Ich will wieder in meine Heimat.

Hallo ihr Lieben, ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche.

Ich lebe seit 1,5 Jahren ca. 400km von meiner Heimat entfernt.
Bin zu meinem Partner gezogen, da wir ein Kind zusammen bekommen haben.

Wir haben uns vor 5 Jahren bei der Arbeit kennengelernt.
Er war von Montag bis Donnerstag in meiner Stadt und Wochenenden dann hier.
Da er hier schon ein Kind hat, wollte er nicht wegziehen. Verständlich.

Jetzt ist es so: ich bin hierhergezogen und er ist trotzdem von Montag bis Donnerstag weiterhin in meine Stadt gefahren um zu Arbeiten und ich bin hier gehockt mit dem kleinen Baby, allein. Dann habe ich ihn gebeten hier etwas zu suchen, sonst wäre es ja sinnlos gewesen hier her zu ziehen.
Er hat sich dann selbstständig gemacht, leider ist es hier eher schlecht Aufträge zu bekommen und hat dann LEIDER Aufträge wo ganz anders bekommen, nämlich 350km in die andere Richtung. Somit ist er jetzt wöchentlich von Montag bis Donnerstag, manchmal auch freitags nicht da.
Also stehen wir wieder da, wo wir waren.
Ich unglücklich hier und er nicht da. Fühle mich einsam.

Dazu kommt noch, dass die Familienverhältnisse hier komplett anders sind als bei mir zuhause.
Hier sind sie schwer zerstritten und jeder zeigt mit dem Finger auf den anderen. Das gibt es in meiner Familie überhaupt nicht. Noch nie.

Ich liebe ihn und möchte natürlich mit ihm zusammen sein und bleiben, nur fehlt mir unheimlich meine Familie. Wenn ich wieder in die Heimat zurückgehen würde, hätte ich Unterstützung von meiner Familie und würde denen auch mein Kind anvertrauen. Hier vertraue ich keinem (nicht ohne Grund). Unser Kind liebt meine Mutter und meine ganze Familie, hat nie gefremdelt.. bei seiner Familie, die wir 2-3 mal wöchentlich sehen, sieht das komplett anders aus.
Auf der anderen Seite will ich meinem Kind nicht den Vater nehmen.
Möchte natürlich ein intaktes Familienleben.

100% glücklich wäre ich daher nicht, wenn ich wieder zurückgehen würde.

Hat jemand irgendwelche Tipps?
Was soll ich machen :-(

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er müsste dem zustimmen,
denn du würdest dich ja quasi trennen.
und was ist dann mit seinem anderen Kind, er wäre dann ja nur jedes 2. Wochenende mit dir zusammen.

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Das ist richtig.
Ich habe ihm gesagt, wenn ich wirklich gehen sollte,
dann müssen wir uns trennen.
Er würde mich mit unserem Kind gehen lassen.

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Was hast du denn bisher getan, um dich in deiner neuen Heimat wohlzufühlen? Ist schon klar, dass man niemanden kennenlernt, wenn man nur zu Hause hockt und auf das Wochenende und den Ehemann wartet. Du hast dich doch ganz bewusst auf diese Situation eingelassen. Hast du dich vorher nicht erkundigt was es da so gibt? Such die einen Verein, ein Hobby, irgendwas wo du Menschen kennenlernst. Geh mit eurem Baby raus, triff andere Menschen, such dir einen Job etc. So wie es sich hier für mich liest, würdest du in deiner alten Heimat auch nur am Rockzipfel deiner Familie hängen. Such dir was eigenes, bau dir was auf.

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Mh, stimmt so nicht.

Ich treffe mich mit den Müttern aus dem Kindergarten. Habe schon eine richtig gute Freundin hier. Daran liegt es nicht.

Es geht um das drumherum, die gewohnte Umgebung, die intakte Familie, die Verbindung zu meiner Mutter etc.
Das kann ich hier nie so haben.

Wäre schön, wenn ich einem Hobbie nachgehen könnte, ich kann aber niemandem mein Kind geben.
Ich bin arbeiten, während das Kind im Kindergarten ist.
Ich hole es nach Feierabend ab und dann bin ich alleine.

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" Ich bin arbeiten, während das Kind im Kindergarten ist.
Ich hole es nach Feierabend ab und dann bin ich alleine. "

Wo ist denn das Kind nach der KiTa-Abholung, wenn Du alleine bist?

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Nunja, durch Corona ist es auch nicht einfach Leute kennenzulernen. Jetzt sollte es in Frühling und Sommer besser werden. Meld Dich mit dem Kind bei Krabbelgruppen (Babyschwimmen, Musi, was weiß ich ... irgendwo, wo andere Eltern altersähnlicher Kinder sind) an, guck, dass ihr rauskommt und gib dem Leben eine Chance, dass sich für Dich/Euch vor Ort ein Freundeskreis aufbaut. Es muss ja nicht immer nur Familie sein.

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Danke!
Eben drum.. wenn ich hätte wie ich wollte.
Konnte damals ja nicht mal in die Krabbelgruppe vom Kindergarten.

Selbst mein Partner sagt, dass die Frauen hier zum Teil furchtbar sind und man wirklich nur ausgewählte Leute in sein Leben lassen darf.
Ist eben ein Dorf hier.

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Ja, auf dem Dorf gibt es tw schreckliche Frauen, in der Stadt aber auch, deswegen gucken und ausprobieren, wo es passt. Als unser Sohn in der Krabbelgruppe war, da war auch ne schreckliche Mutter in der Gruppe. Laut und alles andere platt machend. Bei der Schulanmeldung war die dann auch wieder da, was bin ich froh, dass unser Sohn auf der anderen Schule genommen wurde! Aber egal, weiter gucken, ausprobieren, wer ist bei den Musikflöhen, wer ist im Turnverein? Kann ja nicht sein, dass da nur Psychos leben und die ganzen netten Leute sind alle nur in Deiner Heimat ;-)

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Nimm es mir nicht krumm, aber du hast den Absprung verpasst um erwachsen zu werden.
Was meinst du was für einen Shitstorm es hier gäbe, würde ein Mann sich von Frau und Kind trennen, weil er nicht Hause zu seiner Mama will?!

Du hast jetzt Verantwortung für deine Familie. Da gibt es manchmal Startschwierigkeiten, so ist nunmal das Leben. Wenn du es wirklich möchtest und diese depperten Vorurteile gegen Frauen aus dem Dorf, gepaart mit "mein Mann hat auch gesagt das alle doof sind" ablegst und offen auf sie zugehst, kannst es es auch schaffen. Man muss halt auch wollen und da sind wie beim entsprechenden Punkt: deiner Einstellung.

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Ja, das hat damit vermutlich zutun,
weil ich meinen Vater früh verloren habe und meine Mutter und ich so ein enges Team sind.
Das ist nicht grundlos.

Ich möchte leider nicht mit Damen befreundet sein, die ihre Kinder schlagen und ihren Ehepartner tyrannisieren.
Da halte ich mein Kind und mich fern von.

Natürlich will ich hier glücklich werden, aber es werden mir ständig Steine in den Weg gelegt.
Es ist nunmal nicht einfach und ich will nur wissen, wie es bei anderen ist und wie die es geschafft haben.

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Naja, nu komm. Es werden doch wohl nicht ausgerechnet in eurem Dorf alle Frauen ihre Kinder schlagen und ihre Männer tyrannisieren.
Das ist doch Unsinn.

Nimm es mir nciht übel, aber du suchst mMn verzweifelt nach Ausreden, die eine Rückkehr in deine Heimat rechtfertigen.
Das bringt dir doch aber nichts.

Schau doch, ob du einen Kompromiss mit deinem Mann finden kannst. Evtl findet er einen Job, der mehr in der Mitte liegt, sodass ihr zumindest näher an deine alte Heimat ziehen könntet. Einen Job, der auch mehr Familienzeit ermöglicht, denn DAS scheint ja das Hauptproblem zu sein und da diese Arbeitszeiten wohl anders vereinbart gewesen sind (?), kann ich dich da auch völlig verstehen.

Ihn verlassen, nur weil du Sehnsucht hast, fände ich ebenfalls drüber. Das ist kein Grund, die Familie auseinander zu reißen.
Läuft eure Ehe denn sonst gut?

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Das Kind 400km umzusiedeln geht ohne Zustimmung vom Partner nicht. alles über 200km muss vom Gericht abgesegnet und gut begründet werden, und ich denke mal kaum, dass es deinem Partner gefallen wird diese Idee...

Ich würde dich raten - reiß dich mal bisschen zusammen... wenn man neuen Sachen negativ entgegen kommt, werden sie sich auch negativ anfühlen. Kind merkt genau, wenn sich die Mama unsicher oder fehl am Platz fühlt und verhällt sich dem entsprechend. So dein Kind ist eben kein mini Baby mehr, wieso arbeitest du nicht? Neue sozialen Kontakte, neue Freunde, neues Umfeld erschaffen...

ich bin damals wegen meinem Mann 900km umgezogen, klar war das hart und doof am Anfang! Ich war dazu noch sehr jung... ich habe darauf geachtet alle Möglichkeiten auszuschöpfen Fuß zu fassen, dan ich liebte meinen Mann! ich bin vom Babyschwimmen, Massage, Mutter-Kind Turnen, Krabbelgruppe - überall war ich vorn dabei... so hat man langsam Kontakte bekommen, das Kind Freunde...

Man darf sich nicht einigeln! Wenn die Kleine zwei wurde ging ich dann wieder arbeiten, finanziell brauchten wir das eben früher nicht. Mir geht es gut, auch ohne Hilfe und Familie am Bein, aber das ist ne reine Kopfsache.

Wir haben Heute 4 Kinder und sind mit meinem Mann 18 Jahre glücklich zusammen... wenn ich mich bockig und alles ist blöd (den JA, es war sehr schwer am Anfang!) angestellt hätte, hätte das ein schnelles Ende gehabt... eine Partnerschaft ist über das Wollen...

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Danke für deine Antwort, aber ich finds immer lustig, dass sich die Leute nicht alles durchlesen.

1. Mein Partner würde dem zustimmen.
2. Ich arbeite.
3. Ich habe neue sozialen Kontakte und Freunde hier.
4. Leider kann ich kein Babyschwimmen, Mutter-Kind-Turnen etc. machen, da es hier noch wegen Corona zu hat. Nur die Mitglieder, die schon vor der Pandemie angemeldet waren, dürfen kommen. Kursteilnehmer etc.

Ich sag mal so, es ist natürlich auch immer eine persönliche Sache wie man zu der eigenen Familie steht und wie viel in dem neuen Wohnort passiert ist, dass man sich nicht wohlfühlt.
Natürlich hast du recht, dass die negativen Gedanken eine Rolle spielen. Die muss ich definitiv abschalten. Denn wer positives haben will, muss das negative abstellen.

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Hallo,

ich kann Dich ein Stück weit verstehen.

Mir geht es ähnlich, allerdings schon seit über 10 Jahren :-p

Es ist ein Drahtseilakt.

Wir haben damals hier gebaut, weil wir beide gute Jobs in der Gegend hatten, ich war richtig schön in der "Babyblase", erst ein Kind dann das zweite und hatte auch während der Elternzeit einen guten Job.

Nach einigen Jahren hat sich mein Mann selbstständig gemacht und kurvt seitdem quer durch die Republik.
In meiner Firma gab es einen Wechsel der Geschäftsleitung, es wurden viele Strukturen umgekrempelt und Abteilungen aufgelöst und mir machte es irgendwann auch keinen Spaß mehr, da so ziemlich alle Leute, die ich im Laufe der Jahre liebgewonnen habe, gegangen sind oder gekündigt wurden und mein Arbeitsfeld immer eintöniger wurde.

Seitdem bin ich selbstständig mit einem kleinen Label, wünsche mir aber auch definitiv mehr Abwechslung und würde gerne weg von dem Dorf hier, wieder in eine Stadt bzw. wenigstens den Speckgürtel.
Gerne würde ich wieder in einem Team arbeiten, in einer Firma.

Das Dorf hier in Bawü ist öde, fade, es langweilt mich.
Und auch mein Mann ist fast nur noch unterwegs und ich hocke mir hier den Wolf.
Hier ist nichts los. Leute, die ich gerne mochte, sind teilweise schon weggezogen und mit vielen kann ich hier auch nichts anfangen, da prallen teilweise Welten aufeinander da sie nie aus ihrem Dörflerin hier rausgekommen sind. (Ohne dass es abwertend gemeint ist, aber es finden sich keine Gemeinsamkeiten)

Meine Kinder sind nun in der Schule (Grund- und Realschule), sie werden immer selbstständiger.

Es ist nur schwer, hier einen Job für mich zu finden, es gibt kaum Stellen in meinem Berufsfeld.
Alles, was interessant wäre, ist mindestens 100km + einfach entfernt.

Meinem Mann könnte es eigentlich Wurst sein, wo wir wohnen, sagt er selber.
Wir haben uns auch schon unterhalten, dass wir gerne wieder ins Bayrische ziehen würden, Raum MUC oder Oberbayern.

Im Moment müssen wir das einfach vorsichtig abwägen.

Der Knackpunkt sind die Kinder, denn ich möchte sie nicht einfach mal eben aus dem Schulalltag
rausreißen und in eine andere Schule in einem anderen Bundesland verpflanzen.

Wichtig ist:

REDEN und VERNÜNFTIG PLANEN.

Ich habe es meinem Mann auch erklärt, dass ich hier einfach keine Perspektive sehe. Unsere Kinder werden mich nach und nach weniger brauchen und eine Hausfrau bin ich nicht und will es auch nicht sein.
Er hat es verstanden, aber er sagt selber dass man das nicht einfach mal eben aus dem Boden stampfen kann, zumal hier eine Immobilie ist und zwei schulpflichtige Kinder. Das muss man behutsam organisieren.

Mein Mann und ich haben uns nun dafür entschieden, dass ich mich auch mal im Bayrischen nach Jobs umschaue.
Auch wenn das für mich erst mal eine ziemlich ekelhafte Fernpendelei wird und wir uns mit den Kids echt stramm organisieren müssen.
Wenn ich interessante Stellen sehe, dann bewerbe ich mich. Das ist der erste Schritt.

Alles weitere wird man sehen und dann kommt der nächste Schritt und wir schauen, wie es sich entwickelt (Übernahme, unbefristet, evtl mal Beförderung, usw).

Vielleicht geht teils vor Ort und teils Remote. In dem Falle könnte man z.B. ein Zimmer mieten.

In 2,5 Jahren wäre bei der Jüngsten dann der Übertritt in eine weiterführende Schule und dann könnte man das auch anders planen in puncto Umzug.



Daher mein Rat:

Mache Dir eine Liste:

Contra-Punkte
Pro-Punkte
Perspektiven
Welche Möglichkeiten hättest du beruflich in deiner Heimat? Denn Du wirst ja sicherlich nicht ewig mit dem Kind zuhause sitzen wollen, irgendwann wird es größer, geht in die Schule und was ist dann mit Dir?)

Nur wegen der Familie ist etwas einfach gestrickt, nicht böse gemeint, aber Du bist erwachsen und da muss man sich auch ein Stück weit selber organisieren.

Dass Dir der Ort nicht gefällt und Du weitgehend alleine hier sitzt, kann ich nachfühlen. Aber für einen Umzug sollten noch mehr Parameter stimmen, z.B. dass Du auch beruflich dort mehr reißen kannst, sobald das Kind mal älter ist. Was wiederum ein Argument für die Betreuung durch Deine Familie wäre (wenn sie es auch wollen).


LG

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Hi,
ich denke 1,5 Jahre sind einfach eine zu kurze Zeit, insbesondere unter Pandemiebedingungen. Eine Freundin von mir ist in ihren Heimatort bzw. dessen Nachbarort zurückgezogen. Sie hat auch lange gebraucht, um wieder anzukommen. So Dörflerinnen können halt schon arg speziell sein. Aber nach und nach sind die Dämonen verschwunden.
Ich kann aber schon nachvollziehen, dass du lieber in deine Heimat zurückziehen möchtest, anstatt irgendwo mannlos zu wohnen, wo du dich nicht wohlfühlst. Ob das tatsächlich damit zu tun hast, dass du „nicht erwachsen geworden“ bist, wage ich zu bezweifeln. Es gibt halt heimat-und familienverbundene Menschen und andere, die gerne in die Ferne ziehen.
Grundsätzlich machst du ja schon vieles richtig, du arbeitest, besuchst Gruppen sofern möglich und hast Kontakte zu anderen Mädels.
Wir haben hier auch eine ganze Weile gebraucht, bis wir uns einen Freundeskreis aufgebaut hatten, da sind sogar echte Einheimische dabei🤪, aber auch viele Zugezogene, von denen gibt’s hier zum Glück etliche.
Lass dir Zeit.

vlg tina

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Aber nimmst du deinem Kind denn den Vater? Er ist doch eh nicht da.

Ihr könntet ja zusammen zu den Umgangswochenenden zu Kind 1 fahren oder so. Es gibt doch sicher ne Lösung, so dass du zurück kannst.