Angst/Respekt vor dem elternsein

Ich habe mich gefragt, ob es vielen anderen auch so ging. Ich bin schwanger nach längerer kinderwunschphase und habe immer geglaubt, dass ich das so toll finden müsste. Je weiter ich komme desto mehr Zweifel bekomme ich. Schaffen wir das? Werde ich eine gute Mutter sein? Bin ich dafür geschaffen? Werde ich arbeiten gehen nicht vermissen (ist jetzt schon nicht so einfach, weil mein Arbeitsplatz angepasst werden musste).
Wenn ich diese Zweifel anderen gegenüber äußere sind alle so positiv eingestellt und man hat das Gefühl solche Zweifel werden gar nicht so richtig ernst genommen. Das wird schon oder du wirst da drin aufgehen als Frau.
Ich glaube daran nicht und auch irgendwie diese überpostive geht mir auf die Nerven. Als wären gar keine Ängste da. Also würde jeder davon ausgehen, dass man dann sich in dieser Rolle verliert. Ich merke aber, wie ich auch mal schlechte Tage habe. Da habe ich auf die Schwangerschaft überhaupt keine Lust. Bin mir sicher, dass es später auch so sein wird und das ich diese Einschränkungen schon wahrnehmen werde und es mir was ausmachen wird. Klar man gewöhnt sich daran in irgendeiner Weise. Aber es ist als würden diese Ängste in der Gesellschaft nicht existieren. Als würde man davon immer noch ausgehen, dass Frauen das Muttersein auf jeden Fall schön finden und das einem nicht irgendwann die Decke auf dem Kopf fällt.

Ich glaube ich wollte nur mal meine Gedanken aussprechen. Es ist schwierig damit umzugehen, wenn die eigene Wahrnehmung nichts zählt.

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Ich denke, dass es vielen Frauen so geht. Ich war so glücklich als ich endlich schwanger war. Aber zwischendurch hatte ich auch einzelne Tage an denen ich gezweifelt habe und mich gefragt habe, was wir da nur getan haben und ob wir das wohl alles schaffen werden. Zweifel und Ängste sind normal insbesondere mit Schwangerschafthormonen.
Ganz schlimm wird es dann nochmal mit den Hormonen im Wochenbett, da sind auch Tränen normal.
Solange die Grundeinstellung noch so ist, dass man sich auf das Kind freut ist alles gut.

Und wenn das Kind dann da ist, gibt es auch Situationen in denen man an seine Grenzen kommt und sich fragt wie man das schaffen soll und Situationen in denen man sich fragt, ob man alles richtig macht. Und ja, auch Situationen in denen man die Arbeit und die früheren Freiheiten vermisst. Aber dann grinst einen der kleine Knopf wieder frech an und alles ist gut.

Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, deine Gefühle und Sorgen sind normal. Ich wünsche dir alles Gute.

Bearbeitet von Blumen1983
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Danke für deine Antwort. Es kommt halt immer wieder. Im Moment ist es halt besonders schlimm für mich und manchmal hilft es einfach von anderen zu hören.

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Ja, es ist nicht immer alles fein. Du bist nicht im Disney-Film und du mußt diesen Anspruch an dich auch nicht haben. Ich hab immer diese niedlichen Schwangeren beneidet, mit süßem, kleinem Bäuchlein und nach der Geburt zeitnah wieder Größe 36 - das war mir nie vergönnt. Ich war immer so eher Wal, habe in meiner letzen Schwangerschaft über satte 30 kg zugelegt . Nein, geliebt habe ich diesen Zusatnd nicht. Ich habe mich vorsichtig angefreundet mit Aiusnahmezuständen. Gib nichts auf das Gepose. Du wirst eine wunderbare Mutter sein. Mit allen Krisen und allem Glück. Was kommt, kommt eh meist ganz anders.
Deine Wahrnehmung zähtö, egal was andere dir sagen.

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Also ich habe bisher nicht so viel zugenommen, aber das mit dem Bauch ist für mich auch nicht so einfach zu akzeptieren. Ich brauche halt irgendwie auch sehr lange um mich an diesen neuen Körper zu gewöhnen und alle anderen finden die Kugel ja so schön. Es fühlt sich einfach so gegensätzlich an. Ich muss aber auch sagen, dass ich durch mobbing in der Schule wegen meinem Gewicht auch nicht normal darauf schauen kann. Ich glaube ich bin dadurch immer kritischer als ich muss und finde mich ein wenig dicker als ich bin. Mein Mann hat das mir auch schon gesagt.

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Vielleicht unterhältst du dich mit den falschen Müttern ;-)

Ich wollte nie unbedingt Mutter sein, insofern war ich nie auf dieser rosaroten Wolke. Und auch jetzt gehe ich darin nicht auf, ich definiere mich sehr wenig darüber. Meine Kinder sind toll, keine Frage, aber es ist anstrengend und bringt viele Einschränkungen mit sich. Man zweifelt ständig an sich selber, wenn irgendetwas nicht läuft, hat als berufstätige Mutter permanent Schuldgefühle und sollte Instagram am besten abschaffen - dort scheinen es ja die meisten ganz super hinzubekommen, jederzeit eine attraktive Ehefrau, eine hingebungsvolle Mutter, eine großartige Köchin, eine perfekt organisierte Haushaltsmanagerin und natürlich eine erfolgreiche Karrierefrau zu sein. Und natürlich nebenbei noch tollen Hobbys nachzugehen... Ich gucke mir also grundsätzlich nur noch die an, die mir ihr echtes Chaos zeigen :-D Und ich habe Freundinnen, mit denen man ehrlich über alles reden kann. Ohne Zuckerguss, weil man sich sonst schämt, dass man es nicht hinbekommt. Das hilft viel.

Es werden harte Zeiten kommen, keine Frage, und das fällt einem dann umso schwerer, wenn man eben nicht der Typ Frau ist, der darin aufgeht. Lass dich davon nicht herunterziehen. Sei gnädig zu dir selber, wir machen alle permanent Fehler als Mütter, und freu dich an dem, was gut klappt. Und davon wird es einiges geben. Such dir Leute, bei denen du offen sein kannst, und lass dir nicht einreden, dass das jetzt DIE Erfüllung sein muss. Jeder ist anders.

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Ich danke dir. Instagram schaue ich schon gar nicht. Ich weiß auch, dass es eine verklärte Welt ist. Ich muss sagen, dass ich eine Freundin habe, die wirklich ehrlich ist und die mir auch wirklich zeigt wie es ist. Sie meint mit Absicht, weil sie es unterschätzt hat. Aber wenn man an anderen Stellen was sagt, dann bin ich so langsam genervt einfach, weil man das Gefühl hat einfach nicht ernst genommen zu werden. Ich glaube einfach, dass viel zu viele die Zähne zusammen beißen und nichts zeigen.

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Ja, weil jeder Angst hat, Schwäche zu zeigen. Derjenige zu sein der sagt "Sorry, also ich find's jetzt echt nicht soo großartig, wie es angepriesen wurde!". Umso wertvoller sind die Freunde, die da ehrlich sind und sich auch mal auskotzen.

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Hallo,
Deine Gedanken dazu sind völlig normal.
Das wechselt ja auch immer mal.
Mal große Freude und mal Bedenken und Sorgen.
Schwangerschaft, Geburt und dann Familie sein ist ein stetiger Prozess und das meiste ergibt sich von selbst.
Mit Gelassenheit und Humor kommt man ganz gut durch den Wahnsinn.
Und nur weil man sich ein Kind wünscht, heißt es nicht, dass man manchmal auch alles doof findet oder sich fragt, wer überhaupt Kinder wollte.....

Aber Kinder sind schon toll......

Viel Freude mit eurem 🙃

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Natürlich existieren diese Ängste in der Gesellschaft. Schon immer und weltweit.

Schon die Tatsache, dass Du dir Gedanken darüber machst, spricht doch für dich. Eine Person, der das vollkommen egal wäre, die sich nicht hinterfragen und reflektieren würde, wäre vermutlich auch nicht lernbereit und offen für die Tatsache, dass man mal was falsches macht.

Beim ersten Kind läuft bestimmt nicht alles perfekt. Hol Dir ein paar Ratgeber zum Blättern, sowas wie Artgerecht oder was gerade so trendet. Verzeih Dir, wenn du mal nicht weiter weißt - es ist noch keine Mama vom Himmel gefallen.

Lass nicht auf Dich einquatschen... die älteren Generationen können das immer besonders gut. Hör auf Dein Bauchgefühl, das hat oft Recht.

Wenn du etwas willst oder nicht willst, setz dich durch, egal was Mama, Oma, Schwiegermutter oder die Nachbarin sagen.

Such Dir eine Hebamme wenn möglich.

Und glaub nur maximal 20% von dem, was du auf Insta oder TikTok siehst.

Das wird schon, zwar auch mal mit Tränen und Verzweiflung, aber auch mit den schönsten klebrigen Patschehänden und -Füßen, dem herzlichsten glucksenden Lachen, den strahlendsten Augen und dem bezauberndsten zahnlosen Lächeln der Welt.

Alles Gute
Scabra

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Danke, ja das mit der älteren Generation ist auch manchmal mein Problem. Oder von Leuten die schon länger Kinder haben und manches verklären.

Hebamme habe ich und das ist auch gut.

Das alles perfekt läuft, glaube ich sowieso nie. Bin da Realistin. Aber man will es doch so gut wie möglich mit dem kleinen machen. Ich glaube die Ansprüche, dass es dem Kind jetzt schon gut gehen soll, sind halt sehr hoch.

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Ich finde die Zweifel normal und angebracht. Aber man vergisst eben als Mutter schnell, dass man selbst auch mal so Gedanken hatte.

Wie z.B. man auch mal dachte:
Schaff ich das Studium? Ist das das richtige für mich?
Schaffe ich die Fahrprüfung? Kann ich danach wirklich sicher alleine Auto fahren?
Klappt es auszuziehen und meinen Haushalt alleine zu führen?
Ist dieses Jobangebot die richtige Stelle für mich? Schaff ich das?
.... usw.

Rückblickend war das meiste halb so wild und man hat sich damit schnell arrangiert;-).
Ich denke darum wiegeln deine Sorgen die meisten so ab.

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Danke für deine Antwort. Ich finde deine Beispiele sehr gut und kann mich daran erinnern, wie ich vor anderen Sachen auch Respekt hatte. Ja man vergisst es und es ging am Ende alles doch gut. Das hilft sowas nochmal in ein anderes Licht zu rücken.

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Klar ging es mir so. In beiden SS sogar 😅

Und ich hab wirklich 8 Monate gebraucht (nach Geburt), bis ich vollends in der Mutterrolle ankam. Und das ist ok!

Jetzt bin ich natürlich sehr froh, Mutter zu sein ❤️ und es macht mir Spaß. Und trotzdem hat man manchmal sorgen und Ängste, aber man kann damit ganz gut umgehen.

Falls du einen GVK machst, bei uns wurde da schon auch drüber gesprochen und in der Rückbildung dann auch und das tat echt gut :)

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Danke, sowas ist gut zu lesen, dass es halt dauert. Ich finde es hört sich halt bei allen so an, dass es relativ schnell geht. Aber das es auch einfach dauern kann bis man sich richtig rein gefunden hat, darüber reden halt die wenigstens. Genau das sind halt meine Gedanken. Dass ich vielleicht einfach brauchen werde, wie auch bei vielen anderen Änderungen.

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Ich hatte da auch einen Realitäts-Crash 😅 also ich rate dir echt - bleib gelassen und akzeptiere Ängste und Sorgen und sprich ruhig drüber, das ist ok!

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Ich glaube jeder verantwortungsbewusste Mensch hat diese Gedanken. Man hat die Verantwortung für ein Kind gute 20 Jahre.
Das ist schon eine Mammutaufgabe, aber du wirst auch viele schöne Momente erleben, die dir weitere Kraft und Energie geben werden.
Das fehlt jetzt in der Schwangerschaft noch ein wenig.

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Fühl dich gedrückt! Auch jetzt 1 Jahr mit Baby auf dem Arm sind manche Zweifel noch da! Z.B.: bin ich eine gute Mama, was kann ich noch besser machen, warum ist es bei anderen so einfach etc.

Das ist vollkommen normal. Bei den einen mehr bei anderen weniger ausgeprägt. Manches habe ich mir leichter oder auch viel schwerer vorgestellt. Ich finde man kann nicht richtig drauf vorbereitet werden weil es so so individuell ist.