Schwiegermutter

Hallo. Ich habe lange überlegt, ob ich schreiben soll und hoffe, dass ich mich verständlich ausdrücke.

In fast allen threads zum Thema SM wird Übergriffigkeit beklagt und in den meisten Fällen auch zurecht.
Der allgemeine Tenor ist, dass nur die eine gute SM ist, die sich am besten komplett raus- und zurückhält und aber bei Bedarf parat steht.

Meine Überlegung ist jetzt, ob man sich wirklich immer komplett aus dem Leben seiner Kinder raus halten muss.
Wie macht man es richtig?
Konkret zu meiner Situation:
Zu meiner Schwiegertochter habe ich ein gutes, aber auch recht distanziertes Verhältnis.
Wenn wir uns sehen unterhalten wir uns nett, aber das kommt eher selten vor. Da frage ich mich, halte ich mich zu sehr zurück. Sie haben allerdings auch noch keine Kinder.

Anders bei meinem Schwiegersohn. Ich mag ihn ganz gerne, aber er hat ein paar Verhaltensweisen, die ich unmöglich finde. Ich würde da gerne was zu sagen, halte mich aber zurück, obwohl ich fast platze :)

Wie macht man's richtig? Allgemein, muss man sich aus allem raus halten? Sind Ratschläge immer Schläge?

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Eine „gute Mutter“ hat sich von ihrem Kind abgenabelt. Nicht nur das Kind von der Mutter. Die Entscheidungen des Kindes bzgl. Beruf, Partnerwahl und die Art zu Leben müssen toleriert werden. Die meisten Mütter stellen in Wahrheit ein Hindernis und eine Blockade dar.

Das Allerdümmste was man tun kann: gegen das Schwiegerkind schießen. Im besten Fall bilden nämlich Kind und Schwiegerkind eine Einheit und sind loyal zueinander (Ups, sie sind ein Paar und lieben sich). Und dann war’s das mit Familie. Wir leben in Zeiten von Tiktok. Verwandtschaft alleine hat nicht mehr viel Aussagekraft. Wer sich respektlos verhält, wird sehr weit fliegen. Und nein, man ist nicht in Ewigkeit dankbar. Ratschläge gibt man dann, wenn man gefragt wird. Das sind Erwachsene Leute!

Wenn man merkt, dass man gar nicht mit dem Partner oder der Partnerin kann, oder allgemein die Situation untragbar findet, dann sagt das offen und lasst den Kontakt bleiben. Aber hört auf eure Kinder zu stressen oder zwanghaft Enkel für euch zu beanspruchen um euch „Liebe zu holen“. Unmögliches Verhalten. Man sollte gehen, wenn man merkt, dass man sich nicht mehr im Griff hat. Diese Verantwortung muss man für sich selbst tragen.
Und nun zu meinem Tipp: reden. Fragt eure Kinder was Familie für sie bedeutet, wie sie den Kontakt gestalten möchten und was sie als Unterstützung und Hilfe ansehen. Dann ist auch eure Zeit gekommen mitzuteilen was ihr euch wünscht. Man wird sehen, ob man friedlich zueinander findet oder nicht. Aber bitte bitte lasst andere Menschen leben wie sie wollen.

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Was macht er denn?

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Zb ist er für seine Familie kaum präsent. Hat meiner Meinung nach wenig Interesse an seinem Kind

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Dann liegt es aber an deiner Tochter, ihm dies zu verklickern.

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Nein, Ich finde nicht, dass Ratschläge immer Schläge sind.
Das Problem ist meist nur, dass es Sympathie oder bzw. Antipathie ausmachen, ob jemand Ratschläge als Schläge empfindet, oder nicht.
Die Userinnen, die hier von übergriffigen SM schreiben, haben halt generell ein eher schlechtes Verhältnis ihnen gegenüber. Drum sind sie von allem genervt, was SM macht.
Würden dieselben Dinge ihre eigenen Mütter oder Freundinnen sagen/machen/schreiben, dann wäre das nicht so schlimm.


LG

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Stimmt bei mir definitiv nicht!

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Ich finde nicht, dass Schwiegermutter sich immer zurück nehmen, aber parat stehen muss.

Meine Schwiegermutter darf mir natürlich Ratschläge geben oder auch ansprechen, wenn sie was nicht gut findet. Aber der Ton macht die Musik, ist umgekehrt genauso und gilt natürlich ebenso für meine Mutter/Eltern.

Wenn ich etwas nicht annehmen möchte, soll das bitte akzeptiert werden. Ebenso umgekehrt.

Meine Schwiegermutter und ich kommen grundsätzlich aber auch sehr gut zurecht. Sie hat zwar eine andere politische Einstellung als ich, das kam gestern mal wieder zur Diskussion, aber auch da - absolut respektvoll und man kann normal sprechen.

Und es gibt ja zum Glück noch zig andere Themen 😅

Grundsätzlich sind wir beide darum bemüht, den Kontakt zu halten und das finde ich entspannt. Mir geht’s im Alltag manchmal unter, ihr ebenso. Da ist es schön, wenn sie vorwurfsfrei fragt oder ich einfach sage „lang nicht mehr gesehen, komm doch mal wieder vorbei!“.

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Die von dir genannten Beispiele sind Probleme zwischen deiner Tochter und deinem Schwiegersohn. Meiner Meinung nach, kannst du deiner Tochter den Rücken stärken, wenn sie dich um Rat fragt, mehr aber nicht.

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Ganz schwieriges Thema.

Ich hab bei den ersten ernsthaften Partnerschaften meiner Kinder entschieden, es so zu handeln wie bei der besten Freundin, mit der man bisher jedes private Detail besprechen konnte, und die jetzt heiratet. Bestimmte Bereiche gehen dann nicht mehr, da kommt man in einen Loyalitätskonflikt. Ja, Partnerschaften und Ehen laufen mal besser, mal schlechter.
Aber zuhören (wenn jemand von sich aus reden will) und am besten praktische Unterstützung geben (sollen wir die Kinder am WE nehmen) ist, glaub ich, das sinnvollste.
Ich hab eigentlich erst was zu dem Thema gesagt, wenn die Beziehung vorbei war und eins der Kinder reden wollte.
Das höchste, wozu ich mich verstiegen hab, war mal der Rat eine Paartherapie zu versuchen.
Bei praktischen Sachen (Wohnungssuche, Studium o.ä.) machen wir schon mal Vorschläge, wenn wir es für angebracht halten. Kommt auch nicht immer gut. O.k., sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen.

Du weißt ja selbst, dass Kritik (hier am Schwiegersohn) meist nicht auf fruchtbaren Boden fällt und oft das Gegenteil bewirkt. Ich glaube, du solltest versuchen zu verstehen, was deiner Tochter am meisten hilft. Glaubst du, sie erwartet und hofft, dass du dich aktiv einmischst? Oder genau das Gegenteil, damit es keine Mißstimmung zwischen dir und ihrem Mann gibt?

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Nein, muss man nicht. Für mich war und ist immer wichtig, dass die Beziehung auf Augenhöhe ist. Meine Schwiegereltern kenne ich schon mein ganzes Leben, deswegen war mir dieser Aspekt besonders wichtig. Bei meiner Schwiegermutter ist das gar kein Problem, sie ist ein bisschen ein verrücktes Huhn (falls jemand die Enola-Holmes-Bücher kennt - Enolas Mutter ist quasi ihr Spiegelbild :-D ), sie hat uns schon alle immer als ebenbürtige Sparringspartner gesehen. Bei meinem Schwiegervater ist es etwas anders, da muss man sich schon sehr freischwimmen. Alte Schule eben.

Wenn das grundlegende Verhältnis (= wir sind alle erwachsen und auf einem Level) geklärt ist, finde ich es völlig normal, wenn Schwiegereltern etwas sagen. Ich würde mich eher wundern, wenn sie sich so gar nicht interessieren. Aber wenn es diesen Touch von "Kind, ich bin 30 Jahre älter und habe bereits alles erlebt, lass mich dir sagen, wie du fühlen, denken und handeln solltest, damit es läuft" hat, ist es zum Scheitern verurteilt.

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Meine Schwiegermutter ist eine äußerst schwierige Person. Ich aber auch. Wir unterhalten uns normal miteinander, würden uns aber nie zu zweit auf einen Kaffee verabreden.

Ich mache nur Pflichtbesuche wenn mein Mann mich darum bittet, also Geburtstage, Feiertage und mal sonntags zum Kuchen. Aber im Alltag könnte ich sie nicht ertragen. Sie ist distanzlos, respektlos, lästert gerne, hat total festgefahrene Ansichten und ist ziemlich übergriffig.

Ich bin introvertiert, schnell von solchen Menschen genervt, hab gerne meine Ruhe und hasse lästern und Smalltalk.

Aber ich schränke sie nicht im Kontakt mit ihrem Enkel oder Sohn ein. Sie dürfen den kleinen jederzeit besuchen oder abholen kommen, haben auch einen festen Tag in der Woche. Aber wenn sie da sind, dann mach ich definitiv was anderes als mit ihnen zusammen im Wohnzimmer zu sitzen.

Also quasi ja, ich will keine ungefragten Ratschläge von ihr hören, weil wir komplett unterschiedliche Weltbilder haben und ich auch keinen Wert auf ihre Meinung lege. „Parat stehen“ jein, da ich es niemals einfordern würde. Allerdings müssen sie sich schon nach mir richten, da sie Rentner sind und ich arbeiten gehe und auch sonst ne Menge zu tun habe.

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Was spräche denn dagegen, zu FRAGEN ob ein Feedback - sei es Ratschlag, eigene Wahrnehmung oder auch schlicht die eigene Meinung, zu einem bestimmten Thema gegeben werden kann?
Und wenn du dafür ein nein kriegst empfiehlt es sich, das zu akzeptieren. Idealerweise ohne Gebocke. 🤷🏻‍♀️ machst du doch bei anderen Erwachsenen in deinem Umfeld auch, oder?

Deine Kinder werden es dir dann schon offen sagen ob sie dich hören wollen oder nicht.

Allzeit parat stehen musst du wirklich nicht. Die sind gross. Die schaffen das idR allein.

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Du hast recht, ich muss mich da vielleicht mehr abnabeln.
Mit dem parat stehen habe ich mich blöd ausgedrückt. Ich liebe mein Enkel und betreue es sehr gerne und wenn ich mal keine Zeit habe, ist das auch ok.

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Dann musst du definitiv nicht parat stehen, würde ich sagen….

Respektvoll auf Augenhöhe ist für mich persönlich die Leitlinie. Wie du das im jeweiligen Moment…. ich weiss. ist schwammig. Ware sonst auch zu leicht, oder?