mit dem melden.
Was aber für mich irgendwie ganz schlimm ist , ist das ich das Gefühl habe , ein emotionsloser Mensch bin. Mir ist das alles nicht egal , aber glaube das ich damit oft anecke.
Z.B als meine Mama im sterben lag , wir saßen an ihrem Bett alle haben geweint, nur ich nicht.
Als wir dann alle wieder zuhause waren ( jeder bei sich , sind auch alle schon erwachsen zwischen 30 und 40Jahren ) lag ich im Bett und habe darüber nachgedacht , ob es nicht besser wäre, wenn meine Mama wirklich stirbt, sie hat einfach keine Lebensfreude mehr ,ist nur am.meckern über alles und jeden. Nichts ist ihr gut genug.
Sie kommt nicht mehr aus der Wohnung heraus . Mein Vater versucht alles mögliche , aber keine Chance. Sie hat jegliche Hilfsmittel zur Verfügung, Rollstuhl,Rollator , Sitz für die Dusche . Aber nix wird davon benutzt. Da denke ich mir ,andere könnten es gebrauchen oder kämpfen für irgendetwas und sie hst es und nutzt es einfach nicht.
Sie bekam damals Ventile eingesetzt in die Lunge , voraussetzung war,sie muss mit dem rauchen aufhören , hat es wohl geschafft und bekam die Ventile. Kurze Zeit später , fing sie das Rauchen an .
Daraufhin meinte ich nur , dann hat sie auch selber schuld . Meine ältesten Schwestern versuchten immer noch es ihr auszureden und pampten mich an , wie herzlos ich doch sei . Aber ich meinte warum ?? Sie wäre einmal fast gestorben , sie weiß genau wie es um sie steht und sie nutzt einfach die Chancen nicht die sie bekommt . Und das macht mich wütend. Außerdem ist sie eine Erwachsene Frau und da muss ich ihr ja nicht mehr erklären , was das rauchen mit ihr macht. Sie hst COPD im Endstadium.

So dann ist es so , das ich manchmal das Gefühl habe auch keine Gefühle zulassen kann.
Ein Beispiel : ich hatte viele Fehlgeburten , es war alles dabei von der 5 bis zur 30ssw . Insgesamt 6 mal . Mittlerweile haben wir ein gesundes Kind bekommen.
Aber ich habe das so hingenommen und weiter gemacht.
Wenn ich dann aber hier oft lese , wie traurig einige sind darüber , denke ich mir auch , was stimmt mit mir nicht.
Andere Frauen genießen ihr Wochenbett..Ich habe als ich nach 3 Tagen aus dem kh kam eine halbe Weltreise getan um alle zu besuchen. Total bekloppt eigentlich. Ich hab den Haushalt geschmissen, war einkaufen , habe alles so gemacht wie auch vor der Geburt oder der Schwangerschaft.
Ich habe bis zum letzten Tag gearbeitet im Einzelhandel,hab mit dicker Kugel noch gepackt, kassiert , Büro Arbeit gemacht oder oder oder.
Das lese ich hier oft anders.

Also was stimmt nicht mit mir ? Ich fühle mich oft alleine trotz Mann und Kind . Habe auch keine Freunde. Weiß nicht wie man sowas knüpfen kann. Weil ich aber auch nicht weiß , wie gehe ich auf Menschen zu. Was fang ich an zu erzählen ? Die denken doch alle ich bin bekloppt.
Es belastet mich aber ich weiß nicht wie ich da raus komme.
Es tut mir leid, wenn es etwas wirr geschrieben ist. Aber es tat gut, das alles mal raus zu lassen.
Vielleicht geht es jemanden genauso? Was habt ihr dagegen getan ?

Ich wünsche noch einen schönen Abend
Liebe Grüße J.

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Hast du schonmal in die Richtung Autismus gedacht?
Ich finde deine Gedanken/Verhalten schon recht emotionslos und rational, aber nicht unbedingt im negativen Sinn.

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Hallo.

Mach dir nicht so viele Gedanken.
Menschen sind unterschiedlich. Meine Tochter ist auch extrem schüchtern. War sie schon immer und wird sie vermutlich auch bleiben. Na und? Müssen alle frech und egoistisch durch die Welt gehen? Nein! Ist doch schön, wenn auch mal ein paar sensible und ruhigere Leute dabei sind.

Das wegen deiner Mutter: da bist du halt pragmatisch. Du hattest du recht mit deiner Meinung. Gut, die eigenen Eltern tun einem natürlich leid, wenn sie krank sind oder sterben. Aber du hast doch richtig erkannt, dass sie ihr Schicksal rausgefordert hat.

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Ich empfinde dich aufgrund deiner Erzählungenals nicht nicht normal. Was die copd deiner Mutter angeht kann ich dein empfinden total verstehen.
Jetzt zu deiner Schüchternheit. Das verfolgt dich ja dein Leben lang. Hattest du schon mal therapeutische Hilfe angedacht? Und noch was. Messe dich nicht an den Erzählungen und erfahrungen anderer.

Bearbeitet von Heidschnucke
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Vor allem nicht an Erzählungen.
Denn wenn ich eines gelernt habe, dann das Erzählungen und Realität oft meilenweit auseinander liegen.

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Ich glaube, therapeutische Hilfe wäre gut, denn deine Schüchternheit beraubt dich eines großen Teils an Lebensqualität, da es dich sehr einsam macht. Im Kiga war ich auch so, wurde weder mit den anderen Kindern noch mit der Erzieherin so richtig warm.
In der Schule gab sich das dann irgendwann nach und nach.
Aber wenn sich diese Schüchternheit bis ins Erwachsenenalter zieht, würde ich mir helfen lassen.
Nicht weil du nicht "normal" bist, sondern weil der Mensch einfach Sozialkontakte braucht für sein seelisches Wohlbefinden. Manche sind zufrieden so, aber du scheinst das nicht zu sein.
Was deine Mutter angeht, kann ich dich aber verstehen.

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Ich glaube du musst dir zuerst einmal bewusst werden, was du eigentlich selbst möchtest. Was andere im Internet denken und tun ist nicht unbedingt der Maßstab der Dinge. 😉

Ich finde, deine/ diese Art der Dickfelligkeit eigentlich etwas positives. Ich bin auch eher der rationale Typ. Seit ich meinen Mann kenne, bin ich etwas weicher geworden und seit der Geburt unseres Kindes erst recht. Und ich hasse es!!! Beispiel. Unser Kleiner war frisch geschlüpft und ich habe mit meinem Mann auf Netflix Dracula geschaut und musste fast losheulen, als Dracula ein Baby anschleppte und das in dem Sack weinte, weil mir diese Szene so grauenvoll nahe ging: Da dachte ich auch: "Was stimmt denn bitte nicht mit mir, dass ich wegen einem Film anfange zu heulen?!" 😝
Du hast so viele Fehlgeburten weggesteckt - das verdient Respekt, dass du so rational damit umgehen kannst und das überwinden konntest. Andere zerbrechen daran. Du nicht! 🍀

Ich habe auch schwanger bis zum Schluss gearbeitet, obwohl der Arzt mich beinahe früher aus dem Verkehr gezogen hat. Ich habe auch bis zum Schluss im Haushalt alles gemacht und zu Hause im Wochenbett auch direkt wieder. Ich habe mich körperlich und geistig gut dabei gefühlt. Wochenlang irgendwo rumzuliegen ist eben einfach nicht mein Ding. Dazu habe ich zu viele Hummeln im Hintern. Andere machen es anders. Mein Motto ist dazu in der Regel: Mir egal. 🤷‍♀️
Du scheinst aber mit deiner Entscheidung zu hadern?! Warum? Hast du dich verpflichtet gefühlt zu arbeiten? Oder hast du Angst etwas im Wochenbett verpasst zu haben? Versuche eine Antwort für dich zu finden, warum du auf andere schaust und dich dann schlecht in deiner Entscheidung fühlst.

Das du dich aber alleine fühlst, trotz Mann und Kind, das ist total verständlich. Ab und zu braucht man auch mal einen anderen Menschen als die eigene Familie. Neue Kontakte kann man mittels Internet doch einigermaßen gut knüpfen, indem man Gleichgesinnte sucht. Ich habe nach einem Umzug zum Beispiel über eine Facebook Gruppe einen neuen Freundeskreis aufgebaut. Das war einfach, denn ich schrieb ehrlich "ich bin neu und suche Freunde". 😁 Oder wie sieht es mit deinem Kind aus - kommst du da nicht mit anderen Muttis ins Gespräch, auf dem Spielplatz oder in der Betreuung? Man muss sich nur trauen den Schritt auf andere zu zugehen und einfach mal was zu wagen. Natürlich werden das nicht sofort gute Freunde, aber erstmal ein netter Kontakt und der Rest braucht dann halt Zeit... An seiner Schüchternheit kann man nämlich arbeiten. Es ist schwer, aber es lohnt sich und pusht am Ende mit Sicherheit auch dein Selbstvertrauen. Ich war ebenfalls ein sehr schüchternes Kind und habe mich in der Schule zum Beispiel dann immer dazu animiert mich für Präsentationen freiwillig zu melden. In der Uni hielt ich dann auch Präsentationen vor vollem Hörsaal und es machte mir nix mehr aus. Übung macht einfach den Meister.

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Liebe J., mein Eindruck ist: du bist ein sehr rationaler, kluger Mensch, der Emotionen nicht in den Vordergrund stellt. Daran ist überhaupt nichts falsch. Es ist nur so, dass es vielen Menschen schwer fällt, mit Emotionen rational umzugehen. Menschen sind einfach verschieden gestrickt und das darf alles so sein. Auch du. Du hast mehrere Fehlgeburten scheinbar weggesteckt - das hast du ja nicht, du hast eine dir angemessene Form gefunden, damit umzugehen.
Du hast ein gesundes Kind austragen können - was für ein Glück! Das heute so verbreitete BV hatte ich selbst auch nie, mein Arbeitgeber hat es mir nicht gedankt, im Gegenteil, aber egal.
Deine Mutter ist schwer krank. Das Leben und insbesondere jetzt aktuell ihr Leben ist endlich. Das Einzige, was mich etwas irritiert ist deine Aussage "selbst schuld". Das sehe ich anders. Aus meiner Sicht ist es keine Schuld, zwischen Leben und Sterben einfach zu tun, was man will. Selbst wenn es das veteufelte Rauchen ist. Sie darf das selbst entscheiden und sie darf daran sterben.
Was stimmt nicht mit dir? Nichts, es stimmt alles. Du bist nicht jedermanns Liebling. Du hast wenig private Kontakte. Du weißt, was du willst und was du nicht willst. Du verbiegst dich nicht.
Ganz vielleicht könntest du es mit einer Beratung oder Therapei versuchen, man wird ja nicht dümmer von sowas. Manchmal findet man Erklärungen. Manchmal auch nicht.
Ich gehöre jetzt nicht zur Fraktion "alle", ich halte dich nämlich gar nicht für bekloppt. Laß dir nichts sagen! ... und liebe Grüße...

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Ich bin auch ein eher in mich gekehrter Mensch und denke auch sehr rational. Beispiel Sterben: auch hier bin ich eher diejenige, die daran denkt, dass es vielleicht besser ist, wenn ein kranker Mensch stirbt. Über meine Fehlgeburt in der 9. ssw mit Ausschabung weiss niemand etwas (ausser der Kindsvater). Arbeiten war ich in der intakten Schwangerschaft darauf auch bis zum Schluss (okay einfacher Bürojob). Also ich denke auch jeder Mensch ist verschieden und ich denke nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Du wirkst nur pragmatischer und weniger emotional als andere.

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Liebe TE,
du könntest dich deutlich positiver sehen finde ich.
Du bist kein Sensibelchen und steckst Sachen weg die andere fertig machen. Ich finde das ist eine positive Eigenschaft und ich hätte da gerne eine Scheibe von. Diese Art zu denken und zu fühlen erleichtert dir mit Sicherheit einiges. Unnormal ist es auch nicht. Es gibt halt immer die Einen und die Anderen, eine Spezies die alleine da steht gibt es eher nicht. Meine Mutter könnte sich dir anschließen, sie ist exakt genauso. Warum ich das genaue Gegenteil bin ist mir bis Heute ein Rätsel.
Du wirst nie der Draufgänger werden und das musst du auch gar nicht. Du könntest über das Internet oder dein Kind Leute kennenlernen. Oder du gehst in einen Verein, da ergibt sich vieles von alleine finde ich.
Versuche nicht dich zu ändern oder abzuwerten. Das führt nur zu Frust und schlechtem Selbstbewusstsein. Du bist doch gut so wie du bist, du musst nur lernen das zu erkennen! Vergiss die Schulzeit und schaue nach vorne.
Sprich mit deinem Mann darüber, wahrscheinlich wirst du überrascht sein weil er sich ganz anders sieht als du dich selbst.

Bearbeitet von freya0229
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Du gehst halt rational an die Dinge heran. Es ist überhaupt nichts dabei, bis zur Geburt zu arbeiten und nach der Geburt gleich weiterzumachen wie vorher. In der Natur kann sich keine Spezies leisten, dass Individuen monatelang nur herumliegen und sich bedienen lassen. Ich hatte auch mehrere Fehlgeburten und kann mit dem Drama, das hier noch Jahre nach einem frühen Abgang gemacht wird, auch nichts anfangen. Hast du denn irgendwelche engen Vertrauenspersonen? Wie ist es mit deinem Partner? Fühlst du dich ihm nahe? Und deinem Kind? Das wäre für mich ausschlaggebend.

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Du bist wie du bist. Vielleicht in vielem anders wie andere aber deswegen muss gar nicht irgendwas nicht mit dir stimmen , was ist schon normal ? Es ist nur eine Laienvermutung , hast du mal überlegt ob eine leichte Form von Autismus dahinter stecken könnte ? Falls das so sein sollte hilft es dir vielleicht dich besser zu verstehen . Rational denken und nötige emotionale Distanz aufzubauen ist nichts negatives im Gegenteil das ist ein Selbstschutz . Da wo andere schwach sind bist du viel stärker .