Partner hat Kontakt zu Eltern (vorläufig) abgebrochen

Mein Partner hat nach langer Zeit des Vermittelns, Verstehens und nach Lösungen suchens nun erstmal den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen.
Vorausgegangen war dass die Mutter zum 2. Mal ausgezogen ist (Vater psychisch krank, unbelehrbar, beleidigt alle um sich herum), wir ihr beim Auszug geholfen haben, sie gesagt hat sie macht eine Therapie (hat sie nicht), eine Wohbubg gesucht haben und sie nun..klammheimlich zurück gegangen ist. Sie hat sich seit 2 Wochen nicht gemeldet, dann hat mein Partner nachgefragt und sie hat darauf hin etwas „gedichtähnliches“ zurück geschrieben, das alles was vorgefallen ist, praktisch verharmlost. Sie hat Angst vor dem Alleinsein und der finanziellen Unsicherheit.
Wir können nicht mehr. Seit Jahren dieses Theater, wenn man sich sieht, muss man auf Eierschalen um beide tanzen und nur ja nichts wichtiges ansprechen, sonst rastet der Vater aus, fährt davon.
Mein Partner hat dann geschrieben, dass es ihm leid tut, aber dass er zwar ihren Entscheid akzeptiert, aber nun erstmal keine Kontakt möchte und sich um seine Familie kümmern muss. Das ist ihm sehr schwer gefallen, aber er sagt selbst, er erträgt beide nicht mehr.
Nun sollte man meinen, es könnte Ruhe eintreten-weit gefehlt. Nun macht die Schwester Terror. Sie setzt meinen Mann unter Druck von wegen „das zerstört die Familie“. Er ist fertig. Sie war nämlich -eigentlich- mit ihm einig. Aber sie knickt nun auch wieder ein. Ihre Familie hat eigentlich noch schlimmer unter dem Vater gelitten. (Samt ihrer Kinder.)
Meine Frage ist an die, die so etwas Ähnliches erlebt haben: wie kann ich als Partnerin noch für ihn da sein? Ich höre mir alles an, sage auch meine Meinung, versuche ihn zu bestärken, dass er nicht der arsch ist, der „die Familie zerstört.“ aber es tut mir weh, es ist schlimm für ihn und ich hätte gerne ein gutes Verhältnis mit den Schwiegis. Aber es schnürt ihm und uns die Luft ab. Es ist keine Besserung in Sicht, es sei denn, wir tun einfach so, als sei nichts passiert.
LG und Danke fürs Lesen

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Mediation einschalten! Das ist ein Beziehungsgeflecht und ihr seid ein Teil davon. Trennung und weglaufen ändert nichts an diesem Beziehungsgeflecht, im Gegenteil. Es verhindert noch die Aufarbeitung.

Ihr braucht professionelle Hilfe, und ihr als Paar könnt damit anfangen zu zweit hinzugehen. Vielleicht genügt das sogar schon, um deutliche Erleichterung zu finden, wenn jeder sich seiner (falschen, krankhaften) Rolle bewußt wird.

Was ich als Außenstehender nicht ok finde, dass ihr der Mutter quasi vorgebt, was sie zu tun hat. Ihr habt ihr geholfen auszuziehen, okay, und nun bestraft ihr sie dafür, dass sie diese Entscheidung zurücknimmt? Oder wie ist das zu verstehen? Sie traut sich offensichtlich nicht euch zu bekennen wo sie lebt. Das ist wirklich ein krankhaftes Beziehungsgeflecht.

Kontakt abbrechen ist sehr sehr hart. Kontakt zurücknehmen hätte ich angemessen gefunden.

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Danke für deine Antwort

Mein Partner befindet sich bereits in Therapie (als einziger.) Der Vater verweigert jegliche Art von Therapie, da er der Meinung ist, er sei gesund und alle anderen krank.
Die Mutter traut sich nicht - da hast du recht. Sie ist unfassbar feige. Schon immer. Mein Partner war als Kind und Jugendlicher das „Problem“, da er unangenehme Themen angesprochen hat. Resultat: der Vater hat geschrieen und ist abgehauen, die Mutter geweint. Geändert wurde nichts.
Er hat den Kontakt auch nicht „für immer“ abgebrochen. Die Mutter möchte die Augen verschliessen und einfach so tun, als sei nichts passiert. Wenn es in irgendeiner Form eine Hoffnung auf Besserung gäbe, dann hätte er sich nicht zu diesem Schritt entschieden. Aber die Mutter sieht nur sich, was sie ihren Kindern antun, das sehen beide natürlich nicht. Wir beide haben inzwischen wahrscheinlich depressive Zustände. Wenn mein Mann mal wieder eine Mail von seinem Vater bekommt und er sie mir weiterleitet, zittern mir die Hände-weil ich nicht lesen will, wie mein Partner wieder beleidigt, verhöhnt und niedergemacht wird. Er hat furchtbare Briefe geschrieben. Er hat die Schwester, deren Kinder angeschrieen und aufs Übelste beschimpft. Und die Mutter - steht daneben und tut nichts. Sie heult dann. Wir haben lange lange versucht ihr Mut zuzusprechen. Sie lästert natürlich auch über ihren Mann, wenn sie bei uns ist. Sie sieht ebenfalls nicht, dass sie ein grosser Teil des Geflechts ist und ebenfalls Hilfe bräuchte.
Mir geht es darum, wie wir als Paar damit klarkommen. Wie wir uns stärken. Wie ich ihn stärken kann. Aber evtl sollte ich mit zu einer Mediation.

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Mein Partner befindet sich bereits in Therapie (als einziger.)
Das ist doch schon mal ein guter Anfang. Vielleicht könnt ihr das auch zu zweit fortführen?

Der Vater verweigert jegliche Art von Therapie, da er der Meinung ist, er sei gesund und alle anderen krank.
Die Mutter traut sich nicht - da hast du recht. Sie ist unfassbar feige. Schon immer.

Das ist doch typisch. Da hat ein "Starker", dominanter, Führungstyp eine angepasste Frau gefunden. Er führt, sie folgt. Er schreit, sie weint. Sie hat doch eigentlich gar keine andere Wahl als zu kuschen, weil sie die Folgen nicht tragen könnte. Sie hat nicht das Format zurückzuschlagen! Sonst hätte sie ja gar keinen solchen Mann geheiratet. Er sollte sie eigentlich beschützen und ihre Schwäche ausgleichen, das war der eigentliche Sinn, warum sich diese beiden gefunden haben.
Was du verurteilend "feige" nennst, ist einfach nur angepasstes Verhalten, Harmiebedürfnis, Zurückhaltung. Du solltest sie nicht verurteilen, sie ist die Mutter deines Mannes.

Mein Partner war als Kind und Jugendlicher das „Problem“, da er unangenehme Themen angesprochen hat. Resultat: der Vater hat geschrieen und ist abgehauen, die Mutter geweint. Geändert wurde nichts.

Ein Kind kann niemals seine Eltern therapieren!

Er hat den Kontakt auch nicht „für immer“ abgebrochen. Die Mutter möchte die Augen verschliessen und einfach so tun, als sei nichts passiert.

Weil sie nicht in der Lage ist, das Geschehene aufzuarbeiten. Weil sie keine Antworten auf zu viele Probleme hat.

Wir beide haben inzwischen wahrscheinlich depressive Zustände. Wenn mein Mann mal wieder eine Mail von seinem Vater bekommt und er sie mir weiterleitet, zittern mir die Hände-weil ich nicht lesen will, wie mein Partner wieder beleidigt, verhöhnt und niedergemacht wird. Er hat furchtbare Briefe geschrieben. Er hat die Schwester, deren Kinder angeschrieen und aufs Übelste beschimpft.

Habt ihr beide schon gelernt, damit richtig umzugehen, Grenzen zu setzen:? Stopp! Ich möchte nicht, dass du so mit mir sprichst!! Stopp! So nicht!

Und die Mutter - steht daneben und tut nichts. Sie heult dann.

Sie KANN einfach nichts tun, sie hat weder Kraft dazu noch jemals gelernt sich zu wehren. Sie hat das einfach von der Wiege an nicht mitbekommen, wie so was geht.

Wir haben lange lange versucht ihr Mut zuzusprechen. Sie lästert natürlich auch über ihren Mann, wenn sie bei uns ist. Sie sieht ebenfalls nicht, dass sie ein grosser Teil des Geflechts ist und ebenfalls Hilfe bräuchte.

ok

Mir geht es darum, wie wir als Paar damit klarkommen. Wie wir uns stärken. Wie ich ihn stärken kann. Aber evtl sollte ich mit zu einer Mediation.

Familientherapie starten!
Mails vom Vater umleiten und seine Adresse rausfiltern. Klarmachen, dass ihr von ihm keine Mails mehr empfangt. Löschen. Seine Telefonnummer sperren, ihm das klarmachen. oder seine Nummer auf einen Anrufbeantworter umleiten, das ist technisch alles machbar.

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Solange der Vater keine Notwendigkeit sieht, eine Änderung in Form einer Therapie herbeizuführen, sehe ich da, ehrlich gesagt, wenig Chancen auf Besserung.
Daher pragmatisch: Mailadressen auf die Blacklist setzen, Telefonnummern sperren bzw. blockieren, auch die der Schwester. Das muss man sich wirklich nicht antun.

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Hallo!

Ihr seid da alle in einem Teufelskreis, aus dem es aber auch kein Entkommen gibt, weil die betroffenen Personen , die etwas ändern könnten, das gar nicht wollen.

Der Schwiegervater sieht nicht, dass er ein Problem hat, denn ihm geht es ja gut, wenn er andere Leute runtermacht und beleidigt. Dass die anderen drunter leiden, das erreicht ihn gar nicht, und das kann er nicht mit-fühlen. Ihm fehlt da die Empathie.

Die Schwiegermutter ist zu schwach, um sich zu trennen. Ehrlich gesagt, wenn die ein wenig mehr Rückgrat gehabt hätte, dann hätte sie die Trennung doch schon vor 30 Jahren durchgezogen, die Kinder vor ihrem Vater geschützt. Aber wahrscheinlich hat sie schon immer vor ihren eigenen Eltern gekuscht und sich einen dominanten mann gesucht, der ihr die Last der eigenen Entscheidungen, des für-sich-selbst-einstehens , abgenommen hat. Sie kann nicht anders, sie ist schon ihr ganzes Leben so Harmoniesüchtig und es ist unwahrscheinlich, dass sie das jetzt noch lernt.

Ja, das ist belastend, wenn man ihr gerade goldene Brücken zur Trennung gebaut hat, aber: sie kann das nicht. Sie ist schon mit dem normalen Alltag alleine total überfordert, weil sie noch nie so wirklich für sich selbst entschieden hat. Nicht als sie ein Kind war, nicht als Jugendliche, und dann war sie auch schon bald verheiratet mit einem Mann, der alle Entscheidungen für die Familie getroffen hat. das leben alleine macht ihr noch mehr Angst als ihr Mann. Der macht sie zwar auch klein, trampelt auf ihr rum, vielleicht schlägt er sogar ab und zu - aber das kennt sie wenigstens und ist diesem Leben gegenüber abgestumpft, es macht ihr nicht mehr halb so viel aus wie normalen Menschen, es ist normal.

Die Schwester dürfte auch vom Typ her mehr nach der Mutter kommen, sie hat sich dran gewöhnt, sich unterzuordnen und nur des lieben Friedens Willen darf der Vater sie auch weiterhin runtermachen, Hauptsache die Harmonie wird vordergründig aufrechterhalten. Aber auch hier: sie ist so. Sie will sich nicht ändern. Sie leidet auch unter dem Vater, aber für sie wäre es schlimmer, wenn die Fassade zusammenbricht.

Zu Deinem Mann: er muss eine Entscheidung treffen. Es ist völlig in Ordnung, wenn er sagt, er will sich das nicht mehr geben, er will wirklich Funkstille, Die Familie ist kaputt und das wird auch nicht mehr besser werden. Er kann seine Mutter nicht zwingen, stark zu sein, und auch seine Schwester wird sich kaum ändern. er kann es nur akzeptieren - und für sich selbst entscheiden, ob er weiterhin mit diesen menschen an Weihnachten unterm Christbaum hocken will, seiner Mutter und Schwester zuliebe so tun, als ob nichts wäre - oder ob es ihn so sehr verletzt, dass er sich komplett zurückzieht.

Es gibt keine Verpflichtung, das ein Leben lang mitzumachen. Aber es ist auch nicht leicht, den Kontakt wirklich abzubrechen. Das muss er wissen. Es tut weh. Es werden Leute fragen, warum, und wie er das seinen Eltern antun kann. Es wird ein seltsames Weihnachten, so ohne seinen Teil der Familie. Wahrscheinlich verliert er auch den Kontakt zur Familie seiner Schwester, und seine Mutter ist dann erst recht alleine. Das muss ihm klar sein. Dann ist es aber durchaus möglich, einen klaren Schnitt zu machen und wirklich zu brechen.

Du kannst ihm nur sagen, dass es Konsequenzen geben kann, er nichts dafür kann, dass es so ist, und er seine Mutter nicht retten kann, wenn die nicht gerettet werden WILL. Das ist aber auch ihre eigene Entscheidung. Auch wenn es sehr traurig ist.

Stärke ihm den Rücken, egal wie. Und hört auf, die Mails überhaupt aufzumachen. Entweder, er soll sie ungelesen löschen, oder ungelesen dir weiterleiten, und du sagst ihm, wenn was drin stand, was keine persönliche Beleidigung war.

Tut mir echt leid, die Familie meines Mannes ist auch nicht gerade traumhaft, schon seit Jahren kein Kontakt mehr. Ich verstehe ihn da sehr gut, meine Familie ist auch nicht wie aus dem Bilderbuch.

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Liebe hasipferd

Danke dir. Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Das Problem ist natürlich, dass zB die Schwester es in ihrem Rahmen versucht. Sie hat nun geschrieben, dass es ihr auch nicht gut geht, dass sie nicht weiss, was sie machen soll..
Sie hat es tatsächlich geschafft, sich aus ihrer ersten Ehe (Gewalt) zu befreien, also, es gibt Hoffnung, dass da tatsächlich nicht alles verloren ist. Sie ist eine sehr liebe Person, aber, wie du schreibst, noch viel weniger abgenabelt, als mein Partner.
Was uns am meisten Sorgen macht, sind unsere Kinder. Besonders ihre Kinder haben sehr sehr viel mitmachen müssen, erst durch den eigenen Vater und nun auch durch den Grossvater. Wir möchten Sie und die Kinder gerne unterstützen. Besonders die Kinder, denn bei denen ist noch nicht alles verloren.
Das ist eigentlich der Hauptgrund, weshalb er den Kontakt nicht abbricht, sondern sich eine Atempause verschaffen will.
Aber „happy unter dem Weihnachtsbaum sitzend“ wird es nicht mehr geben. Mir graut schon vor Weihnachten, echt.
Mit der Schwester bleiben wir erstmal im Gespräch. Ich hoffe, wir kriegen irgendwann die Mutter, die Schwester und meinen Partner an einen Tisch mit einem Mediator.
Danke dir.

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Hallo

Klingt genau nach der Familie meines Mannes. Auch wir haben schon Jahre keinen Kontakt mehr. Ich habe fen damals abgebrochen weil mein Schwiegervater angefangen hat unsere Kinder zu erpressen.

Mein sv hat meine sm auch vor den Augen meines Mannes und seiner Geschwister geschlagen.

Vor knapp drei Jahren wollte ich wieder da guter Kontakt zu seinen Geschwister bestand wieder den Kontakt herstellen. Das Ende vom Lied: mein Mann bekam Albträume und wurde depressiv. Posttraumatische belastungsstörung.

Wir sind hier zwei Jahre durch die Hölle gegangen.

Mittlerweile hat sich der Kontakt zu seinen Geschwistern auch eingestellt. Die Schwester ist genau wie die Schwester meines Mannes.

Seine Mutter sagte mir dann mal: mein Mann sei selber Schuld, das ganze wäre solange her das müsste er ja mal langsam vergessen.

Es waren zwei harte Jahre und ich hatte häufig trennungsgedanken. Fünf Kinder, fast Vollzeit arbeiten und Mann krank und unsere Grösse Tochter war durch Mobbing auch psychisch angeschlagen. Beide für einige Zeit in der Psychiatrie untergebracht.

Mittlerweile haben wir uns wieder berappelt. Ich war mit den kleinen in Kur und haben Dank Lebenshilfe Unterstützung gehabt.

Ich denke das es gut ist das ihr euch Hilfe holt .

Die schwiegerfamilie werdet ihr nicht mehr ändern .

LG Sandra