Mit den Schwiegereltern zusammenziehen!?

Ihr Lieben.


Hat hier jemand Erfahrung gemacht mit bei den Schwiegereltern in das Haus zu ziehen?

Wir (mein Mann, Tochter 5 Monate und ich) wohnen momentan mitten in Berlin aber befristet.
Schwiegereltern haben eine riesen Stadtvilla mit Garten mitten in Potsdam.
Nun steht zur Debatte, dass wir evtl in zwei Jahren in die mittlere Etage ziehen (100qm)
Ansich mag ich meine Schwiegereltern gerne aber ich habe bedenken, dass es total in die Hose gehen würde (keine Privatsphäre, man müsste viel ändern, Tapete , Möbel etc.) Noch weiß ich nicht, wie offen sie für Veränderungen wären. Das müsste man in einem Gespräch klären.
Angesichts der Wohnungssituation, ist es schier unmöglich überhaupt noch etwas in Berlin zu finden. Es gleicht wirklich einem Lottogewinn. So gesehen haben wir fast keine Wahl, außer wir zahlen für 100 qm 2000 - 3000 Euro Miete.

Geht es hier jemandem ähnlich? Und hat jemand Erfahrungen/ Tipps mit dem Zusammenleben mit Schwiegereltern?

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Macht es nicht.
Du hast jetzt schon Zweifel und egal wie nett deine Schwiegereltern sind, zusammenleben ist etwas völlig anderes als besuchen.
Die unzähligen Threads hier bei Urbia von Frauen hier die in der Situation sind und raus wollen sprechen Bände (lies die dir am besten mal durch).
Ich liebe meine Eltern und Schwiegereltern sehr würde aber niemals mit ihnen zusammen ziehen.

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Ich glaube aber, ein Zusammenleben geht mindestens genauso oft gut wie das es anstrengend/stressig wird oder gar scheitert.
Liest man hier logischerweise nicht, es eröffnet ja kaum jemand einen Thread und berichtet von Situationen, die kein Problem darstellen.

Wir haben die Konstellation mehrfach im Umfeld, und bei den meisten läuft alles recht gut. Kompromisse sind natürlich unumgänglich, ganz so flexibel wie im Eigenheim oder einem Mietobjekt ist es selten. Aber das muss ja nix schlechtes sein.

Ich gehe eher davon aus, dass die Tendenz wieder zum Mehrgenerationen-Wohnen gehen wird bzw gehen muss. Der Wohnungsmarkt ist katastrophal, die Preise jenseits von gut und böse.

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Sehe es absolut wie du. Genau das ist das Problem. Der Wohnungsmarkt ist wirklich gruselig!

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Hi
Erfahrungen nicht
Ich denke aber es kann klappen, wenn zuvor alle Erwartungen von beiden Seiten abgeklärt werden
Und auch danach eine offene Gesprächsbereitschaft herrscht, in der nicht alles auf die Goldwaage gelegt wird
Von allen Seiten

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Wir wohnen mit meinem Schwiegervater in einem Mehrgenerationenhaus. Es klappt an sich gut, geben tut es überall mal was. Wenn du mehr erfahren möchtest, gerne PN

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Wir ziehen aktuell mit meinen Eltern zusammen.


Ist ein Haus mit zwei separaten Wohnungen und einem ausgebauten Dachgeschoss.
Das Dachgeschoss soll vorwiegend für uns sein, an Geburtstagen, Weihnachten und Co. möchten wir es aber gemeinsam nutzen.
Wir wohnen im Haus schon seit 9 Jahren. Haben hier vorher mit meiner Großmutter und danach mit meiner Schwester zusammen gewohnt.
Das Haus ist aber Eigentum meiner Eltern.
Diese sind aber nicht mehr in der Lage, sich um ihr großes Einfamilienhaus zu kümmern und brauchen auch mittlerweile etwas Unterstützung im Alltag.
Können nicht mehr so schwer tragen und brauchen bei technischen Sachen regelmäßig Hilfe. Dafür wollen Sie sich aber viel um ihr Enkelkind kümmern, so können mein Mann und ich wahrscheinlich beide in Vollzeit weiterhin arbeiten gehen.


Meine Eltern sind nicht einfach, akzeptieren aber Grenzen. Als ihre Tochter ist es da meine Aufgabe die Grenzen zuvermitteln.
Wenn sich dein Mann gewachsen sieht, seinen Eltern klare Ansagen zu machen und ihr insgesamt offen mit ihnen reden könnt, kann zusammen wohnen funktionieren.

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Ich war neulich in einer ähnlichen Situation und habe für mich eindeutig entschieden, dass es nicht möglich ist mit dem SV zusammen zu ziehen.
Man muss sich schon seehr mögen um das auszuhalten.
Man hat keine Privatsphäre. Deine SE werden bestimmt öfters als es dir lieb ist, vorbeischauen wollen.
Falls ihr sich mal zofft oder ähnliches, bekommen sie es sofort mit. Im schlimmsten Fall mischen sie sich in alle Angelegenheiten ein.
Das geht auf Dauer (da reichen schon ein paar Monate), sehr auf die Nerven.

Ich kann euch verstehen, was für positive Gründe es mit sich bringt. Aber verfolgt lieber weiter den Wohnungsmarkt.

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In wie fern hat man denn dann keine Privatsphäre mehr?
Bei einer abgeschlossenen Wohneinheit ist das selbstverständlich gegeben.
Wir leben mit meinen Schwiegereltern in einem Haus. 2 seperaten Wohneinheiten mit 2 Eingängen. Natürlich sieht man sich öfter, das ist ja klar aber auch wenns manchmal nervt überwiegt das positive. Allein für euer Kind wird es total toll sein dass die Oma im Haus lebt.
Babysitten bedeutet nur eine Treppe nach oben steigen, Mal eben auf das kranke Kind aufpassen während man die anderen von der Kita holt etc....
Also falls die TE sich gut mit ihrem SE versteht, macht es. Ihr spart ja auch immerhin einiges an Geld, darf man meiner Meinung nach heutzutage auch nicht außer acht lassen

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Insofern alsdass in der Wohnung drüber/drunter hörbar am Leben teilgenommen werden kann.
Das Kind hat nachts einen Albtraum, ist um 8 noch nicht im Bett. Man zofft sich mal, geht um 9 ausm Haus für einen Arzttermin. Saugt um 10 vor 8 noch.
Wenn Familie drüber oder drunter wohnt kriegen sie das mit. Und die Verlockung ist gross da mal nachzubohren. Das muss man mögen, und man muss sich genug mögen um das auszuhalten.

Wenn ernsthaft zur Disposition steht ob ihr so kleinen Kram wie neue Tapeten machen könnt rate ich absolut ab. Denn dann ist es nicht EURE Wohnung. Sondern die der Eltern. Und das Mindset, plus die Nähe, das geht in die Hose.

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Wenn es eine eigene Wohneinheit ist, kann es ggf gutgehen. Vorausgesetzt, es wird vorher (!) ehrlich miteinander gesprochen und verbindliche Spielregeln für das Zusammenleben vereinbart.

Wenn es keine Wohnungstür gibt, die man zumachen kann, wenn man mal keine Lust auf Familie hat, geht's mit Sicherheit schief.

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Wer wohnt denn da noch, wenn ihr in die Mitte zieht?

Ich würde es nicht machen, meine Schwiegereltern sind aber total nett und wir verstehen uns gut. Selbst wenn sie sich normal und nett verhalten, Grenzen wahren etc wäre es mir "zu nah". Ich möchte nicht, dass jemand mitbekommt, wer zu Besuch ist, wann mein Auto weg ist, bei zufälligen Treffen im Treppenhaus ständig plaudern müssen, dass die Schwiegereltern mich womöglich beim Sex hören, fragen, warum Mini letzte Nacht so geschrien hat etc. Ich mag es einfach nicht, wenn jemand meinen Alltag so nah miterleben würde. Klar, die Nachbarn jetzt bekommen auch vieles mit, aber da plaudert man maaaal und sonst geht jeder seinem Ding nach. Bei Familie wäre das anders.

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Sehe ich auch so

meine SE stehen!!! Wenn wir bei ihnen zu Besuch sind vom Tisch auf um noch Dichter ans Fenster zu gehen um zu schauen, wer bei den Nachbarn auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu Besuch ist ...

Sie erzählen jedes Mal, wie oft bei x der Paketwagen war und wann die Enkel bei y zur Betreuung waren
Und die Nachbarn wohnen gegenüber mit Wendekreis dazwischen....

Ich möchte nicht wissen, was in einem Haus los wäre-- dafür ticken wir komplett unterschiedlich und haben auch ganz andere Ansichten in Bezug auf Gossip....

Generell denke ich, dass es klappen kann, wenn die jeweiligen Menschen dazu bereut sind und es keine Kontrolle/ Vorschriften von einer Generation gibt.

Genauso wie manche Menschen WG geeignet sind und andere nicht.

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Es kommt darauf an, wie sehr deine Schwiegereltern bereit sind, eure Privatsphäre zu respektieren bzw. sogar für sich selbst unbedingt wollen.

Wir haben eine Einliegerwohnung im Dach (Treppenhaus wie im Mehrfamilienhaus), die wir als Fewo vermieten. Einmal hat meine Tante mit Mann wegen eines Wasserschadens in ihrer Wohnung für zwei Monate hier gewohnt, einmal mein Schwiegervater wegen einer OP der Schwiegermutter in unserer Stadt für vier Monate. Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht!

Meine Tante hat man weder gesehen noch gehört, sie hat (wie ich es wegen den Feriengästen grundsätzlich mache) das Treppenhaus nicht betreten, wenn wir dort waren. Man kann auch mal kurz warten (außer man kommt von draußen, klar). Wir haben uns dann per WhatsApp zum Kaffee verabredet oder im Garten gequatscht, wenn ich im Vorgarten war und die beiden gerade heimgekommen sind. Es war toll!

Mein Schwiegervater hat regelrecht im Treppenhaus gelauert. Er war immer da, Zufall konnte das nicht mehr sein. Obwohl er regelmäßig zum Abendessen da war usw. Am Anfang hatten wir ihm einen Schlüssel vom unserer Wohnung gegeben, falls mal was mit den Kindern ist oder so (er hat nicht einmal was mit ihnen gemacht oder sich auch nur kurz mit dazu gesetzt). Statt dessen hatte ich keine ruhige Minute mehr. Mehrfach stand er einfach in unserer Wohnung, einmal saß ich nur im BH auf dem Sofa. Mein Mann hat ihm mehrfach gesagt, dass er bitte klopfen soll. Alles ohne Erfolg, er ist schließlich der Vater und Kinder haben bei ihm keine Privatsphäre.

Wir wollten die Schwiegereltern am Anfang in die Einliegerwohnung ziehen lassen, was bin ich froh, dass das niemals passiert ist! Und leider habe ich das vorher nicht erkannt. Bei den Kaffeebesuchen vorher wirkten sie eher distanziert. Wie gut kannst du deine Schwiegereltern einschätzen? Sind sie der Typ "auf der Treppe lauern"? Denn selbst eine eigene Haustür schützt nicht davor, sich bedrängt zu fühlen. Ist es überhaupt eine abgeschlossene Wohnung?

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Wenn ich zusammen ziehen würde, dann nur unter diesen Bedingungen :
Eigene abgeschlossene Wohneinheit mit eigenem Eingang, Bad, Küche, …..etc.
Gestaltungsfreiheit in dieser Wohnung.
Regulärer Mietvertrag.

Erwarten die Schwiegereltern eine Gegenleistung? Wünschen sie sich, dass ihr sie später pflegt ? Sollt ihr Arbeiten an ihrem Haus übernehmen ?

Es müsste den Schwiegereltern klar sein, dass ihr ein eigenständiger Haushalt seid und dass sie keine Rechte an euch haben, wie z.B. unangekündigt in die Wohnung kommen, euren Haushalt rumräumen, eure Zeitplanung bestimmen, …….

Wenn ihr die Wohnung vor eurem Einzug renoviert, könnt ihr das Material vielleicht auf die Miete anrechnen und auch festhalten, dass ihr bei einem Auszug nicht mehr renovieren müsst.

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Danke für den Input. Das merke ich mir wenn wir uns mit den SE für ein Gespräch darüber an einen Tisch setzen.

es ist ein Mehrgenerationshaus was bedeutet, dass wir schon eine eigene Wohnung mit Bad, Küche etc hätten 😊 und eigener Haustür natürlich.
Aber trotzdem gibt es Rahmenbedingungen die, wie du schon erwähnt hast, man unbedingt abklären muss. Danke für deine Meinung 💐