Heultage wie lange ging es bei euch?

Hallo,

ich habe knapp vor Einer Woche entbunden.
Es war eine sehr kurze und heftige Geburt.
Von der ersten Wehe bis die kleine da war waren es gerade mal 4 Stunden. Wehen gingen sofort los mit 2-3 min. Abstand.
War Extrem überrumpelt weil ich davon ausging das die kleine erst im Januar kommt, weil meine Übungswehen verschwunden waren.

Leider kam ich sofort mit der kleinen auf die neo.
Hatte eine Anpassungsschwierigkeiten, dann eine Infektion bekommen die mir Breitband Antibiotika behandelt werden musste. Sie musste die meiste Zeit zur Überwachung in Babybett bleiben. Dann bekam sie zusätzlich noch eine Fette Gelbsucht. Wo sie 24h in einen Inkubator musste zur. Bestrahlung.

Milcheinschuss und heultage setzen zeitgleich ein vor etwa 3 Tagen.

Heute wurden wir entlassen und ich kann nicht mehr aufhören zu weinen. Nicht wegen negativen Dingen sondern eher ich bin hoch emotional. Hab das alles noch nicht verarbeitet. Das ich nicht mehr Schwanger bin und die Zeit jetzt vorbei ist. Obwohl ich wahrlich keine schöne Schwangerschaft hatte trauere ich nun und kann zusätzlich nicht glauben was da für ein süßes Ding ich nun mein Kind ist.

Ich weiß Heultage sind normal aber wäre dankbar über Eure Geschichten zu den Heultagen.

Ich fühle mich irgendwie unnormal weil außer meine Mama niemand darüber redet.

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Ich weiß nicht mehr genau wann das “endgültig” vorbei war.
Aber ich erinnere mich dass es nach 3Wochen auf jeden Fall noch da war und ich diese Weichheit dann auch vermisst habe als sie dann weg war.

Ich meine, ich schau auch jetzt noch oft mein Kind an und muss heulen, bin emotionaler als vorher. Aber eben nicht mehr ganz so weich wie ich am Ende der Schwangerschaft und die ersten Wochen mit Baby noch war.

Ich erinnere mich, ich habe auch geheult weil das alles nie wieder so sein wird, also nie wieder das erste mal sein wird, weil mein armes Kind in dieser Welt leben muss, einfach nur weil er süß ist, weil er lächeln konnte, weil sein Body nicht mehr gepasst hat, weil er beim trinken so süße Gerausche gemacht hat, weil och irgendwann sterbe und er dann traurig sein wird oder auch mal einfach weil ich halt heulen musste.

Mein kleiner ist jetzt fast fünf Monate alt.

Aber ja, das ist ja auch was ganz krasses was da passiert, das wäre denke ich seltsamer wenn man da nicht heulen müsste.

Bearbeitet von Lina19992
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Oh Mann, das klingt heftig und tut mir sehr leid. Wenn es dir nach der Geburt schlecht geht, können das die Heultage sein, die bald vorüber gehen, es kann aber auch eine postpartale Depression sein, für deren Überwindung du vielleicht Hilfe brauchst. Du kannst mal auf den Seite der Selbsthilfegruppe Schatten und Licht ein bisschen dazu nachlesen. Eine Geburt kann jedenfalls ein Erlebnis sein, dass einen ziemlich aus der Bahn wirft, hinzu kommen noch die ganzen Hormone. Du bist jedenfalls nicht alleine damit, viele Frauen haben nach der Geburt eine leichte Krise, etwa zehn Prozent entwickeln eine Depression. Ich habe das selbst auch durch, zum Glück mittlerweile überwunden. Bei Fragen gerne PN. Alles Liebe für dich!

Bearbeitet von Feldlerche
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Ich hab vor 3 Wochen mein 6. Kind bekommen und hatte erst gestern noch so einen mega heul Tag #winke
Ich hab alles in Frage gestellt, wollte ausziehen und meinen Mann verlassen und alle Kinder bei ihm lassen #rofl
Gestern hätte ich da nicht drüber lachen können, heute dafür um so mehr!
Es kamen bei mir immer mal wieder solche Tage, aber es wurde mit der Zeit sehr viel besser !
Fühl dich gedrückt! Du bist nicht alleine!
Hast du eine Nachsorge Hebamme? Mit der kannst du wunderbar darüber reden!

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Ohweh, unsere Geburt war auch schnell und heftig und auch mein Kleiner musste wegen Gelbsucht an Tag 5 auf Neo. Da begann das weinen, als wie einige Tage später nach Hause durften wurde es bereits besser. Ich kann dir zu Hause nochmal ganz viel bonding empfehlen, das hat meine Hebamme mit mir zu Hause noch tagelang gemacht weil sie meinte das fehlt uns. D.h. den kleinen bis auf Windel ausziehen, dich oben ausziehen und ganz viel Haut an Haut. Darüber eine Wolldecke und ich hab oft dabei noch dauergestillt.

Sie hatte wohl recht, dabei hab ich gekuschelt und gleichzeitig geheult. Nach 1-2 Wochen war es deutlich besser.

Ich drücke dir die Daumen

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Fühl dich gedrückt ❤️

Alles ganz normal soweit.

Ich war vor einem Jahr in der gleichen Situation, späte Frühgeburt im Dezember, ET wäre erst Mitte Januar gewesen, Kind auf der Neo mit den typischen Startschwierigkeiten, Temperatur halten, Trinkschwäche, Neugeborenengelbsucht.

Habe auch viel geheult. An sich ist die Geburt schon eine Ausnahmesituation (meine war trotzdem schön), dann noch die unerwarteten Umstände, Hormonchaos, etc.

Bei mir ging das so 2-3 Wochen, danach war ich emotional wieder normal stabil.

Erst einmal akzeptieren.

Falls du merkst, dass es nicht besser wird, sprich es bei Hebamme oder FA an.

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Fühl dich gedrückt. Ich weiß ziemlich genau wie es dir geht🫂🫂🫂
Meine SS war auch eine Nervenreise, viele Krankenhausaufenthalte, mehrmals wöchentliche Ultraschallkontrollen, zwei invasive Eingriffe um das Leben des Kindes zu retten, Geburt an 36+0 mit anschließendem Aufenthalt auf der Neo, Entlassung mit Heimmonitor und zwei weitere Krankenhausaufenthalte während der ersten Lebensmonate...
Die Heultage setzten bei mir auch pünktlich am dritten Tag mit dem Milcheinschuss ein. Ich habe geheult, geheult, geheult. Weil ich traurig war, dass ich keine normale Schwangerschaft hatte, weil ich gleichzeitig froh und traurig war dass die Schwangerschaft zu Ende ist, weil ich erst mal nicht mit meinem Baby kuscheln durfte, weil ich unbeschreibliches Heimweh nach meinen anderen Kindern hatte, weil ich so froh war dass er lebt und halbwegs gesund ist usw...Das schlimmste war nach etwa 10 Tagen vorbei, als wir nach Hause entlassen wurden; den ganzen ersten Lebensmonat war ich aber noch super emotional und man musste mich nur anpusten, dann flossen die Tränen. Emotional wieder stabil war ich als das Wochenbett um und der Wochenfluss versiegt war.

Mein Schatz ist nun 10 Monate alt, und es geht mir immer noch ab und an so, dass ich ihn ansehe und mir kommen die Tränen vor Glück und Dankbarkeit. Wenn ich am Krankenhaus vorbeifahre genauso, da schnürt sich bei mir alles zu. Bald stehen auch einige "Jahrestage" und natürlich der erste Geburtstag an, da kommt ebenfalls noch mal viel hoch und ich bin wieder näher am Wasser gebaut, und es gibt auch immer noch Tage, an denen ich super traurig bin, dass mein Baby so schnell groß wird und weil ich meine SS vermisse (und ich auch nicht mehr schwanger werden darf/soll) Alles komplett zu verarbeiten brauche ich glaube noch ein bisschen Zeit, aber ich denke dass ist auch ganz normal. Es geht definitiv nicht nur dir so!

Bearbeitet von Maximama90
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Alles Gute erstmal, da hast du ja was richtig starkes geleistet, sei stolz auf dich🤗

Die eigentlichen Heul-Tage waren bei mir so ab dem 4. Tag für einige Tage lang. Aber dass ich bei vielen Dingen sehr emotional und sensibel reagiere ist immer noch so (mein Sohn ist jetzt ein gutes Jahr alt). Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen, weil ich in meiner Schwangerschaft so furchtbar unzufrieden war und diesen Zustand leider so gar nicht genossen habe, obwohl ich eigentlich eine echte Bilderbuch-Schwangerschaft hatte ohne irgendwelche Komplikationen und bis ganz zum Schluss noch super fit und agil war. Das schlechte Gewissen darüber hat mich richtig fertig gemacht. Dazu kamen noch richtig viele -teils völlig irrationale - Ängste.

Was mir immer gut geholfen hat war, mit jemandem zu reden, der Verständnis hat. Bei dem die Geburt auch noch nicht ewig her ist und der sich da gut reinfühlen kann und deine Gedanken nicht lächerlich macht oder abtut. Lass eine Freundin kommen oder enge Familienangehörige oder telefonier mit jemandem.