Bitte Hilfe - zwei stille Geburten aufgrund hypertropher Plazenta und Zottenreifungsstörung

Hallo an Alle,

ich brauche dringend Hilfe! Im April vergangenen Jahres habe ich unseren Sohn Noah in der 20. SSW still zur Welt gebracht. Sein Herz hatte vermutlich in der 18.SSW aufgehört zu schlagen. NIP Test vorher war unauffällig, Ersttrimesterscreening haben wir nicht gemacht, im Ultraschall und auch nach der Geburt äußerlich war jedoch alles unauffällig. Auch das Wachstum war bis zum letzten Ultraschall in der 18. SSW normal. Entstanden ist die Schwangerschaft spontan. Nach der Untersuchung der Plazenta war die Diagnose stark hypertrophe Plazenta und Zottenreifungsstörung. Gesagt wurde mir von meinem Gynäkologen und auch von der Pränataldiagnostikerin bei der ich in der Folgeschwangerschaft war, dass es einfach nur Pech war, eine Laune der Natur und die Gefahr einer Wiederholung gering wäre.

Ich bin dann im November 2023 durch IVF wieder schwanger geworden mit unserem Sohn Henry. Leider habe ich mich in der 11./12. Woche mit Ringelröteln infiziert. Ich bin dann engmaschig überwacht worden und in der 16. SSW ist festgestellt worden, dass unser Sohn eine Blutarmut entwickelt hat. Wir haben es noch mit einer Bluttransfusion versucht, am nächsten Tag schlug sein Herz nicht mehr. Ich habe ihn im Februar ebenfalls still zur Welt gebracht 😪. Auch hier beim NIP Test alles unauffällig, auch beim Ersttrimesterscreening und den nachfolgenden Untersuchungen bei der Pränataldiagnostik aufgrund der Ringelröteln. Wir haben auch ihn nicht obduzieren lassen, da wir davon ausgegangen waren, dass die Ringelröteln ursächlich für seinen Tod waren. Dies war wohl auch so, allerdings hat sich bei der Untersuchung der Plazenta wieder herausgestellt, dass sie stark hypertroph war und ich eine Zottenreifungsarrettierung hatte, was wohl ähnlich einer Zottenreifungsstörung ist. Vermutlich wäre also auch diese Schwangerschaft, auch ohne Ringelröteln, nicht gut ausgegangen.

Nun glaubt natürlich niemand mehr an Zufall, sondern irgendwas in meinem Körper wird die Reifung der Plazenta behindern - vermute ich. Nach der ersten stillen Geburt war ich bereits bei der Gerinnungsdiagnostik. Ich habe eine Blutungsneigung (Faktor 7 Mangel) der aber laut Arzt nicht hinderlich für eine Schwangerschaft ist. Ansonsten alles in Ordnung. Morgen habe ich einen Termin beim Diabetologen um einen unentdeckten Diabetes auszuschließen. Ich hatte mir fast gewünscht, dass hier etwas herauskommt, da das wohl ein Grund für alles sein kann, aber der Langzeitzuckerwert der letzte Woche schon getestet wurde, war in Ordnung, daher glaube ich eher nicht, dass hier etwas herauskommt. In zwei Wochen habe ich ebenfalls nochmal einen Termin in der Gerinnungsambulanz der Uniklinik, da ich mir erhoffe, dass die Uniklinik hier ein paar mehr Möglichkeiten hat als mein Gerinnungsarzt in unserem Ort. Auch habe ich nächste Woche einen Termin in der Risikosprechstunde in der Uniklinik. Ich hoffe, dass hier auch noch ein paar Untersuchungsmöglichkeiten genannt werden können, da mein Gynäkologe mit seinem Fachwissen hier am Ende ist.

Ich habe bereits eine gesunde Tochter von fast 7 Jahren. In der Schwangerschaft damals (ebenfalls entstanden per ICSI aber mit anderem Mann) war alles in Ordnung. Ich habe damals allerdings auch bis zur 12. SSW Cortison eingenommen, gegen mögliche Killerzellen.

Könnte auch das Cortison damals verhindert haben, dass die Killerzellen die Plazenta angreifen? Hat da irgendjemand Erfahrung mit was diese Killerzellen anrichten? Ich wurde diesmal nicht darauf getestet.

Hat sonst irgendjemand von euch noch eine Idee was man noch untersuchen könnte? Woran es liegen könnte, dass die Plazenta sich nicht richtig entwickelt?

Ich bin wirklich ein bisschen hilflos. Einerseits wünschen wir uns sehr noch ein gemeinsames Baby, andererseits möchten wir es auf keinen Fall noch einmal riskieren ohne eine Diagnose zu haben woran es liegen könnte und was wir beim nächsten Mal ändern können.

Ich bin über jeden Vorschlag/jede Idee sehr dankbar!

Liebe Grüße
Yasmin

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Hallo Yasmin,
ich habe vor 8 Jahren eine Schwangere betreut, die nach einem gesunden Sohn vier Kinder verloren hat, bevor herausgefunden wurde, dass sie antinukleäre Antikörper entwickelt hat (eine Art Rheumafaktor). Die letzte Schwangerschaft konnte sie dann unter ASS, Heparin und Cortison erfolgreich ausgetragen, allerdings stand es wieder auf des Messers Schneide (Geburtsgewicht nur ca. 1000 g).
Es ist sehr schwierig, außerhalb der Schwangerschaften in solchen Fällen zu einer Diagnose zu kommen, da ja keine Plazenta besteht, deren Funktion man untersuchen könnte. Auf jeden Fall würde ich dir in einer Folgeschwangerschaft dringend zu einem Präeklampsie-Screening im 1. Trimester raten, auch wenn du bisher keine Präeklampsie entwickelt hast. Aber eine aussagekräftigere Möglichkeit der Plazentaüberprüfung kenne ich leider nicht und sie erfasst zumindest teilweise auch andere Plazentastörungen außer Präeklampsie. In Abhängigkeit vom Ergebnis könnte man dann weitere Medikation erwägen.
LG, Barbara

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Vielen lieben Dank für deine Antwort! Das Präeklampsie Risiko wird doch auch beim Ersttrimesterscreening mit getestet oder? Das war meine ich unauffällig. Oder würdest du das noch früher testen lassen?

Liebe Grüße
Yasmin

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Hallo Yasmin,
das Präeklampsiescreening ist keineswegs immer beim ETS dabei, es ist eine eigenständige Untersuchung, die man auch völlig losgelöst vom ETS machen kann, lediglich im gleichen Zeitraum (12-14. SSW).
Wie war denn konkret der MoM-Wert für PLGF in deiner letzten Schwangerschaft?
LG, Barbara

Bearbeitet von -leu-
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Liebe Yasmin,
Deine Verluste tun mir sehr leid. Ich habe 2017 meine Tochter wegen einer Zottenreifungsstörung tot zur Welt gebracht. Alle Untersuchungen zur Ursache waren unauffällig- bis auf die beim Rheumatologen. Wie auch im von Leu beschriebene Fall habe ich deutlich erhöhte ANA-Werte, alle anderen Rheumafaktoren sind bis heute unauffällig. Keine Ahnung woher die ANAs kommen, keine Ahnung, was sie mir im Laufe des Lebens bringen. Aber meine beiden Folgeschwangerschaften konnte ich erfolgreich austragen: das Präeklampsiescreening beim 1. Sohn war unauffällig, beim 2. waren die Werte auffällig bei einer Chance von 1:30 für eine Präeklampsie. In beiden Folgeschwangerschaften habe ich ASS genommen und auf eigenen Wunsch Heparin gespritzt - beide Jungs kamen mit fast 4 Kilo zur Welt. Wir sind unendlich dankbar, vermissen unsere Tochter aber jeden Tag! Alles Gute für Euch!

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Vielen lieben Dank für deine Antwort! Das Problem ist halt, dass ich schon eine Blutungsneigung habe und deshalb von ASS abgeraten wird. Aber ich werde das auf jeden Fall nochmal besprechen!

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Hallo Yasmin,
Ich kenne mich nicht mit dem zottenreifungsproblem aus, möchte dir aber trotzdem antworten. Ich habe mehrere Faktorenmangeö, habe dadurch eine Hämophile und deutlich verlängerte blutungszeiten. Für die Geburt meiner Tochter mussten daher FFPs bereit gehalten werden und ich durfte nur in einer Uniklinik entbinden. Eine PDA war lange Zeit nicht mal Thema, es hieß eigentlich von Beginn an das sie ausgeschlossen ist. Trotz der Konstellation habe ich die ganze Schwangerschaft über Clexane gespritzt (also einen Blutverdünner). Vor der Schwangerschaft hatte ich aufgrund einer Corona Infektion eine Thrombose, deshalb wurde abgewägt ob der Faktoren Mangel oder eine thrombosegefahr überwiegt. Ich war in engmaschiger Überprüfung an der Uniklinik durch die Gerinnungspraxis, alle 2 Wochen wurde ich kontrolliert und mir wurde Blut abgenommen. Die Dosis wurde dann immer wieder neu angepasst. Am Ende ist alles gut gegangen, meine Tochter kam ohne größere Komplikation mit über 3 Kilo auf die Welt.
Damit wollte ich nur sagen, dass ein faktorenmangel nicht gleich eine gerinnungshemmende Therapie ausschließt. Hier würde ich mich an deiner Stelle auch an eine Uniklinik wenden und beraten lassen.

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