Immer weniger Kinder auf den Spielplätzen?

Sorry, falls es nicht das richtige Forum für die Frage sein sollte, ich wusste nicht so recht, wohin mit dem Thema🤭

Ich habe einen 1½-jährigen Sohn und bin mit ihm seit einigen Monaten fast täglich auf den Spielplätzen in der Gegend unterwegs, da wir leider keinen Garten haben.
Mir fällt auf, dass die Spielplätze sehr wenig besucht werden, meist sind wir dort ganz allein, obwohl es hier richtig tolle, gepflegte Spielplätze gibt, die richtig was bieten für Kinder unterschiedlichen Alters. Wir leben in einer mittelgroßen Stadt mit sehr vielen Spielplätzen, aber das gleiche erlebe ich auch auf den Dörfern, wo es teilweise nur den einen Spielplatz gibt (wir haben viele Freunde und Familie außerhalb, daher fahren wir auch oft mal aus der Stadt raus) und dieser trotzdem kaum genutzt wird.

Für uns war als Kinder unser Spielplatz DER Treffpunkt (ich bin Jahrgang 1988). Jeden Tag spielten dort unzählige Kinder, fast das ganze Jahr über.
Ich finde es so schade, dass sich das so geändert hat, gerade fängt unser Sohn an, andere Kinder richtig spannend zu finden und nimmt auch Kontakt auf.

Ist das bei euch auch so, oder sind die Spielplätze gut besucht?

Liegt es daran, dass die Kinder heute viel früher mit Medien wie Handy, Tablet etc. umgehen und das "draußen spielen" wirklich so viel weniger geworden ist?
Eine andere Beobachtung von mir ist, dass die Familien mit eigenen Gärten oft sehr viele Spielgeräte selbst im Garten stehen haben, gerade in den Neubaugebieten ist das sehr ausgeprägt - da gibt es kaum ein Grundstück auf dem nicht Kletterturm, Trampolin, Schaukel etc. stehen. Das kenne ich so von früher auch nicht, da gab es zuhause bestenfalls einen Kleinen Sandkasten.

Soll jetzt gar keine Kritik sein, ist ja auch schön für die Kinder wenn sie solche Sachen zuhause haben. Andererseits aber eben auch schade, weil es denke ich auch dazu führt, dass jeder nur noch für sich ist.

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Ich beobachte bei uns eigentlich eher das Gegenteil. Gerade mit den jüngeren Kindern gehen die Eltern oft zum Spielplatz und nehmen sich auch bewusst die Zeit dafür. Bei uns gabs das damals nicht, dass die Eltern da hin gegangen sind.

Wir leben eher ländlich und bei uns wars früher normal, dass die Nachbarskinder bei uns oder ich bei ihnen war. Jeder hatte einen Sandkasten,Schaukel, Rutsche, Planschbecken etc. im Garten, sodass Ausflüge auf einen Spielplatz oder ins Schwimmbad eher die Ausnahme waren. Bei uns gabs auch keinen bis kaum Austausch zwischen den Eltern der Nachbarskinder. Wir sind nach dem Mittagessen raus und abends wurde man heim geschickt oder geholt, wenns Abendessen fertig war.
Die jungen Eltern hier nehmen sich mittlerweile viel mehr Zeit für "Ausflüge", soziale Kontakte und Playdates auf dem Spielplatz.

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Interessant, vielleicht ist es ja wirklich auch von Region zu Region unterschiedlich.

Aber ja stimmt, WENN andere Kinder da sind, dann i.d.R. eher kleinere, wo dann die Eltern dabei sind.

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Nein, ist nicht von Region, zu Region, unterschiedlich. Wenn du Jahrgang 88 bist , warst du eventuell erst seit 94 alleine unterwegs (ohne Eltern) . Da war ich 13 und da fing es schon an, dass weniger Kinder , unbeaufsichtigt , raus gingen. 🤷🏻‍♀️
Mein ältester Sohn ist Jahrgang 06 , da waren echt noch ein paar Kinder draußen, aber heutzutage sehe und höre ich echt keine Kinder mehr spielen. Ich habe meine Kinder auch nie wirklich alleine draußen spielen lassen, ich helikopter, wie 'ne Verrückte , eigentlich...so ab der 5ten Klasse, wenn meine Kinder anfingen/anfangen, mit dem Bus, zur Schule ,zu fahren hörte/höre ich damit auf ... Ich habe etwas aufgehört ...werde aufhören...
🙄😮‍💨
🤔 Die großen (13,15,18) sind altersentsprechend selbstständig, aber meine Kleinen (7 und 4) lasse ich nicht mal in unserem Garten unbeaufsichtigt 🙈.
Ich selber bin komplett anders aufgewachsen.
Zusätzlich noch meine Zwillinge (4 Monate) ... 🫣
Ab welchem Alter, könntest du dir denn vorstellen, deinen Sohn alleine raus zu schicken? Vorallem unter dem Gesichtspunkt , dass er eventuell der einzigste wäre ?
LG

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Hey!

Ich würde gerne mit unseren Kindern öfter mal auf den Spielplatz in der Nachbarschaft. Der ist aber oft durch die Hinterlassenschaften von Hunden unbenutzbar. Deshalb bauen wir unseren Garten aus und fahren ab und an mal am Wochenende zu einem gepflegteren Spielplatz weiter weg.

Liebe Grüße
Schoko

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Wie ärgerlich. Wird da von Seiten der Stadt/der Gemeinde nichts gemacht?

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Die Gemeinde lässt den Spielplatz zwischendurch reinigen. Wenn dann aber am nächsten Morgen die Hunde wieder ka💩cken, liegen die Haufen dort wieder tagelang rum.

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Wir haben im direkten Umfeld einige Spielplätze. Das nächstgelegene ist entweder komplett leer oder man teilt es sich mit 1-2 anderen Eltern+Kind.
Dann gibt es noch einen Spielplatz in der nahegelegenen Neubausiedlung. Der war bspw. am Wochenende mit schönstem Wetter sehr gut besucht. Es waren auch allerlei Altersgruppen vertreten mit und ohne Eltern.
Kann jetzt nicht sagen wie gut dieser Spielplatz außerhalb vom Wochenende und Sonnenschein braucht wird, da dieser mir aktuell in der 39ssw zu weit ist 😉 (und wir erst vor kurzem hergezogen sind).
Aber auch zu meiner Kindheit (Jahrgang 85) gab es gut besuchte und weniger gut besuchte Spielplätze 🙂.

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Ja stimmt, es gibt schon gut und weniger gut besuchte Spielplätze. Ist mir nur allgemein aufgefallen, dass deutlich weniger Kinder dort sind als zu meiner Zeit.

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Hallo,

Ich habe das bei meiner großen Tochter auch beobachtet. Dazu muss man jetzt sagen, dass sie zu Coronazeiten geboren wurde und das sicher auch später noch Auswirkungen hatte.

Ich wohne in einer Großstadt. Hier im Umkreis sind einige Spielplätze. Und in der Zwischenzeit glaube ich, dass es eine Mischung aus falscher Uhrzeit und schlecht besucht ist.

Viele Kinder gehen hier schon sehr früh in die Kita. Wenn ich dann morgens mit meinem 1 1/2 jährigen auf dem Spielplatz bin, ist hier gar nichts los. Wenn ich mit meiner Tochter und ihm nach dem Kindergarten gehe, treffe ich den ein oder anderen. (Es sind immer die gleichen 3-4 Familien)

Liebe Grüße

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Ja stimmt, Nachmittags ist ab einer gewissen Uhrzeit schon ein bißchen mehr Betrieb. Aber auch da nur ganz vereinzelt Leute und größere Kinder fast gar nicht.

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Hallo,

liegt vielleicht daran, dass bei euch die Grundschulen als Ganztagsschulen arbeiten? Oder Schule mit angeschlossenem Hort.
Es gibt ja viele Eltern, die müssen arbeiten und können dann die Kids nicht vor 16 Uhr abholen. Dann vielleicht noch vergessene Hausaufgaben oder Einkäufe erledigen und schwups ist es schon wieder abends ...

LG

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Unser ist 20 Monate alt und wir sind fast täglich auf einem Spielplatz, wohnen in Hamburg und wir haben viele tolle in der Umgebung. Theorethisch hätten wir hier einen großen Gemeinschaftsgarten, aber ich würde keinen Sinn darin sehen, mir zig Sachen anzuschaffen, wo wir so schöne Spieplätze haben.

Ich erlebe aber, dass wir oft allein oder wenig Kinder sind. Außer am Wochenende, wenn das Wetter gut ist. Dann sind sie meist voll.
Unter der Woche aber habe ich es noch nie voll erlebt, oft wie gesagt sind wir sogar allein oder allein mit unserem Spielplatz-Date. Stört mich aktuell nicht, unser Mini genießt es, alles frei zugänglich zu haben, er ist oft eingeschüchtert, wenn mal mehr los ist :D

Vermutung wäre: Viele Arbeiten halt auch echt lange und dann muss vll nach der Arbeit noch mit Kind was erledigt werden etc. Da bleibt vielleicht einfach keine Zeit für Spielplatz?? Nur eine Idee...

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Das kann sein, vielleicht sind wir einfach zur "falschen Zeit" da. Ich bin mit unserem Sohn eher unter der Woche auf den Spielplätzen und am Wochenende wenn mein Mann frei hat machen wir meist andere Ausflüge.

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Schau dir Deutschlands Bevölkerungspyramide an. Dann schau bei deinem Alter und schau beim Alter deines Kindes. Dann sollte alles klar sein. Vergleiche ich mein Geburtsjahr mit 2022, dann fehlen da einfach mal 70.000 Geburten. Ja, das macht sich auf den Spielplätzen bemerkbar, zumal das nicht ein Problem von einem Ausnahmejahr war, sondern schon viele Jahre so geht.

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Ja ok, das habe ich nicht berücksichtigt. Rein gefühlt gibt es bei uns in der Gegend sehr viele Familien.

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Und zu den eh schon weniger werdenden Kindern , sind die die da sind am Tag lange in Betreuung, da Eltern mehr arbeiten müssen als vor noch 25-30 Jahren.

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Hallo, ich habe mich das auch schon oft gefragt. Wir sind sehr oft alleine auf dem Spielplatz. Wir wohnen eher ländlich. Die meisten haben hier ihren eigenen Spielplatz im Garten. Ich würde dieses „ Phänomen „ gar nicht mal auf die Mediennutzung schieben wollen. Es ist eher so, dass die Kinder heute sehr verplant sind. Ich bin Jahrgang 84 und bei mir war es normal einfach raus zu gehen oder beim Nachbarskind an der Türe zu klingeln. Wir sind auch immer viele Kinder in der Nachbarschaft gewesen und wir Kinder haben uns quasi selbst organisiert. Freundschaften sind entstanden usw. Heute haben in sehr vielen Belangen die Eltern ihre Finger mit im Spiel. Die Eltern entscheiden mit wem das Kind wo spielt oder welche Kurse es besucht. Wenn ich das Wort „ Playdate „ nur höre, bekomme ich Brechreiz. Diese Art der Einmischung und Übervorsorge gab es damals nicht.

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Ja, das ist ein guter Punkt. Mir ist auch schon bei Familien in unserem Umfeld, die schon größere Kinder haben aufgefallen, dass bei diesen oft an jedem Wochentag etwas anderes ansteht. Bei uns früher hatte man vielleicht einmal die Woche irgendwas in einem Verein und sonst war einfach freies Spiel angesagt.

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Ich bin Jahrgang 89 und auch bei mir war das was du beschreibst normal.
Aber warum du Brechreiz beim Wort "playdate"bekommst, verstehe ich nicht. Warum?

Die Lebensbedingungen haben sich drastisch verändert. Früher gab es nicht mal ansatzweise so viel Fluktuation wie heute. So viel Mobilität und Möglickeiten. Ich bin wirklich!! keine Schwarzseherin und versuche immer relastisch zu sein und vor allem meinem Kind (aktuell 20 Monate) so viele Freiheiten und selbstständige Entscheidungen wie es geht zu ermöglichen.
Aber ich sehe auch, wie es allein sich schon auf dem Dorf wo ich aufgewachsen bin entwickelt hat und wie es in der größeren Stadt, in der ich wohne, ist. Trotz 30 Zone ballern die Leute mit ihren Autos durch die Straßen, bestenfalls noch Handy am Ohr. Früher wäre jemand "Fremdes" im Ort aufgefallen, heute kümmern sich die meisten doch kaum darum, was in ihrem Umfeld passiert. Nicht zu vergessen die Medien, ganz ehrlich, ich hätte auch keine Lust, dass mein Kind ständig bei Freunden vorm Fernseher oder sonstigen Geräten hängt, wenn ich nicht weiß, wo es sich rumtreibt.
Ich bin mit meinem Kind noch nicht in der Situation, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich zumindest im Rahmen auch lieber Playdates verabrede und Anreize zum Spielen gebe, also jeden Tag mein Kind vor die Tür zu setzen und es sich selbst zu überlassen. Die Mischung macts denke ich, aber was das mit Übervorsorge zu tun hat?
Ich habe übrigens überhaupt keine Bindung zu meiner Mutter, oberflächlich alles ok, aber meine Mutter hat genau das getan: Uns Kinder losziehen lassen und sich nicht mit uns beschäftigt. Tja, schade schokolade. Ich hätte mir an dem ein oder anderen Tag eine Mama gewünscht, die mal was organisiert für mich.

Nur so als andere Perspektive. Ich weiß auch nicht, warum immer alles gleich Übervorsorge sein muss. Warum immer diese Absolutismen? Echtes Interesse am Tun und Lassen meines Kindes empfinde ich jedenfalls nicht als Übervorsorge..

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Wir wohnen auf dem Land. Im Winter ist hier quasi keiner auf den Spielplätzen und im Frühjahr/Sommer ein paar, aber fast immer die gleichen. Hier haben auch viele einige Spielgeräte im Garten. Ich sehe quasi nie ein Kind bei der Nutzung. Wir haben lediglich Sandkasten und Matschküche und beides wird häufig genutzt.

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Wahrscheinlich wird's den Kindern irgendwann langweilig wenn sie alles selbst im Garten haben und deswegen nutzen sie die Spielgeräte nie. Ist mir bei Familien in unserem Umfeld auch aufgefallen.

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Ich habe das hier auch beobachtet. Medienkonsum halte ich in dem Alter für ausgeschlossen.
Aber wir sind z.B. oft nach der Kita auch nur im Garten. Ein ruhiges Ausklingen des Tages. Laut und viele Kinder hatten sie ja vorher schon.
Ein weiterer Grund (neben den Gärten mit Schaukel und Sandkasten) ist natürlich dass die Kinder früher in Betreuung gehen und dann nach der Kita nicht unbedingt gleich zum Spielplatz weiter gefahren wird. Viele haben unter der Woche keine Zeit oder wollen den Tag ruhig ausklingen lassen.

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In dem Alter meines Sohnes wird Medienkonsum wirklich noch keine Rolle spielen. Aber ich sehe auch so gut wie nie größere Kinder und da könnte ich mir schon vorstellen, dass es mit rein spielt.