Wärt ihr mit euren Geschwistern/Familie befreundet, wenn ihr keine Familie wärt?

Hallo!

Vorweg - ich liebe meine Familie über alles 🥰

Mir ist aber heute mal etwas aufgefallen, als meine Schwester und ich über ein Thema bezüglich Kinder diskutiert haben. Und dann habe ich noch mal etwas weiter nachgedacht.

Wir haben SO unterschiedliche Ansichten und Interessen, dass wir uns wahrscheinlich eher unsympathisch finden würden, wären wir nicht verwandt. Ich verstehe mich wirklich sehr gut mit meinen Geschwistern und meinen Eltern, wir haben ein gutes Verhältnis und verbringen sehr viel Zeit miteinander.
Aber wir haben zum Teil so extrem unterschiedliche Ansichten, dass wir im Falle eine Freundschaft wahrscheinlich nichts gemeinsam hätten und somit auch eher nicht befreundet wären.
Die Frage ist dann, warum klappt es dann jetzt so gut, dass wir uns super verstehen? Da muss ich sagen, im Fall meiner Schwester sind wir beide eher so, dass wir uns zurück nehmen wenn uns die andere Ansicht nicht zusagt. Wir akzeptieren dann die andere Seite.
Bei meiner Mutter bin dann eher ich die, die sich denkt „egal, lass sie ihre Meinung haben, musst du jetzt nicht kommentieren.“

Einfach weil ich weiß, wir kommen eh nicht auf einen Nenner.

Wie ist’s bei euch? Wären eure Familien eure Freunde ohne Blutsverwandtschaft?

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Über diese Frage habe ich auch nachgedacht und entschieden, dass ich den Kontakt zu meinen Geschwistern nur teilweise aufrecht zu erhalten. Im „Normalfall“ würde ich niemals mit einem meiner Geschwister in Kontakt treten. Zu unterschiedlich die Art und Weise der Kommunikation, die Empathiefähigkeit und von Sympathie mag ich nicht mal sprechen.

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Hallo und ja, ich wäre wohl auch mit meinem Bruder so befreundet. Dabei leben wir in völlig anderen Lebenskonstukten. Ihr macht das doch absolut richtig und meiner Meinung nach ist das doch die Königsklasse, dass man die Meinung des anderen akzeptiert, auch wenn sie nicht der eigenen Vorstellungen entspricht. Ihr werdet doch auch sicher Themen haben, wo sich eure Ansichten übereinstimmen und ihr auf einer Wellenlänge seid. Ich für meinen Teil, fände es total langweilig, wenn meine Freunde immer die gleiche Ansicht vertreten würden 😊

Außerdem gibt's ja super viele Geschwister, die sich trotz des Familienverhältnisses überhaupt nicht verstehen, ich schätze, dass das sogar ziemlich häufig vorkommt..

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Ja, es ist auch alles absolut in Ordnung, wir streiten uns so gut wie nie.
Mit meiner kleinsten Schwester gibts eher mal hitzige Diskussionen, aber sie ist auch erst Anfang 20, da hab ich auch gerne rebelliert 😉 aber es geht trotzdem nie über eine gewisse Grenze.

Ich finds nur mega interessant wie anpassungsfähig man doch sein kann, wenn man den Menschen die man liebt eben nicht auf den Schlips treten möchte, bzw sehr auf gegenseitiges Verständnis achtet, auch wenn die Meinungen völlig unterschiedlich sind.

Ich weiß tatsächlich nicht, ob ich mir diese Mühe bei Freunden machen würde.

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Ich finde das total toll, dass dir eine harmonische Beziehung zwischen deinen Geschwistern wichtig ist.
Natürlich gibt's da auch Grenzen, ich denke aber manchmal: Das Leben ist einfach zu kurz, als das jeder Kampf gekämpft werden muss. Ich sehe innerhalb der Familie ( Schwager und Schwägerin) auch über so machne Meinung hinweg und denke mir dann höchstens meinen Teil 😉 Solange es nicht arg persönlich wird oder in eine sehr gemeine Schiene abdriftet, kann ich gut damit leben 😊

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Mit meinem Bruder wäre ich eher nicht befreundet. Wir haben auch so ziemlich wenig Kontakt.

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Vermutlich wären wir uns einfach nie begegnet, weil wir völlig unterschiedliche Leben führen und zwar in allen Bereichen! Wohnort/Beruflich/Freizeitgestaltung.

Eine tiefe Verbundenheit wäre auch schwierig, weil wir vollständig unterschiedliche Interessen haben.
Eine Freundschaft wäre da schwierig, da ein niemand etwas von dem Kontakt hätte. Auch für die Toleranz verschiedener Meinungen (die extrem nötig wäre), bräuchte man ja dennoch irgendeine Basis für den Kontakt und die fehlt ohne die familiäre Verbindung.

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Da ich mit allen, die mir nicht gut tun gebrochen habe und darunter auch zu 99% meine Familie gehört:

mir ist es egal, ob Familie oder nicht. Tut der Mensch mir nicht gut, ist er nicht mehr Teil meines Lebens.
Daher wäre ich tatsächlich nur mit meiner Schwester und einer Cousine befreundet. Der Rest meiner Familie ist für mich nicht existent.

Und ich rede nicht davon, dass man nur mal anderer Meinung ist oder andere Ansichten hat. Das mag ich eigentlich, weil es mich regelmäßig dazu anregt über meinen eigenen Tellerrand zu sehen.

Nee meine Familie ist- wie man es heutzutage so schön nennt- toxisch. Da wurde sich gefreut, dass mein Neffe aufgrund einer CMV Infektion im Mutterleib geistig beeinträchtigt bleibt sein Leben lang, nur weil man selber keine Kinder bekommen kann.
Nur mal um ungefähr nachempfinden zu können, was für Individuen zu meiner „Familie“ zählen.

Und wie gesagt, da ist es mir dann egal ob man blutsverwandt ist oder nicht.

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Das ist einfach ekelhaft. Werde nie verstehen wie Menschen so sein können. Das sind für mich aber auch keine normal denkenden und gescheite Menschen, die haben nicht mehr alle latten am Zaun…

Tut mir leid, dass solche Erfahrungen machen musstet. Unter den Umständen kann ich es aber auch absolut verstehen, dass man keinen Kontakt möchte, des eigenen Seelenfriedens zuliebe. Alles richtig gemacht!

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Nein tatsächlich wäre ich nicht befreundet. Wir sind wie schwarz und weiß. Weil es Familie ist halte ich den Kontakt und da fällt es mir leichter auch komplette Ansichten zu tolerieren. Aber es ist nach jedem Treffen anstrengend🙃.

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Ja genau das meine ich! Es fällt einem bei Familie doch leichter über manche Sachen hinweg zu sehen, was man bei Freunden eher nicht machen würde. Aber auch das natürlich nur in einem „normalen“ Rahmen.

In meinem Fall kann man als Beispiel nehmen, dass wir viel Zeit miteinander verbringen, aber unsere Kinder komplett anders erziehen. Dadurch sind die Kinder natürlich auch verschieden Schläge. Ist dann wie du sagst, manchmal halt anstrengend 😅

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Meine Schwester ist komplett verschwenderisch, sie verdient so viel Geld und haut es für extrem viel Plastik Schrott raus. Ist meiner Meinung nach Kaufsüchtig und schmeißt Lebensmittel weg, davon könnte eine Familie eine ganze Woche mit leben. Wir erziehen unsere Kinder auch komplett unterschiedlich. Ich bin auf die nächsten Jahre gespannt😅.
Meine Eltern sind mir zu oberflächlich, die Kinder werden immer mit anderen verglichen, meine Tante ist mit Corona auf den Pfad der Verschwörung über “die da oben” abgedrifted. Die einzig ähnliche ist mein Cousin und meine Cousine.

Nach einer Familienfeier bin ich erst mal ein paar Tage bedient. Aber sie sind trotzdem immer für einen da und helfen wenn es notwendig ist. Hier sehe ich den Unterschied zu normalen Freundschaften. Ich denke nur deshalb kann ich über gewisses hinweg sehen. Man fokussieret sich auf Dinge die verbinden und nicht auf Dinge die einen trennen (bis auf meine Tante da ist alles verloren😶)

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Mit meinen Eltern wäre ich bestimmt befreundet. Wir schwimmen auf einer Wellenlänge und haben auch gemeinsame Interessen. Wir verstehen uns insgesamt sehr gut.

Bei meinen Schwestern sieht es anders aus. Zu meiner einen Schwester habe ich sowieso schon seit über 30 Jahren keinen Kontakt mehr. Da ist etwas vorgefallen, in das ich überhaupt nicht involviert war. Ich war damals noch ein Teenager. Es gab einen sehr heftigen Streit mit unseren Eltern, der von ihrer Seite aus zum kompletten Kontaktabbruch mit der ganzen Familie, also auch mir, führte. Daher kann ich gar nicht beurteilen, ob ich mit ihr befreundet wäre, weil ich im Grunde gar nicht weiß, wie sie so tickt.

Zu meiner anderen Schwester habe ich nur sporadischen Kontakt, der auch nur darauf zurückzuführen ist, dass wir Geschwister sind. Wir haben keinen Streit und sind uns auch nicht unsympathisch, haben aber auch keine nennenswerten Gemeinsamkeiten, die uns verbinden würden. Dazu trennen uns ca. 700 km. Ich kann mich auch gar nicht daran erinnern, dass wir als Kinder mal zusammen gespielt hätten. Meine andere Schwester, zu der kein Kontakt mehr besteht, hat sich nach meiner Erinnerung viel mehr mit mir beschäftigt. Beide sind übrigens wesentlich älter als ich.

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Ich bin mir sehr sicher, dass ich mit meiner Mutter und meiner 4 Jahre jüngeren Schwester nichts zu tun hätte. Gerade was es die Schwester angeht, ist es sehr schwer und es kommt zu ständigen Reibereien und Auseinandersetzungen. Meine Schwester hat eine Persönlichkeitsstörung und braucht ständig "Reibung" in ihrem Leben, also mit irgendwem wird immer gestritten. Es ist super anstrengend. Und meine Mutter sagt immer, naja die ist halt so, du weißt doch wie sie ist,... als wäre das die Ausrede und Entschuldigung für alles. Und dann habe ich noch eine wesentlich jüngere Schwester (>10 Jahre) und mit ihr komme ich super zurecht, wir sind uns so ähnlich, haben gemeinsame Interessen und Ansichten und ich bin einfach nur froh, dass ich sie habe ❤️.
Auch wenn es nicht immer harmoniert versuchen wir aber trotzdem zusammen zu halten, aber einfach ist das nicht immer.

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Ich habe zwei ältere Schwestern und ja mit den beiden könnte ich mir auch durchaus vorstellen befreundet zu sein, wenn sie nicht meine Schwestern wären.
Wir haben ähnliche Ansichten und selbst wenn wir nicht einer Meinung sind, dann können wir das akzeptieren.
Mit meinem jüngeren Bruder habe ich mich tatsächlich schon mein ganzes Leben lang nicht verstanden. Das hat sich bis jetzt auch nicht geändert. Da ist der Kontakt wirklich stark reduziert.
Meine Mutter sehe ich vielleicht alle drei Monate für ca. zwei Stunden. Mehr muss es momentan nicht sein. Sie zeigh einfach zu wenig Interesse an meinem Leben.
Meinen Vater sehe ich ca. 2 Mal im Jahr.
Mit meinen Eltern wäre ich also auch nicht befreundet…

Bearbeitet von loeckchen-86