Hallo zusammen!
Egal, wo man hin hört und hinschaut. Überall heißt es, dass die Ehe bzw Partnerschaft leidet, wenn man Kinder bekommt. Sogar Studien gibt es dazu.
Gibt es hier auch Paare, die sagen, dass ihr Verhältnis sich nicht verschlechtert hat oder sogar verbessert hat?
Mein Mann und ich versuchen schwanger zu werden und sind echt total glücklich zusammen. Wir sind jetzt ca. 6 Jahre zusammen und uns wurde immer gesagt ‚warte mal, bis ihr zwei, drei, vier etc. Jahre zusammen seid, dann seid ihr nicht mehr auf Wolke 7.‘
Aber wir sind noch immer auf Wolke 7! Wir haben auch ab und zu mal Streit oder ein paar schlechte Tage, aber generell sind wir immer noch total verliebt und glücklich, das hat sich tatsächlich nie geändert oder abgeschwächt.
Aus dem Grund fühlen wir uns auch so bereit, Kinder zu bekommen. Wir haben uns immer versprochen, dass wir nur versuchen schwanger zu werden, wenn wir im Reinen mit uns sind (und auf keinen Fall als ‚Lösung’ für Unzufriedenheit oder so).
Ich habe große Angst, unser Glück und unsere Verliebtheit zu verlieren. Er ist mein bester Freund und die absolute Liebe meines Lebens 😭♥️
Was sind eure Erfahrungen?
Wie läuft eure Partnerschaft mit Kindern?
Hallo,
ich hab mich hier mit 24 und jung verheiratet und frisch schwanger angemeldet,
Ich kann dir berichten, dass wir inzwischen 3 Kinder haben (fast 20, 17,5 und 13). Wir sind seit 21 Jahren verheiratet und ich würde sagen, wir sind auch sehr glücklich.
Klar als die Kinder kleiner waren, waren wir auch nicht immer entspannt und strahlend unterwegs und wenn wir uns gestritten haben, dann immer nur zum Thema Kinder aber wir haben es gerockt.
Meine Schwester hat 2 Kinder (16 und 13) und ist seit 25 ! glücklich mit ihrem Mann.
Meine beste Freundin hat 1 Kind (16) und ist auch seit über 25 Jahren glücklich liiert.
Dagegen meine 3 Studienfreundinnen alle getrennt, teilweise als die Kids noch im Kindergartenalter waren, teilweise nach 20 Jahren. Die Männer waren nicht treu.
Es gibt Paare, die schweißt die Kindererfahrung noch mehr zusammen - die schlaflosen Nächte, die schönen Erlebnisse, der Stress...all die Höhen und Tiefen die das Elterndasein so mit sich bringt.
Genau so gibt es aber Paare, bei denen die Beziehung kurze Zeit nach dem ersten Kind in die Brüche geht.
Meist sind das Paare, wo ein Ungleichgewicht herrscht - wenn also z.B. der Mann nicht seinen Teil an Kinderbetreuung oder Verantwortung übernimmt, oder wenn die Erwartungen sehr auseinander gehen.
Ich denke, so wie es bei euch klingt, wenn alles harmonisch ist und beide die gleichen Vorstellungen vom Elterndasein haben, dann stehe die Chancen ganz gut, dass man auch mit Kindern weiter eine glückliche Beziehung führt.
"Gibt es hier auch Paare, die sagen, dass ihr Verhältnis sich nicht verschlechtert hat oder sogar verbessert hat?"
Ja, hier!
Haben uns fürs mittlere Kind entschieden während der Corona Pandemie. Als wir ohne Kita mit improvisierten Home Office 24h/7 aufeinander gehockt haben und es trotzdem keinen Stress oder Streit gab.
Das blieb nach der Geburt so.
Jetzt kommt Nummer drei und ich kann mich wirklich nicht beschweren.
Natürlich hat sich einiges geändert, aber ich finde absolut nicht zum negativen.
Ich denke so lange die Basis stimmt, ähnliche Werte und gute Kommunikation, dann kann einen der Stress in den ersten Jahren richtig zusammen schweißen. Mein Mann und ich haben einfach beschlossen uns beide voll und ganz auf das Thema einzulassen. Unsere Familie kommt immer an erster Stelle, wir lassen einander nie im Stich.
Manchmal bleibt die Paarzeit auf der Strecke. Dann versuchen wir uns aber zumindest liebe Worte zu sagen oder eine Umarmung zu erhaschen.
Ich freu mich schon auf den ersten Städtetrip, nur wir zwei, wenn die Kinder etwas älter sind. Wir versuchen aber beide das positive an der jetzigen Lebensphase zu sehen und zu genießen.
Eine Freundin wurde nach 10 Jahren Beziehung schwanger. In der Schwangerschaft haben sie festgestellt, dass sie ganz unterschiedliche Vorstellungen von Familie hatten (er wollte zb, dass sie 3 Jahre zu Hause bleibt, sie nur eins). Da hält er sich seit das Kind da ist aus allem raus und macht mal am Wochenende nen Ausflug, lebt sonst sein altes Leben weiter. Also klärt eure Vorstellungen vorher, dann wird das schon!
So war es bei uns auch. 16 Jahre lang verliebt und durch dick und dünn gegangen. Wir dachten unsere Ehe erschüttert nichts. Wir hatten einen langen Kinderwunsch. Das erste hat 2,5 Jahre auf sich warten lassen. Aber da und in der schwierigen SS war noch alles ok. Seit der Geburt von Nr 1 ist es richtig schlecht geworden. Nr 2 ist jetzt 3 Monate alt, die große 2,5. Die Beziehung ist kaputt. Ich empfinde keine Liebe mehr. Wir funktionieren für die Kinder aber mehr ist da nicht. Die Zeit wird zeigen ob wir vielleicht doch wieder zueinander finden oder getrennte Wege gehen.
Oh Mann :( ich hoffe, ihr werdet wieder glücklich ♥️
"Seit der Geburt von Nr 1 ist es richtig schlecht geworden. Nr 2 ist jetzt 3 Monate alt,..."
Und warum kriegt man dann Nr. 2? Sorry, aber das kann ich nicht verstehen.
"Gibt es hier auch Paare, die sagen, dass ihr Verhältnis sich nicht verschlechtert hat oder sogar verbessert hat?"
Ja, bei uns :)
Wir waren 8 Jahre zusammen und 24, als unsere Tochter geboren wurde. Dadurch haben wir beide eine krasse Entwicklung durchlebt, sowohl als Paar als auch (vor allem) individuell. Das hat uns beide, vor allem mich, natürlich enorm geistig beansprucht und gefordert. Dass wir es trotzdem geschafft haben, uns gegenseitig zu stützen und Halt zu geben, aufeinander zu achten und zusätzlich die "normalen" Krisen von frischgebackenen Eltern zu überstehen, hat uns echt unfassbar zusammen geschweißt. :)
Ich möchte mir ein Leben ohne meinen Mann nicht vorstellen. Er ist mein allerbester Freund und ich kenne wirklich keinen Menschen, der so sehr auf seine Lieben achtet, ihre echten Bedürfnisse sieht, sich liebevoll kümmert, lustig ist und für alles, was ihn aufrichtig interessiert, wirklich brennt.
Das klingt so schön und macht mir Hoffnung ♥️
Unsere Kinder sind mittlerweile 15, 13 & 11 Jahre alt. Zusammen sind wir 23 Jahre.
Und ja, wir schweben immer noch auf Wolke 7, lieben uns und sind ein eingeschweißtes Team.
Wir haben von Beginn an darauf geachtet auch Paar zu bleiben und nicht „nur“ Eltern zu sein.
Ich denke, dass sich über ein ganzes Leben miteinander, die Partnerschaft immer wieder mal verändert und nie gleich bleibt. Da gibt es immer Phasen oder besser gesagt Jahre, die schlechter und dann wieder glücklicher verlaufen.
Meiner Erfahrung nach sind Kinder eine absolute Veränderung des bisherigen Lebens. Diese Veränderung passiert nicht nur in der Partnerschaft. sondern auch bei sich selbst und ist relativ häufig so, was ich so mitbekommen. Natürlich, wie soll es auch anders sein, du wirst eine Mutter, dein Partner Vater, ihr bekommt eine ganz neue wichtige Rolle, absolute Verantwortung für ein absolut hilfloses Wesen. Ihr bekommt jemanden, den ihr über alles liebt. Eine Liebe, dessen Gewaltigkeit ihr noch gar nicht kennt, eine Liebe, die vielleicht noch stärker und absolut bedingungsloser ist, als die zu eurem Partner. Prioritäten verschieben sich absolut. Müssen sich verschieben, da ihr nun nicht mehr zu Zweit, sondern zu Dritt seid. Das macht natürlich was mit der Beziehung. War man vorher alleine für sich selbst verantwortlich, konnte man gut eine andere Meinung des Partners akzeptieren. Man war ja an sich frei, frei von Verantwortung.
Nun ist man zu Dritt, hat der Partner nun eine andere Meinung betreffend des gemeinsamen Kindes, ist es vielleicht nicht immer so leicht, das zu akzeptieren, weil es einen ja jetzt sehr wohl mitbetrifft und man vielleicht ganz andere Vorstellungen hat, aber jetzt neu, einen gemeinsamen Nenner braucht und finden muss. Das macht es schwierig. Es kommt zu Streit und Problemen, die es vor den Kindern natürlich nicht gab.
Dazu kommt, dass man irgendwann auch diese bedingungslose Liebe vom Kind zurück bekommt, die man so sehr genießt. Der Partner verliert ganz einfach die Monopolstellung. Man hat zwei Lieben, wenn auch ganz unterschiedliche.
Lange Rede kurzer Sinn… Kinder verändern die Beziehung und die ersten Jahre sicher nicht zum besseren. Macht aber nichts, auch wenn man es in der Situation vielleicht als dramatisch oder phasenweise recht hart und schlimm empfindet, man kann sich wieder finden und wenn man sich vor Augen hält, dass ein gemeinsames Leben eben so ist und immer wieder Höhen und Tiefen mit sich bringt, kommt man da auch sehr gut miteinander durchs Leben.
6 Jahre ist wirklich noch keine lange Zeit. Da hat man ja quasi noch die Schmetterlinge im Bauch. Mein Mann und ich haben uns die ersten 3 Jahre überhaupt nicht gestritten. Die ersten 10 Jahre waren wir verliebt wie Teenager (naja, waren wir ja eine Zeit fast noch). Nach 14 Jahren haben wir geheiratet und unser 1. Kind kam, nach 3 weiteren Jahren das 2. Kind. Das 1. Babyjahr war immer sehr stressig und eine große Belastungsprobe für die Beziehung. Das vorher zu wissen ist auch schon mal gut und bewahrt einen vor voreiligen Handlungen.
Mit wachsender Selbstständigkeit der Kinder, findet man sich auch als Paar wieder mehr und mehr. Ich glaube, es ist ganz gut, wenn man da nicht so blauäugig in die Elternschaft reinstolpert sondern weiß, was da auf einen zukommen kann.
Heute sind wir ein viertel Jahrhundert zusammen und die Liebe hat sich absolut verändert und ist zu einem tiefen Verbundenheitsgefühl geworden, in der ab und zu mal das alte Verliebtsein durchblitzt aber wir wissen, dass es zwar schön, aber nicht ein Leben lang durchgehend bleiben kann, also zumindest bei uns nicht. Mein Mann ist mein bester Freund, mein engster Vertrauter, ich liebe ihn, habe aber in dunklen Stunden durchaus eine Trennung im Kopf durchgespielt, war verzweifelt, wusste nicht, ob die Partnerschaft noch Sinn macht, war hoffnungslos um nach dieser Phase wieder Hoffnung zu spüren, mir zu denken, dass ich ja eigentlich überhaupt nicht ohne diesen Menschen sein möchte, um uns dann wieder zu versöhnen und weiter zu machen.
Ich glaube, so ist es in jeder Beziehung, die nicht nur über ein paar Jahre, sondern ein Leben lang geht.