Suche Tips zur Familien-Entlastung/aktuelle Situation

Guten Tag,
Ich benötige heute ein paar gut gemeinte Tips oder Ideen, die mich selbst etwas klarer blicken lassen.

Wir haben 3Kinder im Alter von 8, 5, 1 1/2 Jahren.
Die Großen gehen in die Schule/Kiga bis ca.12:30h. Die Kleinste ist bis Mai noch daheim, dann Krippe.
Dann gehe ich wieder arbeiten.
Mein Mann arbeitet Vollzeit und benötigt jeweils 30min für die Fahrt.
Mit uns im Haus wohnt meine Mama (70 Jahre).
Wir haben zudem noch einen Hund. Ein großes Haus, großes Grundstück mit Garten (Gemüse).

Meine Mama leider unter Depressionen, diese sind Grade nun medikamentös wieder eingestellt. Demnach geht es mit ihr aktuell wieder.
Mir geht es seit einem guten halben Jahr selbst schon nicht so gut.
Meine Kleinste schläft sehr schlecht und wenig. Weckt mich 3-8x die Nacht und geht aktuell erst um 21h ins Bett.
Oft bin ich selbst aber schon um 5:15h wach, da sie dann das letzte Mal gestillt werden will, meine Nähe braucht...
Das heißt ab da beginnt der Tag.

Mittags schaffe ich mit Glück 30 min Pause zu machen, während die Kleine schläft und die Großen sich beschäftigen.
Nun krieche ich schon eben seit einem halben Jahr extrem auf dem Zahnfleisch. War auch schon beim Arzt.
Dann geht's wieder etwas besser, es verläuft wellenförmig.
Die Ärztin vermutete auch eine Depression, oder eben ein "Burn Out", als Vorstufe.

Jetzt ist es seit einiger Zeit so,dass mein Mann zu nichts mehr zu motivieren ist.
Für mich kommt es vor als hätte ich ein viertes Kind.
Ich kann auch leider einfach nicht mehr neutral sein, da ich schon so lange "drüber" bin und mich eben Frage,was er "groß" auszustehen hat.
Mental load bleibt alles an mir.
Seine Arbeit ist auch nicht besonders anstrengend. Sagt er ja selbst. Er hat auch seine Ruhe dort und arbeitet eben still vor sich hin. Schafft alles zeitlich.
Nun vermutet er selbst, oder seine Eltern, dass er ne Depression entwickelt.
Ich will es nicht beurteilen. Kann ich auch nicht.

Fakt ist, dass mir grade alles einfach zu viel wird.
Am liebsten würde ich mit den Kindern (auch wenn es anstrengend ist) einfach weg.
Aus dem Alltag. Nix hören, mich nur um die Kinder kümmern...
Nein am allerliebsten würde ich schlafen und Zeit für mich haben.
Das ist natürlich alles illusorisch.
Der Berg wird grade nur größer und größer und ich habe Angst,dass ich bald selbst weg breche...

Was kann ich tun?
Im Alltag sind wir schon gut getaktet.
Da sehe ich keine Veränderungsmöglichkeiten.
Ich weiß,dass es besser wird, wenn ich wieder mehr Schlaf bekomme und wenn die Kinder größer werden.
Allerdings kommt eben bald auch noch meine Arbeit auf mich zu.
Und das wird eine "zusätzliche Belastung" werden, und zeitgleich vermutlich mein "Ausgleich".

Eine Familienkur? Hat jemand damit Erfahrung?

Danke fürs Lesen und vielleicht hat ja jemand noch Tips für mich...

Viele Grüße
Die Ratlose

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Erstmal zum Arzt. Alles durchchecken lassen. Und ggf auch Psychopharmaka als "erste Hilfe" (falls das mit dem Stillkind geht). Denn auch eine Kur ist ja keine kurzfristige Option.

Hier wird immer wieder betont, dass jeder eine andere Belastungsgrenze hat. Und vielleicht ist Dein Mann einfach jetzt schon an seiner Grenze. Da nützt es nix, über ihn sauer zu sein, weil Du subjektiv mehr Last trägst. Tauscht Euch aus! Was belastet ihn? Was belastet Dich? Wo kann er Dir etwas abnehmen, wo kannst Du ihn entlasten und dadurch evl aus Deinem Hamsterrad raus kommen?
Und besprecht gemeinsam, was momentan zurück gestellt werden kann. Dann haut Ihr dies Jahr halt kein Gemüse an. Oder putzt nur noch die Fenster zur Straße. Oder oder oder.

2

Danke für deine Meinung!

Durchgecheckt worden bin ich bereits im letzten Jahr.
Aber vermutlich wäre ein Termin beim Arzt nochmal eine Möglichkeit.

Das Problem mit meinem Mann ist leider auch,dass er nicht mit mir spricht.
Ich Versuche ja rauszufinden was das Problem ist. Aber er kann es wohl nicht wirklich benennen.
Es kommt dann immer nur so etwas wie "ich habe keine Erfolgserlebnisse" oder "ich habe keine Motivation".
Mir abnehmen kann er scheinbar auch nicht wirklich etwas. Dann fühlt er sich wieder schlecht,weil er mich nicht belasten will.

Ja. Das stimmt schon... Einige Dinge fallen auch schon hinten rüber. Die einfach nicht den höchsten Stellenwert haben.
Das Gemüse ist auch OK es zu lassen.

14

Wurde dabei auch der Vit. D Spiegel überprüft? Viele Ärzte empfehlen dass nicht weil die meisten Kassen das nicht übernehmen. Wäre auch sinnvoll da beim Mann nachschauen zu lassen, Depression und Antriebslosigkeit können mit einem Vit. D Mangel zusammenhängen.

Bearbeitet von kunigunde2.0
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Huhu, du kannst du eine Putzfee holen, die dich im Haushalt entlastet.
Du kannst langsam abstillen, dann hast du da auch mehr Ruhe.

Zwei Ideen auf die Schnelle.

Zum Thema Familienkur:

Wir werden im September eine machen, Beantragung war recht schnell durch. Es gibt aber nicht viele Einrichtungen in Deutschland, die eine Familienkur anbieten UND Kinder unter drei nehmen. Wir haben im November die Kur beantragt und müssen halt fast 1 Jahr warten. Also würde ich mich da schnell drum kümmern.

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Danke für deine Idee.
Mit der Putzfee werde ich mal überlegen,ob uns das hilft und in welchem Rahmen.

Abstillen. Ein Thema für sich.im Moment ist es noch eher mein Retter um das Kind zum Schlafen zu bringen. Bin da echt im Zwiespalt. Auch,weil meine Tochter noch super gerne stillt.
Aber auch darüber habe ich schon nachgedacht.

Ok.mit dem Thema "Kur" habe ich mich noch nicht weiter auseinander gesetzt um ehrlich zu sein.
Danke für den Hinweis.

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<<<Was kann ich tun?
Im Alltag sind wir schon gut getaktet.
Da sehe ich keine Veränderungsmöglichkeiten.<<<

Liebe TE,

der Alltag ist bei euch gut getaktet. Was darf man darunter verstehen und warum gibt es keine Veränderungsmöglichkeit?

Das würde mich mal interessieren!!

LG Hinzwife

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Hmmm.
Wir haben einen sehr gut strukturierten Alltag.
Es ist Recht durchgetaktet.
Das meinte ich damit.
Ich sehe da zumindest kaum Veränderungsmöglichkeiten, die uns helfen würden den Alltag zu entzerren.

Ich glaube auch,wenn ich richtig fit wäre, würde mir der Alltag nicht so viel ausmachen.
Es ist einfach der Schlafmangel und das ich einfach zu wenig bis gar keine Auszeit bekomme, bzw.bekommen habe.
Dann ging es eine Zeit meiner Mama schlecht, und ich habe das halt auffangen müssen.
Was auch OK ist.
Nun fängt mein Mann eben an. Und klar, weiß ich,dass wenn er Depressionen oder etwas anderes hat, nichts dafür kann.
Aber es hinterlässt eben bei mir das Gefühl: " der Mann kann ausfallen und ich werde auch das noch wuppen"...."aber ich darf eben nie ausfallen,damit hier nicht alles zusammenbricht".

Ich weiß nicht,ob dir das als Antwort jetzt hilft? Oder wolltest du wissen wie die Struktur ausschaut? Dazu kann ich später etwas schreiben,wenn benötigt.

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Liebe TE,

es wäre vielleicht schön, wenn du etwas genaueres schreibst. Ich kann mir jetzt wenig darunter vorstellen. Ich würde dann mit Mutmaßungen anfangen, die vielleicht falsch sind.

Ich gehe mal davon aus, dass du der Ansprechpartner bist, wenn es deiner Mutter schlecht geht. Und das dich das auch belastet, richtig? Oder muss du ihren Haushalt noch zusätzlich machen?

Oder hast du mit deinen Kindern zuviele Termine? Therapien? Oder stundenlang dein Schulkind bei den Hausaufgaben begleiten? Also das Außerdem was zusätzlich zu dem schlechtem Schlaf deines jüngsten Kindes.

Verstehst du, das sind jetzt Mutmaßungen, die vielleicht garnicht stimmen.Deswegen hake ich da nach.

LG Hinwife

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Mh mir fallen Dinge ein wie längere Betreuung ?
Wie wäre es wenn beide 70:70 arbeiten gehen oder so , dann könnten beide Erfolgserlebnisse zuhause haben und teilweise im Job „entspannen“ ( klingt doof, aber denke du weißt was ich meine).
Verhalten von deinem Mann muss gegengesteuert werden , dringend ! Da musst du leider auf den Tisch hauen und dich nicht abspeisen lassen.

Familienkur ist gar nicht soo einfach zu bekommen, Mutter Kind Kur einfacher, aber mit so einem jungen Kind , ja Entspannung geht so. Ich fand es mit einem Kind in der Mutter Kind Kur schon nur so semi entspannt ( hab jetzt auch drei ). Meine dritte ist jetzt auch mein Schlaf töter ;-)

Das klingt echt alles etwas trostlos bei euch, ich würde so perspektivisch nicht Leben wollen und dringend etwas unternehmen

Edit: oben wird geschrieben familienkur war einfach durchzubringen, vielleicht hatte ich da auch nur den falschen Ansprechpartner

Bearbeitet von Klara1
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Hi,

rede mit deinem Mann. Was ist wem wichtig, womit kann wer seinen Akku wieder aufladen?
Wie stark ist deine Mutter belastet? Wie viel unterstützt du sie, steht ihr ein Pflegegrad zu? = Haushaltshilfe und finanzielle Entlastung für dich.
Beantragt beide eine Kur, einmal Mutter-Kind-Kur und Vater-Kind-Kur und dann überlegt ob ihr gemeinsam fahren wollt oder jeder für sich, mit je einem Teil der Kinder.
Warum wacht die jüngste so oft auf, schläft sie bei dir im Bett oder musst du jedesmal aufstehen? Kannst du da etwas verändern? Wart ihr mal beim Osteopathen oder Heilpraktiker, vielleicht kann das auch eine Verbesserung bringen.

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Kommt drauf an.

1. Wie viele Stunden pro Woche (und wie aufgeteilt) arbeitest du dann wieder?
2. Könntet dein Mann und du euch alles besser aufteilen? Arbeit 50:50?
3. Könntest du Vollzeit arbeiten und dein Mann TZ?
4. Zugehfrau engagieren
5. Familienkur sehe ich als nur wenig hilfreich. Du wärst ein paar Wochen raus aus deinem (selbstgewählten) Hamsterrad. Und dann? Dann geht es doch genauso weiter, oder?

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Hallo,
zu
1: das ist aktuell in Klärung. Aber es werden wohl nur max.12h pro Woche zum Einstieg sein,da ich vorarbeiten muss und es effektiv dann mehr sind.
2+3mein Mann kann leider nicht reduzieren. Es war schon in Sprache,dass er wöchentlich 2-4h weniger arbeitet. Das möchte sein AG nicht.
4: was ist eine Zugehfrau? Muss ich mal googlen.
5:ich müsste einfach selbst mal wieder in die Spur kommen. Bei mir reicht es aktuell das kleinste außer der Spur, um drüber zu sein. Ich kann es selbst nicht beurteilen, ob eine Kur hilfreich wäre...
Was heißt denn "selbstgewählten" Hamsterrad? Ich fühle mich da Grade irgendwie angegriffen...
Klar habe ich mir manche Dinge ausgesucht,aber manches konnte ich doch auch nicht vorher wissen...

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Ist er denn bei einem so kleinen Arbeitgeber ? Sonst hat sein AG da nämlich nichts zu möchten…

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Naja, dass du mit 3 Kindern, psychisch kranker Mutter und ebensolchem Mann, dazu Haus, Garten Hund, am Ende bist, das verstehe ich total.
Hat Deine Mutter eine Pflegestufe? Macht sie Therapie ? Und dein Mann?
Verstehe mich nicht falsch, aber es ist von denanderen, die "schwächer" sind einfach nicht in Ordnung, Dir alles aufzuhalsen, weil du es ja irgendwie schaffst. Ich würde mich da sehr klar abgrenzen. Was ist Deine Aufgabe gerade: Kinder, v.a. die Jüngste, Haushalt von mir aus. Den Hund kann dein Mann übernehmen - das tut ihm sogar gut mit Depressionen. Garten ebenso. Zumindest muss er sich kümmern, dass es erledigt wird.
Für ihn ist es doch total einfach: Er kann nicht (sagt er zumindest) und du machst.
Wenn du Pflegegeld für deine Mutter bekommst, dann brauchst du nicht so viel zu arbeiten.
Mach eine Kur mit deinen Kindern und Versuche dabei abzustillen. Stillen ist eine körperliche Belastung, die wahrscheinlich gerade zu viel ist.
Nimm dir Auszeiten, dann ist dein Mann zuständig - du bist genauso am Ende wie er.

Alles Gute

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Ich denke du brauchst mehr Pausen/Schlaf/Erholung.
- Betreuung der Großen um 2h erhöhen (Hort?)
- das Kleine könnte in die Krippe oder zur Tagesmutter gehen
- überlegen, ob abstillen helfen könnte
- überlegen, wie das Kleinste besser schlafen könnte (Familienbett?), evtl KiArzt fragen, Osteopath drüberschauen lassen
- den Mann zum Arzt schicken, evtl Kur/Medikamente verordnen
- bei dir alle Werte checken lassen
- Hobby/Sport abends oder am WE machen zB 2h Schwimmen pro Woche, nur für dich, ohne Kinder
- das eine oder andere Haushaltsgerät anschaffen, das euch Arbeit abnimmt oder auch Ansprüche im Haushalt/Garten runterschrauben

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Dein Mann sollte sich nen neuen AG suchen, bei dem er seine Arbeitszeit reduzieren kann. Das würde evtl. auch das Problem mit den mangelnden Erfolgserlebnissen angehen. Es wirkt, als würde sich sein beruflicher Status Quo negativ auf seinen psychischen Zustand auswirken (was angesichts deiner Beschreibung wenig verwunderlich ist, klingt nach bore-out seinerseits).

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Hmmm. Daran habe ich ehrlich gesagt noch nie gedacht.
Bisher war es eher so,dass es für ihn ok ist.
Mag aber natürlich sein,dass es sich verändert hat.
Ich werde das mal als Thema an sich ansprechen...

Danke!