Grabauflösung....was passiert mit dem Stein?

Jetzt brauche ich mal Schwarmwissen.....es geht um die Auflösung des Grabes meiner Großeltern.

Wir wollen kurz davor noch einmal hin und mein Mann meinte vorhin, das wir dann ja mit Hänger fahren, weil wir ja sicher den Stein mitnehmen wollen. Naja, eigentlich war eher seine Frage, wie schwer der Stein ist....also ob unser Hänger reicht oder wir einen anderen ausleihen müssen. Für ihn war das jetzt selbstverständlich, das wir den mitnehmen....Erfahrungen hat er aber auch keine.

Okay, ich schaue ihn gedanklich immer noch völlig irritiert an.

Meinen Onkel mag ich noch nicht fragen, er hat auch gar keinen Garten. Mein Bruder fing auch damit an, was denn mit dem Stein passieren soll. Also nur wir drei Personen haben noch etwas mit dem Grab zu tun.....mehr Verwandte leben nicht mehr.

Jedenfalls haben mir jetzt Mann und Bruder irgendwie einen Floh ins Ohr gesetzt....nämlich, was eigentlich mit dem Grabstein passiert. So ganz generell nach einer Grabauflösung, aber auch ganz individuell. Es ist das erste Grab in meiner Familie, das komplett aufgelöst wird. Und bisher habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht.

Kommen die Steine dann auf den Müll, werden sie erneut genutzt, nimmt man die (klingt ja doch makaber, warum weiß ich aber nicht genau) einfach mit nach Hause? Ich habe gerade schon mal etwas bei Google geforscht....offiziell gehört der Stein wohl meinem Onkel. Und es gibt in der Tat mehrere Möglichkeiten, was dann damit geschehen könnte.

Hat hier jemand schon Erfahrung damit? Wie habt ihr euch entschieden und warum? Habt ihr euch überhaupt darüber Gedanken gemacht?

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Ja, hier. Wir haben den Grabstein meiner Patentante bei Auflösung der Grabstelle mitgenommen. Später in einer Trockenmauer beim Kräuterbeet mit verbaut. Meine Patentante hat mir in meinen ganz jungen Jahren viel altes Wissen beigebracht, deshalb passte das für mich sehr gut.
Ansonsten werden die Steine entsorgt und meist zetrümmert, was ich schade finde. Aber da geht jeder anders damit um.
Ich persönlich bin kein riesiger Fan von Grabmalen, irgendwie fühlt sich das "in Stein meißeln" für mich unfrei an, keine Ahnung, was ich da für ne Meise habe.
Mein Mann kann gut mit Holz und hat zuerst für meine kleine Schwester, später für meinen Vater und für meinen Schwager für die Beerdigungen individuelle Holzkreuze gezimmert, so wie das Holz gewachsen war und es hat dann auch immer gepasst... Bei meiner Schwester und meinem Schwager bleiben die Kreuze auf den Gräbern. Meine Mutter wollte für meinen Vater und später für sich doch einen Stein, es wurde so ne Art "Felsen", also Naturstein mit einer mineralischen Ader, schon schön. Ich glaube nicht, dass ich noch am Leben bin, wenn diese Grabstelle mal aufgelöst wird. Trotzdem wäre der Felsen viel zu schade für Entsorgung, das wissen auch unsere Kinder.
Generell finde ich es schade, dass uns der Umgang mit Tod und allem, was dazu gehört so suspekt ist. Und dein Mann, ja irgendwie herrlich pragmatisch - reicht der Hänger für den Stein? Find ich Klasse. Der Stein wird seinen Platz dann schon finden. Vielleicht gibts ein Bier zur Begrüßung, Oma und Opa lachen sich von oben einen ab wenn du mal wieder drüber stolperst und es ist alles richtig, wie es eben ist?

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Ja, du triffst gerade meinen Nerv ziemlich und meinen Mann hast du perfekt analysiert ;-).

Ich denke ich muß jetzt doch recht fix mit meinem Onkel sprechen, vielelicht hat er ja doch schon etwas damit vor, von dem ich nichts weiß.

Irgendwie gefällt mir die Vorstellung immer mehr, das er erhalten bleibt. Zumal da etwas ganz besonderes eingraviert ist, also neben den Namen und Daten.....alleine das ist schon erhaltenswert. Ich grübel da jetzt noch mal ne Runde ;-).

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So, ich antworte dir jetzt mal stellvertretend für alle, weil du ja meinen Nerv ganz besonders getroffen hast.

Mein Onkel hat schon Pläne mit dem Stein gehabt. Er soll zerteilt werden und sein Bekannter möchte daraus kleine Grabsteine für seine verstorbenen Hunde machen lassen. Ich bekomme jetzt den Teil mit der beosnderen Gravur. Mein Onkel war ganz erstaunt, das ich überhaupt daran Interesse habe.

Er hat schon mit dem beauftragten Steinmetz gesprochen und ich muß jetzt noch entscheiden, wie ich "mein Stück" haben möchte. Abgeklärt werden muß noch, was eigentlich möglich ist, das passiert dann alles nach dem Abtransport.

Ich freue mich total über diese Lösung, so bleibt etwas erhalten (der Teil der eben auch die Verbindung zu den Großeltern herstellt), aber ich habe nicht den kompletten Stein hier. Wäre mein Mann nicht gewesen, dann hätte ich mir da gar keine Gedanken drüber gemacht....was Pragmatismus so auslösen kann, das ist schon erstaunlich ;-).

Bearbeitet von Butterstulle
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Hallo,
ich weiß, dass bei uns die Steine, von wem auch immer, abgeholt werden und dann zerkleinert und im Straßenbau verwendet werden.
Ich würde da beim zuständigen Friedhofsamt anrufen und nachfragen.
Ich habe bisher von niemandem gehört, der den Stein mit nach Hause nimmt.
Lg
Elsa01

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Ja, das hatte ich auch gelesen.....und die Vorstellung gefällt mir so überhaupt nicht.

Aktuell kenne ich nicht mal jemanden, der schon ein Grab aufgelöst hat ;-).

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Wir haben gerade erst das Grab der Tante meines Mannes aufgelöst. Mein Mann hat beim Friedhof angerufen (in Nordrhein-Westfalen, falls das wichtig ist) und nachgefragt, was mit dem Stein passiert. Da wurde ihm gesagt, dass er ihn entweder mitnehmen kann oder er für 180 € seitens des Friedhofs entsorgt wird. Jetzt liegt er bei uns im Garten.

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Okay, das klingt interessant....ich merke gerade, das ich den Stein doch irgendwie erhalten möchte.

Ich muß da echt mal in Ruhe drüber nachdenken.

Sieht man bei euch die Schrift? Liegt er offen da oder doch mehr versteckt?

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Ja, die sieht man. Er liegt aber hinten im Garten, wo man sich sowieso kaum aufhält. Was jetzt damit passieren soll, ist noch nicht ganz klar. Das ist erstmal vorübergehend.

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Grabsteine sind ja nicht gerade günstig. Den hat eure Familie gekauft also gehört er euch. Wär ja noch schöner wenn man auch noch Geld dafür bezahlen soll dass er wiederverwendet wird. Ich hätte den knallhart mitgenommen und im Garten aufgestellt.

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Und dann?

Ich meine ernsthaft, was hat man davon?

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Morgen ist Halloween! 👻☠️👹😜

Nein, im Ernst. Die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt. Zumindest ich würde mir keinen Privatfriedhof zu Hause bauen. Irgendwie gruselig.

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Wir haben im Mai das Grab der Urgroßeltern aufgelöst und den Stein mitgenommen, ansonsten hätte ihn der Steinmetz abgeholt.

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Und was macht ihr jetzt damit? So irritiert ich auch vorhin war, das er jetzt als Bauschutt enden soll....das überzeugt mich gerade auch nicht wirklich.

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Habt ihr denn einen Garten?

Ich würde ihm wohl auch mit anderen Steinen zu einer Mauer kombinieren. Vielleicht als Teil eines Hochbeetes? Dann verschwindet die typische Grabsteinform in der Mauer und es wird eher eine Platte draus, mit oder ohne Schrift (ich würde sie wohl lassen, aber den Stein z.b. auf die Rückseite eines gemauerten Hochbeetes setzen. Also "für Eingeweihte".)

Oder auch als liegende Platte. Und oben drauf eine Pflanzschale.

Und ein Steinmetz könnte ihn natürlich auch zerteilen. Z.b. 3-4 Herzen heraus sägen und diese als Trittsteine im Blumenbeet verwenden. Oder als Deko aufstellen.

Bearbeitet von O-Doolia
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Je nach Stein / Form könnt ihr beim Steinmetz fragen, ob die ihn ankaufen und wiederverwendet. Man kann ihn eventuell wieder aufbereiten/ abschleifen.

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Das hatte ich auch gelesen, aber ich kann jetzt nicht behaupten, das es sich gut anfühlt, wenn er schlußendlich auf einem anderen Grab stehen würde.

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Meine Schwiegermutter hat damals bei irgendeinem Grab den Stein abschleifen lassen und ihn dann tatsächlich verkauft 😅 bzw waren da auch 2 Granitplatten, die das Grab abgedeckt hatten dabei.

Damals hatte noch niemand von uns einen Garten und naja, was will man auch damit… 🤷‍♀️

Ansonsten welß ich tatsächlich auch nichts. Mein Vater musste auch mal ein Grab auflösen, müsste ihn mal fragen, was er mit dem Stein gemacht hat. Da das Grab aber weit weg war, hat sich da irgendeine Firma drum gekümmert, meine ich.

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Der Steinmetz bei uns im Ort holt den Stein ab und bereitet ihn wieder auf. Man bekommt nicht viel dafür, muss sich aber auch nicht um Abbau, Transport etc. kümmern.

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Hallo, also wir haben den Grabstein mitgenommen. Der liegt jetzt bei uns im Garten mitten im Beet 🙈 Ich muss sagen, ich war am Anfang nicht so begeistert, aber mein Mann wollte es unbedingt (waren seine Eltern). Jetzt stört mich das gar nicht, es sieht auch ziemlich cool aus 😬 Da steht „Familie P…(unsere Nachname)“ drauf.