Genervt/fies zu Partner und Katze

Hallo ihr Lieben,

seit 2 Monaten bin ich Mama einer wunderbaren Tochter. Natürlich ist es manchmal anstrengend und nervig zum dritten mal den Body wechseln zu müssen oder wenn sie sich nicht ablegen lassen will und man zu nichts kommt. Im Umgang mit ihr schaffe ich es jedoch immer liebevoll und gelassen zu bleiben, weil sie es ja nicht mit Absicht macht. Dafür bekommen mein Partner und meine Katze dann die Genervtheit ab und ich motze sie wegen Kleinigkeiten an. Wer kennt es?
Habt ihr mir einen Tipp wie ich das noch besser in den Griff bekommen kann?

LG und Danke

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Wie kann man denn genervt von einer Katze und fies zu ihr sein?
Ich finde es ja bei Menschen schon grenzwertig, Launen auszulassen, aber das passiert halt und die können sich wenigstens wehren
Was macht denn die Katze, was Dich so sehr triggert?

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Wenn sie sich zum Beispiel 5 Minuten bei offener Tür nicht entscheiden kann, ob sie raus will oder nicht, wenn sie so um mich rumschleicht, dass ich fast über sie stolpere oder wenn sie in den Korb mit der frischen Wäsche sitzt und ihr Fellpflegeprogramm durchführt .. dann rede ich halt genervt mit ihr ... ich weiss eigentlich affig ..

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Du darfst genervt mit ihr reden. Solange du ihr nichts körperlich tust. Wenn die Katze merkt, dass du sie "scheuchst", wenn sie in der Tür steht, wird sie bald schneller durch die Tür gehen. Du kannst ja bewusst Zeiten setzen, in denen du freundlich zu der Katze sprichst und sie streichelst. Vorzugsweise an bestimmten Orten, die weit weg von den Orten sind, an denen du genervt bist, so dass sie sich mit der Zeit dorthin zurückzieht, wenn sie Ruhe braucht.

Partner: Da kannst du reden. Du könntest sagen "ich bin genervt. Kannst du das Kind mal 30 min nehmen und ich mache Sport/ höre Musik/ nehme ein Bad" usw.
Auch mit dem Partner kannst du versuchen, ein paar Minuten Qualitätszeit pro Tag zu verbringen, in denen ihr euch gegenseitig aufbaut.
Wenn du einen abgeschlossenen Keller hast, kannst du da mal rein gehen, wenn der Partner oder ein Babysitter zu Hause ist, und einfach mal deinen Frust rausschreien. Oder mal eine Runde in die Natur gehen, wenn das in der Nähe der Wohnung möglich ist. Einfach mal atmen.


Du musst nicht alles runterschlucken, du musst es aber auch nicht an anderen auslassen.

Ich halte Wellensititche, seit ich 9 bin. Jahrelang habe ich mit denen in einem Zimmer geschlafen. Die bekommen hin und wieder Night Frights, wo sie wild durch den Käfig flattern und dann bin ich immer aufgestanden, habe Licht gemacht und leise mit ihnen geredet, bis sie isch wieder beruhigt hatten. In Nächten vor einer Klausur oder anderen wichtigen Terminen wurde ich da auch mal maulig. bin zwischendurch ins Bad, war nicht so freundlich und entspannt wie sonst. Aber ich wusste ja, wenn ich einfach nichts mache oder harsch mit ihnen spreche, flattern sie gleich wieder gegen die Käfigwand und ich kann dann auch nicht schlafen.
Oft wurde es dann ein Zwischending aus Maulen und Freundlichsein. Die Stimme blieb einigermaßen freundlich, aber ich hing körperlich in den Seilen, blieb nicht die ganze Zeit beim Käfig, wanderte angestrengt im Raum herum etc.
Das hat jetzt den Vögeln auch nicht geschadet.

Zur Zeit schlafen sie in einem Raum weit entfernt vom Schlafzimmer und wenn sie einen Night Fright haben, haben sie leider Pech.

So geht es deiner Katze auch. Wenn sie draußen jemandem im Weg steht, wird der das deutlich machen, vor allem, wenn es ein anderes Tier ist. Da muss die Katze dann aus dem Weg gehen oder es gibt eine Auseinandersetzung.
Was du machen kannst: Sage jedes Mal das gleiche, wenn sie im Weg steht und lobe sie ggf., wenn sie dann aus dem Weg geht. Wenn du immer "aus dem Weg!" sagst, wenn du genervt durch die Tür gehst, wird sie nach einiger Zeit darauf reagieren und den Weg frei machen. Dann könntest du sie loben, wenn du die Energie dafür hast.
Du kannst auch versuchen, alle 2 Tage 10 min Qualitätszeit mit der Katze zu verbringen. Es muss nicht täglich sein, es muss nicht lang sein. Die Tiere merken doch auch, dass man gestresst ist und sie merken auch, wenn man sich Mühe gibt, ihnen gerecht zu werden.
Ich hatte auch hier Stressphasen, in denen ich meine Wellensittiche nur morgens zum Füttern/Käfigöffnen und abends zum Käfigschließen gesehen habe. Manchmal habe ich ihnen zum Ausgleich morgens ein paar zerrissene Basilikumblätter in den Käfig gelegt (Basilikum lieben sie, dürfen es aber nur sehr begrenzt bekommen). Da sah man schon, dass sie sich gefreut haben. Vielleicht gibt es ja so etwas, mit dem du deiner Katze hin und wieder eine kurze Freude machen kannst.

Mit dem Mann würde ich überlegen, wie ihr euch gegenseitig entlasten könnt und ob ihr täglich oder alle paar Tage ein kleines Entspannungsritual für beide (gemeinsam oder gegenseitig) machen könnt. Massagen, gemeinsam auf dem Sofa liegen und Musik hören, Stretching etc. - irgendetwas, das entspannt. Oder jeder sagt dem anderen eine Sache, die er an ihm schätzt oder für die er dankbar ist - täglich. Irgend so eine kleine Wertschätzung/ Entlastung.

Bearbeitet von Toschkalee
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Tut mir echt leid dass du von deiner Situation zur Zeit genervt bist. Ich habe auch Baby und Katze. Schon mal dran gedacht dass es für die Katze auch total anstrengend ist 🙈 unsere Katze hat sich anfangs sehr schwer getan mit dem Lärm und der neuen Situation.
Versuch ruhig zu bleiben, das spielt sich alles ein. Ich verstehe natürlich auch wenn man mal genervt ist, bringt aber letztendlich nichts.
Vielleicht kann dein Partner morgens die Katze ja schon versorgen, essen geben, raus lassen oder so. So hatten wir das eingeteilt. Dann ist unser Kater nicht schon morgens um nicht rum gesprungen, wegen Hunger oder dringend raus.
Alles gute! Denk dran das ist ein Tier und braucht dich auch, vielleicht nicht so arg wie dein Baby aktuell, allerdings ist es auch ein Lebewesen.
Halte durch.

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Ganz ehrlich - lieber bekommt die Katze deine schlechte Laune ab, als dein Baby.
Solange du die Katze jetzt nicht misshandelst werden ihr ein paar böse Worte nicht schaden. Sie versteht es ja nicht. :-)

Bei deinem Partner ist es natürlich etwas anderes - aber vielleicht brauchst du jetzt auch einfach ein bisschen mehr Unterstützung (von ihm) und ich hoffe, er hat auch Verständnis, dass es jetzt für dich eine völlig neue Situation ist und klar, dass du dann manchmal überlastet bist.

Entschuldige dich einfach, wenn du ihn mal blöd anredest und sage ihm vielleicht, wie er dich noch besser unterstützen kann, damit es gar nicht erst zu solchen Stresssituationen kommt.

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Wieviel Zeit hast du für dich alleine? Wieviel tust du für dich? Geht Baby auch mal alleine mit Papa, oder bist du immer dabei?

Ich hab es auch unterschätzt. Aber wenn du nicht auf dich achtest und deinen „Tank füllst“ (den das Baby halt mit vollen Händen leert 😅), wirst du immer gereizter und es wird immer schwerer!

Sei mal egoistisch! Alles Gute dir 😊

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Willkommen im Elterndasein. Warte mal bis das Kind das erste mal Magen Darm hat und du nachts mehrfach wischen und das ganze Bett neu beziehen darfst. Das ist mal nervig.
Scherz beiseite. So ein Kind ist eine krasse Umstellung. Seine eigene Selbstbestimmtheit aufgeben ist ein Prozess, man muss sich da erstmal dran gewöhnen. Du bist unzufrieden, daher gereizt und nutzt Katze und Mann als Ventil, da man ein Baby ja (glücklicherweise) nicht als Ventil nutzen darf.
Nur auf Dauer machen die beiden das nicht mit. Wie könntest du denn für Entlastung sorgen? Weniger Perfektionismus? Das Baby öfter dem Papa in die Hand drücken. Oma einspannen? Putzhilfe engagieren?
Achte gut auf dich und Anzeichen von Überlastung. Nur aus einem vollen Krug, kann man schöpfen (hat glaube ich Nora Imlau mal gesagt). Ihr habt ja noch ein paar Jährchen vor euch. Ein bisschen Selbstfürsoge hat noch keiner Mama geschadet.