Babysitting bei Oma...- und Opa, der ein Alkoholproblem hat?!

Hallo in die Runde,

liest man die Überschrift zum Beitrag, wird sich jeder denken, die Frage stellt sich erst gar nicht, Babysitting in so einem Umfeld käme für mich nicht in Frage.

So denke ich auch.

Kurz zum Hintergrund...
Bereits letzten Sommer erzählte die Oma davon, daß der Opa nur noch Bier trinkt und Fernsehen schaut. Das er jeden Tag los geht um Kleinigkeiten zu kaufen, zBsp. Toilettenpapier und etwas zu knabbern....was dann aber zwanzig Euro kostet und auf dem Kassenzettel ansonsten alkoholische Getränke zu finden sind.

Vor kurzem waren wir bei den Urgroßeltern (beide geistig fit) und dort erfuhren wir, das die Oma und ihr Sohn versteckte leere Alkohol Flaschen unter dem Sofa, unterm Bett und im Keller fanden und diese ihm wohl provokant und um dem Opa mal die Augen zu öffnen- alle auf den Küchentisch gestellt haben (wir wissen nicht was dann da raus kam).

Nun ist es so, das wir Oma und Opa für ein langes Wochenende zum Babysitting bräuchten (vier Tage, drei Nächte).

Wie oben schon geschrieben, habe ich da mehr als ein ungutes Gefühl und möchte das nicht.
Wir haben gesagt, wir sprechen das mit dem Alkohol auf jeden Fall an.

Ohne das anzusprechen, hat mein Freund jedoch seiner Mutter bereits wegen dem Babysitting informiert und meint - es passt doch eh zu 99% seine Mutter auf und die wäre bei schönem Wetter doch eh den ganzen Tag im Garten und bei ihren Eltern.

Ich bin so wütend! Die andere Alternative, sie zur anderen Oma zur schaffen müsste organisiert werden, weil sie etwas weiter weg wohnt, wäre aber machbar.

Aber das anzukündigen, ohne vorher nochmal mit mir gesprochen zu haben ... und ohne die Alkohol Thematik anzusprechen und das abzuklären wie und was und überhaupt denn nun ist....finde ich nicht fair. Das oben genannte Alkohol Problem möchte mein Freund nun die Tage telefonisch mal zur Sprache bringen....

Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll....was ist, wenn er dann sagt, für ihn wäre das in Ordnung mit dem Babysitting, für mich aber nicht?

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Mir kann kein Termin auf der Welt so wichtig sein, dass unser Baby irgendwie in die Hände von Alkoholikern kommt, selbst wenn noch eine zusätzliche Person im Haushalt ist. Offensichtlich wird die Krankheit ja schlicht weg akzeptiert und nix getan.

Allein wenn ich lese unter dem Bett versteckt, ja super dann krabbelt das Kind dahin und hat dann die Flasche am Hals…

Für mich ist die Krankheit eine absolute rote Linie, ich würde die auch nicht mehr in ihrem Haushalt besuchen, die dürften zu uns kommen und da gibt es dann eben Nix.
Das mein Mann es ok findet käme hier nicht vor, aber selbst wenn dann würde ich den Termin sausen lassen und wäre selbst die Betreuung.

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Danke.
Ich dachte schon...bin echt überrascht, wie viele das zulassen würden? 😳

@ TE: Niemals.

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Wie alt ist denn das Kind um das es geht und wie weit seid ihr weg?

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Dann knapp anderthalb Jahre und wir sind gut 500km weit weg dann.

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Wo soll den das Kind schlafen? Habt ihr das schonmal ausprobiert? Bei uns wäre das mit 1.5 ausgeschlossen, dass das klappt.

Ich würde auf jeden Fall als Bedingung setzten, dass es nicht mit dem Alkohol-Opa im Bett schläft.

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Dann solltest du das akzeptieren, zumal die Oma auch noch dabei ist.

Was wäre denn, wenn dein Freund dir verbieten würde, dass deine Eltern auf das Kind aufpassen?

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Tja ja, ich habe ihm auch gesagt - er solle sich die Situation mal umgedreht vorstellen. Sicher wäre er dann auch nicht sonderlich begeistert...

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"Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll....was ist, wenn er dann sagt, für ihn wäre das in Ordnung mit dem Babysitting, für mich aber nicht?"

Ganz einfach, dann musst *du* jetzt eine neue Betreuung organisieren und den Grosseltern absagen. Dein Partner hat Recht, Oma ist ja auch noch da. Man kann die Thematik ja auch nochmal gezielt ansprechen und die Ängste mitteilen. Aber wenn du jetzt einfach ein Problem damit hast und es 'verbieten' möchtest, dann darfst du jetzt auch für Ersatz sorgen.

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In meinem Text habe ich erwähnt, daß für Ersatz gesorgt wäre, wäre etwas komplizierter und zu organisieren, aber machbar ....

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Na dann, go ahead.. Aber ganz klar dass es auch bei dir liegt, der inzwischen zugsagten Oma abzuagen und auch mit welcher Begründung.

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Mein papa hatte auch, vor seiner Erkrankung, ein alkoholproblem. Hat auch "nur" bier getrunken.

Meine Eltern hatten auch sehr oft meine Kinder (ja, trotz dessen) da, wie dein Freund schon sagt, meine Mama hat ja zu 100% aufgepasst.

Natürlich kommt auch dazu was den Kindern vorgelebt wird und das die da den opa nur betrunken erleben.
War bei uns tatsächlich nicht so da mein papa sich dann etwas zusammen reißen konnte. Vllt kann der opa das auch.

Ich würde es definitiv auch ansprechen.

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Hey,

Ich kann dich verstehen und finde es auch schwierig. Ich finde wenn ein Elternteil Probleme damit hat, sollte der andere es akzeptieren. Entweder du sorgst dafür, dass das Kind von wem anderes betreut wird, oder du redest nochmal in Ruhe mit deinem Freund und dann zusammen mit der Oma, damit klare Regeln aufgestellt werden.
Mir wäre wichtig, dass der Opa im betrunkenen Zustand, das Kind in Ruhe lässt, es nicht Bettfertig macht oder ähnliches. Damit das Kind den Zustand des Opas gar nicht erst mitbekommt. Wenn die Oma sowieso den ganzen Tag draußen/ woanders ist und nur zum schlafen heim kommt, dann gehts erst gar nicht ins Wohnzimmer zum Opa sondern direkt ins (Kinder)Zimmer zum fertig machen fürs Bett.
Wenn der Opa „nur“ vor dem tv sitzt, sich betrinkt und dabei nicht aggressiv oder laut oder sowas wird, dann kann man den Kontakt zum Opa ja recht gut vermeiden.

Mein Onkel war übrigens auch Alkoholiker, aber einer der still und ruhig dabei war. Meine Tante, also seine Frau und er haben ganz selten mal auf mich und meine Schwester aufgepasst, vielleicht 1-2x/ im Jahr für ein paar Stunden, da waren wir schon im Grundschulalter. Er hat halt heimlich gesoffen und uns in Ruhe gelassen, während meine Tante mit uns im Kinderzimmer oder so war. Haben keine Schäden davon getragen.

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Kinder haben so feine Antennen. Die nehmen getankte Personen ganz anders wahr. Und die können bedrohlich auf sie wirken, ohne dass sie pöbeln. Die Latte liegt da anders als bei uns grossen.

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Meine große wollte nie zum Opa und hat immer geheult. Dann hieß es so ist es immer bei ihm und kleinen Kindern. Ja das war als er noch mehr getrunken hat. Ich bin mittlerweile der Meinung dass meine Tochter das gemerkt hat.

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Wenn Opa bloß vorm TV sitzt und seine Bierchen trinkt, aber nicht ausfallend wird, könnte ich damit leben.
Zusätzlich ist die Oma mit dem Kind draußen und unterwegs. Es bekommt vom sitzenden Opa also gar nicht viel mit.
Irgendwann wird das Kind mitbekommen, dass Opa anders ist. Dann ist kindgerechte Aufklärung nötig. Doch das heißt nicht das Kind wird irgendwann ebenfalls zur Flasche greifen.
Mein Vater hat auch getrunken und aus mir wurde keine Trinkerin obwohl ich das täglich miterlebt habe.
Ansprechen würde ich es nicht. Ganz einfach weil es nichts bringt. Opa muss schon selbst davon wegkommen wollen. Oma hat die Wahl ob sie es hinnimmt oder nicht.

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Für dich ist es (zurecht) nicht in Ordnung und daher ist es keine Option! Ende!

Keinesfalls würde ich mein Kind dort lassen, schon gar nicht für 4 Tage und 3 Nächte. Für 2 Stunden würde ich vielleicht (aber auch echt nur vielleicht!) drüber nachdenken.

Und ich würde das genau so kommunizieren: der Opa trinkt zuviel, daher hab ich ein schlechtes Gefühl!

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Hm, verstehe ich das richtig? Die Problematik ist in der Familie neu? Oder jetzt nur nicht mehr "deckbar", wie es viele Jahre vorher noch ging?

Mein Schwiegervater ist schwerer Alkoholiker, die Eltern schon lange getrennt, hatten aber trotzdem viel Kontakt. Ich habe am Anfang (noch vor dem Kind) sehr auf meinen Mann geschaut, wie er damit umgeht. Er fuhr da eine ganz klare Linie, keine Anzeichen von Co-Abhängigkeit. Mein Vertrauen in meinen Mann konnte also schon vor dem Kind aufgebaut werden.

Wenn dir diese Phase noch fehlt, dann geht es eben mit dem Aufpassen (noch?) nicht. Und ja, dann mußt dich eben auch klar positionieren, das gehört dann dazu.