Absoluter Megauskotzpost: Alle wollen immer was!

So. Ich hab‘ das Gefühl ich kriege einen Nervenzusammenbruch. Es ist so weit. Mein Mann hat zu Beginn des Jahres Vollzeit arbeitend einen neuen Job angenommen, mit mehr Verdienst (schön) und mehr Verantwortung (schlecht). Er sitzt oft bis 20/21 Uhr im Büro, kommt nach Hause und hat erstmal schlechte Laune weil Hunger, müde, kalt. Ich arbeite ebenfalls Vollzeit, bin aber offenbar nicht ganz so turbowichtig wie mein Mann und kümmere mich daher um alle 16-20 Uhr-Geschichten: Kind (4 Jahre) abholen, Kind betreuen (Playdates, Hobbies…), Alltagseinkäufe, Abendessen, Kind baden, Kind ins Bett bringen und so weiter und so fort. Kind aktuell immer auf 180. Ständig wütend, ständig „Ich will, du sollst“, schläft mit Glück irgendwann irgendwie. Es ist jetzt halb 10 und es ist immer noch wach. Rausgehen keine Chance, sonst geht der Zinnober erst recht los. Ich bin kurz vor dem Durchdrehen. Von sechs Uhr früh (aufstehen) bis zehn Uhr abends will jemand was von mir. Bitte keine Ratschläge, nur virtuelle Umarmungen. Danke! <3

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Kein Ratschlag, sondern eine Tatsache:

Kinder sind kleine "Seismographen" und spiegeln die Stimmung ihrer erwachsenen Bezugspersonen. Je mehr Ihr (innerlich) "auf 180" seid, desto mehr ist es auch Euer Kind.

Deshalb: tief durchatmen, wann immer möglich! Und durchhalten, es sollte auch wieder ruhiger werden.

Und hier kommt noch die *virtuelle Umarmung*!

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Schwierig.
Das könnte jetzt dazu verleiten, sich emotional abzukapseln, dem Kind etwas vorzuspielen, seine Gefühle runterzuschlucken. Das bringt doch auch nichts - die brechen sich dann an unpassendster Stelle wieder Bahn!


@TE
Kannst du versuchen, Zeiten nur für dich zu etablieren - wenn auch erst mal kurze? Mit den Kindern spielen und dann eine Sanduhr aufstellen und sagen, bis die abgelaufen ist, brauchst du erst mal Ruhe oder Zeit für dich?

Den Kindern auch sagen, dass du ab einer bestimmten Zeit im Wohnzimmer sitzt, man darf raus kommen und dich etwas fragen, aber du machst das Bettgehritual (das auch mit dem Kopf bei der Sache, nicht halbherzig) und dann ist deine Zeit und du bist nur noch bei dringenden Anfragen (Angst, Schmerzen, Albtraum etc.) ansprechbar.
Also, dann sitzt du im WZ und wenn ein Kind kommt, bist du freundlich, bringst es wieder ins Bett, gibst ihm sein Kuscheltier, deckst es gemütlich zu, sagst "gute Nacht" und stellst das Nachtlicht an.

Ja, es wird etwas dauern, bis das funktioniert, aber ich würde so etwas auf jeden Fall anstreben.
Genauso könntest du ja nachmittags eine halbe Stunde machen, in der die Kinder in deiner Nähe spielen dürfen, aber du gerade mal in Ruhe gelassen wirst und nur im absoluten Notfall angesprochen wirst. Also bei Banalitäten sagst du dann anfangs immer "wenn die Sanduhr abgelaufen ist (oder der Timer klingelt) kümmere ich mich darum, vorher habe ich jetzt Ruhezeit. Ihr könnt aber miteinander spielen. Wenn es Probleme gibt oder Fragen, kümmere ich mich nachher darum." (Und nach und nach kannst du das ja lockern in "für Notfälle bin ich natürlich ansprechbar!")
Und dann wirklich mal 30 min lesen, Musik hören, Gedanken nachhängen, Sport machen oder was dich sonst runterbringen würde.

Bearbeitet von Toschkalee
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🫂

Oh wie ich das fühle. Kopf hoch, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Manche Arrangements brauchen Zeit um sich einzuspielen, dann wird es leichter.

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Dicke virtuelle Umarmung und ein kleiner Mutmacher: du darfst deinen Mann um Hilfe bitten, auch wenn deine Vollzeitarbeit nicht so „turbowichtig“ ist ;)

Drücke die Daumen, dass das Kind bald schläft und du auch Erholung bekommst!

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Ja, einmal dicke Umarmung! Du hast mein volles Mitgefühl. Vor 8 Jahren hätte ich deinen Beitrag verfassen können. Kopf hoch, es dauert nicht mehr lang und dann heißt es "Mama, nerv nicht!"

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https://media.tenor.com/x0A4OvqEdzIAAAAM/ghost-hug.gif

Hier ist meine! Ich hoffe du findest eine Lösung für dich!

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Beide Vollzeit, also Kind von 7.00 bis 16.00 in der Betreuung + Wegzeit? Dann Haushalt, Einkauf und ein müdes, erholungsbedürftiges (verständlich) Elternteil? Vielleicht doch für ein Vierjähriges zu viel? Ein Kind kann halt nicht rund um die Uhr nur im Funktionieren-Modus sein. Es will einfach nur von euch gesehen werden? Vielleicht ein besonders lernwilliges Kind, das Input braucht?

Mittagsschlaf in der Kita, also ist das Kind abends nicht müde? Wäre ein sehr bekanntes Phänomen, geht vielen so.

Bearbeitet von kkjj
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Also ich glaube auch das es immer wieder so Phasen gibt und man da einfach durch muss auch wenns einen stellenweise ankotzt. Aber auch wenn ich verstehe das dein Mann sich vielleicht erstmal eingewöhnen muss würde ich mir hier deutlich verbitten das er seine schlechte Laune an mir ausläßt!
Ela

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Ganz dicke Umarmung - das kenne ich vom Kleinem nur zu gut! Auch wenn du keinen Ratachlag möchtest, zumindest ein kleiner Live-Hack, der mir bei meinem Energiebündel zu der Zeit abends unglaublich half:

Achtung- hier beginnt der Tipp- Du musst ihn nicht lesen, wenn Du nicht willst:

2 Kopfhörer und ein kuschliges Bett; der Zwerg bekommt leise ein ruhiges Hörspiel zum anhören, du hörst dir z.b. Meeresrauschen (gibt so Alben mit Steand/Naturgeräuschen) an - das fährt so runter. Und dabei bist du trotzdem beim Zwerg, der selbst auf seine Art langsam runterfährt...

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... oder Waldgeräusche. Einige müssen bei Meeresrauschen, Bachplätschern etc. ständig auf Toilette...

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Gute Kopfhörer waren schon seit Schreibaby-Zeiten mein Lebensretter 🙈. Statt Naturgeräusche ziehe ich mir aber Drei-Fragezeichen-Hörspiele rein. Leider finde ich die Kopfhörer seit zwei Tagen nicht mehr 🫠.

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Dann ist euet Pensum zu hoch. Entweder geht dein Mann wieder auf eine Stelle mit weniger Verantwortung und damit meht Zeit aber weniger Geld oder du reduzierst im entsprechenden Umfang.

Euer Kind zeigt euch ja, wie gestresst ihr alle seid. Aber die Verantwortung dafür liegt bei euch beiden, etwas zu ändern.

Ich bin wieder auf Vollzeit (35 Stunden) gegangen, als der Jüngste 7 war. Zeitgleich hat mein Mann eine Stelle mit mehr Personalverantwortung übernommen. Beides zusammen ging aber nicht, wie wir schnell feststellen mussten. Die Kinder waren gestresst und unleidlich, wir auch.
Mein Mann ist dann zurück auf die alte Stelle und das hat uns alle gerettet.

Ihr müsst einen Weg finden, mehr Zeit freizuschaufeln.
Dieses Mehr-Geld war zumindest bei uns damals viel zu teuer erkauft.

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Oh 35 Stunden sind bei dir Vollzeit? Bin irre neidisch. Ich arbeite 41,5 Stunden Vollzeit (öD).

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35 Stunden war bei 4 Kindern schon eine Hausnummer, mein Mann ja auch Vollzeit, der konnte aber abends, wenn die Kinder im Bett waren, noch mal an den Schreibtisch und war dafür nachmittags zu Hause.

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