Mann im Schichtdienst - ich brauche Rat

Hallo zusammen,

momentan beschäftigt mich folgendes:

Wir haben eine große Tochter knapp 3,5J alt. Im Oktober kam unser Sohn zur Welt und ist jetzt knapp 3M alt.
Die große geht vormittags in den Kiga, aktuell ist er aber seit 2 Wochen geschlossen (Ferien).

Mein Mann ist Beamter und hat folgende Schichten.
Es beginnt an einen Tag mit der Spätschicht, da verlässt er um 12:15 Uhr das Haus und kommt um 20:15 Uhr wieder.
Am nächsten Tag hat er dann Frühschicht, verlässt um 6 das Haus und kommt um 13:15 Uhr wieder heim. Am selben Tag hat er dann abends noch die Nachtschicht. Deshalb legt er sich dann gegen 15 Uhr hin und steht abends wieder auf. Er verlässt dann um 19:15 Uhr das Haus und kommt um 6:30 Uhr wieder.
Dann schläft er bis mittags. Der Tag ist dann sein erster freier Tag, der nächste Tag auch und dann fängt es wieder mit der Spätschicht an.

Also z.b Montag Spät, Dienstag Früh/Nacht. Mittwoch, Donnerstag frei. Freitag Spät, Samstag Früh/Nacht und immer so weiter.

Seitdem wir Kinder haben, HASSE ich seine Schichten. Er muss auch immer an Feiertagen arbeiten außer die Tage fallen in seine freien Tage rein.

Ich fühl mich oft so allein gelassen. Das ins Bett bringen von der Großen ist ne Katastrophe. Sie tut mir so leid, da der kleine oft weint und an Buch lesen und schmußen nicht zu denken ist.

Mein Mann hätte aber die Möglichkeit in den Tagdienst zu wechseln. Hier wären die Arbeitszeiten geregelt Mo-Fr immer von ca. 6 Uhr bis 16 Uhr. Freitags immer um 13 Uhr schluss und jedes Wochenende frei!
Finanziell macht es keinen rießen Unterschied.

Problem: mein Mann findet das Aufgabengebiet nicht so spannend und steht nicht so gerne frühs auf. Seine aktuelle Stelle macht ihm Spaß.

Es gibt natürlich viele die sagen, dass ihre Männer auch im Schichtdienst arbeiten usw. Aber wenn eure Männer die Möglichkeit hätten geregelte Arbeitszeiten zu haben une kaum finanzielle einbußen dadurch.. was würdet ihr davon halten?

Mein Mann ist grundsätzlich nicht abgeneigt in den Tagdienst zu wechseln wenn ich das möchte aber ich will natürlich auch das er glücklich ist.

Ich bin total durcheinander aber die Schichten machen mich einfach fertig... Es fühlt sich aber einfach so an als wäre ich zu schwach das zu schaffen und als Mutter zu versagen weil "andere kriegens ja auch hin"..

Vielleicht könnt ihr mir einfach ein paar Meinungen dazu sagen..

Danke 🌷

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Wieviel Familienzeit bleibt euch denn? Bzw ihm? Klar, er hat einen ganzen Tag frei, aber wohl nie mal 2 am Stück? Und er muss an seinem Früh/nachttag ja schlafen, an seinem freien vermutlich auch, das nutzt euch dann ja alles nichts?

Mir wären familienfreundliche Arbeitszeiten sehr wichtig. Ich persönlich stecke für die Familie zurück, das erwarte ich ebenso vom Mann.

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Naja das kommt ganz darauf an. Wie du sagst, muss er ja auch schlafen zwischen Früh/Nacht und nach der Nachtschicht dann auch. Die Nachtschicht haut ja auch rein, d.h. so richtig fit ist er danach auch nicht an dem Tag.

Familienzeit haben wir eigentlich nur so richtig, wenn er Urlaub nimmt. Ansonsten ist es eher Alltag, sprich Einkaufen, Haushalt, Verwandte besuchen.
Wenn die Große "frei" hat am WE muss er ja meistens auch arbeiten, zumindest immer einen Wochenendtag.

Zeit für uns haben wir natürlich eigentlich auch nie..

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Aber wenn er im Tagdienst ist, werdet Ihr doch auch ganz viel Alltag haben. Dann musst Ihr doch trotzdem einkaufen und Haushalt machen.

Und so lange das große Kind noch nicht zur Schule geht, könnt Ihr doch Familienausflüge auch in der Woche machen. Dann "schwänzt" das Kind halt an dem Tag die Kita.

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Diese Schichten bei euch sind einfach blöd und sehr familienunfreundlich.
Deinem Mann muss klar sein, dass er dadurch einen großen Teil des Familienlebens verpasst. Was ist , auch später, mit Elternabenden, Kindergeburtstagen, Hausaufgaben, …….
An deiner Stelle würde ich darauf dringen, dass dein Mann in den Tagdienst wechselt. Diese Stelle muss ja auch nicht für sein ganzes Leben sein. Vielleicht kann er sich von dort aus verändern.
Das Argument mit dem frühen Aufstehen ist schlichtweg Bequemlichkeit. Das wird sich auch einspielen.
Sag ihm, dass du und die Kinder darunter leiden, dass er so unzuverlässig zu Hause ist.
Jetzt ist eben die Zeit, in der zwei kleine Kinder versorgt werden müssen.
Und da sollten sich doch beide Eltern beteiligen können.

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Die schlimmste Zeit ist ja, bis die Kids in die Kita kommen. Könnte er nicht vorübergehend in den Tagdienst wechseln und später dann wieder zurück, wenn sich die Lage bei euch beruhigt hat?

Davon abgesehen, für die Gesundheit ist so ein Schichtdienst auch nicht gerade förderlich.

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Wichtig wäre für mich der Punkt wie deine Arbeitszeiten denn dann mal wieder sein werden, was lässt sich besser vereinbaren? So ein freier Tag an dem auch der Mann mal einen Termin übernehmen kann oder problemlos mit krankem Kind daheim ist, ist nicht zu verachten. Wir arbeiten beide Schicht und schätzen schon dass man flexibler ist.

Wobei der Rhythmus den dein Mann macht schon schwierig ist, kann mir gar nicht vorstellen dass das mit Ruhezeiten vereinbar ist, aber der öD wird's ja hoffentlich wissen.

Im Übrigen: einen Tag wo man bis 6:30 Uhr gearbeitet hat, kann man nicht als freien Tag bezeichnen.

Ich kann mir aber gar nicht vorstellen, dass das finanziell so wenig Unterschied macht, er müsste doch sowohl Zusatzurlaubstage und gute Wechselschichtzulagen bekommen?

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Das es finanziell kaum unterschied kann ich auch nicht so recht glauben. Ich arbeite ebenfalls im schichtdienst und wenn dieser wegfällt und ich nur Tagdienste mache, dann fehlen mal ganz locker 500 Euro UND ich hab 6 Urlaubstage weniger 🙈

Bearbeitet von Lenia12
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Kann ich bestätigen. Bin selber Mutter von 2 Kindern und im Schichtdienst. Würde ich den nicht machen, fallen locker 600/700 Euro weg. Finde nicht, dass das unbedingt wenig Geld ist heutzutage.

An die TE.
Mein Mann ist in der Woche auch noch auswärts, dh ich bin hier auch noch komplett alleinerziehend in der Woche. Ich kann dich definitiv verstehen, dass es sehr mühsam ist, sich wirklich um alles zu kümmern.
Habt ihr denn noch anderweitig Hilfe. Kümmert sich denn dein Mann, wenn er denn Zuhause ist etc?

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Was war denn die Absprache BEVOR die Kinder kamen, wie die gemeinsame Kinderbetreuung/job geregelt werden?
Im Nachhinein auf etwas zu drängen finde ich so ein bisschen semi.
Ich persönlich finde die Arbeitszeiten deines Mannes unterirdisch, da kann ich mir auch ehrlich nicht vorstellen, dass das auf Dauer mit dem Arbeitszeitgesetz passt. Auch würde ich eine sehr viel bessere Bezahlung plus diversen Zulagen erwarten, als in einem 7 bis 16uhr job.
Aber deinem Mann muss seine Arbeit, die er ja noch etliche Jährchen ausführen muss, Spaß machen.

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Dieses Argument finde ich schwach (was war vorher vereinbart). Natürlich muss man einen Plan haben, aber man darf auch merken, dass der Plan nicht aufgeht und neu darüber reden.
Warum setzt er Kinder in die Welt, wenn er dann am großzieheb eben dieser so wenig Interesse hat, dass er familienunfreundliche Schichten arbeitet?

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Es war nichts davon im Eingangspost erwähnt, daher meine FRAGE (kein ARGUMENT). Das ist wohl ein Unterschied.

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Das Pferd von hinten aufzäumen.

Die Stimmung muss passen und gut ist, wenn er schon ein oder zwei Bier hatte....

Du: " Wenn die Kinder so klein sind sind, dann ist es genauso schön, wie anstrengend. "
Dein Mann: " Mhm"
Du: " Unsere Große wird bald 4. 4Jahre. Weißt du noch kurz vor der Geburt ?"
Dein Mann:" Oh, was war das eine stressige Zeit."
Du: " Jetzt ist es auch stressig."
Dein Mann:" Aber anders."

....also das Thema entwickeln. 🙂

Dann einschwenken auf : Familienzeit und deren Priorität, zumindest wenn die Kinder noch so klein sind.

"Diese Zeit ist nie wieder in deinem Leben, die ist nur jetzt. ❗❗❗"

Dann noch wie hilfreich es wäre ihn zu Hause zu haben und dass dieser langweilige Job, ja nicht für immer sein muss, sondern man den Wechsel auch zeitlich begrenzt.

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Das ist ja zum Glück nicht das Problem.
Mein Mann würde alles für uns tun und hat mir ja auch angeboten in den Tagdienst zu wechseln wenn ich das möchte.
Nur ich kann mich nicht dazu überwinden das ganze wirklich einzufordern.
Ich komme mir so vor, als wäre ich dann Schwach. Denn er ist ja nicht der einzige der Kinder und eine Familie hat. Seine Kollegen haben das zum Teil ja auch und deren Frauen kommen ja auch zurecht, verstehst du wie ichs mein?
Und ihm gefällt sein Job. Ich fühl mich da einfach schlecht ihm das wegzunehmen...

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Ah, okay, so habe ich es nicht verstanden.

Aus dem Nähkästchen: Ich bin gelernt Bauschlosserin, ich habe meine motorisierten Zweiräder und später meine Autos immer selber repariert. Jedes Regal habe ich selber aufgehangen, zum Teil vorher selber gebaut. Ich habe unter 900 "Jungs" mit 2 anderen Mädels studiert. Ich war selbstständig und brauchte für nichts Hilfe, ich konnte alles selber, mal habe ich Gefallen getauscht, aber dann meist für Sachen, auf die ich keine Lust hatte, nicht, weil ich keine Ahnung hatte. Eine eigenständige, starke Frau.

Und dann wurde ich Mutter. Mein Leben drehte sich um 180°. Plötzlich konnte ich nicht mehr so, wie ich wollte, da war plötzlich jemand von mir abhängig. Und diesem, über alles geliebten Menschlein, wollte ich mein Bestes geben und damit war es mit meinem alten Leben vorbei.
In den ersten Monaten war ich oft mit meiner Kraft am Ende. Einmal, dass sehe ich noch vor mir, habe ich mit Baby im Arm an der Haustür auf meinen Mann gewartet. Habe ihm wortlos, das Baby in den Arm gedrückt und bin für zwei Stunden im Wald verschwunden. Overload - nichts ging mehr.
Klar, irgendwann hatte ich, hatten wir, einen Rythmus und es wurde besser. Bis Kind zwei kam und da habe auch ich von meinem Mann deutlich mehr Einsatz gefordert. Und, zum Glück, auch bekommen.
Bis beide im Kindergarten waren, war das auch vorbei, aber bis dahin ging es nur zu zweit.
Ja, du kannst ihn darum bitten, ohne " schwach" zu sein. Das macht Ehe, Partnerschaft doch aus, das füreinander da sein. Es ist ja nicht für die Ewigkeit.

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Guten Morgen,

mein Mann arbeitet Dauernachtschicht und ich hasse es mittlerweile! Kinderlos - kein Problem. Mit einem Kind - irgendwann gewöhnt man sich dran. Seit wir 2 Kinder haben - ich hasse es so, insbesondere weil ich eben auch am Wochenende immer bis mittags allein für die Kinder zuständig bin.
Aber ein Wechsel ist mit massiven Geldeinbußen verbunden, die wir auch mit 2x Vollzeit nicht reinkriegen würden.

Das Schichtsystem deines Mannes ist ja auch echt beschissen und gar nicht mit dem Arbeitsschutzgesetz vereinbart. Es müssen 11 Stunden zwischen zwei Schichten liegen. Wann schläft dein Mann denn, wenn er am gleichen Tag früh und Nachtschicht hat? Wie machen das die Kollegen? Wer hat sich das ausgedacht? Das ist ja nun auch kein klassisches Feuerwehr / Rettungsdienst o.ä. System. Kann er während seiner Nachtschicht (zeitweise) schlafen?
Einige Freunde arbeiten 2 Früh / 2 Spät / 2 Nacht / 2 frei. Das ist auch anstrengend, aber immerhin noch besser als das, was der AG deines Mannes fordert.

Setzt euch zusammen und besprecht, wie ihr euer Familienleben mit der aktuellen Schicht optimieren könntet. Wo kann dich dein Mann entlasten, wo könntest du von außerhalb Unterstützung bekommen?
Und schaut, wie ihr alles regeln würdet, wenn er Tagschicht arbeitet.

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Ziemlich sicher ist der Mann der TE Polizist. Das Schichtsystem ist da relativ gängig. Für Beamte setzt sich erst sehr allmählich die Anerkennung von EU-Rechtsprechung zum Thema Arbeitszeit durch. Die deutschen Gesetze gelten da schlicht nicht.

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Okay, Polizisten hab ich keine im näheren Kreis, daher kannte ich dieses Schichtsystem nicht.
Bleibt trotzdem die Frage, wer sich das hat einfallen lassen und warum zum Geier man das nicht anders geplant bekommt.
Es ist ja trotzdem Kontinuität dabei, da könnte man es sicher auch anders planen.

Und dann auch noch nur 300 - 400 Euro mehr als in der Tagschicht? Ich zieh den Hut vor dem Einsatz unserer Polizisten!

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Dass es kaum einen finanziellen Unterschied macht, glaube ich nicht so richtig. Wegfallen würden die Schichtdienstzulage, sowie der DUZ. Plus die zusätzlichen Urlaubstage für den Nachtdienst. Das läppert sich.

Am schwierigsten an "dann muss Dein Mann eben Tagdienst machen!" finde ich aber, dass er damit vermutlich das Aufgabengebiet komplett ändern müsste. Ich nehme an, er ist Polizist im Streifendienst? Damit ist halt keine andere Tätigkeit bei der Polizei vergleichbar, vor allem keine im Tagdienst. Es wäre also nicht der gleiche Job, nur zu anderen Zeiten, es wären komplett andere Aufgaben. Man kann sicher auch am Schreibtisch glücklich werden, aber wer mit Leib und Seele Schutzmann (oder -frau) ist, für den ist es vermutlich ein Verlust, nicht mehr rausfahren zu müssen/dürfen.

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Ja...und genau da liegt ja das Problem. Er liebt seinen Job und es macht ihm Spaß.
Aber er würde trotzdem für seine Familie in den Tagdienst wechseln..
Ich bring es aber halt irgendwie auch nicht übers Herz das einzufordern auch wenn ich echt aufn Zahnfleisch geh.
Theoretisch könnte er ja wenn z.b die Kinder groß sind wieder in das Schichtsystem zurück. Das waren meine Gedanken..das ganze vielleicht einfach nur vorübergehend zu wechseln.

Soweit ich weiß hat er keine extra Urlaubstage, die ganz normalen 30 Tage eben.
Er meinte der DUZ machen so 300€ aus. Das empfinde ich jetzt nicht als übermäßig viel, wenn er dafür jedes WE frei hat und dann regelmäßige Zeiten hat.

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Es tut mir leid, so eine harte Antwort zu verfassen, aber ich kann dich absolut nicht verstehen. Du stehst selbst kurz vor einem Nervenzusammenbruch, aber dir ist immer noch wichtiger, dass dein Mann glücklich ist?
Das ist so, als würdest du dir ein eigenes Grab schaufeln.

Dein Mann ist quasi 3 Tage nicht anwesend oder am Schlafen und du willst immer noch nicht richtig für dich einstehen. Das ist Wahnsinn.
Wenn du dich nicht selbst rettest, tut es keiner. Alles Gute