Reboarder und andere Meinungen…

Hallo ihr lieben,
Ich glaube ich weiß gar nicht so genau was ich mir jetzt erhoffe, aber vielleicht muss ich mir einfach Luft machen und andere Sicht bekommen.

Kurz zur Situation. Mein Kind ist frisch 4 Jahre alt und fährt seit Geburt rückwärts im Auto mit. Schon damals begann die Nörgelei meiner Mutter das man da ja nichts sehen könne was sich mit der Zeit zu „Hast du mal gesehen wie eingequetscht sie da sitzt?“ entwickelt hat. Ich habe viele Diskussionen darüber geführt, sie war sogar mit zur Beratung bei den Zwergperten.
So, ich habe jetzt immer auf Durchzug gestellt- es ist okay wenn du mir einen Ratschlag geben willst aber ich entscheide welchen ich mir annehme.
Damit sind wir bisher auch gut und friedlich gefahren. Wir wohnen in einem Haus in getrennten Wohnungen. Ich stecke meine Grenzen wo ich denke, das sie nötig sind, weiß aber auch das es bei Oma durchaus auch mal Ausnahmen gibt und es eben nicht alles nach meinen Vorgaben läuft. War bisher okay und gut für alle Beteiligten, da sich an mir wichtigen Dingen immer gehalten wurde und mir klar ist das es woanders nicht immer so wie zuhause läuft.
Nun gibt es einen 2 reboarder für Omas Auto, da Kind auch mal alleine mit Oma unterwegs ist.
Ich habe immer ganz klar die Haltung gehabt, wenn es möglich ist, soll die Kleine rückwärts fahren und auch der Reboarder bleibt rückwärts bis sie rausgewachsen ist. Der Reboarder ist bis 19,5 kg bzw 105cm ausgewiesen. Die kleine ist zierliche 98cm und lange nicht an 17kg dran. Also noch Puffer vorhanden.

Und nun erfahre ich das es gestern vorwärts gefahren ist… die kleine erzählte es ganz fröhlich, soll sie. Bin ja froh das sie mir soetwas von sich aus erzählt . Ich ließ mein Kind erzählen und antwortete das es bestimmt aufregend war. Damit war das Thema fürs Kind okay und sie spielte weiter. Meine Mutter sah meinen Blick und direkt ging die Diskussion (oder Verteidigung?) los… das wäre doch für die beinhaltung viel zu eng und verkrampft und wie ich mich fühlen würde so sitzen zu müssen. Sie war sehr von ihrer Haltung überzeugt, ich kam quasi nicht zu Wort. Und ganz ehrlich? Ich bin gegangen mit der kleinen und da rief sie mir noch hinterher ich solle mal drüber nachdenken… kann die kleine nichts für seh ich jetzt auch und tut mir leid für beide.
Ich bin wütend. Sauer das sie sich so über meinen Wunsch hinweggesetzt hat. Ich fühle mich übergegangen und das gefühlt in einer Sache, die nicht ihre ist…

Klar das wir uns noch mal aussprechen müssen… es ist so müßig und ich bin fertig weil es das erste Mal gewesen ist…

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Ich verstehe, dass es dich ärgert.

Aber ganz ehrlich? Sie hat sich 4 Jahre lang dran gehalten - und dein Kind ist wirklich schon sehr nah an der Grenze dieses Sitzes. In dem Alter und bei der Größe kann man durchaus diskutieren, ob der Sicherheisaspekt den Ergonomieaspekt noch so überwiegt. Zumal sie das Kind ja nicht ungesichert oder in einem veralteten Sitz hat fahren lassen, sondern "nur" vorwärts, was in dem Alter längst zulässig ist. Der ADAC empfiehlt Reboarder bis 2 Jahren, die habt ihr ja längst geknackt.

Ich bin ja ein Befürworter von "Choose your battles". Und da sie wirklich schon groß ist, würde ich hier definitiv nicht mehr in den Krieg ziehen, sondern das unter "Macht Oma anders" verbuchen. Natürlich kannst du ihr trotzdem nochmal klar machen, dass du eigentlich anderer Meinung bist. Aber Streit würd ich deshalb nicht anfangen.

Bearbeitet von edge-of-reason
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Ich bin auch ein Freund von Chosde your battles.
Aber das ist eins.

a) Die Oma hat neu einen eigenen Sitz. Heisst sie hat die letzten Jahre eben nicht regelmässig das Kind rückwärts gefahren. Sie hat ständig dagegen gestänkert und jetzt mit frischer Option auch prompt vorwärts gestellt.
b) nicht Schoko, oder Fernseh Zeit, sondern ein sicherheitsrelevante Thema
c) sie tritt am raus gehen noch nach.

ich persönlich würde das Privileg zum Autofahren zurücknehmen. Sie will nicht hören, sie kann nicht fahren. Mit der klaren Ankündigung, dass auch Alleinzeit wegfällt wenn sie sich entscheidet, vorsätzlich weiter Sicherheitsthemen zu sprengen.

Wer meine kleinen Kinder hat muss sich vertrauenswürdig verhalten. Wer das nicht kann (oder hier: will) der hat sie nicht.
Daher würde ich hier klar die gelbe Karte ziehen. Die ist überwiegend verbal mit der situationsbezogenen Einschränkung des Auto fahrens. Und auch die rote skizzieren, die auf die gelbe folgt.

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Ich persönlich finde (häufige) Schokolade langfristig schädlicher als das leicht erhöhte Sicherheitsrisiko im (ohnehin unwahrscheinlichen) Fall des Falles.

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Meine Kinder fahren vorwärts, aber ich verstehe, dass du sauer bist, denn es geht ja eher um den Vertrauensbruch und den Egoismus deiner Mutter. Daran würde ich mich auch stören, denn wenn etwas vereinbart war, kündigt man es nicht einseitig und ohne Absprache auf.

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Hallo , ich kann dich verstehen das du sauer bist. Du bist die Mama und gibst die Regeln vor, daran haben sich die Omas zuhalten.

Genauso würde ich es ansprechen.

Ob man ein Kind rückwärts fahren sollte oder nicht, steht hier nicht zur Debatte.

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Joah kann man machen sagen mein Kind meine Regeln, dann hat man nur bald niemanden mehr, der auf das Kind aufpasst oder mal Aushilft.
Es gilt hier ganz klar, Omas Haus/ Verantwortung ihre Regeln. Solange es nicht um fahrlässig gefährliches Sachen geht.
Wenn man will das alles immer 100% so läuft wie man es als Mutter will, muss man sein Kind 100% selber betreuen.

Und ein Kind das mit 4 mal nicht mehr rückwärts fährt ist nicht fahrlässig oder gefährlich.

Bearbeitet von schnattchen15537
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Hundert Herzchen

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Ich finde es übertrieben deshalb ein Faß aufzumachen. Klar ist es doof, wenn sie sich nicht an deine Regeln hält, aber machst du bei allem so ein Stress, was nicht deinen Regeln entspricht?

Dein Kind ist 4 und nicht mehr 4 Wochen alt. Ich bin auch ein Fan von Rückwärts fahren, aber meine Mittlere hat mit 3 immer ein riesen Theater gemacht, also fährt sie seit dem vorwärts.

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Ich kann dich verstehen. Wenn man sich eingelesen hat und eben weiß, dass auch mit 4 ein Reboarder deutlich besser ist, ist es schwer, das zu akzeptieren.
Allerdings, als ich mal wieder ne Krise hatte, hat mein Mann zu mir gesagt "Ganz ehrlich, du fährst hier in einem 20 Jahre alten Ford Fiesta rum und beschwert dich über meine Mutter im 5er BWM. Auch vorwärts gerichtet ist unser Sohn deutlich besser geschützt als bei uns. Und wenn dir die Sicherheit unseres Sohnes keine 30.000€ wert ist, dann lass die Diskussionen einfach."
Also ist ist unser Sohn mit 4,5 bei der Oma dann vorwärts gefahren. Einfach fiel es mir nicht, aber Streit und Diskussionen sollte man sich für die wirklich wichtigen Themen aufheben - und auch wenn es einem als Kleinkindmama so vorkommt, es gibt und wird auch noch deutlich wichtigere Themen als Reboarder geben.

Bearbeitet von Dmdmd
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Mmh, ich finde ehrlich gesagt, der Vergleich deines Mannes hinkt etwas.
Es ist ja auch immer die Frage, was KANN jemand zur Sicherheit beitragen.
Ein Auto fahren, dass mal eben 60-70 Tausend Euro kostet (wenn man jetzt vom Neupreis ausgeht) KANN nunmal nicht jeder, auch wenn er es - nicht nur aus dem Sicherheitsaspekt - gerne würde.
Den Kindersitz rückwärtsgerichtet fahren anstatt vorwärts, hätte die Oma aber ohne Weiteres machen KÖNNEN.

Ich finde schon, dass man sich da fragen kann 1. Warum sie das gemacht hat, obwohl sie zum einen wusste, dass es sicherer ist und zum anderen, dass es der Mutter des Mädchens wichtig ist und 2. ob sie die Mutter grundsätzlich in ihren Entscheidungen nicht ernst nimmt.

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Das ist halt kein gutes Argument. Der Reboarder schützt das Kind vor Wirbelsäulenverletzungen, die durch die Trägheit des kindlichen Kopfes bei einem Frontalaufprall zustande kommen. Ob der kindliche Kopf sich in einem BMW oder in einem Ford Fiesta befindet, ist egal (gleiche Geschwindigkeit vorausgesetzt).

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Ihr streitet euch ernsthaft darüber, ob ein 4-jähriges Kind vorwärts oder rückwärts im Auto sitzt? Schön, wenn man sonst keine Probleme hat. Sachen gibt's!

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Was hier wieder für Antworten kommen 🙄
da geht's doch nur um eigene Meinung zum Thema Reboarder.

Man kann vom Rückwärts fahren halten, was immer man will, aber sicherheitsrelevante Dinge geben die Eltern vor und daran hat sich mmn jeder zu halten, ohne jede Diskussion.

Hier geht's nicht um den blöden Schokoriegel, der zu viel war oder die 20 min länger TV-Zeit bei Oma, sondern um das sichere Fahren im Auto.
Und da hat die Oma nicht zu diskutieren oder gar, noch schlimmer, die Vorgaben der Eltern zu ignorieren. Egal wie nah das Kind an der Grenze zum Vorwärtssitz ist.

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Bei einem 4-jährigen Kind ist es eben nicht sicherheitsrelevant, sondern eine reine Befindlichkeit. Ein Streit darüber ist deshalb bloß Prinzipienreiterei und nicht wirklich sinnvoll. Wenn man sonst keine Probleme hat...

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Rückwärtsfahren ist aber in jedem Alter und in jedem Gefährt sicherer..

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Eigentlich bin ich deiner Meinung.

Vor allem geht es nicht, dass deine Mutter entgegen eurer Absprache eigenmächtig den Sitz umstellt, wo sie ganz genau weiß, dass du es nicht willst.
Ich würde erwarten, dass meine Eltern mir das vor der Fahrt sagen, sodass ich die Möglichkeit habe, dann dankend abzulehnen und mein Kind halt selbst zu betreuen.

Jetzt kommt das Aber: ich kenne eure Autos nicht.
Könnte es denn sein, dass die Oma vielleicht ein bisschen Recht hat, damit dass eure Tochter "eingequetscht" sitzt?

Unser Sohn ist genauso groß (aber erst drei geworden) und ehrlicherweise finde ich unseren Reboarder in meinem Auto mittlerweile nicht mehr so toll für die Beinfreiheit.
Er sitzt jetzt nicht mit den Knien an den Ohren, aber ich finde tatsächlich schon, dass da ein bisschen zu wenig Platz für die Beine ist.
Wir stellen aber auch demnächst um auf ein größeres Auto, da werden wir dann neu entscheiden.

Mein Vater hat das vor kurzem nämlich auch angesprochen (aber auf humorvolle Art) und seitdem sehe ich es jedes Mal.

Aber unabhängig davon hätte deine Mutter dich vorher informieren müssen, so meine Meinung.

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Ich verstehe deine grundsätzliche Haltung; unsere Kinder fahren noch länger rückwärts (und bevor jemand "Platzmangel" schreit: Es gibt Sitze, die dafür konzipiert sind, dass man bis ca. 7 Jahre rückwärts fährt - und nein, unsere Kinder leiden nicht, sie kennen es nicht anders, sie sehen hervorragend). Du kannst ihr irgendeinen Artikel raussuchen, bevorzugt ADAC (dem, Stiftung Warentest und er Apotheken-Umschau glauben Eltern alles :-D ), wo genau drin steht, wie viel sicherer es ist, dass die Kinder diese Beinhaltung mögen und so weiter. Ob das was bringt - keine Ahnung.

Letztlich ist die Frage: Wie weit willst du gehen? Willst du ihr androhen, dass das Kind nicht mehr mitfahren kann? Das müsstest du dann auch durchziehen. Eskalationsstufe dunkelrot. Ich würde wahrscheinlich einfach sagen: "Mutter, ich würde mir wünschen, dass du dich bei diesem Thema nach unseren Vorstellungen richtest. Ich kann nicht kontrollieren, was ihr macht, aber ich hoffe, dass ihr unsere Bitte ernstnehmt. Genau wie ihr das von euren Eltern erwartet habt, die ja auch nicht alles toll fanden, was ihr mit uns gemacht habt." Vielleicht kommt man damit weiter als mit Diskussionen. Wenn ihr sonst locker seid und Oma und Opa machen können, was sie wollen, hilft es vielleicht.

Es erinnert mich an eine Debatte auf dem Weihnachtsmarkt, wo mir ein wildfremder Opa so richtig Licht ans Fahrrad gemacht hat - ob ich verrückt sei, mein Kind in eine Trage zu stopfen, man müsse sich nur mal diese Haltung ansehen, ich würde es kaputtmachen, aber diese jungen Dinger heute (ich war Mitte 30, aber danke für das Kompliment :-D ) würden ja immer alles besser wissen...