Omas Entscheidungsspielraum

Hey! Inwieweit haben eure Eltern oder Schwiegereltern Ebtscheidungsspielraum, wenn sie eure Kinder betreuen? Ich würde mir wünschen, dass die Großeltern schon ein bisschen ihr Ding machen, also auch mal anders entscheiden, aber so die grundlegenden Dinge eingehalten werden. Wir sind noch ganz am Anfang der Oma Betreuung. Unser Kind hat zeitweise sehr gefremdelt, die Oma war auch einigen Wochen krank. Nun sehen wir uns wieder regelmäßig. Oma und Opa waren mit unserem Sohn (8M) immer mal ein paar Minuten bei uns allein im Wohnzimmer und ein mal 10 Minuten spazieren. Nun haben wir mit der Oma besprochen, dass sie die nächstgrößere Runde mit ihm im Kiwa fährt. Das wären ca 20-25 Minuten. Es lief wohl gut. Kind war zufrieden, Sonne schien. Da hat sie sich überlegt die 10 Minuten Runde hinten dran zu hängen.
Tja, war wohl nen Ticken zu lang, denn sie kam mit nem völlig aufgelösten und weinenden Kind zurück. Er hat noch minutenlang arg in meinem Arm geweint.
Ich hätte mir gewünscht, dass sie gerade jetzt am Anfang nicht unabgesprochene Sachen macht, bin aber nicht sauer.
Eine Freundin mit der ich drüber sprach, sagte sie findet es total daneben von der Oma. Vertrauensbruch und Co.

Wie seht ihr das? Wie liefen bei euch die ersten Betreuungsversuche?

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Ich finde es eher komisch einen Spaziergang der Oma minutengebau zu tracken. Ob 20 oder 30 Minuten ist doch dann völlig egal so lange sie nicht plötzlich 2h wegbleiben.

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Genau. Auch großeltern werden noch "aus Erfahrung klug". Die Oma hat es selbst mitbekommen, dass es irgendwie nicht passte. Ob es aber unbedingt der längere Spaziergang war, muß nicht sein.

@ TE:

Werde mal ein bißchen lockerer. Gönn deinem Kind und seiner Oma bitte ihre Oma- Enkel- Zeit. Das ist auch wichtig. Kann das sein, dass du meinst, nur du als Mutter weißt, was gut und richtig für dein kind ist?

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Ich finde es toll, wie du damit umgegangen bist. Hast du das nochmal angesprochen?

Bei uns läuft das mit der Betreuung aktuell noch nicht alleine. Sie leben weiter weg und das macht es schwer. Meine Eltern betreuen den Kleinen bei uns daheim und ich gönne mir mal ein Bad. Im Kinderwagen traue ich das ihnen aktuell nicht zu aufgrund körperlicher Einschränkungen. Er will getragen werden, wenn er weint. Das können sie nicht mehr. Daher warten wir ab, bis er älter ist.

Es ist toll, dass du Hilfe hast. Nimm sie ruhig in Anspruch! Ich glaube fest daran, dass es für die meisten Kinder eine unglaubliche Bereicherung ist zu spüren, dass sie von vielen Menschen geliebt werden. Ausgenommen sind gerade hochsensible Kinder - das ist Typsache. Haben wir beides in der Familie. Mein kleiner neugieriger und offener Sohn ist eher Typ Löwenzahn. Mein wunderbarer sensibler kleiner Neffe ist Typ Orchidee. Das forderte die Eltern in der ersten Zeit sehr, jetzt mittlerweile blüht der Kleine auf.

Ich finde dein Verhalten toll. Fehler gehören dazu. Wiederholt sich das jedoch, dann geht das leider aktuell nicht.

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Sie hat es auch selbst noch angesprochen und war wohl ziemlich überrascht, dass es nicht so recht geklappt hat mit der Verlängerung und dass auch so heftig geweint wurde. Ich habe ihr gesagt, dass eben ein positives Ende des Spaziergangs schön gewesen wäre und dass wir es einfach noch mal versuchen

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Perfekte Reaktion von beiden.

Du hast dir was dabei gedacht es kürzer zu halten weil du den kurzen eben gut kennst und Oma hat gesehen dass da durchaus was dahinter steht und er anders reagiert als sie es gedacht hätte.

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Meine Mama is mit meiner Tochter (2-3 Monate alt) einmal "zu einem kleinen Spaziergang" los. Als sie zurück waren, viel später als gedacht und ich gehört hab, bis wohin sie gelaufen sind, hab ich sie für ihren Mut bewundert und sie neckisch als verrückt betitelt.
Ich selbst wäre niemals soweit gelaufen, weil ich Angst gehabt hätte, irgendwo auf halber Strecke stillen zu müssen und es war Februar und echt kalt und darauf hatte ich keine Lust. Es is aber alles gut gegangen.
Aber klar, hätte auch anders laufen können und dann hätte sie ein großes Problem gehabt.

Ich glaub ja, dass eure Oma draus gelernt hat und jetzt erstmal von selbst kürzere Runden wählt. Keiner will freiwillig ein schreiendes Kind haben.

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Wir haben die ersten Trennungen ähnlich wie im Model der Fremdbetreuung gemacht. Also waren wir immer in greifbarer Nähe maximal 5 Minuten entfernt.

Bei einer 10 Minuten Runde ums Haus, sind das ja auch circa 5 Minuten Abstand. Da wären wir entgegen gegangen um die Zeit noch zu verkürzen. Bei einer 20 Minuten Runde, wären es ja circa 10 Minuten bis sie wieder mit weinendem Kind zurück sein könnten. Das wäre mir zu persönlich zu lange für die ersten Trennungen.

Ob das Kind nun geweint hat, weil es 10 Minuten länger unterwegs war, oder weil der linke Schuh gezwickt hat, kann ja keiner sagen. Eigentlich ja gut, dass das Kind nicht schon bei der großen Runde mittendrin geweint hat, da hätte es ja lange warten müssen bis sie zurück sind.

Ich würde das ganze abhaken unter "blöd gelaufen" und wenn ihr eine sehr sanfte Eingewöhnung anvisiert, würde ich so 5 Minuten hinter ihnen mitgehen damit ihr immer in Greifweite seid.

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Interessante Idee mit der Eingewöhnung nach Kita Art.
Hast recht, hätte auch genau in der Mitte passieren können. Die Absprache war, dass sie sich dann eben beeilt. Dann ist man ja auch deutlich schneller als beim gemütlichen Spaziergang

Bearbeitet von Omasittet
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Aber die Oma versucht ja erstmal selbst das Kind zu beruhigen und bewegt sich in dem Moment vermutlich dann auch wieder Richtung Heimadresse und nicht weiter weg. Wieso soll man sich also nur 5 min entfernen? Das würde ja bedeuten sie ruft die älteren an sobald das Kind mal eine Minute weint?!

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Hm, meine Eltern sagen mir eigentlich immer, was sie mir den Kindern machen. Aber im ersten Jahr haben sie die Kinder eigentlich auch noch nicht betreut.
Eigentlich klappt es immer super. Nur was die den Kindern dann schonmal zu Essen geben... Das entspricht absolut nicht meinem Konzept. Wenn mein Papa schon meint, er hätte extra Saft geholt und ihnen Fruchtriegel statt Süßigkeiten geholt damit sie Gesundes da haben 😅

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Bei uns gab und gibt es keine Vorgaben!

Meine Mutter hat 20 Jahre lang Kinder betreut ( meine 2 Geschwister und mich). Warum sollte ich ihr Vorschriften machen. Die hat genug Fachwissen.

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Grundsätzlich hast du Recht. Aber ich kenne dieses spezielle Kind halt viel besser als sie. In manchen Sachen darf man mir auch einfach glauben, was funktioniert und was nicht

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Aber bei jedem funktioniert ja was anderes. Bei der Oma beruhigt sich das Kind anders als bei der Mutter. Nur weil man sein Kind zweifelsfrei besser kennt, kennt man kein Allheilmittel für jede Situation in jeder Konstellation.

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Ich finde es auch gut und richtig, wenn die Großeltern da einen gewissen Spielraum haben und einfach mal machen können. Meine Zwillinge sind inzwischen 2 und in den seltenen Fällen, in denen die Großeltern da sind (leben leider weiter weg) bin ich froh, wenn sie die kinder den Nachmittag lang übernehmen und ich da gar nicht groß mich einmischen muss.
Dass das Kind mal weint, weil der Spaziergang zu lang war oder weil es wegen irgendwas zornt und trotzt oder es mal hinfällt und sich eine Schramme zulegt passiert ja auch bei mir.

Voraussetzung natürlich, dass gewisse Grundlagen eingehalten werden. Wir haben zum Glück vernünftige Verwandtschaft und niemanden, der jetzt ohne Sicherheitsgurt fährt oder die Kinder mit Süßkram überschüttet oder meint, Passivrauchen schade ja nicht.

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Ich finde deine Freundin sehr befremdlich.

Ich gehe mal davon aus, wenn man sein Kind der Oma alleine anvertraut, hat sie bei einem selber oder dem Partner (je nachdem welche Oma es ist) wohl so einiges richtig gemacht, sonst würde man das Kind ja nicht da lassen.

Bei Oma gelten ihre Regeln. Darf sie da auf dem Bett hüpfen? Ok, bei uns nicht. Mal etwas mehr Naschen als wir erlauben würden? Klar, ist ja nur ab und zu etc.

Mir tun die Kinder immer leid, die bej Oma nicht mal anders sein dürfen und auch die Omas, die heutzutage bei den ganzen Übermuttis so sehr eingeschränkt werden.

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Das sehe ich grundsätzlich auch so. Mit der "vorgegebenen" Strecke, wars jetzt für den Anfang gut gemeint. Ich dachte halt das könnte ganz gut passen. Wenn es später problemlos klappt allein bei Oma zu sein, ist mir auch egal, wo sie langlaufen oder was im Detail gemacht wird

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Das war auch eher "gegen" deine Freundin gerichtet, die dabei fast eskaliert.

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Deine Freundin übertreibt total.

Bei uns war sowas Standard bei den Großeltern - war aber überhaupt nicht böse gemeint von ihnen.

Deine Mama dachte bestimmt sie tut dir was gutes wenn sie die Runde verlängert damit du paar Minuten länger Pause hast.

Wir haben bei unseren Kinder keine „Eingewöhnung“ gemacht, nach ein paar Wochen durften die Großeltern einfach das Baby mitnehmen zum spazieren.
Ich hab ihnen nur gesagt wann sie spätestens wegerm stillen zurück sein müssen.