Wieso streiten wir immer so viel 😐

Hallo, ich wollte gerne mal fragen wie das bei Euch ist mit eurem Partner, streitet ihr viel ? Diskutiert ihr viel über unnötige Dinge ? Arten Eure Streitereien aus ?
Ich verstehe einfach nicht wieso mein Mann und ich einfach so sind wie wir sind 😒
Wir lieben uns sehr ( kennen uns 15 Jahre nun ) davon 5 verheiratet.
Wir lieben uns abgöttisch, haben 3 Kinder, bauen ein Eigenheim. Haben gute Jobs, haben gemeinsame Freunde...ABER wir streiten so oft bzw es wird dann unendlich diskutiert bis einer verletzt ist und sich dann entschuldigt.
Es ist selten dass wir mal über ein Thema sprechen wo wir einer Meinung sind.
Das schlich sich so irgendwie mit den Jahren ein und mittlerweile motzen wir wegen jeder Kleinigkeit rum...es ist so anstrengend 😥
Er ist aufbrausend...ich bin aufbrausend
Wann ist es genug ? Wann sollte man die Notbremse ziehen und vor allem WIE ?

Wir haben es mit reden versucht und auch versucht ruhig miteinander zu sprechen aber manchmal wenn man nicht auf ein Nenner kommt dann kann man noch so ewig diskutieren und kommt trotzdem nicht zum Schluss.

Er lässt sich ungern was sagen, ich aber jedenfalls..
Manchmal habe ich das Gefühl er versteht mich nicht und ich verstehe ihn nicht

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Hallo,

Bei uns hat sich die streitkultur auch sehr ins negative verändert, wir haben versucht zu ergründen, woran es liegt.
Vielleicht solltet ihr euch mal hinsetzen und überlegen, wie es euch in den jeweiligen Situationen geht und was wie ankommt... Da könnte man sich regeln aufstellen zum Beispiel.
Ansonsten kann man in eine Beratungsstelle (Caritas) gehen und mal mit jemanden externen darüber reden. Es müssen beide bereit sein und ist keine Paartherapie, einfach ein Schiedsrichter der mit euch gemeinsam erörtert, wo das Problem liegen kann.
Wenn ihr beide was ändern wollt, dann wird das auch gelingen

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Ich würde sagen, dass Ihr beide zwei Dickköpfe seit. Keiner will nachgeben. Das sind Machtkämpfe.

Leider geht eine Beziehung nicht ohne Kompromisse. Das heißt, heute gibt der eine mal nach, morgen der andere. Es ist schwierig, wenn Ihr beide so gestrickt seid, wie Du es beschreibst.

Arbeitet an Eurer Streitkultur. Abgöttisch lieben sieht doch irgendwie anders aus.

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Okaaaay sagen wir es anders...

Wir lieben uns abgöttisch wenn alles gut läuft und wir uns nicht streiten 😅🙈

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Wenn ich das hier immer mit diesem "abgöttisch lieben" lese, läuft es mir kalt den Rücken runter.
Zumal das meist Texte sind, in denen man von wirklicher Liebe praktisch nichts lesen kann.

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Eigentlich fast nicht mehr.

Zum Positiven verändert hat sich unsere Streitkultur, seit mein Mann nicht mehr so rechthaberisch ist.
Früher hat er im ersten Moment oft alles von sich gewiesen, war gar nie schuld, hat gar nichts gemacht und hatte nur recht.
Ja, dann kann man auch nicht drüber reden, nur dagegenhalten, zu 100 Prozent unrecht hatte ich ja auch nicht immer.
Okay, nach einer Stunde heftiger Streiterei konnten wir dann auch vernünftig reden, aber das ganze Theater vorher war immer so anstrengend.

Irgendwann hat er mal gemerkt, dass er seine Position ja nicht aufgeben muss, nur weil er seine Anteile daran, was nicht gut gelaufen ist, zugeben kann, seitdem klappt das; ich bin eigentlich nur rechthaberisch, wenn man mich komplett in die Verteidigungshaltung drängt.
(Oder bei den paar Themen, die ich nicht diskutierbar finde. Aber bei denen sind wir uns eh schon immer einig,)

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Wir sind ähnlich lange zusammen (14 Jahre dieses Jahr) und haben ein Kind (1,5).

Wir streiten nie! -sagt zumindest mein Mann.😂😂😂😂 Wir diskutieren!

Ich sehe das ein bisschen anders....Tatsächlich streiten wir schon ab und an. Meistens auch über die gleichen Themen und meistens steckt da auch was anderes dahinter: Ich bin unzufrieden mit etwas völlig anderes und mir selbst. Oder er ist nervös und aufgeregt wegen etwas. Das ist dann eher so ein Ventil...

Weil ich das aber weiß und meinen Mann sehr gut kenne, halte ich mich in solchen Situationen zurück und lasse ihn sich aufregen. Spreche das aber hinterher trotzdem oft nochmal an....

Wenn wir uns streiten, versöhnen wir uns aber auch recht schnell wieder und halten ein "Ergebnis" fest. Seitdem wir Eltern sind umarmen wir uns dann auch demonstrativ, wenn unser Sohn dabei war, damit er merkt, dass jetzt alles wieder gut ist.

Streiten an sich ist jetzt ja auch nicht schlimmes. Wenn es persönlich wird und unter die Gürtellinie geht, dann würde ich die Situation verlassen und nicht mehr weiter streiten. Das sind Verletzungen, die schaukeln sich nur hoch und führen absolut zu keinem Ergebnis. Gesagtes kann man leider ja nicht zurücknehmen und bleiben beim anderen immer im Hinterkopf, auch wenn es vielleicht wirklich nicht so gemeint war. Das kann die Beziehung komplett kaputt machen.

Liebe Grüße
Merveilleux

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Wir zoffen uns oft und aus vollem Herzen, verlieren dabei nie unseren Humor, machen den anderen nicht verbal nieder (zumindest fühlt es sich für uns nicht so an, eine außenstehende, zartbesaitete Seele könnte da schon Schnappatmung bekommen), wir führen keine end- und sinnlosen Diskussionen, wir sind nicht nachtragend, wir sind immer direkt und gerade raus.

Wir kennen uns lang genug, das wir genau wissen wo es wirkliches Streitpotenzial gibt, dem wir lieber aus dem Weg gehen oder uns anderweitig arrangieren. Wir können zB gemeinsam ein Haus renovieren, aber niemals zusammen.

Ich glaube, das wir zoffen, weil wir erst rausfinden müssen, was das eigentliche Problem ist. Hat einer von uns das echte Problem erkannt, dann wird durchgeatmet, manchmal auch jeder erst für sich und danach geht es verdammt ruhig an die Lösung....je ruhiger, desto größer ist das Problem. Der Zoff dient im Grunde zum Dampf ablassen und nicht zur Lösung. Deswegen werten wir Streitereien auch kaum.

Und wir kennen die Trigger des anderen. Der schönste Streit macht keinen Spaß, wenn man mit alten Mechanismen konfrontiert wird, das wissen und beherzigen wir.

Schlußendlich haben wir wohl einfach dieselbe Streitkultur, ob die jetzt gesund ist, das ist uns egal....wichtig ist, wir kommen damit klar.

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Mein Mann und ich sind beide Alphatiere.
Was flogen da oft die Fetzen am Anfang unserer Beziehung😂Hinterher mussten wir oft beide lachen über was wir uns mokiert haben. Richtig ernsthafte Themen waren nie dabei. Wir sind sehr unterschiedliche Menschen, aber gerade das finden wir komischerweise anziehend. Ruhiger wurden wir erst mit dem ersten Kind. Schließlich hatten wir ab da eine Vorbildfunktion.
Mittlerweile sind wir 18 Jahre zusammen und so langsam sind wir zu faul zum Streiten😅
Ich kann dir nur den Rat geben, dass einer sich aus dem Streit entfernen muss. Ein paar Stunden später hat sich der Rauch aufgelöst und es redet sich viel leichter.

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Ein sehr wichtiger Punkt ist: Immer sachlich bleiben. Wenn da erst einmal Unsachlichkeit hereinkommt, dann hat man auch bald fehlenden Respekt, Beleidigungen, usw. Sachlich bleiben bedeutet halt: Keine Schuldzuweisungen, nicht andere Dinge heranziehen, sondern einfach seinen eigenen Standpunkt darlegen. Da muss man auch daran denken, dass der Andere das anders sehen kann. Und es hat keinen Sinn sich drarüber aufzuregen, hat man verschiedene Ansichten, dann hat man halt. Dann muss man einen Kompromiss finden, oder jeder sein Ding machen, wenn das geht.

Ich muss sagen, mein Mann und ich streiten tatsächlich nie. Einmal vielleicht, ein bisschen, in 13 Jahren. Aber wir haben uns auch erst in reiferem Alter kennengelernt und haben vorher ziemlich streitlustige Partner gehabt. Aber das, was du sagst, dass ihr irgendwo nicht weiter kommt, weil keiner scheinbar den Anderen versteht - das hatte ich mit meinem Ex. Nun war das nicht der einzige Grund, weshalb wir uns trennten, aber im Nachhinein sehe ich das so, dass wir zu unterschiedlich waren. Und mein jetziger Mann und ich ticken da sehr ähnlich, so dass solche Situationen nicht wirklich entstehen.

Aber ich sage nicht, dass das bei euch so sein muss, es gibt so verschiedene Menschen und auch die Kombination ist jedesmal eine andere. An deiner Stelle würde ich vor allem darauf achten, dass ihr die ganze Zeit sachlich bleibt, dass keine Beleidigungen vorkommen und ansonsten muss man halt Kompromisse finden.

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Ich wäre ganz sicher keine 35 Jahre verheiratet gewesen, wenn es in der ganzen Zeit nicht möglich gewesen wäre, Streitthemen erwachsen zu diskutieren - und ohne dass Kinder ängstlich oder angenervt ( je nach Alter) in ihre Zimmer flüchten, was dann ja meistens der Fall ist.

Es gibt immer mal Anlässe, wo man sich fetzt, auch heiß - aber immer? Wäre mir VIEL zu anstrengend gewesen, meinem Mann auch.
Ist euer Hausbau der Hauptauslöser? Das hört man ja öfter und vielleicht unterhaltet ihr euch mal bei einem gemütlichen Essen, wie man das vermeiden kann. Meinem Mann und mir half die eindeutige Zuweisung von Prioritäten, wo wir uns gegenseitig grundsätzlich nicht reinredeten. Das klappte sehr gut. Ganz vermeiden kann man Meinungsverschiedenheiten ganz sicher nicht, aber wie man damit umgeht, das müsste man lernen können, auch den Kindern zuliebe, die euch ja als Vorbild nehmen.
LG Moni