Nachkriegsgeneration: Großeltern ? - was ist da los?

Hallo Community,

da ich schnell polarisiere versuche ich mich wirklich neutral auszudrücken. Auch wenn es schwer fälllt.

Ich habe aus meinem Umfeld und auch persönlich so einige Erfahrungen sammeln können bzgl. heutigen "Großeltern". Natürlich gibt es immer Ausnahmen aber das hier sind so Storys die ich schon erlebt habe und gehört habe UND das scheint wohl nicht besonders selten zu sein -würde gerne mal Euer Stimmungsbild dazu wissen, wie Ihr das empfindet:

Großmutter, 65, seit 1 Jahr in Rente, abbezahltes Haus und monatliches Rücklagenbildung wovon junge Familien nur träumen können, 20 Jahre Teilzeit gearbeitet.
Einziges Enkelkind, 3 Jahre alt, wohnt 300 km entfernt.

Folgende Story: Man (Papa, Mama. Enkelkind) besucht Oma als Überraschung zu Ihrem 65. Geburtstag. Große Tränen, viel Freude usw. 1 Monat später verstirbt Omas Hund (deswegen konnte Oma immer nicht kommen im letzten Jahr, zu viel Strapaze für den Hund bzgl. 300 km Fahrt). 1 Monat danach freuen sich alle nach kurzem Gespräch, das Oma nun 6 Mal im Jahr zu Besuch kommt und z.B. am Samstag mit der Kleinen zum Tanzen gehen kann. Wieder 1 Monat später kommt dann folgende Nachricht von der Oma:
"Ich hoffe Ihr fallt jetzt nicht vom Stuhl, aber ich habe mir 2 Hunde aus dem Tierheim geholt. Sie sind total verwildert (in etwa10 Jahre alt) und von der Straße aus dem Ausland (inkl. Traumatisierung) aber ich habe 2 Seelen gerettet."
Auf Rückfrage wie sich das mit einem Kleinkind und den zukünftigen Besuchen darstellen soll kam dann: "Ja, das geht dann wohl nicht, dass ich zu Euch komme. Aber Ihr könnt gerne herkommen und die Kleine kann dann mit den Hunden spielen!"

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2. Story: Es ist Mai. Opa und Oma (beide Rentner, gutes Auskommen, Seat Premiummarke 300 PS etc.) wollten eigentlich zu Besuch kommen (250km Fahrt). Opa klagt und sagt leider ginge es gerade doch nicht, da man viele Arzttermine hat im Mai etc. Sohn mit Enkelkind zeigt Verständnis. Ende Juni (!) kommt dann via Whatt App: "Wir hoffen es geht Euch gut. Liebe Grüße vom Garda-See" - 600 km Fahrt via Auto zurückgelegt.


Ich gebe hier keine Wertung ab. Wie findet Ihr das Verhalten? Ist das angemessen heutzutage als "Großeltern"? Ist das normal? Meine Großeltern (Kriegsgeneration) waren immer für mich da, absolut liebevolle und fürsorgliche Menschen, so wie wir auch zu unseren Kindern sind.

Ich sehe hier zumindest eine Diskrepanz um es mal nett zu formulieren :). Also dann last mal hören ob ich Euch solche Großeltern wünscht oder seid oder ob Ihr diese Großeltern zum Teufel jagen würdet. Danke für Eure Meinungen!

Wie würdet Ihr diese Verhalten von Oma, Opa einstufen?

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Ich lese jetzt schon verdammt viwl Wertung aus deinem Text, aber dein letzter Satz - zum Teufel jagen??

Weil die GE es wagen, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten?

Du scheinst zu erwarten, dass die Oma wegen 6 Besuchen im Jahr stattdessen auf Hunde, die JEDEN Tag am Leben teilhaben und somit einen wesentlich größeren Faktor darstellen, verzichtet,

Aus deiner Perspektive mag das richtig sein bzw dein Wunsch nach mehr Zeit mit der oma, doch die Oma darf nunmal selbst entscheiden, wie sie ihr Leben lebt.

Und ja, da finde ich deine Erwartungshaltung fast schon ein bisschen anmaßend.

Bearbeitet von JaneDoe
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zum zweiten Punkt:

Joa, doof gelaufen, kann man aber auch unter "doofe/ nicht stattgefundene Kommunikation" verbuchen.



Summa Summarum - die Großeltern genießen ihr Leben. Und das sollten sie doch auch, oder nicht?

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》Summa Summarum - die Großeltern genießen ihr Leben. Und das sollten sie doch auch, oder nicht?《

Unabhängig von den Beispielen ist es schon eigenartig, dass so viele Kinder mit Arbeit und Anstrengung verbinden und das Leben genießen wohl nur mit möglichst wenig Kontakt zu diesen funktionieren kann.

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Schwierig. Ich kann verstehen, wenn es einige gibt, die das Verhalten der Großeltern absolut nicht gut finden. Mir persönlich wäre es irgendwie egal.

Ja, sie sind Großeltern. Aber sie sind eben "nur" Großeltern und nicht in der Pflicht, irgendwas zu tun. Ich würde Oma die Freude mit den Hunden lassen und Oma und Opa viel Spaß am Garda-See wünschen.

Hat denn das Enkelkind aktuell Probleme damit, dass es die Großeltern nicht oft sieht oder ist das völlig neutral?

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Der Themenersteller:

Danke erstmal für die ganzen Meinungen zu dem Thema. Ohne auf Einzelheiten nun einzugehen ist das Votum doch recht eindeutig:

Oma und Opa sollen ihr leben leben und wenn es dann mal passt auch mal die Enkel sehen.

Das Finanzielle habe ich nur erwähnt damit klar ist, das die Omas und Opas genug Geld hätten sich Reisen zu leisten etc.

Da ich genau das nun schon öfters mitbekommen habe wollte ich mal horchen ob dies wirklich das gesellschaftliche Bild ist und ja, es scheint so zu sein. Wir haben mittlerweile unsere Konsequenzen daraus gezogen und tuen nun das Gleiche: Für uns ist es anstrengend immer wieder nach Bildern gefragt zu werden und wie es uns geht (geholfen wird ja eh nicht). In einem Fall haben wir nun Bilder etc. komplett eingestellt. Die Person ist traurig und untröstlich, kann aber leider auf Ihre Allüren nicht verzichten. Ist ja auch ok, Oma und Opa sollen leben. Das tun wir nun auch in dem Fall. -Allerdings separat voneinander.

Grundsätzlich schockiert mich diese Haltung vieler,- scheint allerdings "normal" zu sein wie man hier von vielen liest und das Votum bestätigt ja auch die Annahme. Wir werden uns später nicht so verhalten und unterstützen wo es geht. Vielleicht werden dann auch wieder mehr Kinder geboren?

Noch ein kleines Schmankerl: Oma und Opa stöhnen über "zu anstrengend" 6 Stunden lang mit dem Kind einmal pro Monat. Scheint ja auch hier zu 30% die Meinung zu sein. Schon interessant, oder? Was machen denn die Eltern die anderen 30 Tage im Monat wenn das Kind bei Ihnen ist? Wie geht es diesen denn? Gibt es nicht eine soziale Verantwortung? Ich bin froh noch meine Oma und mein Opa (Kriegsgeneration) gehabt zu haben und diese Verantwortung gegenüber jüngeren Generationen mitbekommen zu haben.

Bearbeitet von Frank80
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Aha, unterstützen wo es geht…
Was tut ihr denn aktuell? Außer Bilder schicken und Fragen beantworten.
Wie kümmert ihr euch um eure Eltern, welche selbstlosen Hilfeleistung erbringt ihr?

An andere Erwartungen stellen, darin seid ihr richtig groß!

Mal sehen wie gut ihr die Erwartungen eurer Kinder erfüllt, die hunderte Kilometer entfernt ihr Leben führen und fordern, dass ihr immer und jederzeit zur Verfügung steht, aber sich sonst eh nicht weiter um euch kümmern…

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Warum erwähnst du immer die finanzielle Situation der Großeltern? Ändert das etwas an deiner Meinung bezüglich Verhalten?

Warum wohnen die Großeltern so weit entfernt? Sind sie weggezogen oder die Kinder? Ich finde man kann nicht erwarten, dass man wegzieht und dann trotzdem viel Kontakt zu den Großeltern sich wünschen.

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Oma und Opas aus dem Text machen alles richtig! :-D

Oma hat ihren geliebten Vierbeiner verloren, hat sich wohl alleine gefühlt, liebt Tiere vermutlich sehr. Ist absolut verständlich, dass sie sich wieder eins (oder in ihrem Fall 2) neue ins Haus geholt hat. Sie lebt ihr Leben, ihr eures. Das mit dem Tanzen und dem Enkel: Dumm gelaufen. Vermutlich hat sich das mit dem Hunden spontan ergeben und sorry, aber Lebewesen sind wichtiger als eine Tanzaufführung vom Enkel.
Was wäre denn die Alternative? Oma darf keine Haustiere mehr haben bis euer Enkel 18 ist? Ist euer Kind, nicht ihres..

Beim zweiten Teil verstehe ich nicht wo das Problem ist. Im Mai (!) hat es nicht gepasst wegen Arztterminen. Im JUNI (einen Monat später) sind sie am Garda-See? Worauf willst du hinaus? Dürfen Oma und Opa jetzt ihre Ferienzeit nicht mehr frei einplanen weil sie im Mai eingespannt waren? Würdest du dich so einschränken lassen?

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Ach als kleine Ergänzung: Oma und Opa müssen sich GAR nicht um Enkel kümmern, das finde ich ein ganz komischer Punkt in deiner Abstimmung.. Wenn man Kinder auf die Welt stellt sollte man sich schon selber organisieren können.

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Themersteller antwortet:

Auch hier möchte ich nochmal kurz einhaken: Ich finde, auch man muss sich GAR nicht kümmern. Sollten die Eltern mal im Heim sein, egal. Evtl. eine Weihnachtskarte und zur gleichen Zeit selber dann als Sohn oder Tochter den Urlaub schön auf Malle genießen.

Ich meine, hey - ich kann doch nix dafür - sie haben mich doch in die Welt gesetzt. Warum soll ich mich jetzt um sie kümmern im Heim? War doch nicht meine Entscheidung mich zu zeugen.

Insofern gebe ich Dir zu 100% recht. Gute Einstellung, Blubdibu!

Bearbeitet von Frank80
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Schwierige Nummer.
Meine mama, also die Oma fährt 500km zu ihrem Sohn, wenn die Familie es mal braucht. Auch mal wenn beide mal einen päarchenabend brauchen. Also ich würde so schätzenalle 2 Monate für 3-5 Tage. Und betreut dann die Enkelkinder. Sie hat Lust darauf und Spaß daran. Sie nimmt die kinder auch mal ne woche, damit mama und papa mal ein Wochenende weg können. Also nicht so wie in deinem Beispiel. Aber hier ist es auch immer noch andersrum. Oma und Opa brauchen Hilfe. Ja wir kinder kommen sofort angerannt. Und wenn es Probleme mit dem Drucker ist oder der Hund 2 Wochen betreut werden muss, weil Oma und Opa 2 Wochen in den Urlaub wollen. Also hier ist es ein geben und nehmen. Das war es schon immer und ich hoffe es bleibt auch immer so.
Mit uropa war es nie so. Und das hat meine Mama gehasst. Sie musste alles alleine bewältigen und deshalb ist es glaub ich so.
Aber jede Familie muss wissen wie sie es will. Entweder geben und nehmen oder nicht
Liebe Grüße

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Kann ich so nicht unterschreiben. Hier bemühen sich die Großeltern sich Enkel so weit es geht zu sehen. Aber sie haben natürlich auch ein normales Leben und da passen dann auch mal Besuche nicht. Ja, hier wurde auch ein Besuchstermin wegen einer OP abgesagt, aber das ist doch verständlich. Wenn Auto fahren aus gesundheitlichen Gründen nicht geht, fahren meine Eltern mit dem Zug (5 Stunden Fahrt).
Und wenn man einen freien Tag haben möchte kümmert man sich um einen Babysitter und plant dann nicht die Besuche der Großeltern ein.

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Man kann nicht nur Großeltern sein, schon gar nicht, wenn man so weit weg wohnt.
Natürlich brauchen die Großeltern ein Leben neben Enkeln und Kindern, 6 mal im Jahr vorbeikommen ist da kein Ersatz. Ich kann verstehen, dass sich die Oma Hunde und damit Leben ins Haus holt, das wird ja sonst schnell einsam.
Und natürlich haben sie recht, wenn sie ihre Rente genießen und in den Urlaub fahren, gerade wenn sie noch jung und fit sind. Dafür ist die Rente doch da, oder?

Ich habe manchmal das Gefühl, dass die heutige Eltern-Generation ihre KInder für den Nabel der Welt hält, alles und jeder soll sich danach richten. Zumindest hier im Forum scheint das oft so, obwohl das natürlich nicht 100%ig die Realität widerspiegelt.

Außerdem, früher haben Großeltern, Eltern, Tanten, Onkel usw viel häufiger nah beinander gewohnt. Meine Omas hatten Hunde und waren im Urlaub, konnten aber trotzdem uns Enkelkinder häufig sehen. Heute müssen sich die Großeltern oft alleine durchschlagen, weil keine Familie mehr da ist, und die Entfernung wurde meist durch ihre Kinder geschafften (was ja auch legitim ist). Da wird gegenseitiges Besuchen schnell mühselig.

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Mit den Beispielen und deiner Frage, stellt sich mir zuerst die Frage: Wer ist denn so weit weg gezogen? Sind die Großeltern weg gezogen oder sind die Kinder freiwillig soweit weg von ihren Eltern gezogen und erwarten jetzt, dass ihre Eltern immer die Strecke fahren?

In Fall 1 wohnt die Großmutter alleine und hat mit den Hunden jemanden, der Sie im Alltag immer braucht und bei ihr ist.
Finde ich absolut nachvollziehbar.
Das können 6 Besuche im Jahr nicht aufwiegen.


Bei Fall zwei war es eventuell einfacher, einen Urlaub zu buchen und genau dann zu fahren, wenn es einem selbst passt, als noch einen Termin abzustimmen.

Kenne Großeltern, die monatelang fragen, wann Sie denn mal ein paar Tage kommen könnten und nie eine verbindliche Antwort bekommen. Oder es geht nur dann, wenn man da gerade selbst Termine hat.


Meine Eltern haben drei Kinder.
Ich wohne im Umkreis, eine Schwester mit Enkelkindern 250 km weg weit, die Andere 700km.
Die, die 700km weit weg wohnt wird alle 6-8 Wochen besucht, da es da einfach ist Termine zu finden.
Die, die nur 250km weit weg wohnt, wurde zum letzten Mal im Sommer besucht. Da passt es immer nur gerade dann, wenn bei meinen Eltern etwas anderes ansteht.
Und meine Eltern fragen da nach.
Im ganzen November und Dezember war es nicht möglich.

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Also um es ganz klar zu sagen, dir steht es nicht zu das zu bewerten. Du kannst natürlich deine Meinung dazu haben, aber was die Großeltern letztendlich tun oder auch nicht, geht dich halt nichts an. Wenn die Oma sich 10 Hunde anschaffen will, darf sie das tun. Sie ist nicht verantwortlich dafür euch glücklich zu machen oder zufrieden zu stellen.

6 besuche im Jahr, sind dann evtl 12 Tage wenn sie immer 2 Tage da ist. Da gibts dann aber noch 353 weitere Tage im Jahr, die sie irgendwie erfüllt und glücklich verbringen muss. Selbstverständlich kann sie ihr Leben so füllen wie es ihr passt. Ihr spielt da meiner Meinung nach eher ne zweitrangige Rolle.


Genau dasselbe gilt für die anderen Großeltern. Sie haben ihr Leben und ihre Termine, warum sollten sie ihr Leben nach euch richten? Wenn sie gerade nicht können weil viele Termine anstehen, dann ist es so. Wenn es ihnen gerade passt an den Gardasee zu fahren, dann ist es so. Dafür brauchen sie nicht euer Einverständnis.

Finde es echt krass was manche Menschen für eine Erwartungshaltung haben. Meine Schwester ist auch so, sie erwartet von meinen Eltern und auch uns Geschwistern, dass man sich um ihre 3 Kinder mit kümmert. Also bespassen, von Kita/Schule abholen, etc. Weil sie halt nicht alles unter einen Hut bekommt. Denkt aber über ein 4tes Kind nach 🤦🏼‍♀️

Ich hab einen Sohn und bin aktuell schwanger und frage meine Eltern und Schwiegereltern nur im äußersten Notfall. Wenn wir uns verabreden einfach auf Kaffee und Kuchen ist es ja noch mal was anderes, da kommt es von beiden Seiten.