Warum ist die Dammschnittrate im Geburtshaus viel niedriger als im KH?

Huhu :-)

Ich habe zwar erst Anfang März ET, aber beschäftige mich dennoch schon etwas mit verschiedenen Kliniken (Vergleich von Kaiserschnitt- und Dammschnittraten, Besuchszeiten, usw).
Dabei ist mir aufgefallen, dass in allen Krankenhäusern die Dammschnittrate bei 25-40% liegt!!
Eine Freundin entbindet im Geburtshaus und hat sich vorher auch verschiedene angeschaut und Fragen zu Dammschnitten gestellt -es hiess jedesmal, dass die Dammschnittrate unter 10% liegt!
Wieso ist das so unterschiedlich? Werden im Krankenhaus öfter Schnitte gemacht, obwohl es gar nicht notwendig ist? Wird der Damm im Geburtshaus besser geschützt (meine Freundin meinte irgendwas von Kaffeesatz wird drauf gepresst und dann reisst er nicht..)?
Ich mag auf keinen Fall ins Geburtshaus, weil ich eine PDA brauche und bei der Geburt meiner ersten Tochter vor drei Jahren so viel Blut verloren habe, dass ich knapp an einer Transfusion vorbei geschlittert bin, da ist mir ein Geburtshaus zu unsicher. Einen Dammschnitt mag ich aber auch nicht unbedingt nochmal haben, damals war es zwar nur ein ganz kleiner, der nach einer Woche komplett verheilt war, aber wer weiß, ob das immer so gut ausgeht, meine zweite Tochter scheint nämlich größer zu werden, als meine erste (die hatte nur 34cm Kopfumfang und 2600g /49cm).
Kann man im Krankenhaus sagen, dass man auf keinen Fall einen möchte? Und wenn er dann reisst, wäre das schlimmer, als der Schnitt oder heilt das besser, weil es ja "natürlich" passiert ist?

Grüßli,
Finnya + Julie-Calista (*28.02.2004) + Loreley Sanna-June (28. SSW)

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Huhu liebe Finnya,

ich finde 25 bis 30 % ehrlich gesagt schon recht viel, bei dem KH, das ich im Auge habe, liegt sie bei 15 %, und es wird großes Augenmerk auf den Dammschutz gelegt.

Über die Ursachen der Diskrepanz kann man nur spekulieren. Ich vermute aber mal, daß es zum großen Teil an folgendem liegt: Mir wurde bei der Kreißsaalbesichtigung erklärt, dass bis vor kurzem die herrschende Lehre war, bei einem angespannten Damm zu schneiden. In letzter Zeit geht man immer mehr dazu über, den Damm reißen zu lassen, weil die Wunde zwar für den Arzt schwerer zu vernähen ist, aber besser verheilt, und Dammschnitte oft noch weiter aufreißen. Da ein Geburtshaus eher hebammenorientiert als arztorientiert arbeitet, kann es sein, daß die Hebammen eher das schonendere "Reißen" geschehen lassen. Das ist eine Frage, die Du gut schon bei der Vorstellung im Krankenhaus ansprechen kannst und entsprechend Deine Wünsche äußern kannst.

Ein weiterer Grund, den ich mir vorstellen könnte, ist, daß Frauen, die in ein Geburtshaus gehen, sich durchschnittlich mehr und ganzheitlicher mit der Schwangerschaft auseinandergesetzt haben und auch schon vorher sich über die Möglichkeiten eines vorbeugenden Dammschutzes wie Bäder, Massagen und Tees gebildet haben, so dass sie körperlich schon besser vorbereitet kommen. Das sind Dinge, die Du auch gut selbst vorbereiten kannst.

Ich geh übrigens auch ins KH, erstens weil ich unbedingt PDA will (am liebsten Vollnarkose *gg* nur ein Scherz), weil ich niemanden unbetäubt an mir herumnähen lassen will, und weil mein Kleines in letzter Zeit außerdem schon ankündigt, früher kommen zu wollen. #schwitz Die sind aber wirklich ganz toll da. Am besten schau Dir ein paar Krankenhäuser an und sprich mit der Hebamme, die die Kreißsaalführungen leitet, dann bist Du schon schlauer. :-)

Liebe Grüße und eine schöne Geburt wünsch ich Dir :-)

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Hallo,

ins Geburtshaus gehen eigentlich nur Frauen, bei denen eine komplikationslose Geburt zu erwarten ist, meist handelt es sich auch nicht um die erste. Damit reduziert sich die Dammschnittrate gewaltig.
Ein Dammschnitt wird im KH z.B. auch gemacht, wenn Komplikationen zu erwarten sind oder sich ankündigen, wenn die Geburt zu lange dauert oder es Mutter oder Kind nicht so gut geht.

Und: sicher hängt es von der Hebamme ab, die Dich betreut - eine erfahrene Hebamme kann sicher den ein oder anderen Dammschnitt / Dammriss verhindern.

Sicher sagen kann ich dass ein Dammriss auch nicht schön ist ....

Grüße

Araspe + :-p (3 Jahre ) + #ei (39. SSW)

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Hallo!
Auch im GBH wird nicht unbetäubt an einem rumgenäht! Nach meiner ersten Geburt war ich ein wenig gerissen und meine Hebi hat vor dem Nähen lokal betäubt!
Nach der zweiten Geburt hat sie SOFORT genäht. Da beieiner spontanen Geburt der Damm sehr komprimiert wird, ist er danach eine Weile schmerzunempfindlich. Ich habe trotz fehlender Betäubung gar nichts vom Nähen gemerkt!
Hebammen sind medizisches Fachpersonal, keine Metzger!
Viele Grüße
Susanne

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Ich denke schon, dass in vielen KKH's schneller geschnitten wird. Ich hatte bei beiden Geburten einen Dammschnitt und bei der 1. Geburt bin ich zusätzlich noch total gerissen. (3. Grades)
Allerdings musste es bei mir immer schnell gehen, da die Herztöne meiner Kinder sich nicht mehr erholt haben und stecken geblieben sind, da beide Sternengucker waren. Ansonsten ist die Dammschnittrate bei uns im KKH recht gering, so weit ich weiß, liegt sie ca. bei 18%.
Mir wäre ein Geburtshaus auch zu unsicher gewesen und wie sich ja im Nachhinein heraus gestellt hat, auch mit Recht. Aber eine PDA würd ich mir nie geben lassen, aber das ist natürlich jedem selbst überlassen.

Liebe Grüße

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Hallo,

die Dammschnittrate ist in Kliniken hängt ab von den Stationen die im KH mit drin sind. Wenn eine Uniklinik eine Frühchenintensivstation beinnhaltet dann ist dort die Rate viel höher als bei nem KH ohne diese Station. Bei Frühgeburten, Steisslagen und Zwillingsentbindungen wird eben eher geschnitten (wenn diese natürlich entbunden werden) als bei einer 0815 Geburt. Desshalb kann die Rate im Geburtshaus nur niedrger sein.
Die Schnittrate hat also nichts zu tun wie gut oder schlecht eine Klinik ist.
Mit der Kaiserschnittrate ist es ähnlich-Kliniken die BEL oder Zwillinge nicht natürlich entbinden und evtl noch Wunschkaiserschnitte anbieten haben da natürlich viel höhere Raten.
Ich denke nicht das ohne med. Indikation einfach unter der Geburt ein Dammschnitt gemacht wird-die Hebi versucht lieber den Damm zu schützen mit Akupunktur .....war zumindest in meiner Klinik so-man ist heute weg vom Dammschnitt und lässt lieber reissen.
Du kannst doch in der Klinik auch einfach mal solche Fragen stellen bei der Besichtigung.

Janine

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Hallo,
ich kann nur sagen, es kommt auch viel auf deine betreuende Hebi an.
Ich hatte einen Dammriss, und die Schamlippen waren wohl auch mitgerissen.
Meine Hebi (ist ne´Freundin von mir;-)) hat wohl gewartet, die Kleine kam nicht um die Kurve. Mit einem Schnitt hätte sie mir einige Presswehen erspart, aber so wartete sie ab und brauchte nicht schneiden worüber ich mehr als froh war.
Das Kind wäre eher dagewesen wenn sie geschnitten hätte, allerdings sprechen wir hier nur von einigen Minuten. So wurde eben gewartet und ich bin leicht gerissen.
Der Riss heilte sehr gut, wenn geschnitten wird ist meist auch Muskulatur mitbetroffen und das geht halt auch tiefer. Der Riss war nur oberflächlich.
Problem war nur die dusslige Näherei, die Ärztin nähte fast 45 Minuten. Ich habe nachher geguckt, das war so winzig und dafür diese Stickerei...... Mir wäre auch lieber gewesen meine Hebi hätte genäht aber das geht ja leider nicht....
Sagen kannst du natürlich das du keinen Schnitt willst, was draus wird......

Ich wünsch dir jedenfalls alles gute, kein Schnitt, kein Riß und alles ganz flott;-)

LG
Anja und Lilly (11.07.06)

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Hallo Anja1
Also ich wurde bei meinem ersten Kind auch geschnitten und bin dann noch gerissen, der Arzt meinte, ich hätte ihn ganz schön ins schwitzen gebracht soviel mußte er nähen. Ich hatte auch ganz viel Blut verloren. Was ich erwähnen möchte, ich hatte eine sehr erfahrene Hebamme. Bei meinem zweiten Kind hatte ich eine jüngere Hebamme, ein größeres Kind und mußte lediglich einen Stich über mich ergehen lassen. Dieser war auch nur nötig, weil meine Tochter mit ihrem Fingernagel hängen geblieben war und der Arzt es auch aus kosmetischen Gründen sinnvoll fand mit einem Stich zu nähen. So, bei meinem dritten Kind bekam ich einen Schrecken, als ein blutjunges Ding an mein Bett trat und sich mit den Worten " Hallo ich bin die Steffi, die Hebamme für den Tag" bei mir vorstellte. Ich dachte am Anfang es wäre wohl die Praktikantin. Aber wie oft muß man seine Meinung ändern, mir gings auf jeden Fall so. Dieses Mädel hat mich hervorragend betreut und durch die Geburt "geleitet". Sie hat mir genau gesagt wie ich pressen muß, immer mit Gefühl und so hat sie es geschafft ohne das ich gerissen bin oder geschnitten werden mußte. Auch habe ich, obwohl ich drei Kinder in 3,5 Jahren bekommen habe, heute keinerlei Probleme.
Ich wollte das einfach nur hier erwähnen, damit nicht jede Frau glaubt die jungen Hebammen hätten in der Beziehung nicht so viel auf dem Kasten wie ihre "alten" Kolleginen.
In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute
LG Bobby

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Klar kannst du im Krankenhaus den Wunsch äußern - die Frage ist nur, ob sie sich dran halten.

Ich habe das auch im Vorgespräch geklärt, aber dann wurde auch einfach geschnitten. Hatte es nicht mal mitbekommen, dachte nur nach der Geburt: Prima, ohne Schnitt. Da sagt die Hebamme: So, jetzt müssen wir noch nähen. #schock (hat aber ja nicht weh getan).

ICh habe dann auch gar nicht gefragt wieso und weshalb, war einfach nur glücklich mit dem BAby. Aber ich denke auch, dass es die Hebammen halt manchmal so machen, wie sie es gelernt haben und wollen dir die Geburt auch erleichtern.

LG Karin

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Hallo Karin!

Meine Hebi hat immer gesagt, wenn man den Schnitt nicht gespürt hat, dann war er richtig und notwendig. Und sie ist auch eine totale Dammschutz-Fanatikerin... *grins*

Lg, Jana

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Den Schnitt merkt man normal auch nicht, weil er in einer Wehe gemacht wird. Ich hatte dieses Glück nicht. Musste schnell gehen und da war keine Zeit mehr, die nächste Wehe abzuwarten und das bei beiden Kindern. Tat also dementsprechend super weh.

Liebe Grüße

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Hallo Finnya,

ich denke, die Krankenhäuser haben da so ihren festen Ablauf und da wird dann gerne mal vor eilig geschnitten oder man läßt reißen. Meine Hebi hat sehr lange im KH gearbeitet, bevor sie sich selbständig gemacht hat und sie hat mir einige Dinger von ihrer KH-Zeit erzählt.

Ich hatte eine Hausgeburt und habe dank meiner Hebi keine Geburtsverletzungen erlitten, da die Pressphase länger dauert und der Damm während der Geburt mit heißen Kaffee-Kompressen geschützt und gestützt wird. Es ist wirklich sehr angenehm und erleichtert auch das Pressen. Meine Hebi hat mich pressen lassen, so doll und so lange ich wollte ohne große Anweisung, wie man es im Fernsehen immer sieht, ich habe halt nach Gefühl gepresst und meine Hebi hat meinen Damm geschützt.

LG und klar kannst du entscheiden, was du möchtest und was nicht.

Julia + Coco 19 Mon. + Perle 16. SSW. (natürlich wieder eine Hausgeburt)

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Hallo Finnya,


ich habe im KH entbunden und mich für eine PDA entschieden.
Das doofe war nur , das die PDA zu lange wirkte so das ich bei den einsetzen der Presswehen nichts gespürt habe#gruebel
Dann hat die Kleene sich noch ungünstig gedreht das sie dann mit der Zange geholt werden musste.
Mein Damm ist gerissen und geschnitten wurden. Die wahre Hölle
Dammriss 3.Grades#heul und ich habe jetzt nach 4 Wochen immernoch mit zu tun.
Musste nämlich das 2te mal genäht werden, weil die 1ste Naht aufging.
Falls ich nochmal ein Kind bekommen sollte(momentan noch fraglich;-)) dann werde ich auf jeden Fall Dammmassage machen.

Bei mir ist es echt beschissen gelaufen, bin da eher die Ausnahme;-)

Lg
Sabrina mit Carla-Joelle

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zusätzlich habe ich auch noch viel Blut verloren. Hatte einen HB-Wert von 5,7#schock Ich sah aus wie ne Kalkleiste.
Die wollten mir auch Blutkonserven verpassen, wollte ich aber nicht.