Permanenter Geschwisterstreit. Suche Leidensgenossinnen zum Austausch

Man hört ja überall es ist normal, Geschwister streiten nunmal etc PP. Was ist nur, wenn diese Streitereien Überhand nehmen und das Familienleben sehr beeinträchtigen...
Ich habe zwei Töchter 5 und 8 Jahre.
Es geht hier schon seit Jahren extreme Streitereien, die uns Eltern an den Rand der Belastung bringt.
Im näheren Umfeld wird natürlich auch von Streitereien der Geschwister berichtet, ich habe hier nur den Eindruck, entweder leiden die Eltern nicht so sehr darunter wie wir mittlerweile oder die Streitereien sind wohl doch nicht so ausgeprägt wie bei uns.
Ich würde mich wirklich gerne mal mit Müttern austauschen wo es genauso belastend ist. Wie geht ihr damit um?

Ausprobiert um die Situation zu verbessern, haben wir schon so ziemlich alles. Auch haben wir uns schon externe Hilfen, Beratung und fachliche Unterstützung gesucht. Geholfen hat dies nur bedingt.
Über einen Austausch mit Leidensgenossinnen wäre ich sehr dankbar.

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Du schreibst nichts über die Auslöser, Situationen, euren Umgang damit.

Das würde ich als Erstes analysieren. Ggf. auch schriftlich (für euch): Wann wurde gestritten? Worüber? Wer hat angefangen? Warum hat der andere sich darauf eingelassen? Wie habt ihr reagiert? Wann war der Streit beendet? Was führte zum Ende? Wie war die Stimmung danach?

Also mal als Beispiel:
Streit heute um 15 Uhr. Beide Kinder spielen im Wohnzimmer. Schwester A hat Spielzeug, das Schwester B will. Schwester B nimmt ihr das weg. Schwester B will es wiederhaben und schreit/ beleidigt/ haut. Schwester A schreit/ beleidigt/ haut zurück. Eltern: Nehmen Spielzeug komplett weg/ geben Spielzeug Schwester A zurück und trennen beide räumlich (Schwester A soll erst mal im Kinderzimmer weiterspielen).
Stimmung ist schlecht, weil Schwester A sich abgeschoben fühlt und Schwester B wütend ist, dass sie das Spielzeug nicht bekommen hat.
Überlegung: Regel für Umgang mit Spielzeugen finden, die für solche Situationen passt.

Wenn ihr ein System von Auslösern und Verläufen habt, könnt ihr ja überlegen, ob man im Vorfeld etwas dagegen tun kann.

Bei euch fällt mir das Alter auf. 5 und 8 sind von der Entwicklung recht weit voneinander entfernt. Die eine ist schon in der Schule und darf und kann alles Mögliche, das die andere noch nicht kann und die andere ist eher noch viel bei den Eltern. Eine ist also evtl. eifersüchtig auf den vielen Elternkontakt, die andere auf Lob oder Fähigkeiten wie Lesen, die sie noch nicht in der Form schafft. Oder auf Freiheiten (alleine mit dem Rad los etc.), die sie in der Form noch nicht hat.Hier könnte man eventuell mal betonen, was jeder kann und wie viel Elternkontakt etc. jeder (auch die Ältere) hat.

Bei 5 und 8 müsste man sich doch eigentlich fragen, warum sie streiten müssen, ob nicht jeder "seinen Bereich" hat. Was für beide so interessant ist, dass es Stress darum gibt.
Wenn ihr das herausgefunden habt, müsste sich doch eine Lösung präsentieren, um den Stress zu vermeiden. Vielleicht nicht mal im Streit selbst, sondern im Vorfeld, in der Stimmung, in Regeln, die den Streit überflüssig machen.
Also wäre die Frage: Um was beneidet die Kleine die Große und umgekehrt? Bietet sich da eine Lösung an?

PS
Eine Frage wäre auch, ob Streits durch Langeweile ausgelöst werden. Man weiß nicht, was man machen soll, aber wenn sich die Kleine Schwester aufregt - oder die große - hat man ein Erfolgserlebnis und endlich ist mal Leben in der Bude. Dann wäre das Thema Umgang mit Langeweile und Beschäftigung während bestimmter Zeiten.

Bearbeitet von Toschkalee
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Hallo,

in dem Alter und mit dem Abstand ständig Streit seit Jahren erscheint mir tatsächlich eher ungewöhnlich, sowohl aus privater als auch fachlicher Sicht.

Du schreibst, die Situation belastet Euch als Eltern sehr, das ist nachvollziehbar. Für Eure Töchter ist das Ganze sicherlich ebenso anstrengend, die Konflikte als solche, jedoch auch, ihre jeweilige Rolle sowohl in den Auseinandersetzungen als auch in Eurer Familie insgesamt zu erfüllen.

Du schreibst, Ihr hattet bereits externe Hilfe/Beratung- in welcher Form denn? Aus systemischer Sicht könnte ggf eine Übertragung stattfinden. Interessant erscheint von außen betrachtet auch, warum die beiden Mädchen offenbar so extrem und andauernd miteinander konkurrieren.

Gibt es Gemeinsamkeiten, positives Erleben zu zweit als Schwestern? Vielleicht kann Euch in Eurer "festgefahrenen" Situation eine AFT (aufsuchende Familientherapie) weiterhelfen. Da wird auch systemisch gearbeitet, ggf. mit Aufstellung u.a. Methoden, um die Ursachen zu erarbeiten und entsprechend einen Ausweg zu finden/eine Veränderung der Haltung der einzelnen Familienmitglieder zu erarbeiten.

Euer zuständiges Jugendamt kann Euch diesbezüglich beraten, bzw. könntet Ihr die AFT auch als Selbstzahler buchen (je nach Budget) bei einem Jugendhilfeträger, der diese anbietet.

Wenn es miteinander zurzeit kaum funktioniert, dann ist das zwar schade, sollte jedoch auch nicht forciert werden. Falls es Deinen Mann und Dich entlastet, verbringt regelmäßig Zeit abwechselnd mit nur einem Kind. Und zwar möglichst so, dass die Kinder sich gut "auspowern" können, ohne anschließend völlig "drüber" zu sein. Vielleicht ist es auch möglich, dass sie abwechselnd einen Nachmittag bzw. Tag am Wochenende die Großeltern oder eine Freundin besuchen? Dennoch sollten kleine Zeitfenster wie Mahlzeiten u.ä. weiterhin gemeinsam stattfinden. Wenn z.B. einkaufen oder fernsehen oder was auch immer zu zweit nicht funktioniert, solltet Ihr das ohne große Kommentare den Kindern gegenüber aussetzen. Es kann z.B. jeder nacheinander eine Folge seiner Lieblingsserie schauen und jeder abwechselnd mit einkaufen gehen nach genau festgelegten Regeln.

Ich hoffe, das hilft Euch ein wenig weiter? Zwar bin ich keine "Leidensgenossin", kenne Euer Problem und die damit verbundene Belastung jedoch gut aus meinem beruflichen Kontext. Manchmal strebt man als Eltern unbewusst nach einer Harmonie, die in der Form aus unterschiedlichen Gründen vielleicht gerade nicht abrufbar ist. Macht Euch da tatsächlich mal auf systemische "Ursachenforschung", das ist durchaus auch anstrengend, aber auf eine andere Weise als Euer Alltag im Moment. Und auf jeden Fall sehr interessant und ganz oft hilfreich.

Alles Gute für Euch 🍀!

Bearbeitet von kleine1102
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Gibt es denn nie auch „gute“ Situationen? Wenn permanent (!) gestritten wird und die 2 sich absolut gar nicht verstehen, ist das definitiv nicht… „normal“ (wobei, was ist schon normal. Dann mögen sie sich vielleicht halt einfach nicht. Menschlich ist ihr Verhalten dann wohl normal).

Aber dass es als Familie belastet, verstehe ich.

Meine sind 5 und 1 und natürlich wird da viel „gestritten“ (= die Kleine macht Dinge, die die Große nicht will und dann wird entweder geheult, Weil was kaputt ist oder weil die Kleine nicht mitmachen darf). Aber es gibt auch genauso viele schöne Momente (die Kleine kuschelt sich an die Große, die Große hilft der Kleinen bei was, beide spielen zusammen).

Das positive scheint bei euch komplett zu fehlen. Daher verstehe ich sehr gut, dass es euch belastet. Grade, wenn nichts hilft.

Dann kann man nur akzeptieren, schlichten und die 2 möglichst trennen.

Ich hoffe, ihr findet noch eine Basis, mit der ihr alle gut leben könnt. Denn auch deine Töchter sind so sicher weniger glücklich…

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Bei uns ist es ähnlich! Ähnliche Alterskonstellation…und es geht mittlerweile echt an die Substanz! Morgen wird um die Decke auf dem Sofa gestritten, um das Glas auf dem Tisch, wer als erstes Zähneputzen darf…andersrum können sie auch stundenlang miteinander spielen und halten bei Streitereien mit Anderen zusammen. Wir versuchen bei Streit strikt zu trennen, alleine-Zeit mit uns einzurichten und viel rauszugehen. Ich hoffe, es verwächst sich.
Bei uns ist der ausschlaggebende Punkt die schreckliche Kommunikation. Die Kleine spricht nur in Befehlstönen, die große verliert sich oftmals in hysterisches Gezeter. Das Üben wir jetzt hier

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Danke für die Antworten..
Ich erkläre dir Situation gerne nochmal etwas detaillierter. Meine Töchter sind durchaus auch mal in der Lage schön miteinander zu spielen. Streitereien entstehen über den Tag verteilt sehr häufig, dazwischen sind natürlich auch mal Lücken (länger/kürzer) wo es geht. Wenn wir draußen unterwegs sind geht es auch meistens besser. Da gibt es zwar auch häufig Stress, aber am schlimmsten ist es Zuhause.

Der Streit hat sich in den Jahren schon verändert, früher war die große sehr aggressiv gegenüber der kleinen. Jetzt ist es eher ein dauerndes genervt sein und gekeife.
Wir haben methodisch sehr viel ausprobiert. Hatten viele Gespräche bei unserer Kinderpsychologin. Die große würde genauer unter die Lupe genommen da ehemaliges Frühchen, heraus kam ADS und Dyskalulie. Sie ist extremst sensibel und reagiert auf alles was die Schwester anbelangt ich denke dies ist dem ADS auch geschuldet.
Ansonsten hatten wir noch Erziehungsberatung, sozial pädagogische Familienhilfe die als Sonderpädagogin die Bindung der Geschwister nochmal professionell anging.

Getrennt mit den Kindern waren wir in den letzten Jahren hauptsächlich Unterwegs. Wir möchten den Fokus nun aber wieder mehr auf Familienzeit setzten. Unser Problem ist es auch diese Streitereien und das Geschrei zu ignorieren, damit die Kinder mehr lernen die Konflikte selbst zu lösen. Bzw auch konkurrieren in der auf Aufmerksamkeit von uns Eltern. Dies wurde uns auch geraten.

Ich suche hier im Forum mehr nach Austausch mit Gleichgesinnten. Wie schafft ihr das:lautstarke Auseinandersetzungen auch mal zu ignorieren. Wie haltet ihr "dicke Luft" in der Familie aus. Gibt es dadurch bei euch vielleicht auch mal Streit unter den Eltern...wie läuft dass so bei anderen?
Lieben Dank

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Wir kennen das. Unsere beiden (6 und8) streiten auch sehr, sehr oft. Da gibt es auch nicht eine Ursache, sondern verschiedene. Manchmal bin ich an dem Punkt, an dem ich sage, wir müssen wohl akzeptieren, dass die beiden sich niemals wirklich akzeptieren bzw. ein inniges Geschwisterverhältnis entwickeln. Dann gibt es aber auch gute Momente, Momente in denen sich die Große um ihren kleinen Bruder sorgt, oder der kleine Bruder der Großen ein kleines Geschenk macht.
Natürlich belastet es das Familienleben, aber anscheinend wechseln sich die Belastungsgrenzen bei uns gut ab. Wenn ich merke, dass ich das nicht mehr aushalte, ist mein Mann da, und umgekehrt, wenn bei ihm die Hutschnur platzt, kann ich noch ganz gelassen sein.
Urlaub ist ein ganz heikles Thema. Der letzte Sommerurlaub war die Hölle. Streiterei von morgens bis abends. Dieses Jahr probieren wir jetzt eine ganz andere Art von Urlaub aus, in der Hoffnung, dass die Streitereien weniger auftreten. Und ansonsten: Oma-Opa Tage, an denen einer von beiden hindarf. An Tagen zu Hause, wenn es gar nicht mehr geht: Für beide externe Spielpartner holen. (Wir wohnen gott sei Dank in einer Gegend, in der viele FreundInnnen wohnen, da hat immer jemand Zeit und Langweile). Und wie Du auch sagtest, Draussen ist es deutlich besser. Wie oft habe ich die Tage von der Kita bis zum Abendessen mit "Ausflügen" verbracht, weil da die Stimmung deutlich besser ist. Mein Mann gibt die Hoffnung nicht auf, dass es besser wird..ich weiß es aber nicht. Es wird anders, weil die beiden mehr ihre eigenen Wege gehen können. Aber besser? Definitiv habe ich mir das Leben mit 2 Kindern harmonischer vorgestellt. Manchmal frage ich mich auch, ob nicht ein drittes Kind für mehr Harmonie gesorgt hätte. Aber dazu ist es jetzt zu spät. Ich hoffe wirklich, dass die beiden im Erwachsenenalter noch ein Bezugsverhältnis zueinander haben.

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Hallo,

unsere beiden sind inzwischen 10 und 11.
Die Konkurrenz war und ist immer groß, da nützt es wenig, alles doppelt zu haben (bis hin zur Sofadecke) wenn mittags einfach nur eine Schüssel mit Suppe auf dem Tisch steht... oder das Haus leider nur eine Eingangstür hat...

Lautstarke Auseinandersetzungen ignorieren wir allerdings nicht!
Bei uns wird weder geschrieen noch geschubst, getreten etc. Eiserne Familienregel.

Wir mischen uns ein. Ständig.
Im Kindergartenalter/Anfang Grundschule haben wir uns auch noch in Spiel-Streits eingemischt. Haben uns das Problem schildern lassen (wem gehört hier was? wer spielt mit welcher Figur?usw). Oft war das Problem, dass sie irgendwas "getauscht" hatten, aber nicht geklärt, ob das dauerhaft oder vorübergehend getauscht wurde.

Tja, und wenn es zusammen nicht funktioniert, werden die Kinder getrennt.
Das ist echt effektiv. Eigentlich möchten sie nämlich gerne gleichzeitig Zähne putzen. Zusammen ins Bett gebracht werden. Miteinander spielen.
Aber wenn es Geschrei gibt (das macht uns Ohrenschmerzen, nervt uns, wir können uns nicht mehr unterhalten... das sind so unsere Gründen dagegen), eine Ursache nicht auszumachen ist, dann werden die Kinder eben getrennt. Dabei wird natürlich strikt ausgerechnet, wer wie viel Zeit von den Eltern bekommt, genau abgewechselt, wer anfängt usw.
Das macht hier niemandem Spaß, aber es funktioniert. So lange, bis die Mädels überzeugend versichern, es würde jetzt friedlich klappen.

Und mal ehrlich: je mehr sinnloses Gekabbel wir unterbinden, desto mehr positive Erlebnisse haben die Mädels. Und hängen dann entsprechend mehr aneinander.
Ich halte gar nichts davon, die Kinder das "unter sich" ausmachen zu lassen. Bei Freunden meinetwegen. Denn das kann völlig eskalieren - und wenn das Ergebnis dann ist, dass man sich halt nicht leiden kann, trennen sich die Wege. Für Geschwister ist das bei uns keine Option.

Übrigens haben wir hier tendenziell wieder eine schwierige Phase, weil die Mädels auf verschiedene Schulformen(Grundschule vs Gymnasium) gehen.
Das war schon mal so, als KiTa und Grundschule gleichzeitig dran waren.
In solchen Phasen vermitteln und trennen wir etwas mehr - aber grundsätzlich lieben unsere Mädels sich bei aller Verschiedenheit sehr. Wir werden oft um diese Geschwisterbeziehung beneidet: habt ihr ein Glück! Wir halten es nicht nur für Glück - wir haben auch viel dafür getan. Inklusive eigener Streitkultur überdenken, Diskussionen anleiten, die dann von den Mädels übernommen wurden (die können verhandeln wie auf dem türkischen Basar) usw. Funktioniert in unserer Familie übrigens seit 4 Generationen gut... Eltern haben immer viel eingegriffen und vermittelt, Geschwister haben in jeder Generation eine enge Bindung.
Wenn wir viel Streit zulassen, schaukelt es sich nur hoch. Unsere Erfahrung.

LG

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Meine sind 2 und 3 und streiten sich um Ressourcen:

Die Decke auf dem Sofa.
Die Puppe.
Das Essen.


Deswegen haben wir schlichtweg alles zweimal. Jeder kriegt seine Sachen und hat die des anderen in Ruhe zu lassen.
Sachen müssen nicht ausgeliehen werden. Wenn die Antwort auf eine Frage „nein“ lautet, dann hat das andere Kind es zu akzeptieren.
Wenn wir die Kinder aufteilen, unternehmen wir mir beiden Kindern gleichwertige Sachen: Ein Kind geht schwimmen, das andere darf bei Karstadt in der Spielzeugabteilung stöbern.
Fernsehzeit wird abgewechselt (alternierende Wahl der Sandmännchenfolge).

Eure sind älter und der Abstand ist größer. Mir erscheint es jetzt tatsächlich ungewöhnlich, dass so viel Streit entsteht. Worüber streiten sie sich denn?

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Meine Kinder sind auch absolute Streithälse, aber wir haben es generell tatsächlich gut im Griff. Da ihr aber schon alles ausprobiert habt, brauche ich ja nicht mehr schreiben was bei uns hilft - da es bei euch ja scheinbar nicht hilft.
Ich kann aufjedenfall verstehen wie sehr euch das belastet. Am besten trennen soviel wie möglich!

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Oh ich fühle dich! Hier hast du eine Leidensgenossin 😅

Meine Jungs haben 3,5 Jahre Abstand und ich war oft am Rand der Verzweiflung.
Wie bei euch: sie konnten nicht miteinander aber auch nicht ohne einander. Spielten schön und im nächsten Moment eskalierte alles total.

2 Faktoren trugen meiner Meinung nach dazu bei, dass es immer so extrem wurde:

1. Der Kleine wollte unbedingt mindestens so viel können wie der Große, versuchte sich ständig in Wettbewerb zu stellen. Er hatte oft einen unmöglichen Befehlston gegenüber dem Großen und wollte sich auf Biegen und Brechen zum "Chef" Aufschwungs.

2. Der Große war ziemlich genervt vom Kleinen und konnte dann auch fies werden.

Als sie so alt waren wie deine, war es besonders schlimm. Hier wurde es tatsächlich mit dem Schuleintritt des Kleinen besser. Wahrscheinlich weil er sich dann nicht mehr so "klein" fühlte. Jetzt sind sie 7 und 10 und es ist eigentlich sehr harmonisch geworden. Klar streiten sie sich mal, aber zu 90% der Zeit hocken sie friedlich und einträchtig in einem der beiden Zimmer.

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Ich habe gerade gelesen die Große hat AdS?
Ist das gesichert? Also alle Tests durch? Bekommt sie Medikamente? Therapie?

Mein Sohn hat auch ADS mit LRS, also heute sagt man ADHs ohne hyperaktivität. Und ja… er braucht sehr viel mehr Ruhe und rückzugsmöglichkeiiten als Kinder ohne ADs. Krach macht ihn wahnsinnig. Gekreische erst recht. Er reagiert in solche. Stresssirutionen auch mit Streit ja und Flucht, was sein bruder letztlich mehr aufstachelte.
Seit 2 Monaten nimmt er medikinet, bedingt durch seine starken konzentrationsschwierigeiten. Er ist jetzt in der Lage, Streitigkeiten auszudiskutieren. Das gab es vorher nie. Er kann jetzt klar benennen was ihn stört und kann sich verbal gegenüber seinen bruder äußern, ohne gleich an die Decke zu gehen.
Was ist sagen will, der Grund bei euch ist letztlich mit Sicherheit, dass min. Ein Kind ADS hat, damit eben völlig over the top reagiert oder fluchtartig Dinge tut, die letztlich zu Streit führen. Solange ihr keine Medikamente einsetzt ist es wichtig sie schnell aus den Situationen zu nehmen. Aber leider wird es das Problem an der Schule ggf. Auch irgendwann geben. Das ist ja leider das Problem, das Kinder mit ad(h)s sensibler reagieren und die jeweilige ungebung (Lärm, viele Menschen) das ganze noch verschärfen.

Bearbeitet von sunberl