Mehrgenerationenhaus mit Schwiegervater, habt ihr Tipps?

Der Schwiegervater hat meinem Mann angeboten ihm das Haus zu überschreiben.
Es gibt oben eine Wohnung in die er einziehen würde, wir könnten dann unten im Haus wohnen.

Jeder hat seine eigene Wohnungstür, eine gemeinsame Haustür mit Flur/Zugang zum Keller.

Jetzt können wir überlegen ob wir das wollen.

Generell sind wir nicht abgeneigt aber es gibt da auch noch so viel zu besprechen.

Habt ihr Erfahrungen was man im Vorfeld schon klären/absprechen sollte damit es hinterher nicht zu Problemen kommt weil irgendwas nicht bedacht wurde?


Ich würde gerne eine Liste machen was uns wichtig ist, bisher stehen da hauptsächlich Dinge drauf die mit Privatsphäre zu tun haben...


Danke für eure Tipps!

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Wird dann von euch erwartet, dass ihr euch um den Vater kümmert/pflegt? Hat er lebenslanges Wohnrecht? Gibt es einen Garten, wie wird der genutzt werden, wer ist zuständig?
Magst du ihn/er dich?

Für mich wäre es nichts....

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Wir hatten vor einigen Jahren schon einmal drüber gesprochen dass wir uns um ihn kümmern werden, so gut wie wir können. Im Fall der Fälle müsste wohl trotzdem ein Pflegedienst kommen da wir ja auch arbeiten und nicht immer Zuhause sind.

Für uns ist klar, wenn wir da einziehen kümmern wir uns um Erdgeschoss und Garten, haben da dann aber nicht nur alle Pflichten sondern auch Rechte.
Das muss der Schwiegervater dann natürlich auch so wollen.
Im Garten wäre es wahrscheinlich gut für ihn eine Ecke abzutrennen damit er auch Mal raus kann ohne direkt bei uns zu sein.

Ein Wohnrecht hat er.

Das Angebot kam auch quasi gerade erst, es gibt noch sehr viel zu besprechen, wer sich was wie vorstellt.

Hast du denn Mal so gewohnt und hast Erfahrung?

Als Kind haben meine Großeltern nebenan gewohnt, für meine Mutter war das nicht immer einfach.

Wir mögen uns, das wäre kein Problem.

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Ich hab es bei meiner Tante miterlebt, solange meine Grosseltern noch einigermaßen fit waren, ging es, bis auf ständig gute Ratschläge und Kontrolle noch, aber als sie anfingen, abzubauen, bestand das Leben meiner Tante nur noch aus den Großeltern.

Ich mag meinen Vater auch sehr, aber mit ihm zusammen leben (auch wenn es getrennte Wohnungen sind) möchte ich nicht (er übrigens auch nicht). Wenn ihr das könnt, dann tut es 🙂

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Liebe TE,

da würde ich vorsichtig sein. Wie tickt denn dein Schwiegervater? Normalerweise würde ich davon Abstand nehmen, wenn man dann plötzlich Pflichten entstehen, wie z.B die Pflege des Schwiegervaters (davon rate ich dringend ab).übernehmen.

Sind es mehr Pflichten als Rechte, dann lass es lieber sein.

LG Hinzwife

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Hast schlechte Erfahrungen gemacht was die Pflege betrifft?

Also um ihn kümmern wollen wir uns schon, auch ohne bei im zu wohnen. Sollte richtige Pflege notwendig werden müsste man sich einen Pflegedienst suchen, wenn das nicht (mehr) reicht bleibt nur das Heim. Wir müssen ja auch arbeiten und können keine 24/7 Betreuung leisten. Da muss man natürlich genau kommunizieren welche Vorstellungen beide Seiten haben.

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Ich schicke dir eine PN

LG Hinzwife

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Das offensichtliche.. Wie finanzielles, Wohnrecht, Garten Nutzung... Kann sicher im Vorfeld abgeklärt werden.

Viel schwieriger stelle ich mir vor dem SV sagen zu müssen dass er z. B. Nicht immer anklopfen und Einlass erwarten darf. Das ist zwar für mich selbstverständlich aber eben nicht für jeden. Müsste ich das im Vorfeld klären wäre das schon ein k. O. Kriterium.

Beim zwischenmenschlichen hast du ja schon deine Erfahrung mit ihm gemacht. Beim zusammen wohnen werden negative Punkte sicher verstärkt.

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Ich kann nicht genau sagen ob er immer Einlass erwarten würde, das wäre für uns ein No-Go.


Klar Wohnrecht, Finanzen etc. muss vorher geklärt werden.

Danke für deine Antwort.

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Mein Grossvater hat immer über uns gewohnt. Er hat dann auch das Haus an meinen Vater überschrieben und er hatte weiterhin Wohnrecht. Bis zu seinem Tod hat er dort gewohnt. Also als grösstes Problem sah ich, dass er sich nicht helfen lassen wollte. Klärt ab, in welchem Fall er in ein Pflegeheim würde und wann die mobile Pflege (weiss nicht wie das in DE heisst) ausreicht und wie häufig die kommen würde und was ihr in welchem Fall übernehmen würdet. Mein Grossvater wollte nicht aus der Wohnung raus, konnte es dann aber irgendwann auch nicht mehr wirklich. Er hat sich nicht gewaschen, seine Kleidung nicht, hat nicht richtig gegessen usw. Er tat mir richtig leid, aber es durfte auch niemand Externes kommen und helfen. Ansonsten hat es eigentlich gut geklappt, man musste ihm einfach einbläuen, dass er nicht einfach in unsere Wohnung reinkommen darf, ohne zu klingeln 😅 Weil wir drei Mädchen waren, war leider sein Interesse an uns recht klein, das finde ich im Nachhinein recht schade. Ich hätte gerne mehr Zeit mit ihm verbracht, aber er war mir recht fremd, hat mich als Jugendliche sogar mal nicht erkannt…

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Ja, dass mit der Pflege ist definitiv ein Punkt der vorher geklärt werden muss.

Wenn der Opa so wenig Interesse hat ist das wirklich sehr schade, ich hatte auch so einen. Da wir kein Kind haben ist das bei uns aber kein Thema.

Einfach reinkommen geht gar nicht. Auch wenn man klingelt darf man nicht immer Einlass erwarten...

Danke für deine Antwort!

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Ich finde es immer schwierig, dem "alten Teil" in so einer Konstellation die obere Wohnung anzubieten, sofern man da nicht Richtung Lift usw. unkompliziert nachrüsten kann. Sonst steht man evtl. in fünf Jahren da und muss dann tauschen, wenn der Vater nicht mehr so kann.

Wichtig sind zweifellos die Fragen zur Privatsphäre, aber auch, was der Vater grundsätzlich von dem Arrangement erhofft - wie viel Nähe will man? Möchte man sich täglich sehen, wird das erwartet? Wie viel Pflege ist man später bereit zu leisten? Wo ist die Grenze?

Wie sieht es mit der Gartennutzung und Pflege aus? Wer übernimmt da was? Was steht in den nächsten Jahren an größeren Maßnahmen an (Dach, Heizung...)? Grundschuld, Kredite, Hypotheken... Einfach das ganze Drumherum.

Sowas kann gut funktionieren, meine Schwiegereltern wohnen mit Schwager und Familie auch unter einem Dach (aber zugegebenermaßen und einem sehr großen, wo man sich notfalls gut aus dem Weg gehen kann). Aber man sollte schon ganz realistisch rangehen und die jeweiligen Befindlichkeiten genau kennen. Keinem ist dann damit geholfen, dass man sich 10, 20 Jahre übereinander aufregt.

Bearbeitet von roseately
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Nun Ja, wir haben nicht ihm die obere Wohnung angeboten, sondern er uns die untere😅

Finanziell würde da auch was auf uns zukommen, von der Sanierungspflicht wären wir in dem Fall betroffen. Leider haben wir auch nicht so viel sparen können (unerfüllter Kinderwunsch, Behandlung kostet viel Geld).

Danke für deine Antwort.

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Wie groß ist dann eure Wohnung und wie groß die des SV ?
Ihr habt noch keine Kinder aber wäre in der Wohnung unten genug Platz für 2-3 Kinderzimmer ?

Was ist, wenn der SV keine Treppen mehr steigen kann ?

Und was ist wenn es doch nicht mehr klappt - wäre der SV einverstanden damit dass ihr die Wohnung vermietet und auszieht ?

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Es wäre ein Kinderzimmer vorhanden, allerdings ist es nahezu ausgeschlossen dass wir ein Kind bekommen. Nach 10 Jahren unerfüllter Kinderwunsch und vielen Behandlung muss man irgendwann akzeptieren das man wahrscheinlich kinderlos bleibt.

Ja, es gibt noch sehr viel zu besprechen.

Danke für deine Antwort.

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Die seniore Partei in die Wohnung mit Treppe zu stecken finde ich schwierig.

Wir haben mit meinen Grosseltern Tür an Tür gewohnt. Meine Oma hat sich manchmal ziemlich aufgeführt. Und in meiner Erfahrung verstärken Kinder solche Tendenzen deutlich. Meins wärs nicht. Aber wenn ihr euch gut versteht und (!) man über Konflikte offen sprechen kann, kann es klappen.

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Hi,

setzt euch nochmal zusammen und klärt ab, wem was genau gehört gerade auch Garten usw. Wenn er da einen Teil für sich will um z.B. was anzubauen, oder gärtnert zusammen.

Besprecht auch, wie ihr euch das Essen vorstellt, also jeder für sich oder immer zusammen, oder feste Termine in der Woche zusammen.

Thema Wäsche aufhängen und trocknen. Habt ihr einen Trockenraum, dann hier absprechen, wann wer waschen und trocknen kann.

Und grundsätzlich egal was ihr verändern wollt, informiert ihn vorher und hört euch seine Meinung an. Wertschätzung ist wichtig.

Wir haben auch immer alles mit den Schwiegereltern besprochen, auch wenn es unsere Wohnung betroffen hat. Wir haben uns ihre Meinung angehört und ggf. auch uns davon beeinflussen lassen oder eben auch nicht. Am besten klärt ihr vorher zu Zweit ab, was genau eure Meinung ist und findet den Kompromiss und dann redet mit seinem Vater.

Ich bin damals zu meinem Mann gezogen, er hatte da 3 Zimmer im Haus seiner Eltern. Die anderen 2 Zimmer im EG hatte die Großtante meines Mannes. Im 1. OG waren meine Schwiegereltern und im 2. OG mein Schwager mit Freundin.
Meine Schwiegereltern haben mir dann z.B. die alte Waschküche, die nicht genutzt wurde überlassen, damit wir da ein kleines Bad einrichten konnten, denn das gab es in den 3 Zimmern nicht. Mein Mann ist einfach bei seinen Eltern oben ins Bad und natürlich stand mir das auch frei, sie haben aber auch verstanden, dass ich es angenehmer finde, was Eigenes zu haben. War wirklich nur Platz für Waschbecken und Dusche, aber immerhin.

Ich habe diesen Schritt nie bereut und als unser Sohn dann Jahre später auf die Welt kam, war es sehr schön Oma und Opa direkt da zu haben. Unser Sohn hat nämlich niemanden als Betreuung akzeptiert, den er nicht täglich sah, er hat da sehr stark gefremdelt. Das war Gold wert :D

Als unser Sohn 1,5 war, wurde das Haus nebenan verkauft und wir haben uns das Haus gekauft, weil es einfach mehr Platz bot als die Wohnung, auch wenn wir da inzwischen die 2 Zimmer der Großtanten noch hatten, aber es war etwas schwierig von der Aufteilung, weil alles Durchgangszimmer waren. Ich genieße den engen Kontakt aber auch noch weiterhin, wir haben Schlüssel für drüben und gehen auch jederzeit ohne Ankündigung rüber. Die Kinder klopfen auch einfach mal drüben und besuchen Opa oder Tante und Onkel.

Inzwischen essen wir natürlich im Normalfall bei uns zu Hause, aber Mittwochs, Samstag und Sonntag, essen wir alle zusammen, da kocht meine Schwiegervater.
Als wir noch im Haus waren, hat jeder für sich selbst gekocht und dann wurde alles hochgebracht und wir haben oben alle zusammen gegessen. War dann auch immer lustig mit 3 Gerichten, da konnte man dann auch mal was klauen, wenn das andere doch besser aussah. :)

Es ist eine tolle Erfahrung und ich würde sie für nichts auf der Welt vermissen wollen, habe aber auch tolle Schwiegereltern, bzw. leider ja nur noch den Schwiegervater inzwischen. Wir sind wirklich eine Familie und jeder hilft dem anderen. Und wir reden miteinander und können auch mal akzeptieren, wenn der andere eben eine andere Meinung hat, ohne dass das gleich ein Angriff auf uns ist.

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Das hört sich sehr harmonisch an. Klappt aber nur, wenn man respektvoll miteinander umgeht
und die gesetzten Grenzen respektiert.

Schön, neben den ganzen negativen Schwiegereltern-Threats der letzten Tage mal
so etwas zu lesen.

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Danke für deine Nachricht.

Das hört sich wirklich harmonisch an.

Das wichtigste wird sein, vorher genau abzusprechen wer sich was wie vorstellen kann.



Kommunikation ist alles. Wir werden noch weiter überlegen wie genau wir es uns vorstellen können und der Schwiegervater ebenso. Vielleicht hat er das alles noch nicht so durchdacht.

Danke!

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Aus eigener Erfahrung:

ALLES vorher klären. So detailiert wie möglich.

- Alle Bereiche indoor und outdoor auflisten und trennen. Wem gehört welcher Bereich und: dürfen die jeweils anderen einfach rein, müssen sie fragen, sollen sie sogar nur auf Einladung hin reinkommen? Die drei Abstufungen gibt es.

- wenn es dennoch gemeinsam genutzte Bereiche gibt, die Nutzung klären. Wer hängt wann Wäsche auf und wie lange darf sie hängen bleiben. Darf man die trockene Wäsche der anderen Partei abnehmen. Usw.

- Nebenkosten klären. Wer zahlt wie viel Prozent von Müll, Heizung, Strom, Grundsteuer etc. Versicherung nicht vergessen.

- regelmäßige Treffen vereinbaren. In lockerer Atmosphäre. Man wird definitiv irgendwas vergessen, über das man sprechen muss. Und dann will man kein Treffen feierlich einberufen ("Klaus, wir müssen reden") sondern bespricht das, wenn man eh zusammen sitzt.

- Pflegebedürftigkeit wurde schon genannt. En Detail klären, was ihr leisten würdet und was nicht. Lieber zu wenig versprechen und später doch mehr machen als umgekehrt!! Berufliche Veränderung mit bedenken.

- Niemand möchte darüber nachdenken, aber wenn das Haus euch gehören soll: unter welchen Bedingungen würdet ihr es verkaufen? Was passiert bei Arbeitslosigkeit, Trennung, Tod? Der Opa möchte, dass ihr es habt. Aber was, wenn es euch eines Tages nicht mehr gäbe? Auch damit müsste er schlimmstenfalls umgehen...

Puh, klingt jetzt furchtbar.
Aber meine Eltern und Großeltern haben mit so einem Detail-Plan jahrzehntelang friedlich und glücklich zusammengelebt.
Opa war Jurist, der war da sehr genau ;-)
Und das schlimmste war wohl Omas Winter-Depri, da konnte sie sehr kiebig werden. Mein Mann hat das auch und ich gebe ihm Vitamin-D dagegen - es gibt für alles eine Lösung ;-)

LG

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Einen Juristen in der Familie zu haben ist natürlich super.
Der hat ja eventuell durch Erfahrung Dinge an die andere gar nicht denken.

Ja, wir müssen auch über den Tod unseren aber auch den von meinem Mann sprechen. Was wäre wenn er stirbt, will der Schwiegervater das Haus dann "zurück"? Was ist dann mit mir? Wenn wir beide sterben wer soll dann das Haus bekommen? Wir haben keine Kinder.

Es gibt noch sehr viel zu besprechen.

Danke für deine Antwort!