Hallo! Ich denke ich brauche einfach ein Feedback von unabhängigen Menschen. Ich weiß selbst nicht mehr ob ich übertreibe oder nicht.
Ich bin vor 8 Monaten zum zweiten mal Mama geworden. Beide Kinder sind absolute Wunschkinder und es war auch nicht ganz einfach mit ihnen schwanger zu werden.
Als mein kleiner 2 Wochen alt war, ist meine große krank geworden, sie ist 3 Jahre alt und hatte hohes Fieber zunächst ohne andere Symptome. Mein Mann hatte an jenem Abend eine Besprechung für einen Verein. Ich habe mich mit der Situation überfordert gefühlt (hatte selbst auch noch mit Geburtsverletzungen zu kämpfen) mein Mann hatte aber überhaupt keine Verständnis und mir gesagt dass ich ja wohl 2 Stunden ohne ihn schaffen werde. Wenn wir über diese Situation sprechen kann er mich immer noch nicht verstehen. Bin ich zu unselbstständig oder zu ängstlich oder kann mich jemand verstehen?
Hab ich übertrieben?
Jeder hat ne andere Belastungsgrenze. Manche hätten es „selbstverständlich“ gewuppt und ihrem Mann das „gegönnt“.
Du warst überfordert, im Hormonrausch und hast es gefühlt NICHT geschafft (war dein Mann denn dann trotzdem? Oder hält er es dir noch vor? Ist es seit 8 Monaten Thema?). Und weißt du was? Das ist okay!
Macht nicht genau das eine gute Partnerschaft aus? Dass man eben auch mal schwäche zeigen kann und der andere, ob er es nun versteht oder nicht, einen stützt und hilft? Und zurück steckt?
Ich bin selbst in Vereinen tätig. Würde sofort eine Besprechung ausfallen lassen, wenn mein Mann abends sagt, er schafft es alleine nicht (Voraussetzung: er wuppt das normalerweise toll und es ist eben NICHT aus Bequemlichkeit, sondern weil es Gründe gibt. Ob nun Migräne oder einfach super anstrengender und fordernder Arbeitstag oder sonst was - ich akzeptiere das dann. Und ne Geburt vor 2 Wochen mit krankem Kind zusätzlich sind für mich valide Gründe!).
Nun. Glaubt dein Mann dir jetzt durch meine Antwort mehr? Vermutlich nicht. Aber vielleicht könnt ihr noch mal besprechen, was ihr von euch als Eltern und Partnern erwartet. Und ob man immer alles 100% verstehen muss, oder ob man „trotzdem“ hilft und dann auch mal gut sein lässt. :)
Danke für deine Antwort. Ja er ist dann trotzdem gefahren und ich habs irgendwie geschafft. Mein Mann kann sich sehr schlecht in andere Menschen reinfühlen wenn er etwas nicht zu 100% verstehen kann. Darum kommt es bei mir oft so an als ob ich in gewissen Situationen übertreibe und dann selbst nicht mehr weiß ob mein Empfinden "richtig" ist.
Man muss sich sicherlich nicht immer in alles reinfühlen können, aber hier war die Reaktion mehr als daneben.
Ela
Hallo
Verstehen kann ich Dich. Aber, hast Du es ohne ihm geschafft? Falls ja: Das hast Du super gemacht! Wirklich toll.
Ich als Mann und Vater wäre auch in der Situation gegangen, genau so wie ich nie meine Frau aufhielt wenn sie gehen wollte, sondern ihr immer sagte, sie kann ruhig gehen und braucht sich keine Sorgen machen, denn ich schaffe das schon. Und wenn das meine Frau geschafft hat, dann lob(t)e ich sie natürlich wenn ich zurück komme. (die Kinder sind schon viel größer, der große schon erwachsen).
Was bringt es Dir wenn Du ihm ein schlechtes Gewissen machst und er mit einem schlechten Gewissen geht? Außer dass die Stimmung in der Beziehung schlechter wird?
Naja, aber manchmal schafft man Dinge, weil man muss und es ist nicht gesund, über seine Grenze rauszugehen.
In meinem ersten Wochenbett hab ich auch was „erlaubt“, was ich hinterher bereut hab. Ja klar ist weder Kind, noch ich gestorben, aber ich hatte hinterher ne fette Brustentzündung. Ich brauche da auch kein Lob, würde sich für mich anfühlen wie Hohn.
Ich kommuniziere Grenzen und jemand anderes entscheidet, dass ich sie falsch ziehe und lobt mich hinterher? Da wäre ich erst recht sauer 😅
Welche Alternative hatte die TE denn, außer „es zu schaffen“?
Hallo
Ich hätte auch das Handtuch geschmissen.
Hier gilt jeder darf jederzeit die weiße Fahne schwenken. Also es gibt Momente da steckt man das kleinste Problem nicht weg und es gibt Tage, da ist man superwoman und rettet nebenbei noch die Welt.
2 Wochen nach der Geburt war ich nicht bereit irgendwas zu schaffen.
Hatte dein Partner noch nie die Situation, wo er an die Grenzen gekommen ist?
Liebe Grüße
Selbstredend hat jeder ein andere Level was er oder sie leisten kann. Aber hier finde ich ehrlich gesagt eher die Reaktion deinen Mannes mehr als traurig. Du bist noch im Wochenbett, hast selbst mit Schmerzen zu kämpfen ,das Baby ist gerade mal 2 Wochen und das Große ist krank. Wieso bricht sich eure königliche Hoheit von Ehemann eigentlich einen Zacken aus der Krone dir hier nachvollziehbarerweise mal unter die Arme zu greifen! Stattdessen macht er dir noch Vorwürfe das du nicht mal 2 Stunden ohne ihn auskommen würdest. Sicherlich magst du das theoretisch auch schaffen. Aber er macht es sich zu einfach und ich bin sicher er würde das nicht hinbekommen und mehr jammern. Und du warst in einer Art Notlage und hast lediglich um Hilfe gebeten. So grob abgekanzelt werden ist saumäßig. Ehrlich sehr traurig. Ich hoffe das er sonst netter zu dir ist und dich nicht immer so im Stich läßt!
Ela
Das ist nun acht Monate her. Warum ist das denn immer noch Thema bei dir? Ist das nicht leicht übertrieben.
Ich habe eine sehr hohe Belastungsgrenze und hab „schlimmeres“ mit mehreren Kindern geschafft. Fand das aber nie schlimm. Es ging um 2 Stunden. Hätte er auch seinen Job hinlegen müssen?
Wenn in den zwei Stunden was passiert ist, kann ich den aufreger verstehen. Wenn er sich nie einbringt, dann auch. Aber so machst du da echt viel aus vergangenem.
Also warum reitest du noch immer auf der Situation rum? Bist du immer so krass nachtragend?
"Ich habe eine sehr hohe Belastungsgrenze und hab „schlimmeres“ mit mehreren Kindern geschafft. Fand das aber nie schlimm"
Und weil du es schaffst haben es verdammt noch mal alle anderen Frauen auch zu schaffen.
Wann hören wir Frauen auf uns gegenseitig fertig zu machen?
Ruhig Brauner! Wo hab ich denn das geschrieben. Lies nochmal genau und versuche zu verstehen!
Ich habe von mir geschrieben. Ja, und ich, aus meiner Sicht, finde das übertrieben sich noch 8 Monate später über so ein PillePalle aufzuregen. Dann muss ja sonst alles super sein, wenn man sich an sowas aufhängen kann.
Wenn du Hilfe brauchst, dann nimm sie. Aber die meisten Menschen schaffen 2 ganze Stunden alleine. In meinem Umfeld ist kaum ein Mann zu Hause, sondern arbeiten. Ist sogar länger als popelige zwei Stunden.
Ich finde es unschön das er dich alleine gelassen hat. Aber das ganze ist über 7 Monate her....schließ damit ab.
Kümmert sich dein Mann, wenn er krank ist auch um beide Kinder und du gehst aus?
Wenn er das nächste Mal Rücken- oder Kopfschmerzen hat, würde ich auch mal gehen...
"... schließ damit ab"
Sie hat erfahren, dass ihr Mann selbst in einer Notsituation eher seinen Interessen folgt, als ihr Unterstützung zu geben. Das kann das Vertrauen nachhaltig erschüttern. Das kann man nicht so leicht wegschieben wie "hat nicht eingekauft" oder "Geschirrspüler mal wieder nicht ausgeräumt". Das berührt das Fundament einer Beziehung. In der Not steht man sich bei, Punkt. Dabei beurteilt der Bedürftige, ob so eine Situation vorliegt. Und wenn das nicht alle paar Monate vorkommt, sollte der andere das auch einzuordnen wissen.
Ich würde das wahrscheinlich danach beurteilen, ob mein Mann auch mal zwei Stunden Abwechslung brauchte, weil er sich sonst nonstop in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit um mich und die Kinder kümmerte, oder ob er tatsächlich kein Gefühl / kein Interesse dafür hatte, dass ich ihn brauche. Hast du denn konkret gesagt: Ich möchte, dass du bleibst? Manche Menschen brauchen da sehr klare Ansagen. Natürlich schafft man es, man schafft eine Menge, wenn man muss. Das Argument wäre ein Freibrief für so ziemlich alles...
Übertrieben nein ich kann nachvollziehen wie ängstlich und hilflos man sich in so einer Situation mit 2 so kleinen Zwergen im Wochenbett fühlt . Du hast dich alleine gelassen gefühlt von deinem Mann das hat Spuren hinterlassen . Wäre die gleiche Situation jetzt würdest du sie vermutlich besser wegstecken aber das kann man auch nicht vergleichen , du warst noch im Wochenbett . Männer wissen nicht wie man sich so frisch nach der Entbindung fühlt wenn die Hormone noch nicht wieder im Lot sind für ihn war alles nicht so schlimm . Trotzdem schade das er kein Verständnis aufbringen konnte und es auch immer noch nicht kann, wenig emphatisch von ihm .