Omas Macken - Zwischen "Dankbarkeit" und "ich halts nicht mehr aus"

ihr lieben - ich muss dampf ablassen und wüsste gerne, ob es mehrere mit solchen problemchen gibt.
es geht um meine mama.

just heute ,an ostern, ist es eskaliert, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe.

sie ist 78, wird immer schwieriger in ihren sehr festgelegten abläufen und manchmal ist es eben dann einfach schwer für mich als kind.

heute kam sie nachmittags vorbei - ostersonntag wie immer bei mir und den enkeln (10 jahre)

erst war es für sie unverständlich, dass die kids eier suchen wollen (sind doch schon 10! Und ausserdem wird es ihr dann zu spät für ihren kaffee).

dann haben sie und ihr mann ihren eigenen lkaffee, ihre eigene milch und ihren eigenen zucker ausgepackt, weil unsere sachen alle irgendwie nicht gut genug sind.

abends haben wir gekocht - dabei habe ich erfahren, dass ich die zitronen immer falsch schneide und die nudelform auch immer die falsche ist.

im anschluss haben sie dann ncoh ein kleine ostertütchen von meinen kids ausgepackt, in denen schokoherzchen aus dem biomarkt drinwaren: "oh, da ist leider sojelecithin drin.. das kann cih nicht essen".

Es ging den GANZEN nachmittag so, ich bin fast geplatzt.

dann besinne ich mich immer darauf, dass ich glücklich sein sollte, noch 2 halbweges gesunde eltern zu haben und die zeit mit ihnen genießen sollte. und es fühlt sich dann falsch an, die beleidigte leberwurst zu spielen oder mit ihnen zu streiten.

was tut ihr in so situationen? Darf man da auch mal sagen "stopp, bis hier und nicht weiter"? oder schluckt man das runter, weils lapalien sind und wer weiss, wie oft man noch ostern gemeinsam hat?

(Mein papa ist übrigens 87 und vollkommen stressfrei. die beiden sind geschieden. von ihm kenne ich so anwandlungen gar nicht)

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Joa, man wird halt im Alter „wunderlich“. Ich denke, jeder hat oder entwickelt über die Zeit die verschiedensten Macken. Ein Teil meiner Großeltern ist auch eher unflexibel und weiß generell alles besser als meine Eltern. Klar muss man nicht alles hinnehmen, Respekt ist keine Einbahnstraße.
ABER als Gastgeber eben nur spezielle Lebensmittel anzubieten wie Hafermilch und Birkenzucker, der muss mit einer gewissen Ablehnungshaltung leben, finde ich 🤷🏼‍♀️ Das schmeckt und verträgt nicht jeder. Ich bin bspw laktoseintolerant, diese Milch schmeckt aber meinen Schwiegereltern nicht. Bringt mich nicht um, normale Milch zu kaufen, mein Mann braucht sie dann auf. Andersrum bringe ich mir oft Milch mit, weil ich nicht erwarte, dass sich jeder in meinem Umfeld laktosefreie Milch zulegt. Ich bin auch sehr wählerisch beim Essen, das hat nichts mit Unhöflichkeit zu tun, ich mag nur einfach nichts reinzwängen, das ich nicht mag oder gar nicht vertrage.

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Puh für mich sind das keine Macken sondern ziemlich grobe Unhöflichkeit. Und ich würde mir das nicht allzu oft gefallen lassen. Würde deswegen auch keinen Streit vom Zaun brechen aber klar kommunizieren dass mir das so nicht taugt und ich keine Lust habe mich von dem bei mir eingeladenen (!!)Besuch so triezen zu lassen. Wären sie beleidigt, wäre mir das soweit egal. Das hat für mich nichts mit dem Alter zu tun. Und auch nichts mit Undankbarkeit. Undankbar ist für mich ein Besucher der alles kritisiert was ich ihm anbieten möchte.

Bearbeitet von LariLemon
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Danke.

Dazu muss ich ergänzen ,dass sie seit einem jahr fast manisch behauptet ,nichts mehr zu vertragen.
daher der eigene kaffee, die eigene milch (habe nur hafermilch) , der eigene zucker (habe nur birkenzucker), extra nudeln (habe nur vollkornnudeln).
Auch die Macarons zum Kaffee konnte sie nicht essen, dafür hat sie sich ein Brot mitgebacht und ausgepackt...

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Naja, du bist auch nicht besser. Nicht jeder mag und verträgt Hafermilch, Birkenzucker und Vollkornnudeln. Als Gastgeber sollte eigentlich eine bzw. Alternative zu Hause sein.

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Meine Schwiegermutter ist auch recht kompliziert, wenns ums Essen geht. Auch sie kam hier schon mit ihren eigenen Vorräten an. Ja mei, dann ist es halt so😅
Sie ist glücklich und mir ist es wurscht.

Ich habe übrigens die falsche Pfanne😜

Viele Jahre bin ich mit ihr einkaufen gefahren. Immer dieselben Nudel vom selben Hersteller in der selben Form mussten es sein. Wehe, die waren aus☝️😅

Mittags unterwegs sein ging gar nicht, weil sie dann ihre tägliche Suppe nicht hatte🤷🏼

Ich habs einfach akzeptiert. Wer weiß auf was wir in den letzten Jahren noch Wert legen?

Aber vielleicht verrätst du mir noch wie man Zitronen richtig schneidet? 😉

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ich danke dir, ja, genauso ist es hier.
seit monaten schlucke ich alles runter, manchmal ist dann eifach das fass voll.

eigentlich überwiegt mein verständnis, dass man im alter nun mal "seltsamer" und eigener wird, auch ich werde so sein...

zitronen für fisch habe ich immer in shceiben geschnitten - dann kann man sie nicht ausdrücken, es muss in viertel geschnitten werden :-)

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Also ich habe jetzt hier fast alles durchgelesen und finde halt, dass du auch eher von der norm/durchschnitt abweichst. Was überhaupt nicht schlimm ist, jeder darf so Leben wie er möchte oder kann mit seinen Intoleranzen.

Jedoch fände ich es auch blöd wenn ich bei jemandem zu besuch bin und die nur Hafermilch und Birkenzucker haben. Da würde ich tatsächlich für die Gäste Alternativen/normales in kleinpackungen anschaffen. Ich selber trinke zB gar keinen Kaffee, habe aber eine Nespresso Kapselmaschiene, zucker und Kaffeerahm zuhause, für meine Gäste. Und ja meine Mama bringt manchmal ire eigenen Kapseln mit, was ich völlig ok finde.

Und deine Art die Zitronen zu schneiden würde ich jetzt auch unpraktisch finden fürs Fleisch, weil man es in Scheiben halt wirklich nicht gut ausdrücken kann.

Soweit meine Meinung zu der Situation. Darum mein Tipp an dich: Leben und Leben lassen, du und sie haben beide ihre Eigenheiten. Solange du den Kontakt nicht abbrechen möchtest würde ich glaub auf dem Mund hocken.

Liebe Grüsse

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Solche Bemerkungen, was man alles falsch macht, treiben mich auch zum Wahnsinn.

Aber was das Essen und den Kaffee angeht: Lass sie doch ruhig. Ich vertrage auch viele Sachen nicht und das kann ziemlich schlimm werden. Das wissen aber alle Freunde und die Verwandtschaft. Entweder es ist dann etwas dabei, was ich essen kann oder ich sage im Vorfeld, dass ich mir etwas mitbringe. Das stört keinen und niemand hat zusätzlich Arbeit oder muss etwas für mich extra kaufen. Sollte doch alles kein Problem sein, wenn man sich so gut kennt 🤷🏻‍♀️

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Solche Macken hat meine Mutter auch.

Sie hat zum ersten Geburtstag meiner Tochter ihren eigenen Kuchen mitgebracht, weil sie auf Zucker verzichtet.

Wir waren heute bei ihr und der Oma (ihre Mutter). Waren angemeldet, dass wir um 10 kommen und nach dem Mittagessen wieder fahren. Ich habe angenommen, dass sie uns dann für das Mittagessen mit einplanen. Weit gefehlt. Meine Oma wollte meinen Mann dann ihre Roulade abtreten, da sie für meine Oma und meine Mutter jeweils eine Roulade aufgetaucht hatten.

Meine Reaktion? Ich habe gelacht und hatte meinen Mann vorgewarnt, dass sie vermutlich maximal für unsere Tochter mitkochen. Aber in dem Fall war selbst die Kleine nicht einkalkuliert.

Wenn ich mit der Kleinen zu Besuch bin, kommt es öfters vor, dass zum Mittagessen für zwei Erwachsene und ein Kind gedeckt ist. Sprich: für meine Oma, meine Mutter und meine Tochter. (Nein, ihnen geht es finanziell nicht schlecht)

Da ich das weiß, achte ich darauf, dass ich koche, wenn wir über Mittag dort sind. Dann ist für alle etwas da und auch spontan könnte noch z.B. meine Tante dazu kommen.

So sind sie halt.

Genauso, dass meine Mutter immer viel redet, man davon aber nichts versteht. Reden lassen. Sie ist happy und man hat nichts verloren, wenn man ein paar Stunden selbst die Klappe hält und sie sich Ausblubbern lässt.

Von daher finde ich es gar nicht schlimm, dass deine Leute auf ihre altbewährten Marken schwören oder die Schokolade ablehnen weil x oder y drinnen ist. Oder ihr Rhythmus ihnen heilig ist. Akzeptieren oder anders handhaben und das Genöle akzeptieren.

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In dem Fall bist hier du die mit den grössten Macken.

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Deine Mutter isst/trinkt also das was eher üblich ist und du bevorzugst speziellere Lebensmittel. Es kann ja auch jeder so leben und essen wie er möchte, aber meiner Meinung nach wäre es richtig für die eigene Mutter das im Haus zu haben, was sie bevorzugt.

Meine Mutter hat auch Hafermilch zuhause, weil meine Schwester und beste Freundin keine Kuhmilch vertragen. Wenn die beiden mal zu mir kommen, dann gucke ich auch, dass ich eine Alternative zur "normalen" Milch habe. Ich selbst bin offen für fast alles und nutze seit kurzem auch mal Hafermilch, weil ich mich sowieso selten und fast nie pur trinke.

Ich habe mal zwei Jahre vegetarisch gelebt, da wurde auch darauf geachtet, dass es für mich was zu essen gibt bzw. hat meine Mutter dann sogar generell fast nur so gekocht. Damals lebten wir noch zusammen.

Hier schaut jeder auf jeden, da muss sich niemand etwas extra mitbringen.

Und als meine Schwester Jahre lang viele Sachen nicht essen konnte, weil sie für sie nachdem sie Corona hatte, wie xxx geschmeckt haben, hat meine Mutter die selbstverständlich weggelassen, wenn meine Schwester bei ihr zum Essen war.

Mein Vorschlag wäre also, dass du für dich selbstverständlich Hafermilch und Birkenzucker nutzt, aber genau so selbstverständlich für deine eigene Mutter Kuhmilch und normalen Zucker im Haus hast. Das gehört für mich einfach dazu, wenn man Familie ist.