2.Kind…hin- und hergerissen

Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag überhaupt und ich war mir nicht sicher, ob er ins Kinderwunsch-Forum passt, daher erstmal hier :)

Eigentlich war ich immer der Überzeugung, mit nur einem Kind absolut zufrieden zu sein und habe mir eine Menge Gründe zurechtgelegt, warum es bei einem Kind bleiben sollte.

In letzter Zeit denke ich jedoch immer öfter daran, wie es wäre, wenn wir zu viert wären und irgendwie ist es ein schöner Gedanke, vor allem weil ich mich als Einzelkind immer nach Geschwistern gesehnt habe. Ich möchte jedoch auf jeden Fall vermeiden, diese Entscheidung aus den falschen Gründen zu treffen. Es sollte sich „richtig“ anfühlen, aber ich habe leider keine Ahnung, wie sich das anfühlen muss und ob man die Entscheidung überhaupt treffen kann, ohne dass andere Überlegungen eine Rolle spielen. Mir fehlt einfach diese tief empfundene Sehnsucht nach einem Kind, unabhängig von irgendwelchen Vorstellungen, wie toll unser Sohn als großer Bruder wäre oder von der Tatsache, dass es in meinem Umfeld kaum Familien mit nur einem Kind gibt. Vielleicht orientiere ich mich zu sehr an den (gefühlten) Erwartungen meines Umfelds oder lasse mich zu sehr von der Tatsache beeinflussen, dass ich mein Einzelkind-Dasein nie mochte und selbst gerne Geschwister gehabt hätte? Reicht es aus, dass der Gedanke an ein zweites Kind ein schöner und glücklicher Gedanke ist und mein Herz höher schlagen lässt?

Ich schreibe bewusst von „mir“ und „meiner Entscheidung“, da mein Partner bereit für ein zweites Kind wäre, obwohl er auch sehr zufrieden mit unserem Leben als dreiköpfiger Familie ist.

Ich weiß selbst gar nicht, was ich mir von diesem Beitrag erhoffe. Vielleicht kennt jemand die Sorge, die Entscheidung für ein Kind aus den falschen Gründen zu treffen?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen und wünsche euch ein schönes Wochenende 🤗

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Hallo,

Wir waren immer überzeugte Einkindeltern bis unsere Tochter zur Welt kam

Schon 3 Monate nach ihrer Geburt haben wir uns gefragt, ob das alles gewesen sein soll...

Beide hatten wir den Herzenswunsch noch ein Kind zu bekommen.

Aus logischen Gesichtspunkten heraus macht ein Kind ja erstmal keinen Sinn.
Das Herz muss es wollen und dann passt man die Gegebenheiten an.

Wir haben 20 Monate später unseren Sohn bekommen und waren dann komplett.
Das haben wir beide so empfunden.

Alles Liebe bei deiner Entscheidung

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Einen „tiefen und sehnsüchtigen“ Kinderwunsch hatte ich eigentlich nie, wenn überhaupt bei Kind 2. 😅

Beim 1. Kind hab ich gedacht, wäre ganz schön, wenn’s klappt (durfte meine Nichte eng begleiten als Baby und die war echt süß 😂). Aber wären wir kinderlos geblieben, wären wir beide fein damit gewesen. 🤷‍♀️ War also eher ein „Probieren wirs mal und schauen, was passiert.“ und zum Glück kam Motte, ich liebe sie über alles. Ich bin trotzdem der Meinung, dass ich ohne Kind nicht „unglücklicher“ wäre, mein Leben und ich wären halt anders. Aber ohne „besser“ oder „schlechter“.

Kind 2 wollte ich unbedingt, mein Mann nicht. Nach 3 Jahren war ich auch durch und wollte kein 2. mehr - dank Verhütungspanne kam es dann anders 😅 und auch da sind wir letztlich happy drüber 😊

Aber Kind 3 ist auf beiden Seiten definitiv ausgeschlossen und es ist schön so, wie es ist 🥰

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Witzig, genauso war es bei uns auch…Ich hatte sogar die Jahre, bevor ich meinen Partner kennenlernte, überhaupt nicht über Kinder nachgedacht und hätte mir auch ein kinderloses Leben gut vorstellen können. Dann ist es einfach passiert und ich könnte mir nichts Schöneres mehr vorstellen, als Mama zu sein.

So unbeschwert wie vor vier Jahren kann ich die Sache dieses Mal nicht angehen, da sich unser eingespieltes Familienleben definitiv verändern wird, sollte noch ein Kind dazukommen…Ich glaube, es ist die Ungewissheit, wie groß die Veränderung wirklich sein wird und die Angst, später irgendwas zu bereuen, weil es doch eigentlich mit einem Kind schon perfekt war.

Aber wer weiß, vielleicht entscheidet am Ende auch das Schicksal wie bei bei euch ;)

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Ich konnte mir vor Jahren auch keine Kinder vorstellen, bzw habe ich nicht mal darüber nachgedacht. Komisch, dann wollten wir unbedingt eins und das hat ein Jahr auf sich warten lassen. Als das Kind fast 2 war waren wir glücklich wie es ist und haben gesagt, „reicht“. Dann kam unerwartet die Schwangerschaft mit Kind 2, wir wussten dass es passieren kann aber hätten nicht gedacht, dass es dann echt passiert. So und nun denke ich mir, „das kann es doch nicht gewesen sein, da muss noch ein Kind her“ 😅. Mein Mann tendiert zu nein, wenn es so wäre, wäre es aber auch ok. Er hätte gerne viele Kinder, denkt aber dass seine Nerven das nicht mitmachen.

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Ich hatte diese tiefe Sehnsucht weder nach dem ersten noch nach dem zweiten Kind - das zweite Kind war für uns eine recht rationale Entscheidung, weil wir beide kein Einzelkind wollten. Das hat sich für uns richtig angefühlt, und ich würde auch heute noch sagen: Das war richtig. Es gibt viele legitime ein Kind zu wollen oder keins zu wollen. Und bis auf einige sehr wenige würde ich sagen, dass sie alle okay sind :-)

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Ich glaube, die Gründe sind vollkommen unwichtig, wenn das Kind am Ende nicht nur versorgt, sondern auch geliebt und angenommen wird.

Was sollen dann ungeplante Eltern denken?

Und rational gibt es wenig gute Gründe für ein Kind.
Die brauchen Platz, Zeit, Energie, Geld, sind anstrengend.
Wenn man so denkt, dürfte es nie Kinder geben.

Aber sie sind auch süß und lustig und man hat so viel Liebe und Freude und es ist großartig, sie zu begleiten.

Vielmehr gibt es vielleicht zu naive Vorstellungen, dass man unbedingt Geschwister braucht und am Ende streiten die nur. So klingt es bei dir aber nicht.

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Im Moment sind wir zu 99% Einzelkind. Es gibt für uns sehr viele Gründe dafür. Es gibt seltene Tage, da denke ich, mhm, wirklich Einzelkind? Und dann prasseln mir so viele Gründe ein, dass es besser so ist.

Geschwister können ein Fluch oder ein Segen sein. Es gibt keine Garantie.

"Damit das Erstgeborene nicht allein ist", ist eine falsche Entscheidung. Die Eltern müssen hinter ihrer Entscheidung stehen und nicht FÜR das Erstgeborene entscheiden.

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Hallo :)
Also wirklich helfen wird dir niemand hier. Das muss ganz allein deine Entscheidung sein. Aber meinen Senf kann ich ja dazu geben 😜
Ich glaube, dass gesellschaftliche Erwartungen sehr viel mit unserem Unterbewusstsein spielen.
Es wird viel romantisiert, was Baby und Familie angeht.
Und wenn wir mal wirklich ehrlich sind: In der westlichen Gesellschaft gibt es keine Gründe um Kinder zu bekommen. Früher hat man viele Kinder gehabt, damit sie auf den Feldern arbeiten oder die familiendynastie fortführen. (Verhütung gab es auch nicht) und heute? Man tut mehr als 20 Jahre lang alles dafür damit es dem Kind gut geht und dann zieht es aus und ist weg. Gründe wie: man ist im Alter nicht allein, oder: ein Kind braucht Geschwister, sind auch irgendwie seltsam. Die Altenheime sind überfüllt und die Oma wird maximal an der Weihnachten geholt. Es gibt sehr viele Geschwister, die sich gegenseitig hassen. Natürlich gibt es auch positive Beispiele! Ich will aber jetzt negativ sein 😂
Ich habe ein Kind, liebe ihn über alles, aber die ganzen schlaflosen Nächte, der Brei überall, das Geschrei überwiegen bei der Entscheidung für (oder in meinem Fall gegen) mehr Kinder.

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Man kann auch eine richtige Entscheidung aus den falschen Gründen treffen oder eine falsche Entscheidung aus den richtigen Gründen ;-).
Mir erscheint dein Wunsch nach einem 2.Kind ausreichend.
Mein 1. und 2.Kind waren wahnsinnig erwünscht. Das 3.Kind war auch jahrelang ein Herzenswunsch aber ich war mit meinem Leben mit den beiden Kindern auch gut ausgefüllt und zufrieden. Oft habe ich überlegt, ob das nicht das Gefüge "zerstört" oder viel "nimmt" von dem was man hat. Also bei der Vorfreude und dem Wunsch war auch sehr sehr viel Sorge dabei. Und für ein drittes Kind spricht ja kaum etwas, da es logistisch auch sehr nachteilig ist;-).
Trotzdem bin ich jetzt wahnsinnig glücklich über das dritte. Die Intensität meines Kinderwunsches und die Sorgen diesbezüglich stehen in keinem Zusammenhang.

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Du sagst du möchtest die Entscheidung nicht aus den falschen Gründen- Kind 1 wäre bestimmt ein toller großer Bruder , im Umfeld haben fast alle zwei Kinder treffen vielleicht hilft es dir wenn du dabei deine vorherigen wie du sagst Menge Gründe für ein Einzelkind noch einmal neu beleuchtest . Was für Menge an Gründen für ein Einzelkind gab es welche davon gibt es nach wie vor ? Manchmal macht man sich vorher viele , vielleicht sogar zu viele, Gedanken und stellt dann fest das einige Gedanken unbegründet waren , Vorstellungen die man vorher hatte und Prioritäten sich verändert haben. Die Umstellung auf ein Kind ist schließlich groß . Unbekannte wie es mit zwei Kindern sein wird , wird es auch weiterhin geben es ist aber nicht mehr alles komplett neu . Ein Kinderwunsch ist selten rein rational was nicht heißen soll das er komplett irrational sein sollte . Den Gedanken das ein zweites Kind ein schöner glücklicher Gedanke ist der dein Herz höher schlagen lässt würde ich tatsächlich als Kinderwunsch deuten.

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Wir haben ein Kind und bleiben zu 99% auch bei einem Kind.

Ich bin selbst mit vielen Geschwistern groß geworden und habe dadurch keinen Mehrwert gehabt. Viel Streit, Neid, Konkurrenz… das möchte ich meiner Tochter nicht antun.
Außerdem bedeutet viele Geschwister nicht, dass man im Alter nicht alleine ist. Als Einzelkind kann man sich durch Freunde auch eine „Familie“ schaffen.

Außerdem ist uns unsere Beziehung einfach sehr wichtig. Nicht selten erlebt man im Bekanntenkreis dass schon nach einem Kind die Beziehung im Argen liegt. Wie soll es dann erst bei einem zweiten Kind werden? Kinder verlangen sehr viel Raum und Liebe und Sicherheit, diese Kapazität haben wir persönlich nicht noch für ein zweites Kind.
Auch finde ich, dass viele Menschen oft einfach Kinder bekommen, ohne vorher mal ihre mentale Gesundheit zu checken. In meinen Augen sollten viel mehr Eltern reflektieren und überlegen, ob sie für ein Kind oder mehrere überhaupt in der Lage sind und die Kapazität haben.
Am Ende leiden IMMER die Kinder.

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Wir sehen es genauso.