Das Kind meines Mannes..

Hallo Leute,

folgendes Problem:
Ich bin mit meinem Mann verheiratet, er hat ein Kind (9Jahre)
in unsere Ehe mitgebracht und wir haben ein 1-jähriges Kind zusammen.

Sein Kind kommt super mit mir klar, ich leider nicht mit seinem Kind.
Das ist natürlich nicht grundlos und nicht aus Prinzip.
Seine Tochter kennt weder Regeln noch Benehmen.
Macht absichtlich Sachen kaputt,
lügt, schlägt, kneift, rülpst am Esstisch,
beleidigt andere Leute, klaut,
ist sofort beleidigt, wenn es mal nicht nach ihrem Kopf geht,
seit der ersten Klasse hasst sie die Schule und demnach sind auch die Noten,
mit 9 Jahren spielt sie permanent, wenn sie bei uns ist,
mit meinem Kind seinen Baby-Spielsachen und flippt aus, wenn mein Kind seine Sachen zurückhaben will.
Ihr Zimmer ist VOLLGEPACKT mit Spielsachen, teilweise unberührt und noch eingeschweißt, aber sie spielt NUR mit dem Spielzeug unseres Kindes.
Sie denkt sie wäre die Mutter unseres Kindes und will ständig darüber bestimmen was wir mit dem Baby machen etc.

Jedes Wochenende ist ein Höllentrip.

Im Prinzip tut mir das Kind einfach nur leid, aber es ist so schwierig mit diesem Charakter umzugehen.
Wenn sie ein Erwachsener wäre, würde ich ihr definitiv auf dem Weg gehen,
weil ich mit sowas absolut nicht klarkomme.
Und das bin nicht nur ich, alle, auch seine Familie kommen mit seiner Tochter überhaupt nicht klar.
Sie wird hintenrum „Prinzessin“ und „schweren Fall“ bezeichnet. Das kommt nicht von ungefähr.
Im Grunde ist es ganz schön fies, aber jeder der uns besucht fragt mich, ob sie „normal“ ist.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
Seine Tochter ist jedes Wochenende bei uns. Das eine Wochenende von Fr-So und das darauffolgende von Fr-Sa.
Jetzt möchte er sie dieses und nächstes von Fr-So holen. Was mir den Hals zuschnürt. Sie ist wirklich jedes Wochenende da, damit habe ich mit abgefunden, aber wenn er sie jetzt 2 Wochenenden nacheinander bis Sonntag holt, bekomme ich absolute Beklemmungen. Das ist kein Scherz, mein ganzer Körper wird absolut taub.
Seine eigenen Cousinen sagen schon, dass ich mir das nicht antun soll und ihm was sagen soll. Aber er weiß schon wie ich zu der ganzen Sache stehe und es ist nun mal sein Kind.
Das Einzige was ich machen kann, ist abzuhauen und mit meinem Kleinen, was unternehmen, sonst klapp ich zusammen. Kein Witz!

Hat jemand die selben, oder ähnliche Erfahrungen gemacht??
HILFE!

1

Sie ist ein Scheidungskind.
Es ist nicht unüblich, dass solche Kinder Schwierigkeiten haben.
Meiner Meinung nach hilft es am ehesten, Verständnis aufzubringen für sie und ihre Situation.
Kein Kind ist absichtlich böse/nervig. Irgendwie scheint sie sich unwohl zu fühlen oder überfordert mit der Situation.
Ich würde ganz einfach mit ihr SPRECHEN.
Setzt euch hin und redet über die Probleme.
Sie ist ja kein Kleinkind mehr.
Versucht, wieder Harmonie herzustellen, das wäre sicherlich auch in ihrem Sinne.
Ihr als Erwachsene seid aber gefragt, sie abzuholen und einzuladen wieder ein schönes Familienleben herzustellen.
Sagt ihr was ihr dazu braucht und fragt sie, was sie dafür braucht. Versetzt euch mal in ihre Lage.

2

Ein Trennungskind mit 4 Jahren.
Sie war aber davor schon so schwierig, das hat tatsächlich nichts mit der Trennung zutun.
Das hat mir die Familie bestätigt, sie war wohl von klein auf so schwierig.

Sie ist immer herzlich bei uns eingeladen. Jederzeit. Das weiß sie auch.
Wir planen sie auch mit in den Familienurlaub im Sommer ein etc.
Sie spürt eigentlich wirklich nicht viel von meiner Ablehnung.
Manchmal geh ich aus dem Raum, weil ich Luft brauche und mich beruhigen muss. Da rennt sie mir auch immer hinterher, weil sie mich so gern hat. Was für mich ja nur sehr belastend ist.

Ich habe mir jetzt vorgenommen, dass wir dieses Wochenende zusammen "Familienregeln" aufstellen.
Wir gemeinsam. Jeder darf eine Regel entscheiden und daran wird sich in Zukunft gehalten.
Und sprechen offen über alles.

Ich bin gespannt, weil ich kann wirklich nicht mehr..
Will nur Frieden für uns alle.
Weil für meinen Partner ist das natürlich auch furchtbar.

5

"Ein Trennungskind mit 4 Jahren.
Sie war aber davor schon so schwierig, das hat tatsächlich nichts mit der Trennung zutun.
Das hat mir die Familie bestätigt, sie war wohl von klein auf so schwierig."

Dann stellt sich mir die Frage, ob sie in ihrer Herkunftsfamilie wirklich 'gesehen' wird.
Natürlich merkt und weiß ein Kind, wenn immer über es gesagt wird es sei schwierig. Sie wächst seit Jahren auf in dem Glauben, ein unangenehmes Kind zu sein. Das würde mir persönlich auch sehr zusetzen. Du hast jetzt die Chance, ihr zu zeigen, dass sie eigentlich ein tolles Kind ist, TROTZ ihrer anstrengenden Seiten. Glaube mir, das kann sehr viel verändern und das wäre auch in deinem eigenen Sinne.

"Sie ist immer herzlich bei uns eingeladen. Jederzeit. Das weiß sie auch. "

Gleichzeitig schriebst du im Eingangspost, dass du vor ihr fliehen möchtest.
Das passt nicht wirklich zusammen...?!

Ich fass das nochmal aus meiner Sicht zusammen,
Mein Eindruck ist, dass du eigentlich sehr wohl weißt, dass irgendwie diesem Mädchen auch unrecht getan wird. Du sagst auch sie tut dir Leid usw. und selbst wenn sie einen Charakter hat, der oft aneckt, ist sie definitiv nicht als lügendes, klauendes, um Aufmerksamkeit rölpsendes Mädchen zur Welt gekommen.
Ich finde sie sollte erfahren, dass sie GUT so ist wie sie ist, jeder Mensch hat Macken, jeder Mensch ist mal nervig, jeder Mensch hat mal Streit.
Selbstverständlich macht es Sinn, auch Regeln zu besprechen aber in erster Linie glaube ich würdest du ihr einen riesen Gefallen tun, wenn du sie einfach wahrnimmst. So wie sie ist. Versuche, eine Bindung aufzubauen mit Verständnis und ZUHÖREN usw und ich garantiere dir, das Blatt wird sich wenden.
Aber hab Geduld. Bleib am Ball! Und egal wie schwierig sie ist sie muss immer wissen, dass sie kein schlechter Mensch ist sondern ein tolles Mädchen. Ein Mädchen, dass Fehler macht welche Konsequenzen haben können, klar.
Ich glaube ihr könnt das schaffen, ich hab den Eindruck du bist sehr empathisch ehrlich gesagt.

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Wie steht dein Mann denn dazu? Wieso setzt er keine Regeln durch? Sie wird schon kapieren, dass es bei euch welche gibt.

Kinder sind nicht doof.

Anscheinend wäre sie gerne mit eingebunden, das ist doch was schönes. Lasst sie doch auch was bestimmen (natürlich nicht alles, ihr seid immer noch die Eltern!).

Wenn ihr alleine nicht weiter kommt, sucht euch Hilfe (Jugendamt, Kinderschutzbund, ProFamilia).

Mir blutet bei deinem Text echt das Herz! Dieses arme Kind sendet so viele Hilferufe und letztlich erfährt es ja doch nur Ablehnung. Das wird dann nicht besser…

Ich hoffe, ihr findet einen Weg!

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Weil es für das Kind bisher nie Regeln gab.
Sie darf bei ihrer Mutter tun und lassen was sie will, weil die eh nie zuhause ist. (Arbeit,Männer,Kosmetik)

Entscheidungen treffen darf sie ganz oft, sie darf aussuchen was der Kleine anzieht,
sie darf aussuchen was wir zusammen essen, sie darf aussuchen was wir unternehmen etc.

Es liest sich wirklich böse, aber ich reiße mich jedes Wochenende zusammen und halte den Mund,
obwohl er mir manchmal platzen würde.
Ich bin wirklich die Einzige, die dem Kind oft entgegenkommt (abgesehen vom Papa)und es in den Arm nimmt,
wenn es das will und kuschle mit ihr und schaue mit ihr zusammen Film, wenn mein Mann unseren kleinen ins Bett bringt.
Innerlich bin ich beinah am Zusammenbruch.

Weil ich weiß, auf der einen Seite, dass das Kind ein kleiner Tyrann ist und „heimlich“ meinem Kind absichtlich wehtut.
Da ist man als Mutter einfach auf Zündung wenns ums eigene Kind geht, egal wer es ist und ihm wehgetan wird.
Auf der anderen Seite tut einem das Kind so leid.
Aber es ist wohl seit klein auf so schwierig. Warum auch immer..

Ich möchte einen Weg finden, einfach wegen des Friedens! Ich halte das SO auf Dauer nicht aus.

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Meine Antwort soll kein Angriff sein, das mal vorab. Ich verstehe dich und auch deinen innerlichen Zwiespalt. Jetzt kommt das "Aber". Du machst schon bei deiner Wortwahl ganz deutlich einen Unterschied zwischen "deinem Kind" und ihr. Es sind aber zumindest Halbgeschwister, sie sind auch eine Familie. Du scheinst das aber innerlich zu trennen und das wird auch die Kleine merken.
Du kuschelst mit ihr, was ich an sich toll finde, aber innerlich wehrst du dich dagegen und das wird sie auch deutlich spüren.
Ihre Art wird, meiner Meinung nach, ein Kampf um Aufmerksamkeit und echte Zuneigung sein. Sie stößt überall auf Widerstand und Missachtung, das macht etwas mit der Seele eines Kindes, womit ich nicht den Druck auf dich erhöhen möchte.
Dein Mann und auch die leibliche Mutter sollten da mal genauer hinschauen und nicht den Ballast auf dich abwerfen, das finde ich nämlich auch unmöglich.

Liebe Grüße und deine Situation ist wirklich nicht schön.

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Fang an, sie zu erziehen! Kinder können sehr gut unterscheiden, in welchem Haushalt welche Regeln gelten. Bei euch gibt es kein Rülpsen am Tisch, dem Baby werden die Spielzeuge nicht weg genommen, es wird im Haushalt mitgeholfen (Tisch decken z.B.), lügen, schlagen, kneifen etc. gibt es einfach bei euch nicht, Punkt!

Ich war in einer ähnlichen Situation. Tochter vom Mann total unerzogen und unselbstständig und musste nonstop bespasst werden. Das wäre für mich absolut nicht gegangen. Vor dem Zusammenziehen haben wir darüber gesprochen und die Kleine an Regeln herangeführt. Und weisst du was, das Kind war total verändert. Es war ausgeglichener, sie hatte Freude daran uns z.B. mit Tisch decken zu helfen. Sie hatte endlich eine Struktur, Regeln an denen sie sich orientieren konnte.

Dafür muss natürlich allerdings dein Mann mit dir am gleichen Strang ziehen. Tut er das nicht, hast du schon verloren und ganz ehrlich: Da sehe ich keine Zukunft für euch. Du reagierst ja bereits schon körperlich auf das Kind, es muss sofort etwas geschehen, in die eine oder andere Richtung. Alles Gute.

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Das versuche ich jetzt am Wochenende einzuführen.
Wenn nicht ich, dann machts keiner. Ich will keine „Lösung“ unprobiert lassen.

Tischdecken macht sie tatsächlich. Wenn man ihr Aufgaben gibt, dann macht sie das gerne.
Hab ich schon rausgefunden.
Wenn ich koche, bettelt sie regelrecht darum mir helfen zu dürfen. Das darf sie auch immer.

Sie ist auch stellenweise extrem unselbstständig. Nach dem großen Geschäft will sie noch abgeputzt werden.
Wo ich dann schon meinem Mann verboten habe, es zu machen. Seitdem kann sie es aus unerklärlichen Gründen 😊

So langsam begreift er es auch und steht da hinter mir.
Ich versuche es, aber lange pack ich das nicht mehr..
Auch unserem Kind zuliebe.
Ich meine, der braucht ja auch meine Aufmerksamkeit.

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Ehrlich gesagt, glaube ich, dass dieses Problem eine Nummer zu groß für dich als Einzelperson ist. Was ich lese, ist, dass du dir alle Mühe gibst und dir ein Bein ausreißt, während die Eltern des Kindes das Problem ignorieren.
Da finde ich es ganz fatal, dir zu signalisieren, du müsstest dein Verhalten noch weiter optimieren. An dir liegt es nicht! Und du bist weder Therapeutin noch Mutter des Mädchens!
Du hast selbst ein kleines Kind, das dich braucht, du hast KEIN einziges WE Verschnaufpause und sollst die 100%, die du gibst, noch auf 150% Verständnis und pädagogisch wertvolle Wertschätzung optimieren, während das Mädchen dir den letzten Nerv raubt, deinem Kind wehtut (!!!) und seine Familie mauert.

Nee. Echt nicht.

Hast du die Möglichkeit, rauszukommen? Könntest du ein, zwei Wochen mit deinem Kind zu deiner Familie oder Freunden? Um Kraft zu schöpfen, durchzuatmen und zu überlegen, wie es weitergeht.

Hat der Vater des Kindes Sorgerecht? Dann soll er zu einem Arzt und einer Erziehungsberatung. Kannst du ihn da ordentlich auf den Pott setzen?

An deiner Stelle würde ich auch selber zu einer Beratungsstelle. Ohne Kind, klar. Um dein Herz auszuschütten und dir Tipps zu holen, wie du mit der Situation umgehen kannst, ohne permanent auf dem Zahnfleisch zu gehen. Du musst vor allem an dich denken. Wenn du zusammenklappst, hilft das niemandem.

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Ich habe immer Angst als böse Stiefmutter dazustehen, obwohl ich einfach nur ein gewöhnlicher Mensch bin,
der eigentlich viel lacht und immer fröhlich ist. Seitdem ich hier bin, ist nichts mehr davon übrig.

Ich will dieses Kind mögen, oder lieben. Ich will mich darauf freuen können, wenn es uns besuchen kommt.
Nichts davon kann ich. Stellenweise frag ich mich ob es an mir liegt. Aber alle, selbst seine Familie, verstehen mich vollkommen. Die gehen ihr alle aus dem Weg. In solchen Situationen tut sie mir tatsächlich leid, aber ich verstehe die anderen Leute. Wenn ich könnte, würde ich auch ein hoher Bogen drum machen.

Ich möchte einfach ein schönes Familienleben haben, aber das funktioniert so nicht.
Meinem Mann hab ich letztens gesagt, dass er mich komplett aus ihrer Schulbildung etc. raushalten soll,
weil ichs nicht mehr kann. Ich schaffs nicht mehr. WIe soll ich allein irgendwas ausrichten, wenn die Eltern überhaupt nichts machen.

Mitte Februar war ich für eine Woche weg. Das hat schon mal viel geholfen.
Werde vielleicht das kommende Wochenende nochmal wegfahren.

Der Vater hat das Sorgerecht, aber er hat, warum auch immer, Schiss vor der Mutter.

Ne, das bringt tatsächlich keinem was und mir sowieso nicht. Muss für mein Kind ja ne stabile Mama sein!

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Hast du mit deinem Mann darüber geredet, warum er Angst vor seiner Ex hat? Sie kann ihm doch gar nichts, ihr kümmert euch beide, obwohl es ja nicht einmal deine Pflicht ist und du keinerlei Rechte hast. Sie bekommt Unterhalt für die Kleine und benötigt ihn für die kompletten Wochenenden. Im Prinzip sitzt er doch am längeren Hebel oder sehe ich da was falsch?

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Ich denke ich würde deinem Mann ein Ultimatum stellen. Entweder er fängt JETZT an sein Kind zu erziehen und sich um sie zu kümmern statt all diese Probleme zu ignorieren oder du schaffst es nicht und gehst.

Ganz ehrlich, das Mädchen ist noch nicht in der Pubertät und wenn es bei euch jetzt schon so schlimm ist, denkst du es wird in ein paar Jahren besser werden?

Ich würde definitiv das dem Mann so sagen. Wenn er nicht noch ein Trennungskind in Zukunt möchte solle er sich doch bitte um beide Kinder kümmern, auch wenn "ALLE" reden.

In einigen Jahren reden "ALLE" wahrscheinlich noch viel mehr über sie wenn sie mal in der Pubertät richtig ausartet.

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Reibung erzeugt Wärme.

Negative Aufmerksamkeit ist besser als keine.

Kinder brauchen Grenzen - wenn sie keine klaren Grenzen bekommen, testen sie, bis sie diese spüren. Die einen Kinder mehr, die anderen Kinder weniger.

Für mich klingt das Kind nach einem jungen Menschen, der zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, sich ungeliebt fühlt.

Es gibt richtig tolle Elternkurse - ich würde sowas in Anspruch nehmen, oder mich zumindest bei der diakonischen Jugendhilfe oder ähnlichem beraten lassen.

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Hey!

Dein Mann ist ja fein raus, weil seine (Ex-) Frauen ihm schön die Kohlen aus dem Feuer holen. Mo bis Fr kümmert sich die Ex und Fr bis So ackerst du.
Er ist fein raus aus der Verantwortung und hat maximal das Vergnügen, statt sich mal irgendwo zu kümmern.

Ja, das Kind kann einem Leid tun. Aber es ist nun mal Opfer seiner Eltern- da kannst du nicht viel richten. Die Eltern versagen beide. Du bist die einzige, die das sieht und brichst unter der Verantwortung zusammen. Ich habe auch adhs, kann deine Position gut nachvollziehen. Man hat einfach ein Auge dafür, wenn irgendwo was schief läuft und wird irre, wenn das ignoriert wird.
Das Kind schreit förmlich nach Regeln und Grenzen und niemand setzt welche- auch du nicht, wenn es alles mögliche entscheiden darf: was die Familie ist, was es trägt, was man macht. Das geht so nicht und ist für jemanden mit ad(h)s zu viel. Der braucht einen Rahmen, klare Ansagen und Struktur- sonst wird alles zum Höllentrip.

Du kannst es nicht retten, auch wenn du dich in ihm wiedererkennst und ihm das zukommen lassen möchtest, was du als Kind selbst gern gehabt hättest. Deine Aufgabe ist es, deinen Kindern eine schöne Kindheit zu bieten. Meinem Mann würde ich eins husten, wenn er mich so im Regen stehen ließe- das ist doch keine Partnerschaft, wenn er unter der Woche nicht da ist und du am Wochenende den Höllentrip hast, weil er dir das Kind aufbürdet und sich ansonsten rauszieht.
Bevor ich so ein Leben führen muss, würde ich mich trennen.
Zieh dich da raus und lass ihn Konsequenzen spüren. Das Kind soll nun Fr bis So an 2 Wochenenden hintereinander kommen? Fein, dann soll er das wuppen und nicht auf deine Kosten entscheiden. Du fährst weg.
Derweil beantragst du eine Kur und sortierst dich dort, damit du klar sehen kannst, was er dir abverlangt. Wie soll das denn mit 2-Jährigem und Baby werden, wenn man dir die Tochter jedes Wochenende aufs Auge drückt?

Ich würde die Kur nutzen, um die Partnerschaft zu überdenken. Falls du da noch Zukunft siehst, solltest du Forderungen stellen, wie es zu laufen hat. Sonst gehst du und eure Kinder da drauf.

Liebe Grüße
Schoko

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Hat dein Partner auch ad(h)s oder hat die Mutter die Veranlagung weitergegeben?
Das würde erklären, warum er so handlungsunfähig ist..

*was die Familie isst...

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Das arme Mädchen…ich kann mir gut vorstellen, wie da die Woche bei ihr aussieht. Mutter hat weder Zeit noch Interesse, sich um das Kind zu kümmern und der Rest der Familie hat wohl aufgegeben oder möchte sich evtl. nicht mit der Mutter anlegen und mal auf den Tisch hauen.

Du und das Baby seid dabei letztlich die Leidtragenden, denn du reißt dir ein Bein aus für die Kleine obwohl du diese Zeit und Kraft gut gebrauchen könntest. Ein Baby bzw Kleinkind ist ja auch nicht ohne. Das blöde ist nur, dass du auch nicht sauber aus der Nummer rauskommst. Stellst du jegliche Anstrengung ein, bist du die ignorante, desinteressierte Stiefmutter und reißt du das Ruder vollständig an dich, haust auf den Tisch und führst klare Regeln für die Kleine ein, versuchst den Rest der Familie ins Boot zu holen, dann bist du die herrische Stiefmutter die doch eigentlich gar nichts zu sagen hat.
Und dein Mann ist fein raus. Unter der Woche ist seine Tochter das Problem der Ex und deren Familie, am WE ist sie deines.

Und genau da würde ich ansetzen. Hol ihn mit ins Boot, geht zu einer Kinderpsychologin, einer Familienberatungsstelle o.ä. und lasst euch helfen, holt euch Tipps im Umgang mit der Kleinen und auch mit der Ex. Holt das Jugendamt mit ins Boot, aber egal wie: die Kleine braucht ein liebevolles Zuhause mit klaren Regeln. Das hat sie nicht, sie bekommt ja nicht mal medizinische Versorgung trotz dass sie ganz offensichtlich Probleme mit dem Sehen hat und evtl noch ADHS o.ä. vorliegt. Das Kind ist total hilflos und negative Aufmerksamkeit durch ihr freches Benehmen ist immer noch besser als gar keine.

Mach deinem Mann eine klare Ansage. Wenn er nicht bald nur noch der Wochenend-Papa von gleich 2 Kindern sein möchte, soll er sich mal zusammenreißen, Hilfe für sein Kind suchen, der Ex die Stirn bieten und dich endlich entlasten.
Du hast das bisher toll gemacht. Es ist auch total verständlich, dass du deine negativen Gefühle gegenüber deiner Stieftochter nicht völlig verbergen kannst. Es steht dir zu, frustriert zu sein und das alles einfach nicht mehr so weiterhin alleine Wuppen zu können/wollen.
Deshalb muss unbedingt der Vater in die Pflicht genommen werden und du gönnst dir mit dem Baby mal eine Auszeit. Soll er sich doch mal alleine um seine Tochter kümmern, da wird er hoffentlich zu schätzen lernen was du für sie leistest und bereit sein, Unterstützung für euch zu organisieren.
Wenn nicht…tja, dann ist es wohl nötig, die Beziehung zu überdenken. Ich bin kein Fan davon, immer gleich zur Trennung zu raten. Aber wenn du von ihm so völlig im Stich gelassen wirst, obwohl du sagst und zeigst wie du daran kaputt gehst und seine Tochter weiterhin leiden wird wenn er sich nicht für sie einsetzt, wäre eine Trennung für mich persönlich der nächste und letzte Schritt.

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Ich spreche euch jetzt mal alle an:
Danke für eure Antworten.
Ich bin überwältigt, danke fürs Augen öffnen, zuhören, Ratschläge geben etc.
Ihr hilft mir sehr, das müsst ihr wissen!

Ich glaube ich habe meinen Mann in ein komplett falsches Licht gerückt.
Tut mir leid. Der ist gar nicht so schlimm. :-)
Er setzt sich jedes Wochenende mit dem Kind hin und macht mit ihr die Hausaufgaben,
aber die ist stellenweise so dermaßen bockig mit ihm, dass es nur mit mir funktioniert.
Weil ich ungefähr weiß, wie sie sich fühlt bzgl. ADS.
Er hat kein ADS, kein ADHS, er ist nur selbst ein sturer Bock.
Deswegen klappt das in Bezug auf Hausaufgaben mit den beiden nicht so.

Seitdem ich dort wohne, hat er sich auch sehr in seiner Erziehung geändert.
Das fällt auch der Familie auf, dass er sich ins positive geändert hat.
Ich habe ihm auch in Bezug auf der Kindsmutter die Augen geöffnet,
ich denke als Außenstehender nimmt man das ganz anders wahr.
Er meinte auch, dass er das anders überhaupt nie gekannt hat. Kind durfte machen und tun was es wollte.
Er hatte auch ein schlechtes Gewissen, weil er damals die Familie verlassen hatte.
Kann ich bis zu einem gewissen Punkt nachempfinden, aber nicht so weit, dass das Kind verkümmert.

Ich ziehe das jetzt am Wochenende mit den Regeln durch und dann ohne Wenn und Aber wird sich darangehalten.

Die Regelung bezüglich jeden Wochenendes ist so: Er zahlt deutlich weniger Unterhalt,
dafür ist sie jedes Wochenende bei uns. Wurde aber nie schriftlich festgelegt,
das wurde unter den Eltern so ausgemacht.
Für mich ist es natürlich extrem anstrengend, aber ich habe dagegen vermutlich keine Chance.
Leider. Nachempfinden kann ich das, dass er sein Kind jedes Wochenende sehen will.
Natürlich, er liebt sie sehr und ich bin froh, dass er so ein toller Vater ist.
Mir würde es aber auch reichen, wenn sie wöchentlich nur von Freitag bis Samstag da ist.
Optional bis Sonntag. Aber die Mutter muss ja sonntags nicht arbeiten.