Frau überfordert sich und kids, erwartet selbes v mir

Hallo zusammen,

meine Frau ist Pferdeverrückt,(wenn ich das vorher gewusst hätte...).
Kaufte für die Kids (6+9) zwei Ponys, kümmert sich und tut. Grundsätzlich bin ich gar nicht dagegen, hat ja schöne Seiten.
Nur wie das nun ausufert belastet unsere Ehe bis ins unerträgliche.
Meine Vorstellung: da die Kids ja noch Turnen und schwimmen usw nachmittags haben... 2-4 mal die Woche Kids bei den Pferden, ansonsten kümmert Frau sich, mistet, fährt eben Kutsche, whatever.
Ich wünsche mir dass die Kids wenigstens (!) einen Nachmittag auch noch Kinder sein dürfen und einfach Zuhause spielen. Ich würde auch frei nehmen und mich kümmern, ganz klar.
Das war auch ursprünglich von mir als Bedingung so kommuniziert. Ich finde das alles schon viel zu viel Aufwand, aber so liese ich mich als Kompromiss darauf ein.

Nun komme ich in den Konflikt, dass meine Frau sich darüber hinwegsetzt und die Kids jetzt fast täglich bei den Pferden sind. Der Alltag wird zum reinen gehetze! Kommen oft erst Heim wenn ich Heim komme. Mittag gegessen wird im Auto, Hausaufgaben im Stall...
Und noch oben drauf separat Reitstunden mit zusätzlichem hin und her gefahre.

Gerade kommt meine Frau mit einem Kind sehr spät von der Reitstunde. Ich kümmerte mich derweil um die andere, Abendessen, zu Bett bringen usw.
Ich arbeite Vollzeit, meine Frau 80%. Meine Frau betreibt jeden tag 2-3h ihr Hobby, ich meins maximal einmal 2-3h in der Woche.
Ich arbeite ansonsten am Haus, den Autos, helfe im Haushalt und auch im Stall, halte ihr bei allem drumrum und technischen den Rücken frei.
Auch oft abends während sie aufm sofa sitzt.
Sie macht dafür den Haushalt. Da halte ich mich raus, weil absolutes chaos, kann und will damit nicht umgehen. Sie kommt ja nicht zum Aufräumen, wie auch. Btw, Zärtlichkeiten weckt dieses Pensum auch nicht gerade.
Und am Wochenende wird eben Haushalt oder sonstiges gemacht. Auch sonntags.

Also sie kam eben wieder total gestresst nach Hause, und ich bekam einen Anpfiff, weil ich die Wäsche die da lag nicht aufgehängt habe. Ja, ich hatte tatsächlich keine Lust mehr um 21uhr, nachdem sie wieder von ihrem Hobby kam. Ps: ich helfe sonst ja ansich immer.
Ja sie kümmert sich da auch.um die kids. Aber ich ja genauso. Nur mache ich nicht täglich nebenher Hobby und lasse derweil alles andere liegen. Von dem erzieherischen Aspekt ganz zu schweigen.

Mich belastet dieser Lebenswandel absolut extrem!
Ganz schlimm aber finde ich ihr egoistisches verhalten. Vor allem unter dem Hinblick dass ich sie jede freie Minute unterstütze.

Klar, ich muss mehr nach mir selbst schauen, und da bin ich dran! Aber auch wenn ich meinen Ausgleich habe/hätte.... Mir geht es um ihre Grundeinstellung.
Und ich habe momentan keinen Idee wie ich an mir drehen kann, damit ich mit all dem leben kann.

Wie würdet ihr euch in so einer Situation verhalten?

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Ich sehe das auch so wie du. Ein Kind sollte auch mal nichts vorhaben, bzw. selbst entscheiden dürfen. Uns hat in einer verfahrenen Situation (meine Frau wollte ein zweites Kind, ich nicht) ein moderiertes Gespräch bei einer Paartherapeutin geholfen. Dadurch haben wir Einblicke in unsere eigene Motivation und die des Partners gewonnen, die wir mit der regelmässigen Diskussion zuhause, die sich nur um Kreis dreht, nicht gewonnen haben.

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Setz dich in Ruhe mit deiner Frau zusammen und dann redet (möglichst vorwurfsfrei).

Du kannst das so nicht mehr mittragen und ihr hattet etwas anderes vereinbart.

Es geht nicht, dass alles schleift, damit deine Frau so ausgiebig ihrem (!) Hobby nachgehen kann. Die Priorität liegt hier völlig falsch.

Eigene Pferde sind toll und sicher intensiver, als andere Hobbys (dann müsste man die der Kinder ggf canceln). Aber auch da kann man freiräume stecken (Reit- oder Pflegebeteiligung, anderer Stall wo mehr übernommen wird usw).

Formuliere sehr klar, was du erwartest (ich möchte, dass die Kinder einen Nachmittag mit mir verbringen. Ich möchte, dass die Kinder zu Hause ihre Hausaufgaben erledigen und wir gemeinsam abends um 18.30 zu Abend essen!). Und überlege dir schon mal, welche Konsequenzen es hätte, wenn deine Frau nicht einen Millimeter auf dich eingeht (die musst du nicht sofort als „Erpressung“ kommunizieren, aber so für dich - was wäre, wenn deine Frau gar nicht drauf eingeht und weiter ihre Ego-Schiene fährt? Welche Kompromisse würdest du eingehen, was ist dein Minimum?).

Ich hoffe, ihr könnt euch einigen und wieder glücklicher mit eurer Familie sein.

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Ich denke jetzt nicht, das man unbedingt ein totaler Pferdefan sein muß, um zu wissen, das Pferde eben unsagbar viel Zeit und Arbeit bedeuten....von den Kosten fang ich gar nicht erst an. Ganz besonders, wenn die Tiere anderweitig untergebracht werden müssen, weil man selber dafür platztechnisch keine Kapazitäten hat...also kommt die Fahrtzeit noch oben drauf.

Mir fehlt hier allerdings auch der Teil, wo die Kinder damit überfordert wären. Sind sie jetzt auf dem Pferdetrip oder nicht? Wie läuft die Schule?

Was den erzieherischen Aspekt angeht, da sehe ich mich eher bei deiner Frau, als bei dir.....wer die Verantwortung für Tiere übernimmt, der muß ihr auch nachkommen. Das können und müssen auch Kinder lernen. Tiere anschaffen und sich nicht vernünftig drum kümmern....das geht nicht.
Von daher fidne ich da deine Vorstellung doch etwas fern der Realität.

Ob jetzt noch mehr Hobbies für die Kinder sein müssen, das mag dahingestellt sein. Schwimmen können finde ich jetzt allerdings extrem wichtig. Beschweren sich denn die Kinder, das ihnen alles zu viel ist?

Pferdehaltung (generell Tierhaltung) kann man nicht mit einem 08/15 Hobby vergleichen, wo man dann vielleicht mal den Tennisschläger in der Ecke verstauben lassen kann. Hier geht es um Lebewesen und um die muß man sich eben kümmern....täglich.

Die Pferde sind fester Bestandteil des Familienalltags, ohne wenn und aber. Du hast der Pferdehaltung zugestimmt udn warum sollten die Kinder nicht täglich mit dort sein, sofern sie es möchten?

Dir passt das jetzt alles nicht, du hast das alles eindeutig unterschätzt. Dir ist das ein Dorn im Auge. Alles gut, aber bitte schiebe nicht etwas anderes davor.

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Warum hat "er" das unterschätzt?
Er hat seine Bedenken und Grenzen vorher kommuniziert. Auf der Basis muss er doch darauf vertrauen können, dass seine Frau Entscheidungen im gemeinsamen Interesse fällt.

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Seine Bedenken und Grenzen waren absolut realitätsfern, das habe ich im Text auch geäußert.
Es bestand nie ein gemeinsames Interesse, das ist doch das Problem....weder bei ihr., noch bei ihm.

Ich streite nicht ab, das die Frau es evtl. runtergespielt hat um ans Ziel zu kommen. Allerdings wäre sie doch vor dem Kauf/der Zustimmung noch aufgeflogen, wenn er nur ein wenig Eigeninitiative ergriffen hätte und sich mal selber schlau gemacht hätte.

Und das man da jetzt im Winter das wenige Tageslicht nutzt, was nach Feierabend noch vorhanden ist, das ist doch vollkommen verständlich.

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Was wollen denn die Kinder? Sind sie mit Begeisterung dabei oder werden sie eher mitgezogen?
Wie läuft es in der Schule?
Kann deine Frau es akzeptieren wenn die Kinder andere Wünsche haben oder mehr Zeit für die Schule brauchen oder setzt sie die Kinder unter Druck? Spätestens in einigen Jahren wird sich da vermutlich einiges ändern. Das ältere Kind ist dann schon an der weiterführenden Schule und meistens wird dann auch irgendwann die Zeit mit Freunden wichtiger. Mir wäre ganz wichtig, dass dir Kinder dann nicht gedrängt werden das Leben deiner Frau mit zu leben.....

Ich kann nicht einschätzen wie der Tag bei den Pferden aussieht. Vielleicht sind da auch andere Kinder und deine Beiden haben zwischendurch die Gelegenheit neben reiten etc. auch mit anderen zu spielen und durch Wald und Wiese zu toben. Das wäre ja für den Moment ok wenn die Beiden damit glücklich sind.
Was aber jetzt schon fehlt ist die Zeit schöne Erlebnisse als Familie zu schaffen.
Könnt ihr euch im Haushalt Unterstützung holen (Haushaltshilfe) und beim Pferd vielleicht eine Reitbeteiligung damit ihr 1-2 freie Tage habt? Ich würde mich in Ruhe mit deiner Frau zusammen setzen und ihr erstmal schildern wie es dir geht und ihr konkrete Vorschläge machen.
Sie muss verstehen, dass alle mit dem Familienleben glücklich sein müssen. Auch du....

Wenn das gar nicht klappt finde ich die Idee mit einem moderierten Gespräch oder einer Paartherapie super.

Bearbeitet von talena
5

Das ist jetzt vielleicht nicht so richtig hilfreich, aber genau aus dem Grund haben wir keine eigenen Pferde.

Das "ufert" zeitlich und bezüglich des Aufwands schnell irgendwie aus und Deine Frau scheint sich in ein Hobby, das grundsätzlich Freude und "Entschleunigung" in den Alltag bringt, regelrecht hinein zu steigern.

Bezüglich Eurer Kinder kann das schnell komplett "nach hinten losgehen", wenn die "Pferdeliebe" quasi so "aufgezwungen" wird und sich gefühlt der ganze Alltag der Kids im Stall abspielt. Hier sind Pferde und Reiten seit vielen Jahren ein großes Thema, zwischenzeitlich an 6 Tagen pro Woche, inzwischen zum Glück etwas weniger. Wir haben drei Kinder, die alle dieses Hobby teilen, jedoch zeitlich und "inhaltlich" recht unterschiedlich. "Nur" Reiten gibt es hier zwar nicht, das ganze "Drum herum" mit Misten, etc. gehört für uns dazu, aber Jeder entscheidet für sich, welcher Rahmen angemessen ist.

Es liest sich, als ob bei Euch ein permanentes Ungleichgewicht besteht bezüglich der Frage, wer wem "den Rücken frei hält". Und ja, Kinder sollten unbedingt regelmäßig freie Zeit haben, die nicht verplant ist. Gelegentlich okay, aber doch nicht in der Art und dem Umfang, Das "macht" perspektivisch etwas mit Euren Kindern, Ihr solltet da in deren Interesse etwas "Entschleunigung" reinbringen.

Besprecht das möglichst in Ruhe und macht vielleicht einen Plan, wann die Kinder jeweils mitgehen zu den Pferden und wann sie etwas Anderes bzw. einfach mal nichts tun.

Bearbeitet von kleine1102
8

Bevor man sich Tiere zulegt, muss man sich bewusst machen, wie viel Aufwand sie bedeuten und wie viel Zeit und Energie sie kosten.

Du hast dem Pferdekauf zugestimmt und dabei offensichtlich total unterschätzt, was für einen Aufwand das bedeutet.

Die Tiere müssen täglich gepflegt werden. Da führt kein Weg dran vorbei.

Die Frage ist nun
- wollen die Kinder wirklich jeden Tag dabei sein?
- könnten die Kinder nicht wenigstens stressfrei in der Schule / Mittagsbetreuung essen / Hausaufgaben machen und DANACH in den Stall gehen
- wollen die Kinder wirklich täglich mit?
- könnte man eines der anderen Hobbys reduzieren?
- könnte deine Frau ohne Kinder hinfahren?
- könnte man evtl. an einigen Tagen im Stall das Pferd durch Pferdepfleger o.ä. versorgen lassen?
- müsst ihr evtl. die Pferde verkaufen??

Ich finde es auch zu viel. Vor allem das Gestresse - im Auto Mittag essen, im Stall Hausaufgaben machen, nie einfach einen freien Nachmittag haben. Ich denke da habt ihr euch übernommen und müsst jetzt eine Lösung finden, die für alle ok ist - auch für die Tiere!

Sprich mit deinen Kindern (!), was sie wollen.
Und sprich mit deiner Frau.

9

Tja, was soll man dazu sagen….

Nur mal mit gesundem Menschenverstand gearbeitet:

1. Deine Frau hat kein Hobby; ihr habt als Familie beschlossen, dass ihr die Verantwortung für 2 Lebewesen übernehmen möchtet, für die man einen sehr erheblichen Aufwand (zeitlich und finanziell) in Kauf nehmen muss.
Die Verantwortung für Tiere zu übernehmen ist eine grundsätzliche Lebensentscheidung für alle und erhöht die Familienarbeit um ein Vielfaches und ihr habt euch auch noch für so ziemlich die zeitintensivste Variante entschieden.
Dies gilt übrigens auch noch, wenn die Kinder andere Interessen entwickeln. Pferde sind nun mal kein Fußball.

2. Du „hilfst“…, wobei bitte?! Kinder, Haushalt, Auto etc. ist euer beider Job und wenn deine Frau die Hauptlast für die Versorgung der Pferde trägt, ist es selbstverständlich, dass du Zuhause mehr übernehmen musst.

3. Wenn ich um 21 Uhr nach Hause komme, nachdem ich mindestens genauso viel Arbeit erledigen musste wie mein Mann und der kommt mir mit „Kein Bock“ auf Wäsche aufhängen, gäbe es hier auch Krach.

4. Ihr könnt euch mal überlegen, ob ihr einen Teil der Arbeit auslagert (Haushaltshilfe, Reitbeteiligung, etc).
Aber vorher musst du begreifen, dass das keine Freizeit ist, was deine Frau leistet.

Komm aus deiner Opferrolle raus, du warst einverstanden, dass die Verantwortung für zwei betreuungs- und kostenintensive Lebewesen übernommen wird; als erwachsener Mensch, hätte dir klar sein müssen, was das bedeutet, ohne dass man es dir aufmalt.

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Wow klingst du gehässig und unempathisch 😵‍💫

Es ist also völlig ok, dass die Kinder routinemäßig (nicht ausnahmsweise) auf dem Rücksitz eines Autos schnell was zum Mittagessen reinstecken und dann schnell nebenbei im Stall Hausaufgaben machen müssen, keine Freunde mehr treffen können und abends in ein völlig verdrecktes Haus zurückkommen - und Schuld ist der Vater, der in einer Opferrolle steckt?

Sorry- die Frau wollte die Pferde und ja- es ist ein Stück weit Hobby und auch Freizeit, so wie viele andere Hobbies auch, oder ist für dich z.b. die zeitintensive Pflege eines Gemüsegartens dann auch "Arbeit", weil die Familie ja das Gemüse isst? Dass sie jeden Tag beim Pferd ist, ok. Aber dass die Kinder in diesem Ausmaß in ihrer Zeit (Freizeit und auch Lernzeit) beschnitten werden, obwohl der Vater gern Nachmittage mit den Kindern übernehmen würde, ist einfach drüber.

Ich kenne genug Leute mit Pferd, die sich sehr sehr hingebungsvoll kümmern- und bei keinem müssen die Kinder auf dem Rücksitz Hauptmahlzeiten einnehmen oder im Stall Hausaufgaben machen. Denn diese Eltern sind sich bewusst, dass sie nicht nur die Verantwortung für 2 Vierbeiner, sondern auch für 2 zweibeinige Lebewesen haben.

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Für die Kinder, wenn sie keine Lust mehr haben etc. lassen sich Alternativen finden,
natürlich können die auch Zuhause bleiben und der Papa kümmert sich drum.
Und natürlich wäre ein gemeinsamer Gemüsegarten, Schrebergarten etc. genauso Familienarbeit wie jede andere Familienarbeit auch.
Aber Tomaten verhungern nicht, bzw. den Verlust kann man vielleicht verschmerzen.
Wenn man sich als Familie Tiere anschafft, muss man sich eben drum kümmern und natürlich steigt dann die Belastung für alle, weil alle mehr Arbeiten übernehmen müssen.

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Also ich kann dich auch verstehen. Aaaaaaaber wie sehen das die Kids? Das nur so am Rande.

Ela

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Oh, das wäre ja meine Traum Kindheit gewesen. Meine Eltern konnten mit meiner Pferdeleidenschaft nie richtig was anfangen. Eigenes Pferd war natürlich auch nicht drin gewesen.
Aber ich muss auch sagen, anhand der Schilderungen, dass es deine Frau definitiv übertreibt. Ich kenne Familien, die eigene Pferde haben, aber da muss kein Kind im Auto Mittag essen oder die Hausaufgaben im Stall erledigen. Da fehlt irgendwie das Zeitmanagement.
Du willst natürlich nach der Arbeit auch entspannen, und dann kommst du abends in ein Chaos, das kann es nicht sein, und da würde ich ein Machtwort sprechen.
Es wurde schon mehrfach danach gefragt, wie die Kinder die Situation sehen. Das würde mich auch interessieren.