Schwiegermutter hat kein Interesse am 2. Kind

Hallo ihr Lieben, eigentlich haben mein Mann und ich schon eine klare Linke zu dem Ganzen, aber nerven tut es mich schon ungemein.

Meine Schwiegereltern hatten schon gar nicht mehr geglaubt, dass sie Großeltern werden. Letztes Jahr kam mein erstes Kind auf die Welt und die Freude war groß. Meine SM ist sehr speziell. Sie ist übermässig auf das Kind fixiert, so das wir ihr oft Grenzen aufzeigen müssen.

Mein Mann hatte mit ihr keine leichte Kindheit. Er war zwar der Prinz und wurde in den Himmel gehoben, aber nur solange er nach ihrer Nase getanzt hat, negative Gefühle verborgen hat und der „Norm“ entsprach. Seine Geschwister waren eher Beiwerk. Als er in der Pubertät rebellisch wurde, wurde der „Prinz“ zum „Schwarzen Schaf“.
Er war wegen ihrer Kontrollsucht und den narzisstischer Zügen sogar schon in Therapie.

Nun erwarte ich unser zweites Kind. Meine Familie freut sich sehr, wollten den ET wissen, Ultraschallbild sehen, fragen wie es mir und dem Baby geht etc.
Als wir es den SE erzählt haben kam zwar Gratulationen, aber nicht die Euphorie wie beim ersten Kind, was ich auch noch verstehen kann.
Meine SM sagte sogar zu meinem Sohn: „Du wirst immer mein Prinz sein. Meine Nummer 1. Mein ein und alles.“
Puh, das saß.
Bei einem weiteren Treffen redete sie mit ihm so, das der Arme nicht wüsste was auf ihn zukomme und das er sich seine Eltern teilen müsste. Als wäre das Baby in mir ein Eindringling.
Es gab keine Fragen wann der ET ist oder dergleichen. Beim ersten Kind konnte sie gar nicht genug kriegen, wollte Ultraschallbildern sehen, wissen was der Gyn sagt … diesmal einfach nichts.
Mein Mann erzählte ihr wann es auf die Welt kommen würde, sie hat nicht mal zugehört.

Letzte Woche Freitag hatte ich wieder eine Kontrolle und weil sie etwas von uns wollte schrieb sie uns an. Mein Mann (wir haben eine gemeinsame familiengruppe) sagte wir sind beim Gyn zur Kontrolle. Einzige Antwort: „wie geht es Kind Nummer 1?“

Meine Schwangerschaft war bis jetzt wirklich nicht leicht, aber dieses mulmige Gefühl das mein Baby einfach unwichtig ist, tut mir für das Kleine schon leid.

Hat jemand von euch auch solche Erfahrungen gemacht?

Wir haben uns entschieden, sollte sie wieder beginnen den Erstgeborenen zu bevorzugen, dass wir den Kontakt drastisch reduzieren werden. Es tut mir für meinen Sohn leid, aber ich möchte nicht das ein Kind der Prinz ist, weil es 1,5 Jahre früher auf die Welt kam, und das andere der Bettlerknabe.
Ich kenne so ein Verhalten einfach von meiner Familie nicht. Meine Oma hat 4 Enkelkinder und alle werden gleich behandelt.

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Da dein Mann in Therapie war wegen seiner Kindheit, könnte schon einiges mit seiner Mutter nicht stimmen.

Aber... du schreibst, das erste Kind ist letztes Jahr geboren und die Kinder haben einen Unterschied von 1,5 Jahren? Also ist das erste noch nicht mal ein Jahr alt?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit Babies und ganz kleinen Kindern einfach irgendwas reden. Ich würde dem Ganzen gar nicht so viel Bedeutung beimessen, was sie sagt. Und auch halte ich es für normal, dass das meiste Interesse am schon geborenen Kind liegt. Die letzte Schwangerschaft ist ja noch nicht so lange her, die sie mit dir mit erlebt hat. Also Oma freut sie sich sicher über jeden neuen Entwicklungsschritt. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und finde es in Ordnung, wenn sie sich später mehr auf den Erstgeborenen konzentriert und mit ihm spielt als mit dem Baby. Mit den Älteren kann man mehr anfangen, das wird einem im direkten Vergleich auch deutlicher. Das muss aber nicht bedeuten, dass sie das zweite Kind weniger mag. Die Beschäftigung kommt aber eventuell etwas später als beim Ersten.

Dass sie gar nichts zur Schwangerschaft fragt, ist schon etwas schräg. Möglicherweise kommt es noch, wenn der Termin näher rückt.

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Dein Sohn ist noch so klein, da würde ich dem was die Oma mit ihm redet gar nicht so viel Bedeutung beimessen. Das fehlende Interesse kann auch einfach darin begründet sein, dass nun halt schon ein Enkelkind "präsent" ist und sie demnach nicht mehr darauf warten muss Oma zu werden ;-) Das heißt aber nicht, dass das 2. Kind dann weniger geliebt wird.

Meine Mutter hatte z. b. in meiner ersten SS auch mehr Interesse an Ultraschallbildern etc. Einfach weil es ihr "erstes" Enkelkind war und die Freude und Spannung auf das Baby groß war. Als das Kind 2 Jahre alt war wurde ich schwanger mit dem 2. Enkelkind der Oma und sie hatte auch sehr viel weniger Interesse und wollte keine Infos oder Bilder sehen... Die Kleine ist nun 2 und wird von der Oma ziemlich verwöhnt und geknuddelt (Was sie bei Nr. 1 komischerweise nicht so viel gemacht hat). Hätte ich in der SS auch nicht gedacht...
Also wartet einfach ab und schaut wie sich deine SM nach der Geburt verhält.

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Naja, das zweite Kind ist ja noch nicht mal auf der Welt. Da muss man doch noch wirklich kein Interesse daran haben.

Ansonsten würde ich alles erstmal abwarten. Am Anfang ist es vielleicht normal und natürlich, dass sich die Oma mehr mit eurem ersten Kind beschäftigt. Das ist ja auch gut so, denn du wirst viel Zeit fürs Baby brauchen und dein KInd genießt dann eine besonders fürsorgliche Oma erst recht.

Und wenn die Enkel später wirklich ungleich behandelt werden, kannst du immer noch eingreifen.

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Ich kann deinen Unmut total verstehen.

Warum manche Menschen Erstgeborene so extrem vorziehen bleibt mir ein Rätsel...

Leider kannst du aber deine SM nicht ändern.
Was ich gut finde ist, dass dein Mann und du an einem Strang zieht.

Ich würde jetzt erst einmal abwarten, bis Baby Nr. 2 da ist.
Vielleicht sieht es wieder anders aus, wenn man es in den Armen halten kann?

Generell finde ich aber euren Ansatz richtig, notfalls den Kontakt zu reduzieren.
So schade es für Kind Nr. 1 sein mag. Man muss auf das Wohlergehen aller seiner Kinder schauen. Und Kind 1 kann nicht zu Lasten von Kind 2 bevorzugt werden.

Dann verbringen sie halt mehr Zeit mit deiner Mutter (der anderen Oma).
Viele Kinder haben nur eine Oma, oder eine, die sie öfter sehen, als die andere.

Wenn sich die Mutter deines Mannes beschwert, dann kann man ja den Grund klar nennen.

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Vorsicht, Küchenpsychologie:

War deine Schwiegermutter zufällig das älteste Kind unter ihren Geschwistern? Hört sich irgendwie so an, als hätte sie da was persönliches zu verarbeiten, weil sie vielleicht als Älteste wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und alle auf die jüngeren Geschwister fixiert waren und jetzt versucht sie auf extreme Weise, es bei ihren Kindern und Enkeln anders zu machen.

So lange euer zweites Kind noch klein ist, wird es sich nicht daran stören, dass es auf dem 2. Rang läuft (falls das sich nicht doch nach der Entbindung ändert). Sollte sich das aber im Laufe der Zeit nicht legen,dann sollte ihr ein ernstes Wort mit ihr sprechen, bzw. auch direkt eingreifen wenn sie die Kinder ungleich behandelt.

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Sie war das mittlere Kind.

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Ah ok, war auch nur eine Vermutung, weil sie ja offenbar so extrem auf die jeweils ältesten Kinder fixiert ist.

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Anders als meine Vorschreiber denke ich, du machst das genau richtig - nur evtl zu zögerlich und unkonsequent.

Dein Mann war der Erstgeborene und sogar in Therapie wegen seiner Mutter??
Erspar das eurem ersten Sohn.

Soweit ich das sehe, geht es auch gar nicht primär darum, das zweite Kind zu schützen. Wenn das erst alt genug ist, um zu merken, dass Oma sich nicht für ihn/sie interessiert, wird da vielleicht Enttäuschung da sein. Eifersucht. Aber damit kann man umgehen und sich andere Bezugspersonen suchen. Deine Familie scheint da ja normal zu ticken.

Aber beim "Prinz" kann das ganz massive, schädliche Auswirkungen haben, wenn die Oma ihm jetzt schon einredet, das Geschwisterkind würde ihm die Liebe seiner Eltern streitig machen! Oma müsste da irgendetwas kompensieren und er wäre eh toller und wertvoller als das Geschwisterkind...!
Da schrillen bei mir alle Alarmglocken.
Die Oma macht ihm die Beziehung zum Geschwisterkind madig, bevor dieses überhaupt auf der Welt ist!
Die Oma hebt ihn auf einen Thron, der völlig unangemessen ist.

Nene - im Sinne des vorhandenen Kindes würde ich da den Kontakt drastisch reduzieren.

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Hier schließe ich mich mal wieder an.

Mein kleines Kind ist 1 und versteht vieles schon sehr gut. "K1 versteht noch nicht, was SM brabbelt" würde ich also nicht sagen. Es reicht ja schon das Wort "Baby" mit Mimik und Gestik.

Ich würde auch dort ansetzen, dass der Mann zur Therapie gegangen ist und dort schon das Wort "Narzissmus" im Raum stand. Weil der Therapeut keine Ferndiagnosen stellt, spricht er von narzisstischen Zügen. Nun kommt das zweite Kind und die SM setzt bei diesem genau so an wie bei ihren Kindern. Ich würde also nun den Kontakt entweder einschränken oder abbrechen. Im ersten Fall müsste dein Mann nun mal ein paar saftige Takte finden und sie zurecht weisen und ihr aufzeigen, dass das nicht geht. Bevor sie die Beziehung der Geschwister schon so früh belastet.

"Es handelt sich um ein ungeborenes Kind, zu dem die SM noch keinen Zugang hat" stimmt ja nicht, weil sie am ersten Kind sehr wohl auch schon Interesse hatte.

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"dieses mulmige Gefühl das mein Baby einfach unwichtig ist"

Ich glaube du solltest versuchen, das aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Nicht dein Baby ist unwichtig, sondern deine Schwiegermutter hat eine ganz ungesunde Art mit Kindern in Beziehung zu treten, sowohl bei den eigenen Kindern, als auch bei den Enkeln.

Wir haben hier ein ähnliches Thema, weil meine Schwiegermutter eine Persönlichkeitsstörung hat. Mit Babys kann sie ganz toll, aber je älter die Kinder werden, desto problematischer wird das Miteinander. Also sie hält sich an alle Regeln, bringt die Kinder nicht in Gefahr, bietet sinnvolles Essen an, adäquate Beschäftigungen etc., das ist alles nicht das Problem. Aber auf sozialer und emotionaler Ebene wird es schnell manipulativ. Auch das nicht mit böser Absicht, sondern weil sie Menschen und Beziehungen völlig verzerrt wahrnimmt.

Sie meint es also nichtmal böse und wir haben auch keinen Streit, aber mein Partner hat aufgrund der eigenen Erfahrungen entschieden (und ich sehe es ähnlich), dass sie keine zu wichtige Rolle für unsere Kinder spielen soll, da das ein Spiel mit dem Feuer und eine emotionale Achterbahnfahrt wäre.

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Sie tut was sie bei deinem Mann auch schon gemacht hat. Das ist keine Überraschung. Unterbindt die Bevorzugung. Seid dabei wenn sie K1 sieht. Zur Not fahrt den Kontakt runter.
Es reicht wenn einer in der Familie ihretwegen in Therapie ist.

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Ihr seht das sehr vernünftig. Wenn dein Mann so in seiner Kindheit gelitten hat, dann waren das von seiner Mutter nicht nur ein paar Sprüche.
Sie schadet bereits jetzt eurem ersten Kind, obwohl das andere noch nicht auf der Welt ist! Weil euer erstes Kind jetzt beigebracht bekommt, dass das zweite doof ist.
Ich war auch sowohl goldenes Kind, als auch schwarzes Schaf und keine der beiden Rollen ist schön.