Kind möchte nicht mehr bei Mutter leben

Hallo,
ich suche jemanden der in folgender Situation Ahnung hat.

Also..
Meine Cousine hat eine Tochter (10Jahre), die beiden haben so ein lala Verhältnis zueinander. Meine Cousine ist nicht einfach und verlangt von ihrer Tochter ziemlich viel und vernachlässigt sie. Aber eigentlich kein grosser Handlungsbedarf weil ihr geht es gut.

Ich war letztens bei unserer gemeinsamen Oma zu Besuch, also die Uroma der kleinen.
Sie meinte im Gespräch zu mir "Wenn xy erstmal 12 Jahre ist dann kann sie ja sowieso entscheiden wo sie leben will."
Sie hat die Hoffnung das sie dann zu ihrer Oma und Opa zieht weil die beiden sich sowieso regelmäßig um sie kümmern.
Ich habe dann zu meiner Oma gesagt das ich nicht glaube das das ganze so einfach wäre und ein 12 Jähriges Kind nicht von heute auf morgen sagen kann das sie zu Oma und Opa zieht. Vorallem auf das Thema Aufenthaltbestimmungsrecht und der Vater würde dann auch erstmal vom Jugendamt zu Rate gezogen werden.

Wie würde das denn in so einem Fall wirklich ablaufen?

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Wenn sich alle einig sind, wüsste ich nicht was dagegen sprechen sollte.

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In so einem Fall würde gar nichts passieren. Viele Kinder in der Pubertät haben keinen bock mehr auf ihre Eltern und würden wo anders leben wollen, geht natürlich nicht, so lange Mutter und Vater nicht zustimmen. Wenn keine Kindeswohlgefährdung vorliegt und die Eltern auch sonst mit dem Mädchen klarkommen, also keine gravierenden Probleme in der Schule etc. wird sich das Jugendamt nicht einschalten.

Bearbeitet von Samara
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>>Meine Cousine ist nicht einfach und verlangt von ihrer Tochter ziemlich viel und vernachlässigt sie. Aber eigentlich kein grosser Handlungsbedarf weil ihr geht es gut.<<

Irgendwie widerspricht sich das.
Meinst du mit "es geht ihr gut" sie wird nicht geschlagen, hat Kleidung, Essen und Schulsachen oder meinst du damit, dass sie mit der Situation trotzdem gut zurecht kommt?

Ich denke, wenn man da etwas machen wollte, müsste jemand - die Tochter selbst oder ein Angehöriger oder Außenstehender - das Jugendamt auf konkrete Missstände hinweisen.
Hier wäre es wichtig, konkrete Beschreibungen für "es wird viel verlangt" und "sie wird vernachlässigt" zu geben.
Kann diese Vernachlässigung irgendwie durch die restliche Familie - Großeltern, Urgroißeltern, dich und deine Familie - aufgefangen werden? Man könnte sie zumindest regelmäßig anrufen, damit sie sich ausheulen kann und jemand Interesse für sie zeigt. Oder sie am WE mal mit auf Ausflüge etc. nehmen.
"Verlangt viel" und "Vernachlässigung" können sehr subjektiv ausgelegt werden. Da müsste das JA abwägen, ob das über oder unter dem Durchschnitt liegt. Viele Eltern sind berufstätig und dann müssen die Kinder auch im Haushalt helfen und unter der Woche haben die Eltern wenig Zeit für die Kinder. Wäre das schon "viel verlangen" und "vernachlässigen"?

Oder geht es da darum, dass Mama nie ansprechbar ist, das Kind den Haushalt alleine machen muss, nicht immer etwas zu essen da ist, nötige Dinge für die Schule nicht gekauft werden? Oder das Kind sich mit Sorgen nie am Mama wenden kann?

Das musst du hier nicht schreiben, aber das wäre ggf. abzuwägen, bevor man sich ans JA wendet.

Wenn die Mutter sowieso überfordert ist, wäre die Frage, ob die Tochter an bestimmten Schultagen nach der Schule einfach zur Oma gehen kann, dort essen und HA machen und ggf. von dort zu Freunden gehen kann und dann abends zu Mama. Oder ob das an bestimmten WE-Tagen denkbar wäre. Also, informell einfach eine neue Bezugs-/ Betreuungsperson aus der Familie einführen, so dass die Tochter mehr Ansprache und Rückhalt bekommt?

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Also ich würde mich nicht ans JA wenden weil, keine Kindeswohlgefährdung da ist und es der kleinen gut geht. Die beiden sind einfach nicht auf einer Wellenlänge, meine Cousine versucht die super strenge und überperfekte Mutter zu sein.
Sie hat auch nie Kinder zum spielen da und meine Cousine will auch kein Kontakt zu anderen Eltern und geht daher such nicht auf Elternabende usw.
Sie verkriecht sich die meisste Zeit im Kinderzimmer guckt Fernseh, hört Radio oder spielt alleine.
Was Essen, Kleidung und alles Lebensnotwenige angeht das bekommt sie natürlich.

Sie ist auch mitlerweile verheiratet und hat noch ein Baby bekommen, also Hilfe von aussen benötigt sie nicht.

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Kindeswohlgefährdung ist das wahrscheinlich nicht. Aber es klingt nicht so als würde es dem Mädchen gut gehen.

Wäre es denn organisatorisch überhaupt möglich, dass sie bei der Oma lebt?

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